Ticker von Sonntag (06.03.2022) zum Nachlesen

Stand: 06.03.2022, 15:42 Uhr

  • Lauterbach stimmt auf höhere Krankenkassenbeiträge ein
  • Corona-Inzidenz steigt weiter leicht
  • Kaum Interesse an Novavax
  • FDP besteht auf Zurückfahren von Corona-Maßnahmen
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Lauterbach stimmt auf höhere Krankenkassenbeiträge ein

Auf die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen könnten 2023 steigende Beiträge zukommen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte der Funke Mediengruppe: Bei einem erwarteten Defizit der Kassen von rund 17 Milliarden Euro im nächsten Jahr "lässt sich das nicht vollständig vermeiden".

Ein Grund für den wahrscheinlichen Anstieg der Krankenkassenbeiträge: Mit der Corona-Krise seien Einnahmen weggebrochen, so Lauterbach. Ein anderer Grund: "Wir haben in der letzten Legislatur die Leistungen für gesetzlich Versicherte erheblich verbessert. Das kostet."

Um wie viel die Krankenkassenbeiträge ansteigen könnten, ist noch unklar. Der Beitrag umfasst den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns. Darüber hinaus legt jede Krankenkasse einen eigenen Zusatzbeitrag fest. Im laufenden Jahr beträgt der durchschnittliche Zusatzbeitrag 1,3 Prozent. Dass er nicht höher ausfällt, liegt am Zuschuss von 28,5 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt.

Wann ist ein Wechsel der Krankenkasse sinnvoll, und in welchen Fällen lohnt eine Zusatzversicherung? Antworten der Verbraucherzentrale NRW gibt es unter diesem Link:

15.33 Uhr: Ex-Verfassungsrichter Papier gegen allgemeine Impfpflicht

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, ist gegen eine allgemeine Impfpflicht. Man solle zum jetzigen Zeitpunkt auf die geplante Einführung "verzichten und stattdessen effektivere Impfkampagnen vorbereiten", sagte er der "Welt" (Montag) mit Blick auf die für Anfang April geplante Bundestagsabstimmung.

Eine Impfpflicht wäre laut Papier "in jedem Fall ein erheblicher Eingriff in das Grundrecht der körperlichen Integrität und Selbstbestimmung". Dieser sei nur zu rechtfertigen, wenn ohne diesen Eingriff wichtigen Gemeinschaftsgütern schwere Gefahren drohten. Dies lasse sich aber angesichts der ungewissen Entwicklung der Pandemie nur schwer vorhersagen. "Wir wissen nicht, ob eine Impfpflicht, die wir jetzt mit Blick auf den kommenden Herbst und später einführen würden, dann überhaupt noch erforderlich ist, um zum Beispiel unser Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu schützen", so Papier weiter. Das gelte sowohl für eine allgemeine als auch für eine auf bestimmte Altersgruppen bezogene Impfpflicht.

15.11 Uhr: Im Fall einer Triage sollen Menschen mit Behinderungen besonders geschützt sein

Menschen mit Behinderungen und Hochbetagte sollen offenbar im Fall einer pandemiebedingten Triage künftig besonders geschützt werden. Das gehe aus einem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes hervor, berichtete die "Ärztezeitung" am Sonntag.

Bei einer Triage muss entschieden werden, welche Patienten zuerst behandelt werden, wenn die Hilfe nicht für alle möglich ist. Das Bundesverfassungsgericht hatte den Bundestag Anfang Januar aufgefordert, "unverzüglich" Vorkehrungen zum Schutz Behinderter im Fall einer pandemiebedingten Triage zu treffen.

Die Zeitung zitiert auch aus einer dazu gehörenden Formulierungshilfe. Demnach dürfe niemand aus "Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden". Das solle für alle ärztlichen Entscheidungen gelten bei der "Zuteilung von pandemiebedingt nicht ausreichenden überlebenswichtigen, intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten im Krankenhaus".

Was bedeutet Triage? Planet Wissen 03.02.2022 01:36 Min. Verfügbar bis 13.12.2026 WDR Von Barbara Garde, Harald Schröder

13.34 Uhr: Bereits 20 Positiv-Fälle bei Bundesligist FSV Mainz 05

Die Zahl der Corona-Fälle beim FSV Mainz 05 hat sich auf 20 erhöht. Dies teilte der Fußball-Bundesligist mit. Das für diesen Sonntag ursprünglich geplante Spiel gegen Borussia Dortmund war am Freitag abgesetzt und auf den 16. März verlegt worden. "Die weiteren Testungen haben einen weiteren Corona-Fall in der Mannschaft ergeben. Somit sind nun insgesamt 20 Personen aus Team, Trainerstab und Staff positiv getestet und in häuslicher Quarantäne", so die Mainzer.

