Ticker vom Mittwoch (01.12.2021) zum Nachlesen
Stand: 01.12.2021, 20:42 Uhr
- MPK entscheidet morgen über neue Corona-Regeln
- Kinder-Impfstoff kommt schon am 13. Dezember
- NRW will Clubs und Diskotheken schließen
- Rückkehr zur Maskenpflicht am Sitzplatz im Unterricht
- BVB storniert verkaufte Tickets für Bayern-Spiel
- Omikron in NRW angekommen
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Von Vera Kettenbach, Claudia Wiggenbröker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Diese Corona-Beschlüsse werden erwartet
Bund und Länder wollen die Corona-Regeln im Kampf gegen die vierte Welle weiter verschärften. Laut eines Entwurfs für die morgige Ministerpräsidentenkonferenz soll der Zutritt zu Geschäften einschränkt werden. Der Einzelhandel solle grundsätzlich nur noch Geimpfte oder Genesene (2G) als Kunden zulassen.
Ausnahmen sollen nur für Lebensmittel- und andere Geschäfte des täglichen Bedarfs gelten. 2G soll auch für Kultur und Freizeitaktivitäten gelten. Clubs und Bars müssen ganz schließen. Bei Fußballspielen dürfen danach maximal 30 Prozent der Plätze besetzt werden, höchstens aber 10.000 Zuschauer pro Stadion.
Weiterhin wollen Bund und Länder offenbar strenge Kontaktbeschränkungen für Treffen einführen, an denen auch Ungeimpfte teilnehmen, wie das ARD-Hauptstadtstudio berichtet: "Private Zusammenkünfte im öffentlichen oder privaten Raum, an denen nicht geimpfte und nicht genesene Personen teilnehmen, sind auf den eigenen Haushalt sowie höchsten zwei Personen eines weiteren Haushalts zu beschränken."
Davon ausgenommen seien Kinder unter 14. Ausdrücklich wird in dem Entwurf erwähnt, dass Treffen, an denen ausschließlich Geimpfte und Genese teilnehmen, davon nicht betroffen sind.
An einer Impfpflicht für das Personal in bestimmten Einrichtungen wie Pflegeheimen wird schon gearbeitet. Nun soll es bei der Ministerpräsidentenkonferenz auch um die Vorbereitung "einer zeitnahen Entscheidung über eine allgemeine Impfpflicht" gehen, schreibt die Nachrichtenagentur dpa.
20.12 Uhr: Intensivstation hautnah - Leben retten am Limit
Jeden Tag kämpft das Team der Intensivstation der Uniklinik Köln um das Leben jedes Corona-Patienten. Doch viele der schweren Erkrankungen während der vierten Welle wären durch eine Impfung vermeidbar gewesen. In Köln beträgt der Anteil der ungeimpften Kranken etwa 90 Prozent. Eine Tatsache, die die Lebensretterinnen und Lebensretter frustriert. In unserer multimedialen Reportage geben sie exklusive Einblicke und erzählen von ihrem Alltag zwischen Leben, Tod und Unverständnis:
Auch im WDR-Fernsehen sind die Intensivmediziner heute Abend um 22.15 Uhr in der Doku "Corona-Intensivstation Köln" zu sehen.
19.38 Uhr: Wüst ist sicher - Impfpflicht kommt
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) rechnet mit einer Corona-Impfpflicht. "Es gibt deutliche Einigkeit über Ländergrenzen hinweg, auch über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg", sagte er in der ARD. Eine solche Pflicht sei zwar "keine Kleinigkeit", räumte Wüst ein. Aber man müsse sehen, dass man es momentan mit "einer Pandemie der Nicht-Geimpften" zu tun habe. Er glaube daher, eine Impfpflicht sei nötig.
19.28 Uhr: Neuinfektionen in Südafrika verdoppelt
Die Zahl der verzeichneten Neuinfektionen in Südafrika ist auf 8.561 gestiegen und hat sich damit zum Vortag mehr als verdoppelt. Dagegen habe sich die Zahl der Todesfälle sowie die der Einlieferungen ins Krankenhaus kaum verändert, erklärt das Nationale Seucheninstitut (NICD).
