Ticker von Sonntag (25.07.2021) zum Nachlesen

Stand: 25.07.2021, 19:23 Uhr

  • Ab Montag wieder strengere Corona-Regeln in NRW
  • Solingen mit bundesweit höchster Inzidenz
  • Druck auf Nicht-Geimpfte wächst
  • Olympia - Viele ignorieren Coronaregeln
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Ab Montag wieder strengere Corona-Regeln in NRW

Wegen der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen gelten ab Montag wieder strengere Einschränkungen in NRW. In Kraft tritt dann die sogenannte Landesinzidenzstufe 1 (Sieben-Tage-Inzidenz von über 10 bis 35). Damit gelten in zahlreichen Bereichen rigidere Regeln bei Maskenpflicht, Abständen und Zusammentreffen - auch in Kreisen und kreisfreien Städten, die lokal in der Inzidenzstufe 0 liegen. In zahlreichen Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens gilt vor Ort bereits Stufe 1, weitere sind an der Schwelle.

19.16 Uhr: "Unglückliche" Corona-Worte - Britischer Gesundheitsminister entschuldigt sich

Seine Worte hatten Empörung ausgelöst, jetzt hat sich Großbritanniens Gesundheitsminister Sajid Javid entschuldigt. Javid hatte per Tweet gefordert, dass die Menschen nicht vor dem Coronavirus "kuschen" sollten. Das fanden viele respektlos gegenüber denjenigen, die in Großbritannien an der Krankheit gestorben sind. "129.000 Menschen, die gestorben sind, haben nicht gekuscht, sie haben um ihr Leben gekämpft", schrieb etwa die Labour-Abgeordnete Yvette Cooper. Javid reagierte nunmehr so: "Ich wollte meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, dass die Impfstoffe uns helfen, uns als Gesellschaft zu wehren", erklärte Javid am Sonntag. Er entschuldige sich für seine "unglückliche" Wortwahl.

18.09 Uhr: Solingen hat bundesweit höchste Inzidenz

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit hat mit 64,7 Solingen. Grund soll laut Stadt eine ausgelassene Siegesfeier von etwa 1.000 Italien-Fans nach dem Fußball-EM-Finale sein. Seitdem schnellte die Sieben-Tage-Inzidenz nach oben.

Wegen der rasant steigenden Zahlen legt die Klingenstadt innerhalb weniger Tage einen Durchmarsch durch alle vier Warnstufen der nordrhein-westfälischen Coronaschutzverordnung hin. Am Montag wird sie laut einer Übersicht des Landesgesundheitsministeriums als erste Kommune in NRW wieder die höchste Stufe 3 (Sieben-Tage-Inzidenz ab 50) erreichen.

Damit gelten wieder strenge Einschränkungen: Treffen im öffentlichen Raum sind ohne Begrenzung nur noch für Angehörige aus zwei Haushalten erlaubt. In der Außengastronomie herrscht Test- und Platzpflicht. Im Einzelhandel, der nicht zur Grundversorgung zählt, gibt es eine Reduzierung der Kundenbegrenzung auf eine Person pro 20 Quadratmeter.

17.07 Uhr: Lauterbach gibt Braun Rückendeckung für Vorstoß zu Nicht-Geimpften

Für seinen Vorstoß für Einschränkungen für Nicht-Geimpfte erhält Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) Rückendeckung von SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach: "Wir müssen leider mit deutlich steigenden Fallzahlen rechnen, wenn die Menschen aus den Ferien zurückkommen und sich im Herbst wieder verstärkt in Innenräumen begegnen", sagte Lauterbach der "Süddeutschen Zeitung" vom Montag. Dann werde man "nicht mehr damit über die Runden kommen, die Getesteten den Geimpften und Genesenen gleichzustellen".

16.11 Uhr: Lena Corona Hentschel: Medaillengewinnerin "stolz" auf ihren Namen

Als Deutschlands erste Medaillengewinnerin in Tokio, Lena Corona Hentschel, auf ihren Namen angesprochen wurde, lachte die 20 Jahre alte Wasserspringerin. "Zu meinem Namen - das ist kein schlechter Scherz oder irgendetwas, ich heiße wirklich Lena Corona", erzählte sie am Sonntag zum Abschluss eines Interview-Marathons. "Das ist eine Familientradition, seit Generationen wird der Name weiter gegeben. Ich kenne sehr viele, die mit zweitem oder drittem Namen Corona heißen. Das ist natürlich ein Running Gag seit Ausbruch der Pandemie, aber ich stehe dazu und bin immer noch stolz auf den Namen. Eigentlich hat der eine sehr schöne Bedeutung." Corona kann als Krone übersetzt werden. Hentschel hatte die Bronze-Medaille im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett geholt.