Der Club hatte am Freitag 14 einsatzfähige Spieler, aber keinen Torhüter aus dem Lizenzspielerkader. Der Club hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass sich gleich 19 Personen mit dem Virus infiziert haben, darunter sind 13 Spieler und auch Trainer Bo Svensson.

12.59 Uhr: Biathlon-Weltcup - Positiv-Fälle im deutschen Team

Beim Biathlon-Weltcup im finnischen Kontiolahti sind drei Mitglieder der deutschen Mannschaft positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Weltverband, die Internationale Biathlon Union (IBU), nach einer Reihe von PCR-Tests mitteilte, handelt es sich um Offizielle, nicht aber um Sportlerinnen oder Sportler.

11.01 Uhr: FDP besteht auf Zurückfahren von Corona-Maßnahmen

In der Debatte über den Corona-Kurs im Frühling pocht die FDP auf ein weitgehendes Ende von Alltagsbeschränkungen. "Wenn sich die Gefahrenlage entspannt, müssen auch Maßnahmen zurückgefahren werden", sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) der Funke Mediengruppe.

Nach einem von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungsplan sollen zum 20. März "alle tiefgreifenderen» Beschränkungen entfallen, wenn die Lage in den Kliniken es zulässt. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Über eine neue Grundlage für einen weiter nötigen Basisschutz im Frühling wird gerade beraten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte in den Funke-Zeitungen betont, die Länder müssten die Möglichkeit haben, früh auf kommende Wellen zu reagieren. Dazu gehörten Maskenpflichten und Kontaktbeschränkungen, möglich bleiben müssten auch Obergrenzen für private Treffen und Veranstaltungen sowie Zutrittsregeln etwa für die Gastronomie.

10.17 Uhr: Viele Buchungen für Spanien, Griechenland und Türkei

Mit dem Wegfall zahlreicher Corona-Einschränkungen verzeichnet der weltgrößte Reisekonzern TUI nach Angaben seines Deutschlandchefs Stefan Baumert einen starken Buchungseingang. "Unsere Kunden haben Nachholbedarf", sagte Baumert der Funke-Mediengruppe. "Wir sind überzeugt davon, dass wir an das Niveau von 2019 herankommen."

Für den Sommer gebe es eine starke Nachfrage nach Spanien, Griechenland und der Türkei, so Baumert. Mallorca werde als beliebtestes Ziel der Deutschen für Flugreisen zurückkommen. Er rechne auch mit einem Revival der klassischen Fernreiseziele wie Thailand, Mexiko, Dominikanische Republik, Kuba und Indonesien. "Das große Comeback werden die USA haben", so Baumert.

7.17 Uhr: Kaum Interesse an Novavax

Nach Angaben des Deutschen Städtetags gebe es auf den neuen Novavax-Impfstoff in den Impfzentren "noch keinen Run". Das sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Trotzdem gibt sich Dedy optimistisch: Der Novavax-Impfstoff habe das "Potenzial, jene Menschen zu erreichen, die skeptisch gegenüber den bisherigen Corona-Impfstoffen sind".

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Novavax-Impfstoff seit Anfang Februar für Erwachsene. Das Vakzin ist proteinbasiert und unterscheidet sich von anderen in der EU bisher zugelassenen Vakzinen, bei denen es sich entweder um sogenannte mRNA- oder Vektorimpfstoffe handelt.

7.00 Uhr: Corona-Inzidenz steigt weiter leicht

Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz der registrierten Corona-Infektionen in den vergangenen Wochen kontinuierlich zurückging, ist sie nun am zweiten Tag in Folge gestiegen. Laut Robert Koch-Institut liegt sie nun bundesweit bei 1231,1 - am Vortrag lag der Wert bei 1220,8. 51 Menschen starben innerhalb eines Tages.

In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nun bei 1086,9 - etwa 20 Prozentpunkte höher als am Vortag. In Köln stieg die Zahl weitaus deutlicher an und liegt nun bei 2019,0. Als Grund dafür hat die Stadt insbesondere die Aktivitäten an Karneval ausgemacht.

Die RKI-Meldungen zu Fallzahlen und Inzidenzen sind zurzeit allerdings ungenau. Die Gründe: Meldungen über Neuinfektionen laufen verspätet beim RKI ein, weil die Gesundheitsämter überlastet sind. Zudem haben knappe Testkapazitäten und die neue Teststrategie Einfluss auf die Genauigkeit der Zahlen. Expertinnen und Experten gehen von einer sehr hohen Dunkelziffer aus.