In dem Land wurde die neue Corona-Variante Omikron erstmals nachgewiesen. Ersten Erkenntnissen zufolge sind vor allem jüngere Menschen von einer Infektion betroffen.
19.08 Uhr: Intensivmediziner: "Wenn wir schnell handeln, könnten wir die Welle brechen"
Der Intensivmediziner Michael Hallek von der Uniklinik Köln denkt, dass mit einem "schnellen Handeln" die vierte Welle in NRW noch gebrochen werden könnte. Dafür müsse massiv Energie in die Impfkampagne gesteckt werden. Hallek appellierte an alle Ungeimpfte, sich nun doch noch impfen zu lassen. Es gebe nur zwei Möglichkeiten: die Impfung oder die Krankheit zu bekommen.
Hallek begrüßte zudem, dass eine Impfpflicht auf den Weg gebracht werden soll. Die Politik habe "ein Erweckungserlebnis" gehabt, auch wenn dieses spät gekommen wäre.
18.45 Uhr: Kontrolle von 3G am Arbeitsplatz
Die NRW-Arbeitsschutzbehörden kontrollieren ab sofort, ob die 3G-Regel am Arbeitsplatz eingehalten wird. Laut Arbeitsministerium werden auch Hygienekonzepte überprüft. Arbeitgeber, die 3G-Kontrollen nicht umsetzen, müssen mit Strafen von mindestens 1.000 Euro rechnen.
17:59 Uhr: Weil dämpft Erwartungen an Bund-Länder-Treffen
Morgen wollen Bund und Länder neue Maßnahmen in der Pandemie beschließen. Viel zu erwarten scheint Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil nicht: "Mit der Prognose, dass wir am Donnerstag das Infektionsschutzgesetz substanziell verschärfen, wäre ich vorsichtig", sagte Weil dem "Handelsblatt". "Ich gehe nicht davon aus, dass es zu einer Totalrevision des Infektionsschutzgesetzes kommt."
Stephan Weil
Diese sei auch nicht notwendig, sagte Weil. "Aber es könnte einzelne Nachbesserungen geben und das wäre gut." Ansonsten gebe es einen parteiübergreifenden Konsens, dass es nicht mehr zu flächendeckenden Schul- und Kitaschließungen kommen solle. Für schärfere Maßnahmen verwies Weil auf das geplante Treffen kommende Woche. "Wenn es bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 9. Dezember bleibt, müssen wir eine Diskussion darüber führen, was länderübergreifend noch an zusätzlichen gemeinsamen Maßnahmen nötig ist."
17.50 Uhr: Schluss mit Astrazeneca-Impfungen in Deutschland
Seit heute wird Astrazeneca in Deutschland grundsätzlich nicht mehr verimpft. Die letzten Impfdosen, die an Arztpraxen ausgelieferten wurden, hatten das Verfallsdatum 30. November, so das Bundesgesundheitsministerium nach Angaben der Kassenärztliche Bundesvereinigung.
Trotzdem sollen im Dezember noch weitere 2,8 Millionen Astrazeneca-Dosen an Deutschland ausgeliefert werden, so die Bundesregierung. Sie sind für die globale Impfstoff-Initiative Covax bestimmt.
17.37 Uhr: Intensiv-Patienten aus Sachsen in NRW
Auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn ist am Nachmittag ein Flugzeug der Luftwaffe mit Corona-Patienten aus Sachsen gelandet. Die sechs Intensiv-Patienten werden auf Krankenhäuser in Köln, Marl, Bonn und Bochum verteilt. Der mit Intensiv-Betten ausgestattete Airbus A310 ist im Rahmen der Hilfsaktion des Bundesinnenministeriums im Einsatz. Die Luftwaffe hat bereits zum dritten Mal schwer erkrankte Corona-Patienten aus besonders stark betroffenen Gebieten in Deutschland in Regionen gebracht, in denen die Intensivstationen der Krankenhäuser nicht so stark ausgelastet sind.
