Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.
Lauterbach: "Vom Freedom-Day kann keine Rede sein"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat heute davor gewarnt, in der jetzigen Situation einfach abzuwarten. "Wir müssen in den letzten Wochen aktiv werden, bevor durch besseres Wetter die Inzidenzen wahrscheinlich sinken werden", sagte Lauterbach auf einer Pressekonferenz mit RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. Man befinde sich leider aktuell in keiner guten Situation. "Von einem Freedom-Day kann keine Rede sein, eher im Gegenteil", warnte Lauterbach. Es gebe viele Neuinfektionen mit unbekannter Dunkelziffer, die wirkliche Zahl sei wohl doppelt so hoch. Zudem gebe es 300 Tote pro Tag und zum jetzigen Tag keine Hinweise, dass sich die Situation kurzfristig ändere. "Es könnte sogar sein, dass sich die Inzidenz stabilisiert, aber die Zahl der Toten steigen wird in den nächsten Wochen", so Lauterbach. Diese Situation spiegele sich auch in den Krankenhäuser wieder. Die Belegschaften seien zum Teil stark infiziert.
Wichtig sei daher jetzt unter anderem, offensiver mit der vierten Impfung umzugehen. Der Verlauf könne nicht zufrieden stellen. 90 Prozent derjenigen, die für eine vierten Impfung infrage kämen, hätten sie noch nicht erhalten. Dies betreffe vor allem die Gruppe der Menschen über 70, Studien hätten aber gezeigt, dass auch Menschen über 60 Jahren mit Risikofaktoren davon profitierten. Die Stiko sei grade dabei, die Empfehlung für Menschen über 60 zu prüfen.
Lauterbach ermahnte die Länder, die Hotspot-Regelungen des neuen Infektionsschutzgesetzes anzuwenden. Als gutes Beispiel nannte er Mecklenburg-Vorpommern, das Land plane umzusetzen, dass das gesamte Bundesland ein Hotspot werde. Die Verlängerung von vielen Maßnahmen bis zum 2. April sei gut gewesen, aber jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, wo man sogar noch einmal nachschärfen müsse.
Zudem richtete der Gesundheitsminister erneut einen Appell an die Ungeimpften. Nichts sei unnötiger, als sich eine schwere Infektion mit gar tödlichem Verlauf einzufangen, kurz bevor das bessere Wetter die Pandemie zurückdränge.
19.50 Uhr: Zahl der Ausfälle bei Bundespolizei stark gestiegen
Die Zahl der Ausfälle bei der Bundespolizei aufgrund von Corona-Infektionen ist laut einem Bericht des "Spiegel" stark gestiegen. Aktuell seien 2.235 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Virus infiziert, hieß es unter Berufung auf Angaben der Behörde. Dies entspreche 4,1 Prozent der insgesamt rund 54.000 Beschäftigten der Bundespolizei.
Weitere 1.646 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundespolizei sind dem Bericht zufolge wegen eines Corona-Verdachts oder Kontakts zu einer erkrankten Person derzeit in häuslicher Isolation oder Quarantäne. Im Vergleich zum Januar habe sich die Zahl der Corona-Infektionen unter den Polizistinnen und Polizisten damit mehr als verdoppelt. Die Arbeitsfähigkeit der Behörde sei aber sichergestellt, hieß es.
15.55 Uhr: Steigende Coronazahlen an Schulen
In den Schulen in Deutschland sind die Corona-Zahlen auf ein Rekordniveau gestiegen. In der vergangenen Woche wurden 348.000 Corona- und Quarantänefälle bei Schülerinnen und Schülern gemeldet, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) am Freitag mitteilte. In der Woche davor waren es 275.000 Fälle. Bei den Lehrkräften wurden rund 35.700 Corona- und Quarantänefälle gemeldet (Vorwoche 28.300) - soviele wie nie zuvor in der aktuellen Omikron-Welle.
Die Zahlen, die die KMK jede Woche veröffentlicht, werden von den Ländern gemeldet, sind aber nur bedingt vergleichbar und aussagekräftig: In den jeweiligen Ferien werden keine Zahlen erhoben, außerdem werden Quarantänefälle nicht überall verzeichnet. Berlin meldet gar keine Zahlen mehr, weil die Schnelltestergebnisse in den Schulen nicht mehr durch PCR-Tests bestätigt und somit keine validen Daten vorlägen.
