Ticker vom Donnerstag (26.08.2021) zum Nachlesen
Stand: 26.08.2021, 21:11 Uhr
- Südwesten plant bei dramatischen Werte Eingriffe für Ungeimpfte
- Klinikbelegung bald Messlatte für Corona-Maßnahmen
- NRW will Schulen und Kitas offen halten
- Land gibt weitere Impfdosen zurück
- 2G-Modell keine Impfpflicht durch die Hintertür
- Vierte Welle nimmt weiter Fahrt auf
- Knapp 60 Prozent geimpft
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.Südwesten plant bei dramatischen Werte Eingriffe
Südwesten plant bei dramatischen Werten Einschränkungen für Ungeimpfte
Baden-Württemberg plant für den Fall einer dramatischen Zunahme von Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen Einschränkungen für Ungeimpfte. Ein Sprecher des Sozialministeriums sagte der dpa: "Die Landesregierung bereitet für den Eingriffs-Fall bereits jetzt eine entsprechende Corona-Verordnung vor, die unmittelbar in Kraft treten kann." Er erklärte weiter: "Diese wird insbesondere Restriktionen für Ungeimpfte beinhalten, da das Infektionsgeschehen und die damit verbundene Auslastung der Intensivstationen maßgeblich durch diese Gruppe bestimmt wird." Der Entwurf solle in der kommenden Woche in der grün-schwarzen Regierung abgestimmt werden.
21.09 Uhr: RKI: Vierte Corona-Welle trifft junge Erwachsene
Die vierte Welle in der Corona-Pandemie nimmt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vor allem durch Ansteckungen unter jungen Erwachsenen weiter an Fahrt auf. Sie breite sich aber zunehmend auch in den mittleren Altersgruppen aus, heißt es im jüngsten RKI-Wochenbericht. So lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei den registrierten Infektionen unter den 15- bis 34-Jährigen am Donnerstag mit 115 pro 100.000 Einwohnern fast doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung (66). Unter den 35- bis 50-Jährigen rangierte sie bei bis zu 75. Die Älteren und Hochbetagten mit dem höchsten Risiko für schwere Covid-19-Verläufe sind dagegen meist schon geimpft. Die Inzidenzen steigen ab 60 Jahren nicht mehr über 17 Fälle pro 100.000 Einwohner.
20.48 Uhr: Risiko einer Herzmuskelentzündung durch Covid-19 höher als durch Impfung
Die Gefahr einer Herzmuskelentzündung ist bei Covid-19-Erkrankten um etwa ein Vierfaches höher als durch eine Corona-Impfung. Das ist das Ergebnis einer Datenanalyse aus Israel von rund 1,7 Millionen Geimpften und Ungeimpften, die am Mittwoch im Fachmagazin "New England Journal of Medicine" publiziert wurde. Bei den Untersuchten war die eine Hälfte geimpft, die andere ungeimpft. Die Wissenschaftler stellten fest, dass im Schnitt bei 2,7 von 100.000 Geimpften in den ersten 42 Tagen nach der Impfung eine Herzmuskelentzündung auftrat. Bei denjenigen, die an Covid-19 erkrankt waren, betrug der Anteil elf von 100.000 Personen.
20.25 Uhr: Regionale Krankenhausbelegung soll künftig über Corona-Maßnahmen entscheiden
Entscheidende Größe für Corona-Maßnahmen in Deutschland soll künftig die regionale Auslastung der Krankenhäuser sein. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) legte dazu jetzt einen Entwurf vor, um die bisherige Ausrichtung an der Inzidenz zu ersetzen. Denn diese Zahl der Neuansteckungen schlägt angesichts von immer mehr Impfungen nicht mehr so stark und direkt auf die Belastung der Kliniken mit schweren Corona-Fällen durch. Die Schwellen, ab denen Schutzvorkehrungen greifen, sollen jeweils die Länder festlegen.
19.31 Uhr: Russland lässt fünften Corona-Impfstoff zu
Russland hat einen weiteren Impfstoff gegen das Virus zugelassen. Das Vakzin EpiVacCorona-N wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax ins staatliche Arzneimittelregister aufgenommen. Damit verfügt Russland mit seinen rund 146 Millionen Einwohnern nun über fünf unterschiedliche Corona-Impfstoffe. Das neue Mittel wurde im Forschungszentrum "Vektor" in der sibirischen Großstadt Nowosibirsk entwickelt. Am Donnerstag meldeten die Behörden landesweit 820 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus innerhalb eines Tages - ein Höchstwert seit Beginn der Pandemie.