17.09 Uhr: Was tun, wenn die Corona-App warnt?
Fast 600.000 Mal sprang die Corona-Warn-App in der vergangenen Woche auf rot. Was ist dann zu beachten? Die Regelungen sind nicht immer eindeutig, kritisieren Experten.
16.43 Uhr: Patienten in Thüringen von OP-Warteliste gestorben
Wegen der angespannten Lage auf den Intensivstationen in Krankenhäusern in Thüringen werden planbare Operationen teilweise verschoben. Für die betroffenen Patienten "bedeutet das unter Umständen den Tod auf der Warteliste oder eine wesentlich schlechtere Prognose", sagte der Intensivkoordinator des Landes, Michael Bauer. Einige seien bereits gestorben.
16:39 Uhr: Gericht weist Ischgl-Klagen ab
Das Landgericht Wien hat die ersten Schadenersatzklagen von deutschen Corona-Erkrankten aus Ischgl gegen die Republik Österreich abgewiesen. Der österreichische Ski-Ort galt im März 2020 als einer der ersten Corona-Hotspots innerhalb Europas.
Das Gericht entschied jedoch, dass das Epidemiegesetz nur die allgemeine Volksgesundheit schütze, nicht aber auch konkrete Personen. Der Republik sei in den "hier relevanten Zeiträumen weder ein schuldhaftes noch ein rechtswidriges Verhalten anzulasten".
16.25 Uhr: Mehr als 90.000 Infektionen unter Schülerinnen und Schülern
Bundesweit sind derzeit 93.487 nachgewiesene Corona-Infektionen unter Schülerinnen und Schülern bekannt. Das geht aus einer Statistik der Kultusministerkonferenz hervor. Hinzu kommen 151.740 Schülerinnen und Schüler, die sich zwar nicht angesteckt haben, sich wegen eines Corona-Falls an ihrer Schule aber in Quarantäne befinden.
Die meisten Infektionen unter Schülerinnen und Schülern gibt es demnach momentan in Bayern mit mehr als 23.600 Fällen, gefolgt von Sachsen mit mehr als 15.000 Infektionen und Nordrhein-Westfalen mit mehr als 14.100 Fällen.
16.03 Uhr: Landtag beschließt Corona-Sonderlage für strengere Maßnahmen
Der NRW-Landtag hat den Weg dafür freigemacht, noch strengere Schutzmaßnahmen aus dem Katalog des Bundesinfektionsschutzgesetzes anwenden zu können. Die neue Möglichkeit für besondere Maßnahmen in der Pandemie ist auf zunächst drei Monate begrenzt.
15.41 Uhr: Corona-Patienten aus Sachsen in NRW gelandet
Auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn ist am Nachmittag ein Flugzeug der Luftwaffe mit Corona-Patienten aus Sachsen gelandet. Die 6 Intensiv-Patienten werden auf Krankenhäuser in Köln, Marl, Bonn und Bochum verteilt. Der mit Intensiv-Betten ausgestattete Airbus A310 ist im Rahmen der Hilfsaktion des Bundesinnenministeriums im Einsatz. Die Luftwaffe hat bereits zum 3. Mal schwer erkrankte Corona-Patieten aus besonders stark betroffenen Gebieten in Deutschland in Regionen gebracht, in denen die Intensivstationen der Krankenhäuser nicht so stark ausgelastet sind.
15.38 Uhr: Frankreich ordnet strengere Regeln für Einreise an
Frankreich verschärft die Auflagen für die Einreise ungeimpfter Personen. Betroffene müssen künftig einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Das teilte Regierungssprecher Gabriel Attal mit. Bisher durfte das Testergebnis bis zu drei Tage alt sein.
Reisende, die nicht aus EU-Ländern stammen, müssen nun in jedem Fall einen negativen PCR-Test vorweisen, wenn sie nach Frankreich kommen - unabhängig davon, ob sie geimpft oder genesen sind. Das Testergebnis darf höchstens 48 Stunden alt sein.