15.50 Uhr: JVA Werl beendet Komplett-Quarantäne
In der JVA Werl soll ab Samstag die dortige Komplett-Quarantäne enden. Am Freitag habe eine weitere große Schnelltest-Aktion stattgefunden, so eine Sprecherin. Aktuell gebe es demnach noch 62 Infizierte. Abgesehen von den Insassen, die derzeit noch als infektiös gelten, ende die Quarantäne für alle negativ getesteten Insassen. "Der Regelbetrieb wird sukzessive wieder aufgenommen."
15.05 Uhr: TV-Sendung des SWR wegen Corona ausgefallen
Zum ersten Mal ist beim SWR eine Fernsehsendung ausgefallen: Das Politik-Magazin "Zur Sache Baden-Württemberg!" konnte wegen Corona nicht ausgestrahlt werden. Stattdessen wurde eine Tiersendung gezeigt.
14.30 Uhr: Rekord bei Arbeitsunfähigkeitsfällen wegen Omikron
Die Omikron-Welle hat für einen Höchstwert bei den Arbeitsunfähigkeitsfällen gesorgt. Im Februar war die Zahl fast doppelt so hoch wie im Vormonat, wie eine am Freitag veröffentlichte Auswertung des BKK-Dachverbands ergab. Gleichzeitig stieg die Zahl der Fehltage auf 777,38 je 10.000 Beschäftigte.
Wie der BKK-Dachverband weiter mitteilt, gab es schon im Januar einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Dezember. Von "einer sich entspannenden Coronasituation" bei den knapp 4,4 Millionen bei einer Betriebskrankenkasse versicherten Beschäftigten könne nicht gesprochen werden, hieß es.
Besonders hart traf die Omikron-Welle die Beschäftigten in der Automobilindustrie, in den erzieherischen und in den Gesundheitsberufen. Dort lag die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle und -tage den Angaben zufolge weit über dem Bundestrend. Weitere Ergebnisse: In der Gruppe der 35- bis 44-Jährigen haben sich die Zahlen mehr als verdoppelt, und was die Regionen betrifft, war Bayern am stärksten betroffen.
12.58 Uhr: Fünf Gesundheitsminister für Verlängerung der Übergangsregeln
Angesichts der Rekordinfektionszahlen fordern die Gesundheitsminister von fünf Bundesländern eine Verlängerung der noch bis 2. April möglichen strengeren Corona-Maßnahmen um vier Wochen. Das würde den Ländern ermöglichen, die noch geltenden Schutzmaßnahmen beizubehalten, ohne dass dafür Beschlüsse der Landesparlamente notwendig seien, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der Deutschen Presse-Agentur.
Zugleich forderte Laumann mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Saarland, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen den Bund auf, die noch offenen Fragen zur Umsetzung der Hotspot-Regelung zeitnah zu klären. Es müsse eine bundesweit einheitliche Verfahrensweise sichergestellt werden. Die Minister hätten eine Sondersitzung der Gesundheitsministerkonferenz beantragt, die voraussichtlich kommenden Montag stattfinde.
12.40 Uhr: Frankreichs Gesundheitsbehörden mahnen zur Vorsicht
Trotz gelockerter Corona-Regeln mahnen Frankreichs Gesundheitsbehörden zur Vorsicht, da die Fallzahlen weiter steigen. Vor allem gefährdete Menschen sollten in Innenräumen weiter Masken tragen, auch wenn dies nur noch in Verkehrsmitteln Vorschrift ist, hieß es heute. Menschen über 80 Jahre und Bewohner von Altenheimen wurden zu einer zweiten Auffrischimpfung aufgerufen, die die Behörden dieser Gruppe seit kurzem empfehlen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 937. Im Vergleich zur Vorwoche war dies eine Zunahme um 36 Prozent. Die Lage in den Kliniken blieb stabil, die Zahl der Intensivpatienten sank.
Die Aufhebung der meisten Corona-Regeln in Frankreich Mitte März hatten einige Experten als vorschnell kritisiert. Im Anlauf zur Präsidentschaftswahl im April habe die Regierung ein Streitthema vom Tisch schaffen wollen. Gesundheitsminister Olivier Véran äußerte sich aber überzeugt davon, dass die Fallzahlen bis Ende März zwar noch ansteigen, die Lage sich anschließend aber entspannt.