19.26 Uhr: Warnung vor wachsender weltweiter Ungleichheit durch Corona
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Chefs internationaler Finanz- und Wirtschaftsorganisationen haben vor einer wachsenden Ungleichheit durch die Corona-Krise gewarnt. Die wirtschaftliche Erholung laufe in zwei Geschwindigkeiten, sagte Merkel in Berlin. Dabei spiele auch die Verfügbarkeit von Impfstoff eine wichtige Rolle. "Ein Faktor der wirtschaftlichen Erholung ist, dass Menschen geschützt sind", betonte Merkel. Während in Deutschland schon über Auffrischungsimpfungen gesprochen werde, gebe es in anderen Ländern noch immer keinen Impfstoff. Merkel bekräftigte das deutsche Engagement in internationalen Initiativen, um eine schnelle Verfügbarkeit von Impfstoffen zu erreichen.
18.25 Uhr: 80 Prozent der Menschen in Dänemark gegen Corona geimpft
In Dänemark sind Gesundheitsminister Magnus Heunicke zufolge 80 Prozent der Menschen ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus geimpft. "Danke an die mehr als vier Millionen Dänen, die das Angebot angenommen haben, sich impfen zu lassen", teilte Heunicke bei Twitter mit. Das sei ein "neuer, großartiger Impfmeilenstein". Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte in dieser Woche mitgeteilt, dass wegen der hohen Impfrate wahrscheinlich kein weiterer Shutdown in Dänemark eingeführt werden müsse.
17.44 Uhr: Betriebe sollen Impfungen während der Arbeitszeit ermöglichen müssen
Arbeitgeber in Deutschland sollen Corona-Impfungen künftig ausdrücklich während der Arbeitszeit ermöglichen müssen. "Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten zu ermöglichen, sich während der Arbeitszeit gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 impfen zu lassen", heißt es im Entwurf des Bundesarbeitsministeriums für eine neue Arbeitsschutzverordnung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zudem sollen Arbeitgeber die Betriebsärztinnen und -ärzte und ihre überbetrieblichen Dienste, die Schutzimpfungen im Betrieb durchführen, organisatorisch und personell zu unterstützen. Die Impfbereitschaft soll durch eine Ansprache der Beschäftigten und durch eine innerbetriebliche Informationskampagne gefördert werden.
17.15 Uhr: Japan zieht 1,63 Millionen Moderna-Impfdosen aus dem Verkehr
Japan stoppt nach Berichten über die Verunreinigung mehrerer Ampullen die Verwendung von 1,63 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Moderna. Das Pharmaunternehmen Takeda, das in Japan für die Verteilung des Moderna-Vakzins zuständig ist, teilte mit, mehrere Impfzentren im Land hätten "fremde Substanzen" in noch ungeöffneten Impfstoffampullen festgestellt. Daher sei in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium entschieden worden, die Impfdosen von drei ganzen Chargen nicht mehr zu verwenden.
Moderna spricht von einem Herstellungsproblem und geht davon aus, dass es in einer der Produktionslinien in der beauftragten Herstellungsstätte in Spanien aufgetreten sei. Bislang seien keine Sicherheits- oder Wirksamkeitsprobleme bekannt worden. Genauere Angaben zur Art der Kontamination teilte das Unternehmen nicht mit.
16.58 Uhr: Hohe Infektionszahlen in Norwegen
Norwegen hat am Donnerstag die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnet. Bei 1.294 Menschen wurde der Covid-19-Erreger festgestellt. In den vergangenen zwei Wochen gab es laut Gesundheitsbehörde 152 gemeldete Fälle pro 100.000 Einwohner. Vor allem in Städten wie Oslo, Bergen und Trondheim sind die Zahlen nach dem Ende der Sommerferien in die Höhe geschnellt. An einer Schule in Oslo wurden am Donnerstag 79 Infizierte verzeichnet. Vielerorts reichen die Kapazitäten nicht mehr aus, die Ansteckungsherde und die Kontaktpersonen ausfindig zu machen.
