Bald Überangebot an Impfstoff in Deutschland
Mehr als ein halbes Jahr nach Start der Corona-Impfungen steuert Deutschland auf ein Überangebot an Impfstoff zu. Die Verfügbarkeit an Impfstoffen werde die Nachfrage schon bald "deutlich" übersteigen, stellten die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern am Montag in einem Beschluss nach einer Videoschalte fest. "Ein Rückgang der Nachfrage ist sowohl in den Impfzentren als auch in den Arztpraxen und bei den Betriebsärzten zu verzeichnen."
"Bund und Länder werden ihre Bemühungen noch einmal verstärken, um gezielt diejenigen Menschen mit einem Impfangebot zu erreichen, die sich bisher nicht für eine Impfung entschieden haben", so die Gesundheitsministerkonferenz.
19.40 Uhr: Ein Besucher beim "Jedermann" Corona-positiv - nun FFP2-Pflicht
Einen Tag nach der Premiere des "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen ist ein geimpfter Besucher positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Festspiele und die Gesundheitsbehörden am Montag mitteilten, wird als Konsequenz ab Dienstag das Tragen einer FFP2-Maske für jede Besucherin und jeden Besucher in allen Spielstätten verpflichtend. Das Präventionskonzept werde weiterhin den Entwicklungen der Pandemie angepasst.
19.33 Uhr: Komponist Webber sagt Start von Musical "Cinderella" ab
Andrew Lloyd Webber hat den für diese Woche geplanten Start seines neuen Musicals "Cinderella" in London abgesagt. Grund sei ein positiver Coronavirus-Fall bei einem Statisten, der am vergangenen Wochenende festgestellt wurde, teilte der britische Komponist am Montag mit. Er habe sich wegen der Regeln zur Selbstisolation für Kontaktpersonen in England zu der "herzzerreißenden Entscheidung" gezwungen gesehen, so Webber. Obwohl alle Kontaktpersonen innerhalb des Ensembles daraufhin negativ getestet worden seien, müssten sie nun in Selbstisolation.
19.22 Uhr: Großbritannien hebt Corona-Regeln auf
Trotz steigender Infektionszahlen und der Ausbreitung der Delta-Variante hat die britische Regierung ab heute die Corona-Beschränkungen aufgehoben. Premier Johnson hat den "Freedom Day" ausgerufen. Dagegen gibt es Widerstand. Londons Bürgermeister, Sadiq Khan, hat für den öffentlichen Nahverkehr weiterhin Maskenpflicht angeordnet.
Der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat vorgeschlagen, nach dem Beispiel Englands auch in NRW einen "Tag der Freiheit" auszurufen, an dem die meisten Corona-Beschränkungen fallen. "In den nächsten acht Wochen haben alle Erwachsenen ein Impfangebot erhalten", sagte Stamp der "Bild am Sonntag". Bei Kindern gebe es nahezu nur harmlose Verläufe. "Daher könnte der Tag der Deutschen Einheit, der 3. Oktober, dieses Jahr auch 'Tag der Freiheit und Eigenverantwortung' werden: Alle Beschränkungen werden aufgehoben, alle sind für sich selbst verantwortlich."
18.14 Uhr: Lebenserwartung in Südafrika wegen Corona um Jahre gesunken
Aufgrund der Corona-Pandemie ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Südafrika um Jahre gesunken. Sie ging nach Angaben der südafrikanischen Statistikbehörde bei der Geburt bei den Männern von 62,4 Jahren im Jahr 2020 auf 59,3 Jahre in diesem Jahr zurück, bei den Frauen fiel sie von 68,4 auf 64,6 Jahre. Südafrika ist das von der Pandemie am schwersten betroffene Land auf dem Kontinent. Derzeit befindet es sich inmitten einer dritten, heftigen Infektionswelle.
18.07 Uhr: Ab August Long-Covid-Station in Gelsenkirchen
In den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen gibt es ab August eine Long-Covid-Station. Dort werden Patienten von mehreren medizinischen Fachrichtungen betreut. So bekommen Betroffene beispielsweise psychologische Hilfe. Auch Unterstützung seitens des Sozialdienstes ist möglich.
16.44 Uhr: Auch Geimpfte müssen bei Ankunft auf Island Corona-Test vorlegen
Bei der Einreise auf Island müssen künftig auch geimpfte und genesene Touristen einen negativen Corona-Test vorlegen. Wie die isländische Regierung am Montag mitteilte, wird die Maßnahme zum Start der kommenden Woche in Kraft treten. Ab dann muss man einen PCR- oder Schnelltest vorlegen, der höchstens 72 Stunden alt ist. Grund dafür ist eine Zunahme der Neuinfektionen auf der Nordatlantik-Insel, die ansonsten vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen ist. Ohne Impfung muss man weiterhin einen maximal 72 Stunden alten negativen PCR-Test vorlegen und nach Ankunft zwei weitere Tests machen, zwischen denen eine fünftägige Quarantänezeit liegt.