15.14 Uhr: Leipziger Buchmesse hält an Termin 2022 fest
Zweimal musste die Leipziger Buchmesse aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Am Termin vom 17. bis zum 20. März halten die Veranstalter aber trotz der derzeit hohen Infektionszahlen fest. Ab dem 14. Dezember soll der Ticketverkauf im Internet starten. Allerdings werde die Messe unter strengen Hygienevorschriften stattfinden, so die Veranstalter. Momentan wird mit maximal 25.000 Besucherinnen und Besuchern pro Tag geplant.
15.00 Uhr: Beschränkung von Großveranstaltungen ab Samstag - Stadien wohl nur ein Drittel voll
In NRW sollen schon ab diesem Samstag deutliche Beschränkungen der Zuschauerzahlen bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen gelten. Das kündigte CDU-Landtagsfraktionschef Bodo Löttgen in einer Sondersitzung des Düsseldorfer Landtags zur Corona-Krise an.
Die Kapazität der Stadien soll auf ein Drittel beschränkt werden, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann dem WDR. Stehplätze soll es keine geben.
Borussia Dortmund hat die bereits verkauften Tickets für das Topspiel gegen den FC Bayern München storniert, weil der Verein mit einer coronabedingten Reduzierung der Stadionkapazität durch die Landesregierung gerechnet hatte. Alle zur Verfügung stehenden 67.000 Karten für die Partie an diesem Samstag waren laut BVB bereits verkauft gewesen. Die Ticketkäufer erhalten ihr Geld zurück.
Auch Borussia Mönchengladbach storniert Tickets für das Heimspiel gegen den SC Freiburg. Arminia Bielefeld hat angekündigt, den Ticketverkauf für das Spiel gegen den 1. FC Köln am Samstag zu stoppen.
Aus anderen Fußballvereinen wurde indes Kritik an der Forderung einiger Politiker laut, in Stadien wieder ganz auf Zuschauer zu verzichten. "Geisterspiele finde ich nicht verhältnismäßig - weil wir den Infektionsschutz unter den bisherigen Voraussetzungen und den bestehenden Hygienekonzepten, die weltweit als vorbildlich eingestuft werden, gut umsetzen können", sagte etwa der Geschäftsführer des FC Augsburg, Michael Ströll. Sollten Fans nicht mehr ins Stadion dürfen, würden sie sich stattdessen in der Kneipe oder privat bei sich zu Hause treffen. Auch vom Zweitligisten FC Hansa Rostock kamen kritische Töne.
14.35 Uhr: Impfaufruf von Religionsvertretern
Angesichts der hohen Zahl von Corona-Infektionen haben Vertreter von sieben Religionsgemeinschaften in Deutschland zum Impfen aufgerufen. "Impfen ist Ausdruck religiöser Verantwortung", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die Verantwortung für das eigene und das Leben der Mitmenschen sei ein Gebot in allen Religionen. Sofern in Einzelfällen keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprächen, sollten sich Menschen impfen lassen.
Getragen wird die Erklärung von Ihsan Dilber, Vorsitzender des Landesverbandes der Alevitischen Gemeinden in Hessen, Abdassamad El Yazidi, Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Detlef Görrig, Oberkirchenrat und Referent für Interreligiösen Dialog der Evangelischen Kirche in Deutschland, und Tsunma Konchok Jinpa Chodron, Ratsmitglied der Deutschen Buddhistischen Union.
14.11 Uhr: Ungeimpfte sind laut Studie an acht von zehn Infektionen beteiligt
Forscher der Humboldt-Universität in Berlin haben untersucht, wie es zu Ansteckungen in der Pandemie kommt. Ihre Studie liegt dem rbb vor. Das Ergebnis: Bei mehr als der Hälfte aller Infektionen stecken Ungeimpfte andere Ungeimpfte an. Bei weiteren 40 Prozent aller Fälle stecken sich Ungeimpfte und Geimpfte gegenseitig an. Lediglich bei neun Prozent der Fälle steckt eine geimpfte Person andere geimpfte Personen an.