16.33 Uhr: NRW will Schulen und Kitas offen halten
Der NRW-Familienminister und stellvertretende Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) will Schulen und Kitas trotz steigender Infektionszahlen offen halten. Es gebe bei den Unter-12-Jährigen, die derzeit nicht geimpft werden können, "de facto keine schweren Verläufe", sagte er im Deutschlandfunk. Das zeigten auch Erfahrungen aus den Nachbarländern. Dafür hätten die Corona-Beschränkungen nach Angaben von Kinderärzten zu erheblichen Problemen geführt, die von Übergewicht und Angstpsychosen bis hin zu Kontaktstörungen bei Kindern reichten.
15.39 Uhr: WHO: Covid-19 in Afrika ist eine "verhinderbare Tragödie"
Die Weltgesundheitsorganisation will bis Ende September zehn Prozent der Bevölkerung Afrikas vollständig gegen Covid-19 impfen. Im kommenden Monat sollen 117 Millionen Impfdosen auf den Kontinent geliefert werden, sagte die Regional-Direktorin der WHO für Afrika, Matshidiso Moeti, in Brazzaville. Doch es fehlten noch immer Millionen Impfdosen, um das Zehn-Prozent-Ziel zu erreichen. Die Ausbreitung von Covid-19 in Afrika sei eine "verhinderbare Tragödie", sagte Moeti. Die Menschen müssten einen fairen Zugang zu den Impfungen erhalten.
15.19 Uhr: Biontech/Pfizer gehen Partnerschaft für Impfstoffproduktion in Lateinamerika ein
Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer sind eine Partnerschaft zur Herstellung ihres Corona-Impfstoffs in Lateinamerika eingegangen. Sie unterzeichneten dazu nach eigenen Angaben eine Absichtserklärung mit dem brasilianischen biopharmazeutischen Unternehmen Eurofarma Laboratórios SA. Eurofama werde die Produktions- und Lieferaktivitäten für das Vakzin Comirnaty in der Region übernehmen. Das globale Netzwerk von Biontech/Pfizer umfasse damit nun vier Kontinente sowie mehr als 20 Produktionsstätten.
15.06 Uhr: Möglicher Abrechnungsbetrug in von Kochsalzskandal betroffenem Impfzentrum
Im Zuge von Ermittlungen zu tausenden möglicherweise unwirksamen Corona-Impfungen in einem Impfzentrum in Friesland haben sich Hinweise auf Abrechnungsbetrug in derselben Einrichtung ergeben. Im Zusammenhang damit wurden am Donnerstag insgesamt sechs Geschäftsräume und Privatwohnungen überwiegend im Landkreis Friesland durchsucht, wie die Polizei in Oldenburg mitteilte. Die Ermittlungen richten sich demnach gegen fünf Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Bei ihnen handle es sich um Angestellte der DRK-Kreisverbände Jeverland und Varel-Friesische Wehde.
Die Beschuldigten sollen im Zeitraum von Februar bis Juli dieses Jahres mehr Arbeitsstunden von im Impfzentrum Roffhausen eingesetztem Personal abgerechnet haben, als tatsächlich geleistet wurden. Erste Stichproben aus Stundenabrechnungen von Mitarbeitern ließen auf einen Schaden im vierstelligen Bereich schließen. Das genaue Schadensausmaß müsse noch ermittelt werden.
14.55 Uhr: 2,25 Milliarden Euro aus Corona-Hilfsfonds der EU für Deutschland
Deutschland hat den ersten Teil der Corona-Hilfen aus dem neuen europäischen Aufbaufonds bekommen. Die zuständige EU-Kommission überwies 2,25 Milliarden Euro an die Bundesrepublik, wie eine Sprecherin mitteilte. Das entspricht neun Prozent der gesamten Hilfen - rund 25,6 Milliarden Euro - die Deutschland aus dem Fonds bekommen soll. Nach Angaben der Kommission soll das Geld in Deutschland unter anderem für Investitionen in klimafreundliche Wasserstofftechnologie, digitale öffentliche Dienstleistungen sowie für die Modernisierung und Digitalisierung von Krankenhäusern ausgegeben werden.