16.07 Uhr: Woidke fordert kurzfristige Bund-Länder-Konferenz

Angesichts steigender Infektionszahlen in Deutschland hat Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) die kurzfristige Einberufung einer Bund-Länder-Konferenz gefordert. "Bund und Länder müssen sich zügig abstimmen. Deshalb sollte die nächste Ministerpräsidentenkonferenz möglichst bald stattfinden", sagte der Regierungschef am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sieht aktuell einen kurzfristigen Abstimmungsbedarf zwischen Bund und Ländern. "Auch wenn die Lage auf den Intensivstationen deutlich besser geworden ist, dürfen wir jetzt nicht die gute Ausgangslage für den Herbst verspielen", hatte er am Samstag der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt. Ebenso wie Müller rief Woidke die Bürger dazu auf, sich impfen zu lassen.

15.20 Uhr: Söder lädt CDU-Ministerpräsidenten zu Corona-Schalte

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will die Ministerpräsidenten der von der CDU geführten Bundesländer auf eine gemeinsame Strategie in der weiteren Corona-Politik einschwören. Er habe vorsorglich für kommenden Dienstag die Ministerpräsidenten der unionsgeführten Länder zu einer Schaltkonferenz eingeladen, sagte Söder der "Augsburger Allgemeinen" vom Montag. Denn eine baldige Ministerpräsidentenkonferenz mit Regierungschefs aller Bundesländer ergebe nur Sinn, wenn wirklich die Bereitschaft bestehe, Grundlegendes zu beschließen. Söder sagte, "dazu zählt: Die neuen Regeln für Reiserückkehrer müssen von 11. September auf 1. August vorgezogen werden, denn eine Quarantäne-Verordnung erst nach den Ferien ergibt keinen Sinn".

13.57 Uhr: Mit FFP2-Masken: Salzburger Festspiele eröffnet

Vor großem Publikum mit FFP2-Masken sind am Sonntag die Salzburger Festspiele eröffnet worden. Als Festredner warb der Philosoph und frühere deutsche Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin für eine beherzte Verteidigung der Demokratie: Den Dystopien von Klimawandel, drohendem Atomkrieg und Digitalisierung mit immer mehr Maschinenmacht müsse etwas Positives entgegengesetzt werden. Eigentlich sollte das bedeutendste Klassik-Festival der Welt ohne Corona-Auflagen stattfinden. Aber einen Tag nach der ersten Premiere, die schon am 17. Juli stattfand, war ein geimpfter Gast positiv auf das Coronavirus getestet worden. Deshalb wurde die FFP2-Maskenpflicht eingeführt.

12.54: Laschet lehnt Braun-Vorschlag für Druck auf Ungeimpfte ab

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat sich gegen den Vorstoß von Kanzleramtchef Helge Braun ausgesprochen, Geimpften künftig Sonderrechte gegenüber Getesteten zu geben. Er lehne sowohl eine Impfpflicht als auch indirekten Druck auf Ungeimpfte ab, sagte der CDU-Chef im ZDF-Sommerinterview. Bisher gelte die Regel, dass Geimpfte, Genese und Getestete etwa beim Zugang zu Veranstaltungen gleichgestellt seien. "Dieses Prinzip ist gut", so der NRW-Ministerpräsident.

12.23 Uhr: Söder gegen kostenlose Corona-Tests für Impfverweigerer

Impfverweigerer sollen nach Meinung von CSU-Chef Markus Söder künftig keine kostenlose Tests mehr bekommen. "Klar muss sein: Wer ein Impfangebot hatte und dies bewusst ausschlägt, kann auf Dauer nicht mehr kostenlos getestet werden", sagt der bayerische Ministerpräsident der "Augsburger Allgemeinen".

11.28 Uhr: Helge Schneider bricht Konzert unter Coronaauflagen ab

Helge Schneider, Entertainer, Musiker

Helge Schneider

Bei einem Strankorbkonzert in Augsburg ist dem Musiker Helge Schneider offensichtlich der Kragen geplatzt. Er brach das Konzert ab, weil ihn die Umstände während des Konzerts scheinbar mächtig nervten. "Das macht wirklich keinen Spaß. Man kriegt keinerlei Kontakt zum Publikum. Hier laufen auch andauernd Leute rum. Bitte habt Verständnis dafür: Ich als Künstler kann unter diesen Umständen überhaupt nichts mehr machen."

Bei dem Festival "Strandkorb Open Air" soll es in diesen Sommer Konzerte in fünf bayerischen Städten geben - die Fans sitzen in Strandkörben unter freiem Himmel. Sie bekommen einen festen Korb zugewiesen, um Abstände zu anderen einzuhalten. Zudem gibt es weitere Maßnahmen, damit sich das Publikum möglichst nicht begegnet. Getränke und Speisen können die Gäste direkt an ihre Körbe bestellen.

"Ich hoffe, dass wir uns wieder sehen zu besseren Konditionen", sagte Helge Schneider in Richtung seiner Fans. Erst kürzlich hatte sich der Künstler über die teils große Entfernung zum Publikum bei manchen Auftritten beklagt.

10.40 Uhr: Druck auf Nicht-Geimpfte wächst

Die Bundesregierung will offenbar den Druck auf Nicht-Geimpfte erhöhen. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) sagte der "Bild am Sonntag", bei einem weiteren Anstieg der Corona-Infektionen könnten Menschen ohne Impfung im Herbst weniger Rechte haben als solche mit Impfung.