14.06 Wüst kündigt für Donnerstag MPK zu 2G-Regeln und Großveranstaltungen an
NRW-Ministerpräsident Wüst (CDU) hat für Donnerstag eine offizielle Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Krise angekündigt. Dabei soll es unter anderem um umfangreiche Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte gehen, wie der aktuelle Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz heute sagte. Als weitere Themen nannte er eine deutliche Verringerung der Zuschauerzahlen bei Großveranstaltungen, eine Ausweitung der 2G-Regeln - also Zugang nur für Geimpfte und Genesene-, die kurzfristige Umsetzung der Impfpflicht in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sowie die Vorbereitung einer allgemeinen Impfpflicht.
13.31 Uhr: Gesundheitsminister Holetschek will Intensivpflegekräften doppeltes Gehalt zahlen
Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), fordert eine befristete Verdoppelung des Gehalts für Intensivpflegekräfte im Corona-Stress. "Ich schlage vor, dass wir das Gehalt der Pflegekräfte auf den Intensivstationen für die kommenden zwölf Monate steuerfrei stellen oder dass wir es durch einen Staatszuschuss für dieses Jahr verdoppeln", sagte der bayerische Gesundheitsminister der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Damit ließe sich schnell mehr Personal gewinnen: "Es muss ein großer Aufschlag sein, kein Klein-Klein." Zur akuten Hilfe für Pflegekräfte brauche es nachhaltige Lösungen, sagte Holetschek. Wohnsituation und Kinderbetreuung müssten für sie verbessert werden, und es sollten Zuschüsse zum Wohnen gezahlt werden.
13.25 Uhr: Von der Leyen für Prüfung von Impfpflicht in der EU
Ursula von der Leyen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich dafür ausgesprochen, eine allgemeine Corona-Impfpflicht in der Europäischen Union zu prüfen. "Wir sollten möglicherweise über eine verpflichtende Impfung in der EU nachdenken", sagte von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. Sie begründete dies mit der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante und der Tatsache, dass ein Drittel der EU-Bürger bisher nicht gegen das Coronavirus geimpft ist.
13.22 Uhr: NRW will Clubs und Diskotheken schließen
Infolge der hohen Corona-Neuinfektionszahlen will NRW Clubs und Diskotheken schließen. Das kündigte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch in einer Sondersitzung des Düsseldorfer Landtags zur Corona-Krise an. Konkrete Maßnahmen sollen nach der an diesem Donnerstag erwarteten Ministerpräsidentenkonferenz auf dem Verordnungsweg umgesetzt werden.
Auch Fußballspiele mit über 50.000 Zuschauern, die noch dazu keine Masken trügen, werde es nicht mehr geben, sagte Wüst. Bei Großveranstaltungen würden die Kapazitäten begrenzt. Bei den konkreten Vorgaben will Wüst zunächst auf möglichst bundeseinheitliche Standards setzen.
13.14 Uhr: Tierärzte-Verband hält Impfungen für machbar
Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte hält eine Beteiligung von Veterinären an den Corona-Impfungen unter bestimmten Voraussetzungen für machbar. "Grundsätzlich von der medizinischen Ausbildung können wir das leisten", sagte die Verbandssprecherin, Tierärztin Astrid Behr, heute. Nach ihren Angaben impfen beispielsweise in den USA Tierärzte schon lange. Allerdings müsse die Haftung geregelt und der politische Wille vorhanden sein.
Es sei etwa vorstellbar, dass Tierärzte gemeinsam mit Humanmedizinern freiwillig in einer Hausarztpraxis, in einem Impfzentrum oder auch als Teil eines mobilen Impfteams impfen. Gegen Corona impfende Tierärzte könnten auch ein Vorteil sein für ländliche Gegenden, in denen die ärztliche Versorgung nicht gegeben sei. Dann müsste allerdings auch geregelt sein, dass Tierärzte im Fall eines allergischen Schocks bei der Corona-Schutzimpfung handeln dürften.