14.49 Uhr: NRW gibt weitere Impfdosen zurück
Das Land Nordrhein-Westfalen gibt weitere Corona-Impfdosen an den Bund zurück - diesmal nicht aus dem Zentrallager, sondern Reste aus Impfzentren: mehr als 800.000 Dosen AstraZeneca. Insgesamt wandern damit fast drei Millionen Impfdosen aus NRW zurück an den Bund - der will die Reste an andere Staaten weitergeben, bevor sie verfallen. Die Zahlen stammen aus einem neuen Bericht des Gesundheitsministeriums an den Landtag.
14.27 Uhr: Impflotterie im Gaza-Streifen
Trotz steigender Infektionszahlen und Appellen der Gesundheitsbehörden haben bislang viele Menschen im Gazastreifen gezögert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Mit einer Impflotterie versucht das Gesundheitsministerium in dem palästinensischen Küstengebiet nun, vor allem ältere Menschen zu motivieren.
Am Donnerstag wurden die ersten zehn Gewinner der einmonatigen Aktion gezogen, die sich am Vortag als über 55-Jährige zum Auftakt hatten impfen lassen. Jeder von ihnen erhielt 200 Dollar (etwa 170 Euro) - eine beträchtliche Summe für viele der Menschen in dem Gebiet mit hoher Arbeitslosigkeit und nach Angaben von Hilfsorganisationen weit verbreiteter Armut.
14.20 Uhr: Urteil: Kein Anspruch auf Distanzunterricht bei hoher Corona-Inzidenz
Schüler haben trotz einer hohen Corona-Inzidenz keinen Anspruch auf Distanzunterricht. Einen entsprechenden Eilantrag eines Schülers hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf abgelehnt. Der Schüler einer weiterführenden Schule in Düsseldorf wollte vom Präsenzunterricht befreit werden, weil die Zahl der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche in der Landeshauptstadt über dem Wert von 100 liegt (Az: 7 L 1811/21).
Zur Begründung führte die Kammer unter anderem aus, dass sich aus der Corona-Betreuungsverordnung kein solcher Anspruch herleiten lasse. Der Kläger habe auch nicht mittels Attest belegen können, dass für ihn oder seine Angehörigen bei einer Corona-Infektion eine besondere Gefahr bestehe.
14.10 Uhr: Bislang sieben Corona-Demos am Wochenende in Berlin verboten
Die Berliner Polizei hat weitere geplante Demonstrationen von Corona-Gegnern am Wochenende verboten. Insgesamt sind nach Angaben eines Sprechers bislang sieben Kundgebungen und Demonstrationen von Verboten betroffen. Die Prüfungen der Anmeldungen seien aber noch nicht abgeschlossen. Am Nachmittag sollten weitere Informationen folgen.
Am Mittwoch hatte die Polizei zunächst drei Demonstrationen von Gegnern der Corona-Gesetze verboten. Darunter war eine große Kundgebung der Initiative Querdenken mit dem Titel "Das Jahr der Freiheit und des Friedens" am Sonntag auf der Straße des 17. Juni. Nach dem Stand von Donnerstag waren insgesamt im Zusammenhang mit Corona am Samstag 17 und am Sonntag 14 Demonstrationen angemeldet worden.
14.03 Uhr: Ethikrat: 2G-Modell ist keine Impfpflicht durch die Hintertür
Der Deutsche Ethikrat hält das Hamburger 2G-Optionsmodell nicht für eine Impfpflicht durch die Hintertür. "Eine Pflicht ist etwas, dem man sich nicht entziehen kann", sagte die Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx am Donnerstag dem Hörfunksender NDR Info. Das sei hier nicht der Fall. Stattdessen werde "Druck aufgebaut, um es attraktiver zu machen, sich und andere zu schützen".
Die 2G-Option ist in Hamburg von Samstag an möglich. Dann können Veranstalter entscheiden, ob sie nur noch Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen. Dieses bezieht Getestete und damit Ungeimpfte ein, unterliegt aber den bisherigen Corona-Einschränkungen.