Der Vorstoß des Kanzleramtsministers ist Drohung und Appell zugleich. Eindringlich rief er die Menschen dazu auf, sich impfen zu lassen. Die Impfung, so Braun, schütze bis zu 90 Prozent vor einer schweren Erkrankung. Seine Drohung beziehe sich auf die mögliche vierte Welle im Herbst. Wer bis dahin nicht geimpft sei, der werde seine Kontakte reduzieren müssen und nicht mehr ins Restaurant, Kino oder Stadion gehen können, so Braun. Der Staat habe die Pflicht, die Gesundheit der Bürger und Bürgerinnen zu schützen.

09.50 Uhr: Französischer Senat stimmt Gesetz über verschärfte Corona-Regeln zu 

Der französische Senat hat unter anderem für eine Impf-Pflicht für Beschäftige im Gesundheitswesen gestimmt. Der Text wurde in der Nacht zum Sonntag mit 199 Ja- und 123 Nein-Stimmen angenommen. Nach einer Reihe von Änderungen am ursprünglichen Vorschlag müssen Senat und Nationalversammlung sich allerdings noch auf einen gemeinsamen Text einigen.

Am Samstag hatten mehr als 160.000 Menschen in Frankreich gegen die neuen Regeln protestiert.

09.22 Uhr: Olympia - Viele ignorieren Coronaregeln

Viele Japaner ignorieren wegen Olympia die Corona-Regeln. "Die Leute werden ungeduldig und hören nicht mehr auf die Regierung", sagt Politikprofessor Koichi Nakano und führte als Beispiel die Radrennen am Vortag an. Zahlreiche Zuschauer waren am Straßenrand zu sehen, mitunter standen sie in mehreren Reihen an der Strecke. Schon zur Eröffnungsfeier hatten sich Hunderte dicht gedrängt vor dem Stadion eingefunden und sich das Feuerwerk angeschaut, obwohl sie nicht ins Stadion hinein durften.

Auch die Sportler selbst mussten ermahnt werden. Nach Umarmungen und Verstößen gegen das Maskengebot bei Olympia-Medaillenzeremonien im Schwimmen haben die Organisatoren der Tokio-Spiele an das Einhalten der Corona-Regeln erinnert.

Einer Mitteilung der Organisatoren zufolge hat es im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen seit dem 1. Juli 132 Neuinfektionen gegeben, 13 davon bei Athleten.

07.40 Uhr: Inzidenz steigt wieder weiter

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Sonntagmorgen auf 13,8 gestiegen. Zudem meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI binnen eines Tages 1387 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1292 Ansteckungen gelegen.

Auch die Corona-Neuinfektionsrate in Nordrhein-Westfalen klettert ungebremst weiter nach oben. Heute verzeichnete das Robert Koch-Institut für NRW 17,1 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (Samstag: 16,8). Der Wert wächst kontinuierlich seit dem 9. Juli und liegt über der bundesweiten Inzidenz.

Deswegen gilt ab Morgen wieder die Landesinzidenzstufe 1 (Sieben-Tage-Inzidenz von über 10 bis 35).

07.00 Uhr: Für NRW gilt ab morgen Inzidenzstufe 1

Ab Montag greift in ganz NRW wieder die Inzidenzstufe 1. Die Regeln bei Maskenpflicht, Abständen und Zusammentreffen werden dann wieder etwas strenger. So gibt es - im Unterschied zur zuvor geltenden Inzidenzstufe 0 - wieder Kontaktbeschränkungen. Treffen im öffentlichen Raum sind dann ungetestet mit Menschen aus fünf Haushalten möglich. 100 Getestete dürfen sich treffen.

06.45 Uhr: Kommunen wollen Lockdown verhindern

Die Kommunen appellieren an Bund und Länder, einen weiteren Corona-Lockdown im Herbst zu verhindern. Ein Lockdown wäre verheerend für die Menschen, aber auch für die Wirtschaft, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Viele Bürgerinnen und Bürger würden eine solche Maßnahme kaum akzeptieren, meinte er. Bund und Länder müssten sich zeitnah darauf verständigen, welche Maßstäbe wann und wo gelten für weitere Einschränkungen im Herbst.

06.12 Uhr: Proteste in Italien und Frankreich gegen Einschränkungen

Auch in Frankreich und Italien soll es Einschränkungen für Nicht-Geimpfte geben. In Frankreich protestierten landesweit rund 160.000 Menschen unter anderem dagegen, dass es eine Impf-Pflicht für Medizinberufe geben soll. In Italien gingen ebenfalls Tausende gegen eine mögliche Benachteiligung Nicht-Geimpfter auf die Straße.

06.00 Uhr: Brasilianer fordern mehr Impfungen

In Brasilien haben erneut Zehntausende gegen die Corona-Politik der Regierung Bolsonaro demonstriert. Sie forderten ein Amtsenthebungsverfahren gegen den rechtsextremen Staatschef, mehr Impfungen und wirtschaftliche Hilfen.

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