12.50 Uhr: Über 800.000 Impfdosen am Dienstag verabreicht
In Deutschland sind inzwischen mindestens 57 Millionen Menschen vollständig gegen Covid-19 geimpft. Das sind 68,6 Prozent der Gesamtbevölkerung, wie aus dem heutigen Impfdashboard des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Am Dienstag wurden demnach rund 807.000 Dosen verabreicht. Dabei handelte es sich um 90.729 Erstimpfungen, 59.847 Zweit- und 656.743 Auffrischungsimpfungen.
Am Dienstag vor einer Woche wurden 96.410 Erstimpfungen verzeichnet, Dienstag vor zwei Wochen waren es 63.365. Es gab in diesem Monat allerdings auch schon deutlich höhere Werte: So wurden am 24. und 25. November jeweils fast 120.000 Erstimpfungen registriert.
12.35 Uhr: Rückkehr zur Maskenpflicht am Sitzplatz im Unterricht
Schüler in Nordrhein-Westfalen müssen bereits ab morgen wieder eine Corona-Schutzmaske im Unterricht an ihrem Sitzplatz tragen. Das beschloss die Landesregierung heute. Lediglich auf dem Außengelände der Schulen gelte wie bisher grundsätzlich keine Maskenpflicht, heißt es in einer Mitteilung. Ihre oberste Priorität sei laut Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP), die Schulen offenzuhalten. Gerade in der Pandemie sei "es entscheidend, dass für Kinder und Jugendliche ihr Schulalltag weiterhin gewährleistet ist, sie Struktur und Halt bekommen."
Die Maske am Sitzplatz gilt ab sofort auch wieder für Ganztags- und Betreuungsangebote, darüber hinaus für alle sonstigen Zusammenkünfte im Schulbetrieb wie Konferenzen, Besprechungen, Gremiensitzungen, sofern ein Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann.
11.30 Uhr: Erneuter Notfallzustand in Portugal
In Portugal gilt seit heute wegen steigender Corona-Zahlen wieder der Notfallzustand mit neuen Beschränkungen und Testregeln. Alle Besucher, die auf dem Luftweg einreisen, müssen nun einen negativen Test vorweisen - selbst dann, wenn sie geimpft oder genesen sind. Homeoffice wird von der Regierung in Lissabon "dringend empfohlen".
Zudem wird es nach den Jahresendfeiertagen eine "Woche der Zurückhaltung" mit obligatorischem Homeoffice sowie geschlossenen Schulen, Universitäten, Bars und Diskotheken geben. Mit 87 Prozent hat Portugal eine der höchsten Impfquoten der Welt, 11 Prozent der Menschen haben bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten. Die Sieben-Tage-Inzidenz klettert allerdings schon seit vielen Wochen. Sie lag zuletzt bei über 200.
10.00 Uhr: MV-Ministerpräsidentin befürwortet auch Einschränkungen für Geimpfte
Um die Pandemie effektiv zu bekämpfen, muss es nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auch Kontaktbeschränkungen für Geimpfte geben. "Der Bund muss die Rechtslage ändern an der Stelle", sagte die SPD-Politikerin im ZDF. Sicherlich müssten die Beschränkungen für Ungeimpfte sehr viel härter ausfallen und würden auch verschärft. "Aber große Familienfeiern mit 50 Leuten wird es auch nicht mehr geben", sagt Schwesig.
9.59 Uhr: Kinder-Impfstoff von Biontech steht schon am 13. Dezember zur Verfügung
Deutschland und die anderen EU-Länder werden den Kinder-Impfstoff von Biontech/Pfizer bereits am 13. Dezember erhalten und damit eine Woche früher als bisher geplant. Der Liefertermin für den Impfstoff für die Fünf- bis Elfjährigen gelte für alle EU-Länder, erklärte das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch auf Anfrage. Ursprünglich war die Auslieferung für den 20. Dezember vorgesehen.