12.04 Uhr: Bisher 1,4 Millionen Impfdosen Novavax geliefert
Bei den Corona-Impfungen sind bisher 1,4 Millionen Dosen des Impfstoffs Novavax an Impfzentren, Arztpraxen oder Apotheken ausgeliefert worden. Der erst seit Ende Februar in Deutschland verfügbare Impfstoff hat damit nur einen Anteil von 0,7 Prozent an den 197,5 Millionen Dosen, die während der Corona-Pandemie insgesamt bis zum Ende vergangener Woche geliefert wurden, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte.
Den größten Anteil haben die mRNA-Impfstoffe von Biontech (71 Prozent) und Moderna (18 Prozent). Tatsächlich verabreicht wurden bisher 171,7 Millionen Dosen. Am Donnerstag wurden insgesamt 64.000 Impfdosen gespritzt, 4.000 mehr als am Vortag.
11.54 Uhr: Studie: Privathaushalte sparen durch Pandemie 194 Millionen Euro
Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Pandemie haben in Deutschland laut einer Studie seit 2020 zu einer Ersparnis in Höhe von rund 194 Milliarden Euro in den privaten Haushalten geführt. Etwas mehr als die Hälfte davon - rund 106 Milliarden Euro - entfalle auf die breite Masse der Haushalte, teilte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf mit. Allerdings sei die Höhe der Ersparnisse zwischen den Haushalten ungleich verteilt.
Privatleute haben den Angaben zufolge Geld eingespart, weil durch die Pandemie Einkaufs-, Freizeit- und Reisemöglichkeiten eingeschränkt waren. Von dieser Ersparnis dürften in den kommenden zwölf Monaten etwa 40 Milliarden Euro wieder in den Konsum fließen, prognostizieren die Studienautoren Jan Behringer und Sebastian Dullien. Diese Summe könnte Konsum und Konjunktur angesichts der "aktuellen und absehbaren Energiepreisschocks etwas stützen", erklärten sie.
11.38 Uhr: Geständnis im Prozess um erschossenen Tankstellen-Mitarbeiter
Im Prozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht hat der Angeklagte die Tat gestanden. "Ich bereue sie zutiefst", sagte der 50-Jährige heute vor dem Landgericht Bad Kreuznach. Erklären könne er sich sein Handeln bis heute nicht. Er sei sich der Schwere der Tat bewusst und bitte die Angehörigen des 20 Jahre alten Opfers um Entschuldigung.
11.10 Uhr: Bundesverwaltungsgericht verhandelt über Impfpflicht für die Bundeswehr
Das Bundesverwaltungsgericht verhandelt am Freitag kommender Woche über die Frage, ob die Corona-Schutzimpfung für Bundeswehrsoldaten verpflichtend ist. Es gehe um zwei Anträge von Offizieren gegen die Aufnahme der Impfung auf die Liste der Pflichtimpfungen, teilte das Gericht mit.
Seit Ende November besteht für aktive Soldatinnen und Soldaten und Reservisten die Pflicht, die Corona-Schutzimpfung zu dulden. Grundlage ist das Soldatengesetz, das auch eine Impfpflicht für Tetanus, Hepatitis und andere Krankheiten vorsieht. Das Bundesverwaltungsgericht ist hier in erster und letzter Instanz zuständig.
9.46 Uhr: Knapp 200 Corona-infizierte Häftlinge in JVA Rheinbach
In der JVA Rheinbach sind zurzeit knapp 200 der 542 Häftlinge mit dem Coronavirus infiziert. Das bestätigte eine JVA-Sprecherin. Auch 29 der etwa 275 Bediensteten seien positiv getestet worden. Zur Eindämmung hat die JVA nach Angaben der Sprecherin einen "Lockdown light" verhängt.
Laut JVA findet die tägliche Freistunde an der frischen Luft zwar weiter statt, aber in kleinen Gruppen und getrennt nach infizierten und nicht infizierten Häftlingen. Der sogenannte Umschluss - also der Besuch in anderen Zellen - findet vorerst nicht statt. Auch Besuche von Angehörigen sind vorerst ausgesetzt. Die Maßnahmen sollen bis kommenden Mittwoch gelten.