12.42 Uhr: Söder kündigt Krankenhaus-Ampel an
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat für die kommende Woche eine Corona-Verordnung unabhängig von der Inzidenz angekündigt. Zudem soll die FFP-2-Maskenpflicht in Bayern fallen und die sogenannten medizinischen Masken gleichgestellt werden. "Wir werden eine einfachere und verständlichere Verordnung auf den Weg geben", sagte der CSU-Chef in München. Er betonte, Basis bleibe das seit dieser Woche geltende 3G-Prinzip. Zudem werde es Warnstufen geben, die die Krankenhausbelastung berücksichtigen. Je nach Bettenauslastung - auch bei Intensivbetten - werde es eine gelbe und rote Warnstufe geben, bei der es dann strengere Corona-Auflagen gebe.
Söder betonte, dass es keinen weiteren Lockdown wie in den ersten drei Corona-Wellen mehr geben solle. Dies sei im Umgang mit Geimpften und Genesenen nicht mehr rechtlich möglich.
11.36 Uhr: 59,7 Prozent aller Menschen in Deutschland vollständig geimpft
Die Corona-Impfungen in Deutschland gehen weiter voran. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag nun fast 49,7 Millionen Menschen, das sind 59,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben 53,7 Millionen Menschen oder 64,6 Prozent aller Einwohner, schrieb Minister Jens Spahn (CDU) auf Twitter und ergänzte: "Danke an alle, die mithelfen!"
Unter den Bundesländern nähert sich Bremen als erstes der Marke von 70 Prozent voll geimpfter Einwohner - aktuell sind es 69,8 Prozent.
11.24 Uhr: 500.000 Menschen haben Testergebnis mit Warn-App geteilt
Seit dem Start der Corona-Warn-App haben mehr als eine halbe Million Menschen ihr positives Testergebnis über die Smartphone-Anwendung geteilt. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) auf Twitter mit. "Damit haben sie andere gewarnt und dazu beigetragen, Infektionsketten zu beenden." Experten gehen davon aus, dass dadurch in über 200.000 Fällen Infektionsketten unterbrochen wurden.
10.49 Uhr: CDU-Wirtschaftsrat will "Freedom-Day" für Geimpfte und Genesene
Der Wirtschaftsrat der CDU hat einen "Freedom Day" gefordert, an dem Geimpfte und Genesene "alle Freiheiten ohne Wenn und Aber zurückbekommen" sollen. Eingriffe in die Freiheit der Menschen seien nur gerechtfertigt, wenn eine Krisenlage im Gesundheitssystem bestehe, sagt Astrid Hamker, Präsidentin des Wirtschaftsrates. Dies sei derzeit nicht der Fall. Eine Ausnahme sei die Maskenpflicht in Gebäuden.
10.18 Uhr: Razzia nach Impfstoff-Skandal in Friesland
Nach dem Impfskandal im niedersächsischen Landkreis Friesland hat die Polizei am Morgen das betroffene Impfzentrum in Schortens-Roffhausen durchsucht. Einer examinierten Krankenschwester wird vorgeworfen, im April in mindestens sechs Fällen im Impfzentrum Schortens-Roffhausen Impfstoff gegen eine Kochsalzlösung ausgetauscht zu haben. Es gibt aber Hinweise, dass möglicherweise Tausende Impfungen unwirksam sind.
Auch Räumlichkeiten des Deutschen Roten Kreuzes in anderen Kreisverbänden wurden durchsucht, wie die Polizeidirektion Oldenburg mitteilte. Die kürzlich eingesetzte "Ermittlungsgruppe Vakzin" will im Laufe des Tages weitere Details bekanntgeben.
09.50 Uhr: Kassenärzte kritisieren Verlängerung der epidemischen Lage
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat die Verlängerung der epidemischen Lage durch den Bundestag kritisiert. Gassen sagte im SWR, es würden immer "blumige Begründungen dafür gefunden, warum man das tun muss." Mit dem weiteren Ausrufen der Notlage haben die Bundesländer für weitere drei Monate die rechtliche Befugnis, Corona-Maßnahmen wie eine Maskenpflicht oder Kontaktbeschränkungen auch ohne Zustimmung des Bundestags zu erlassen.
