Mit so vielen Menschen hatten die Verantwortlichen nicht gerechnet: Schon vor dem Start der Sonder-Impfaktion in Duisburg waren nach Angaben der Feuerwehr am Pfingstmontag rund 700 Menschen vor Ort. Sie alle warteten darauf, eine Impfdosis von Johnson & Johnson zu erhalten.
1400 Impfdosen am Pfingstmontag
Die ersten Bewohner kamen schon um 4 Uhr morgens. Eigentlich waren für den Tag nur 400 Impfdosen vorgesehen. Später wurden noch Ärztinnen und Ärzte dazugeholt, um mehr als dreimal so viel zu spritzen - insgesamt knapp 1.400 Dosen. Wegen des großen Andrangs durften sich später keine neuen Menschen mehr in die Warteschlange stellen.
Ohne Termin zum Impfen
Auch am Dienstag haben Impfungen am Testzentrum gegenüber der Merkez-Moschee in Marxloh stattgefunden: 1000 Bewohner aus den Stadtteilen Bruckhausen, Hamborn, Neumühl und Marxloh holten sich dort laut Stadt den Impfschutz.
Vor Ort sind vier Mediziner verschiedener Nationalitäten und auch Dolmetscher, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Laut Stadt sind ähnliche Aktionen in den Stadtteilen Hochfeld und Rheinhausen geplant.
Eindämmung der Pandemie in Hotspots
Im Stadtbezirk Hamborn leben rund 75.000 Menschen, die Inzidenz lag hier zuletzt bei 124. Der Duisburger Stadtbezirk ist einer der am dichtesten besiedelten von Duisburg mit vielen Zuwanderern. Informiert wurden die Menschen über das Angebot vorab durch mehrsprachige Flugblätter, aber auch durch die Schulen und Vereine.
Land stellt weiteren Kommunen Impfstoffe zur Verfügung
Insgesamt weist das NRW-Ministerium für Gesundheit laut eigenen Angaben 15 Kreisen und kreisfreien Städten ein Sonderkontingent von rund 33.000 Impfdosen zu, die in sozialen benachteiligen Stadtgebieten eingesetzt werden sollen.
Um Impfstoffe zu erhalten, müssen die Kreise und kreisfreien Städte ein Kurzkonzept erstellen. Das Land NRW genehmigte das eingereichte Konzept der Stadt Duisburg für die Impfungen und stellt dafür rund 3.800 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson zur Verfügung.
Am Dienstag starten weitere Impfaktionen
In Oberhausen werden mobile Impfteams ab Dienstag die Bewohner in dicht besiedelten Gebieten impfen. Dafür stehen laut Stadt rund 1.500 Impfdosen von Johnson & Johnson zur Verfügung. Die Stadt Gelsenkirchen hat angekündigt, dass Obdachlose in verschiedenen Übernachtungseinrichtungen und Treffpunkten geimpft werden sollen. Dafür hält die Stadt 280 Impfdosen von Johnson & Johnson bereit.
Auch in anderen Städten wie Köln und Düsseldorf gibt es solche Sonder-Impfaktionen.