9.45 Uhr: Erstmals mehr als 1,5 Millionen Fälle in einer Woche
In der vergangenen Kalenderwoche sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erstmals mehr als 1,5 Millionen Corona-Fälle in Deutschland gemeldet worden. Das schreibt das RKI in seinem Wochenbericht von Donnerstagabend. Zwar seien die Inzidenzen bei den den Menschen von 5 bis 44 Jahren vorige Woche besonders hoch gewesen, den stärksten Zuwachs aber habe man bei Seniorinnen und Senioren von 75 bis 79 Jahren beobachtet, hieß es.
Insbesondere Risikogruppen und Menschen ab 70 Jahren rief das RKI auf, sich gemäß Empfehlung der Ständigen Impfkommission - diese war bereits Anfang Februar ausgesprochen worden - mit einer zweiten Auffrischimpfung vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Bisher haben davon laut Bericht rund 1,67 Millionen Menschen Gebrauch gemacht. "Die Impfung hat aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit gegenüber einem schweren Verlauf auch bei Erkrankungen durch die Omikron-Variante nicht an Bedeutung verloren", betonte das RKI.
Heute Morgen ist die Sieben-Tage-Inzidenz auf 1.756,4 gesteigen, gestern lag sie bei 1.752. Die Zahl der Neuinfektionen lag bei 296.498, knapp 300 Menschen starben. In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute bei 1.395,5.
9.14 Uhr: Thailand will Einreiseregeln weiter lockern
Thailand will die Einreiseregeln für zweifach geimpfte Touristen voraussichtlich ab Juni weiter lockern. Dann könnten das derzeitige Modell, wonach PCR-Tests vor der Abreise und nach der Ankunft erforderlich sind, sowie die Online-Registrierung für den so genannten "Thailand Pass" gänzlich abgeschafft werden, sagte Tourismusminister Phiphat Ratchakitprakarn. Voraussetzung sei, dass die Corona-Zahlen nach dem traditionellen Neujahrsfest Songkran, das vom 13. bis zum 15. April gefeiert wird, nicht dramatisch stiegen.
Reiseveranstalter und Hoteliers in dem südostasiatischen Urlaubsparadies fordern schon lange, die Regeln weiter zu entschärfen, um mehr Gäste anzulocken. Im Juli 2021 war Thailand das erste Land in der Region, das auf der größten Insel Phuket wieder quarantänefreien Urlaub anbot.
8.51 Uhr: Formel-1-Fahrer Vettel fehlt wegen Corona-Infektion auch in Saudi Arabien
Sebastian Vettel fehlt wegen seiner Corona-Infektion auch beim zweiten Saisonrennen der Formel 1. Der 34-Jährige könne die Reise nach Saudi-Arabien nicht antreten, teilte das Aston-Martin-Team mit. Wie schon beim Saisonauftakt in Bahrain wird Landsmann Nico Hülkenberg erneut als Ersatz einspringen.
Vettel war vor dem ersten Saisonlauf positiv auf das Virus getestet worden. Sein Rennstall hatte die Entscheidung über einen Einsatz an diesem Wochenende in Dschidda bis zuletzt offen gehalten. Der Hesse muss jedoch weiter in der Quarantäne in seiner Schweizer Wahlheimat bleiben. Beim Großen Preis von Australien in Melbourne in zwei Wochen dürfte Vettel dann ins Auto zurückkehren.
8.10 Uhr: Inzidenz in NRW deutlich niedriger als im Bundesschnitt
Im Gegensatz zur steigenden Tendenz bei der bundesweiten Corona-Neuinfektionsrate bleibt die Lage in Nordrhein-Westfalen weitgehend stabil - mit leicht positiver Tendenz. Zwar sind die Zahlen immer noch auf einem relativ hohen Niveau, im Vergleich zur bundesweiten Dynamik allerdings deutlich besser. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von heute gab es in NRW 1.395,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (Donnerstag: 1.404,0). Am Freitag vor einer Woche hatte die Inzidenz in NRW noch bei 1.600,3 gelegen. Bundesweit erreichte die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag hingegen mit 1.756,4 einen neuen Höchststand.