09.24 Uhr: Japan - Verunreinigung von Moderna-Impfstoff
Wegen einer Verunreinigung hat Japan die Verwendung von 1,63 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Moderna am Donnerstag ausgesetzt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurde die Verunreinigung in ungenutzten Ampullen mit dem Serum entdeckt und von zahlreichen Impfstätten gemeldet. Einige der Dosen seien möglicherweise verabreicht worden, von Gesundheitsproblemen sei bislang nichts bekannt.
Der für den Vertrieb des Moderna-Vakzins in Japan zuständige Arzneimittelhersteller Takeda Pharmaceutical erklärte, aus Sicherheitsgründen sei die Verwendung von Dosen derselben Charge ausgesetzt worden. Moderna sei gebeten worden, umgehend eine Untersuchung durchzuführen.
08.56 Uhr: Vierte Welle nimmt weiter Fahrt auf
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet am Donnerstag 12.626 neue Positiv-Tests innerhalb eines Tages. Das sind 4.226 mehr als noch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg demnach auf 66,0. 21 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,9 Millionen Corona-Tests positiv aus, 92.082 Todesfälle sind zu verzeichnen.
In NRW liegt die Inzidenz aktuell bundesweit am höchsten mit 122,4. Hier stieg die Zahl der neuen Fälle auf 4.610. Sieben Menschen sind gestorben.
07.58 Uhr: Zahl der Intensivbetten nimmt ab
Wegen Personalmangels nimmt die Anzahl der Intensivbetten ab. Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis zeigt sich besorgt über die Ausstattung auf den Intensivstationen. "Viele Kliniken melden uns Personalprobleme. Das Personal ist müde und wird weniger", so der wissenschaftliche Leiter des Divi-Melderegisters für Krankenhäuser.
Im Interview im WDR 5 Morgenecho sagte Karagiannidis: "Wir haben in Deutschland ja lange gerungen um die Pflegepersonal-Untergrenzen, die jetzt letzten Endes so aussehen, dass eine Pflegekraft zwei Patienten am Tag betreut und bis zu drei in der Nacht. Wenn sie das mit Skandinavien, mit England oder mit Holland vergleichen: Da betreut eine Pflegekraft einen beatmeten Patienten und wenn er eine künstliche Lunge hat, ist es sogar so, dass zwei Pflegekräfte einen Patienten betreuen. Daran sieht man, wie enorm groß die Diskrepanz ist und dass das Personal bei uns in Deutschland doch erheblich belastet ist."
07.28 Uhr: Weltweit fast 214 Millionen Infizierte
Weltweit haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 213,78 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Zählung der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis offizieller Daten. Mehr als 4,63 Millionen Menschen starben demnach mit oder an dem Virus.
06.22 Uhr: Anstieg der Neuinfektionen in Australien
Der australische Bundesstaat New South Wales mit der Metropole Sydney hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 1.000 Neuinfektionen binnen eines Tages verzeichnet. Trotz eines seit acht Wochen geltenden strikten Lockdowns bekommt die Region an der Ostküste die jüngste Viruswelle bislang nicht in den Griff. Zwei Krankenhäuser im Westen der australischen Millionenmetropole Sydney errichten zur Bewältigung des Anstiegs der Covid-19-Patienten Notfallzelte.
00.00 Uhr: Studie: Impf-Wirkung lässt innerhalb von sechs Monaten nach
Der Schutz vor Covid-19 nach einer vollständigen Impfung mit den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und AstraZeneca lässt einer britischen Studie zufolge innerhalb von sechs Monaten nach. Das unterstreiche die Notwendigkeit von Auffrischungsimpfungen, betonte Tim Spector, Epidemiologe am King's College London und Leiter der ZOE-Covid-Studie. "Wir können nicht einfach zusehen, wie der Schutz langsam nachlässt, während die Fälle weiter hoch und auch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion noch hoch sind", sagte er der BBC.
Der Studie zufolge ließ der Schutz des Biontech/Pfizer-Impfstoffs fünf bis sechs Monate nach der zweiten Dosis von 88 auf 74 Prozent nach. Beim AstraZeneca-Impfstoff sank die Wirksamkeit nach vier bis fünf Monaten von 77 auf 67 Prozent. Die Daten basierten auf mehr als 1,2 Millionen Test-Ergebnissen. Im schlimmsten Fall könnte der Schutz nach Einschätzung von Spector für ältere Menschen bis zum Winter unter 50 Prozent sinken.
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