15.50 Uhr: SPD-Politiker will Impfverweigerer künftig für Tests zahlen lassen
Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, will, dass Impfverweigerer ihre Corona-Tests perspektivisch selbst zahlen müssen. "Auf Dauer werden wir uns kostenlose Tests nicht leisten können", sagte Schneider dem Nachrichtenportal t-online. Wer sich nicht impfen lasse, könne nicht erwarten, dass die Allgemeinheit dauerhaft alles für ihn finanziere. Ausgenommen seien Kinder, Jugendliche und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten.
15.04 Uhr: Westfälische Ärzte dringen auf Corona-Impfungen bei Kindern
Die Ärztekammer Westfalen-Lippe und die Uni-Klinik Münster fordern den umgehenden Start von Corona-Schutzimpfungen für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren. Wenn man nicht schnell handle, werde sich Corona auch in dieser Altersgruppe "unaufhaltsam ausbreiten", warnten Kammerpräsident Hans-Albert Gehle und der Ärztliche Direktor des Klinikums, Hugo Van Aken, am heute in Münster, wie die Ärztekammer mitteilte. Die Alternative für die Über-Zwölfjährigen laute "Impfen oder Infizieren", erklärten die beiden Mediziner.
14.41 Uhr: Empörung in Frankreich nach Nazi-Vergleichen bei Protesten
Frankreichs Regierung hat empört auf Nazi-Vergleiche bei Demonstrationen gegen verschärfte Corona-Regeln reagiert. Wie Medien berichteten, hatten am Wochenende einige Demonstranten einen gelben Stern getragen. Demnach sollte eine Parallele gezogen werden zwischen der Judenverfolgung während der Nazi-Diktatur und der Lage von Nicht-Geimpften heutzutage. "Das sind absolut widerliche Vergleiche", sagte Regierungssprecher Gabriel Attal im Nachrichtensender Franceinfo.
14.17 Uhr: Für Schulen und Kitas: 90,4 Millionen Euro für Lüfter
Das Land Nordrhein-Westfalen und der Bund stellen für ein zweites Lüftungsprogramm in Schulen und Kitas 90,4 Millionen Euro bereit. Das teilte die NRW-Ministerin für Kommunales, Ina Scharrenbach (CDU), in Düsseldorf mit. Damit sollen zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Coronavirus finanziert werden. Aus dem NRW-Rettungsschirm stellt das Land 48,2 Millionen bereit, der Bund gibt 42,2 Millionen Euro. Die Schul- und Kitaträger können damit Lüfter für Räume der Kategorie 2 anschaffen. Damit sind Räume gemeint, in denen die Lüftung eingeschränkt möglich ist, weil die Fenster nur kippbar oder Lüftungsklappen zu klein sind. Nach Angaben des Ministeriums liegt der Anteil dieser Räume zwischen 15 und 25 Prozent.
14.02 Uhr: Große Nachfrage nach Corona-Hilfsprogramm "Neustarthilfe Plus"
Die Nachfrage nach dem neu aufgelegten Corona-Hilfsprogramm für Soloselbstständige, "Neustarthilfe Plus", ist nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums groß: Bis Montagvormittag gingen knapp 7.300 Anträge mit einer beantragten Gesamtfördersumme von 26,6 Millionen Euro ein. Mit dem Hilfsprogramm hat die Bundesregierung die Unterstützung für Soloselbständige, die stark von der Corona-Pandemie betroffen sind, erhöht und bis Ende September verlängert. Im Zeitraum Januar bis Juni hatte die maximale Förderhöhe bei 1.250 Euro pro Monat gelegen, für das dritte Quartal Juni bis September gilt nun eine Förderhöhe von 1.500 Euro.
12.58 Uhr: Bundesbank: Wirtschaft wächst kräftig
Die deutsche Wirtschaft hat nach Einschätzung der Bundesbank im Frühjahr das Corona-Tief hinter sich gelassen. "Die Wirtschaftsleistung in Deutschland nahm im zweiten Quartal 2021 wohl wieder kräftig zu", heißt es im Monatsbericht Juli der Notenbank, der am Montag veröffentlicht wurde. "Sie dürfte den im Winterquartal vor allem aufgrund der zeitweilig wieder verschärften Pandemie- Schutzmaßnahmen erlittenen herben Rückschlag in etwa wettgemacht haben." Erste Daten zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Zeitraum April bis einschließlich Juni veröffentlicht das Statistische Bundesamt Ende nächster Woche.
12.27 Uhr: DFB für Drittliga-Start am Freitag zuversichtlich - trotz Corona-Fällen
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) geht davon aus, dass das Drittliga-Eröffnungsspiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem MSV Duisburg trotz der jüngsten Corona-Fälle planmäßig am Freitag stattfinden kann. Dies sagte Manuel Hartmann, Abteilungsleiter des Verbandes für Spielbetrieb Ligen und Wettbewerbe. "Für den kommenden Freitag haben wir heute Nacht positive Signale aus Duisburg erhalten. Das Training wurde vom Gesundheitsamt zugelassen. Von daher sind wir erstmal optimistisch".