Den Höchstwert in NRW hatte weiterhin der Kreis Minden-Lübbecke (2.620,3), gefolgt vom Kreis Coesfeld (2.464,8) und Münster (2.337,5). Am niedrigsten lag die Inzidenz im Kreis Mettmann - der mit einem Wert von 792,7 als einziger Ort in NRW unterhalb der 800er-Schwelle lag. Bundesweit hatte der Landkreis Nordhausen in Thüringen mit 3.432,1 den Spitzenwert.
8.00 Uhr: Laumann: Keine Lockerung der Quarantäneregeln
Trotz vieler Corona-bedingter Ausfälle in Krankenhäusern und anderen Betrieben will NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann an den derzeitigen Quarantäneregeln festhalten. "Wenn wir jetzt auch noch die Quarantäneregelung für infizierte Menschen bei dieser hohen Ansteckung der jetzigen Variante lockern, dann werden wir überhaupt keinen Halt mehr in den Infektionen haben", sagte Laumann am Morgen dem WDR.
Er halte die Isolationsfrist von sieben Tagen für "das richtige Maß", sagte Laumann. Auch wenn er aus eigener Erfahrung wisse, "dass das Freitesten nach sieben Tagen nicht immer klappt". Dann bestehe eben immer noch ein Risiko für Andere. "Wenn man eine schwere Grippe hat, geht man ja auch nicht unbedingt zur Arbeit, um alle Kollegen anzustecken."
Die Situation auf den Corona-Stationen der Krankenhäuser hält Laumann aktuell nicht für problematisch. "Ich glaube nicht, dass wir mit knapp 500 Leuten auf den Intensivstationen eine Überlastung des Gesundheitssystems haben", so der CDU-Politiker. "Aber ich schaue natürlich auch dahin, dass wir so im Schnitt der letzten Wochen fast jeden Tag in Deutschland 300 Tote haben." Man dürfe nicht vergessen, "dass diese Krankheit für einige Menschen nach wie vor einen schlimmen Verlauf hat."
7.44 Uhr: Bonhof wegen Pandemie in Sorge um Fußballklubs
Rainer Bonhof sieht wegen der Coronavirus-Pandemie noch große Probleme auf den deutschen Fußball und seinen Verein Borussia Mönchengladbach zukommen. "Ich mache mir grundsätzlich Sorgen", sagte der Vize-Präsident der Borussia der Deutschen Presse-Agentur. "Viele sind jetzt an ihren Grenzen. Ich sehe viele Unsicherheiten."
Dies betreffe nicht nur die Gladbacher, die infolge der Pandemie sportlich in Schieflage geraten sind und auch finanziell künftig sparen müssen. "Auch sehr viele andere Vereine haben Probleme. Denken Sie zudem an die Amateurvereine", sagte der Fußball-Weltmeister von 1974, der am kommenden Dienstag seinen 70. Geburtstag feiert.
6.00 Uhr: Amtsärzte zu Corona-Erfassung: "Keine Luft mehr nach oben"
Die Lage in den Gesundheitsämtern ist angesichts von Corona-Infektionszahlen auf Höchtniveau weiterhin sehr angespannt. Bei den Kapazitäten für die Erfassung gebe es "keine Luft mehr nach oben", betonte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Johannes Nießen, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Arbeitsbelastung sei enorm hoch.
Nießen, der Leiter des Gesundheitsamts Köln und Mitglied im Expertenrat der Bundesregierung ist, zeigte sich unzufrieden mit der aktuellen Entwicklung: Einerseits werde signalisiert, dass die Omikron-Variante weniger schwere Verläufe verursache und es werde "gegen den Expertenrat bei höchsten Infektionszahlen" gelockert. Andererseits solle es weiter Kontaktpersonenmanagement, Quarantäne und Isolation "wie am Beginn der Pandemie und ohne Impfschutz" geben.
5.46 Uhr: Bayern fordert Nachbesserung bei Corona-Rechtsrahmen
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek dringt auf schnelle Nachbesserungen beim neuen bundesweiten Rechtsrahmen für Corona-Schutzmaßnahmen in den Ländern. "Aus meiner Sicht ist das Gesetz nicht praktikabel und untauglich, den Schutz der Bevölkerung tatsächlich zu gewährleisten", sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Die Hotspot-Bestimmungen sind viel zu unbestimmt und lassen es einfach nicht zu, rechtssicher Regelungen umzusetzen."
Es sei ja auch gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern schwierig zu sagen: "Na ja, wir probieren mal, ob das hält oder nicht."