"Wir konnten erreichen, dass der Impfstoff für die fünf- bis elfjährigen Kinder EU-weit eine Woche früher ausgeliefert wird", schrieb Spahn am Mittwoch auf Twitter. "Das hat uns der Hersteller zugesichert." Angesichts der aktuellen Pandemielage sei dies eine gute Nachricht für Eltern und Kinder. Viele warteten sehnsüchtig darauf. In Deutschland gibt es etwa 4,5 Millionen Kinder in dieser Altersgruppe. Spahn hatte gesagt, dass die 2,4 Millionen Impfdosen für den Start ausreichen dürften, weitere Lieferungen soll es dann 2022 geben. In der Altersgruppe 12 bis 17 Jahre sind nach Angaben der Regierung bislang 46,1 Prozent vollständig geimpft.
9.45 Uhr: Bundeswehr fliegt sächsische Corona-Patienten nach NRW
Die Bundeswehr soll erstmals auch sächsische Intensivpatienten zur Behandlungen nach Nordrhein-Westfalen fliegen. Das Spezialflugzeug der Luftwaffe wird die Schwerkranken nach dpa-Informationen von Dresden nach Köln bringen. Die Landung des A310 MedEvac mit sechs Patienten in Köln ist am frühen Nachmittag geplant.
Bereits am vergangenen Freitag hatte eine Maschine der Bundeswehr Corona-Patienten aus Bayern nach Nordrhein-Westfalen geflogen.
9.29 Uhr: Regionale Kontaktbeschränkungen für Geimpfte
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält zur Eindämmung der vierten Welle der Corona-Pandemie womöglich auch stärkere Einschränkungen für Geimpfte für notwendig. Die Frage sei, ob Beschränkungen nur für Ungeimpfte ausreichen oder ob "zumindest in den am schlimmsten betroffenen Regionen" auch Einschränkungen für Geimpfte notwendig werden, sagte Buyx der "Rheinischen Post".
8.52 Uhr: Zu wenig Biontech-Impfstoff erschwert Impfkampagne
Die Impfkampagne kommt in einigen Städten ins Stocken - weil zu wenig Biontech-Impfstoff geliefert wird. Im Oberbergischen Kreis müssen Termine verschoben werden, weil diese Woche mehr als 6.500 Impfdosen nicht kommen. Dabei hat der Kreis laut Robert-Koch-Institut eine Inzidenz von 461 und damit den höchsten Wert in ganz NRW. Die Nachfrage vor allem nach Booster-Impfungen ist auch in Köln hoch, sagt der leitende Impfarzt Jürgen Zastrow. Vielen doppelt geimpfte Menschen kämen zu früh zur Booster-Impfung.
8:36 Uhr: Intensivmediziner fordern Rückkehr zur epidemischen Notlage
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hat sich für die Wiedereinsetzung des Gesetzes zur epidemischen Notlage in Deutschland ausgesprochen. Es brauche nun bundeseinheitliche Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung, notfalls auch durch einen erneuten zeitlich begrenzten Lockdown, erklärte Divi-Präsident Gernot Marx im ZDF-"Morgenmagazin". Die Kliniken müssten vor dem "Kollaps bewahrt" werden. Alle medizinisch nicht notwendigen Operationen müssten verschoben werden.
Es brauche rund eine Millionen Booster-Impfungen pro Tag, um damit nicht die aktuelle vierte Corona-Welle zu brechen, sondern eine fünfte und sechste verhindern zu können, sagte der Divi-Präsident.
8.12 Uhr: Triage in Österreichs Kliniken
In den Krankenhäusern in Österreich kommt es der Regierung zufolge angesichts der hohen Zahl an Corona-Patienten bereits zu Triagen. Das Wort beschreibt die Auswahl von Medizinern, wer Zugang zu intensivmedizinischer Behandlung bekommt oder dass ein Patient mit schlechter Prognose sein Bett räumen muss für einen Erkrankten, dem bessere Chancen eingeräumt werden. Der österreichische Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sagte, der seit mehr als einer Woche geltende Lockdown würde zwar mittlerweile Wirkung zeigen, die Infektionszahlen wären aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und die Lage in den Krankenhäusern sei dramatisch.