Der VfL und der MSV bestreiten am Freitag das erste Spiel der Saison 2020/21. Duisburg hatte Ende der vergangenen Woche seine Teilnahme an einem Vorbereitungsturnier abgesagt, weil es drei positive Tests im Team gab.
11.28 Uhr: Dritter Olympia-Sportler positiv
Vor Beginn der Olympischen Spiele von Tokio ist der dritte Sportler im Athletendorf positiv auf das Coronavirus getestet worden. Beachvolleyballspieler Ondrej Perusic sei betroffen, teilte das Nationale Olympische Komitee Tschechiens mit. Perusic zeige keine Krankheitssymptome, ein PCR-Test habe aber das Ergebnis eines vorhergehenden Schnelltests bestätigt, sagte Delegationsleiter Martin Doktor.
Der 26 Jahre alte Sportler wurde den Angaben zufolge von den übrigen Athleten getrennt und in ein eigens für solche Fälle bestimmtes Hotel gebracht. Aufgrund der Quarantäneregeln dürfte er nun am 26. Juli nicht gemeinsam mit seinem Kollegen David Schweiner im olympischen Beachvolleyball-Turnier antreten, hieß es weiter. Die tschechische Delegation will über eine Verschiebung der Begegnung verhandeln.
11.06 Uhr: Viele wollen aus Großstädten in den "Speckgürtel" ziehen
Die Corona-Pandemie verstärkt einer Umfrage zufolge den Trend zur Abwanderung aus Stadtzentren in den "Speckgürtel". Demnach planen 13 Prozent der Befragten aus Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern, diese in den kommenden zwölf Monaten zu verlassen. Das ergab eine heute veröffentlichte Befragung des Ifo-Instituts und des Immobilienportals immowelt von mehr als 18.000 Personen.
Knapp die Hälfte (46 Prozent) aller Befragten mit kurzfristigen Umzugsplänen gab an, dass die Corona-Pandemie ihre Entscheidung beeinflusst habe. Sie wollten in Zukunft weniger Kompromisse bei den eigenen Wohnverhältnissen machen, da sie aufgrund der Pandemie mehr Zeit zu Hause verbrächten. Meistgenannte Umzugsziele sind kleinere Großstädte mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern und Orte im "Speckgürtel" der Großstädte. Der ländliche Raum spiele dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
10.03 Uhr: FDP will "geordneten Ausstieg" aus Corona-Notlage
Die FDP hat die Bundesregierung aufgefordert, rechtzeitig einen "geordneten Ausstieg" aus der Corona-Notlage vorzubereiten. "Die epidemische Lage von nationaler Tragweite ist nicht mehr das geeignete Mittel in der Pandemiebekämpfung", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Er drängte darauf, bis zur nächsten Bundestags-Sitzung am 7. September gesetzliche Regelungen für die Zeit danach vorzubereiten.
9.01 Uhr: Weniger ausländische Studienanfänger an NRW-Unis
In Pandemiezeiten haben viel weniger Ausländer ein Studium an einer Hochschule in Nordrhein-Westfalen begonnen als zuvor. Die Zahl der sogenannten Bildungsausländer, die im ersten Semester waren, sank im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 um 22,2 Prozent auf 16.395, wie das Landesstatistikamt IT.NRW am Montag in Düsseldorf mitteilte. Es geht um Ausländer und Deutsche, die im Ausland zur Schule gegangen sind und zum Studium nach Deutschland kommen.
8.11 Uhr: Landsberg: "Luftfilter in jedem Klassenraum sind eine Illusion"
Der Bund fördert die Anschaffung von mobilen Aerosol-Luftfiltern für Schulen mit 200 Millionen Euro. Ein "gutes und wichtiges Zeichen" meint Gerd Landsberg, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, im Interview auf NDR Info. Aber man dürfe nicht überschätzen, was machbar sei.
"Wir haben 650.000 Klassenräume in Deutschland." Es sei eine Illusion zu glauben, am Ende der Sommerferien laufe überall, wo es möglich sei, der Luftfilter. Zudem hätten einige Schulen bereits schlechte Erfahrungen gemacht. "Es gibt Schulen, die haben die Dinger gekauft und festgestellt, dass sie so laut sind, dass sie keinen vernünftigen Unterricht mehr machen können."
6.00 Uhr: Inzidenz steigt
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für NRW 156 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist von 11,8 auf 12,1 gestiegen.
In Deutschland gab es insgesamt 546 Neuinfektionen. Das sind 222 mehr als am Montag vor einer Woche. Die Wochen-Inzidenz steigt weiter auf 10,3 von 10,0 am Vortag.
Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln und weniger getestet wird.
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