7.43 Uhr: Mehr als 400 Tote bundesweit, Inzidenz in NRW steigt
In der vierten Corona-Welle sind erstmals mehr als 400 Menschen an einem Tag nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts stieg die Zahl der Todesfälle mit den Meldungen vom Dienstag um 446 auf insgesamt 101.790 Tote.
Dagegen sinkt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz von 452,2 am Vortag auf 442,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. In NRW dagegen steigt der Wert von 285,9 auf 289,1 Neuinfektionen. Besonders stark ist der Anstieg in den vergangenen Tagen im Oberbergischen Kreis. Dort ist der Inzidenzwert mit 461,2 Neuinfektionen landesweit am höchsten.
7.00 Uhr: 1LIVE-Krone-Show abgesagt
Die geplante Verleihung der 1LIVE Krone am 9. Dezember in der Jahrhunderthalle in Bochum wird abgesagt. Angesichts der aktuellen Corona-Lage ist die Entscheidung verantwortungsvoll und zum Schutz aller Teilnehmer:innen unvermeindlich, sagte 1LIVE-Chef Jochen Rausch. Die Preise werden im Rahmen einer Radiosendung dennoch verliehen.
6.50 Uhr: Städtetag fordert einheitliche Corona-Maßnahmen
Der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe (CDU), fordert bundeseinheitliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. "Um die vierte Welle zu brechen, müssen Bund und Länder jetzt entschlossen handeln", sagte der Oberbürgermeister von Münster dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir brauchen sehr zügig bundeseinheitliche Regelungen, die abhängig vom Infektionsgeschehen in einzelnen Regionen greifen, um die Kontakte deutlich zu reduzieren."
Die Kommunen bräuchten klare und verständliche Regeln. So verlangte Lewe von den Ländern die Untersagung von Veranstaltungen, etwa zum Karneval, wenn die Intensivbetten knapp würden oder die Infektionen in der Region zu hoch seien.
6.20 Uhr: Erster Omikron Fall in NRW nachgewiesen
Am späten Dienstagabend ist der erste Omikron Fall in NRW nachgewiesen worden. Das bestätigte die Stadt Düsseldorf dem WDR. Der Mann kam am 21. November von einer Südafrika-Reise zurück. Er hatte vier Tage später Symptome und ließ sich testen. Aber erst in der dritten Probe war die Viruslast ausreichend hoch, um eine Variante zu bestimmen. Er befindet sich in Quarantäne - genauso wie seine Kontaktpersonen, die alle geimpft sind.
6.00 Uhr: Bahn öffnet Impfzentren für Mitarbeiter wieder
Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle öffnet die Deutsche Bahn ihre Impfzentren wieder. "Allen DB-Mitarbeitenden wird eine Auffrischung bzw. eine Grundimmunisierung der Covid-19-Impfungen an zehn Standorten ermöglicht", teilte eine Sprecherin mit. Damit wolle der Konzern dazu beitragen, die Pandemie zu bekämpfen und die Beschäftigten gesund zu halten.
5.30 Uhr: Wüst kündigt Beschränkung der Zuschauerzahlen in Stadien an
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat nach den Bund-Länder-Beratungen eine Beschränkung der Zuschauerzahlen in Fußballstadien angekündigt. "Entscheidend ist: So Bilder wie vom Wochenende in Köln darf es und wird es nicht wieder geben", sagte Wüst am Dienstag mit Bezug auf das Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach. Im Kölner Stadion waren 50.000 Zuschauer. Auf ein konkrete Zuschauer-Begrenzung legte sich Wüst nicht fest. Man werde die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde am Donnerstag abwarten, die man dann auch in Nordrhein-Westfalen umsetzen werde.
Auf die Frage, wie mit Clubs, Bars und Fußballspielen in NRW umgegangen werden soll, gab Wüst keine eindeutige Antwort. Es ist also noch nicht klar, ob Clubs und Bars geschlossen werden und ob es wieder Geisterspiele geben wird oder wie viele Fans in Stadion dürfen.