Der Ticker von Mittwoch (30.03.2022) zum Nachlesen

Stand: 30.03.2022, 21:28 Uhr

  • Pflegekräfte erhalten Bonus für Einsatz in der Pandemie
  • Biontech erwirtschaftet Nettogewinn von 10,3 Milliarden Euro
  • Bislang keine großen Ausfälle in Kliniken durch Impfpflicht
  • Ermittlungen gegen Grünen-Bundesvorstand wegen Corona-Boni eingestellt
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Pflegekräfte erhalten Bonus für Einsatz in der Pandemie

Pflegekräfte in Kliniken und Pflegeheimen sollen einen gestaffelten Pflegebonus für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie erhalten. Das Bundeskabinett hat in Berlin einen entsprechenden Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verabschiedet.

Das Geld geht an Krankenhäuser, die im vergangenen Jahr besonders viele Corona-Patientinnen und-Patienten behandelten, die beatmet werden mussten. Diese Kliniken bekommen 500 Millionen Euro zur Auszahlung an die Pflegekräfte. Laut Gesundheitsministerium handelt es sich dabei ums 837 Kliniken in Deutschland. Wer Vollzeit in der Pflege arbeitet, soll bis zu 550 Euro bekommen. Auch für Azubis und Freiwilligendienstleistende ist Extra-Geld angedacht.

Von weiteren 500 Millionen Euro soll der Bonus für Altenpflegekräfte finanziert werden, die zwischen November 2020 und Ende Juni 2022 mindestens drei Monate in einem Heim gearbeitet haben. Gesundheitsminister Lauterbach sagte, der Bonus sei wichtig, forderte aber zusätzlich eine bessere Bezahlung in Pflegeberufen.

20.14 Uhr: WHO meldet globalen Anstieg der Todesfälle

Weltweit ist die Zahl der bestätigten Todesfälle nach einer Corona-Infektion nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vergangene Woche um mehr als 40 Prozent gestiegen. Mehr als 45.000 Tote seien in dem Zeitraum gemeldet worden, nachdem in der Vorwoche noch einen Rückgang der Sterbefälle um 23 Prozent gemeldet worden sei, teilte die WHO mit. In der vergangenen Woche hatte sie noch 33.000 Tote in Verbindung mit Covid-19 gemeldet.

Der sprunghafte Anstieg wurde vor allem auf Änderungen bei der Erfassung der Sterbefälle zurückgeführt. So wies die WHO darauf hin, dass etwa Chile und die USA die Kriterien für die Definition eines Todesfalls angepasst hätten.

19.50 Uhr: Vorschlag: Quarantäne künftig nur noch fünf Tage

Angesichts der aktuellen Corona-Welle mit vielen, aber meist leichteren Infektionen sollen die Quarantäneregeln vereinfacht werden. Die Dauer soll generell auf fünf Tage verkürzt werden, wie ein Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts (RKI) vorsieht.

Das Konzept, das am Mittwoch an die Länder verschickt wurde, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Bisher dauern Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test frühestens nach sieben Tagen beendet werden.

18.55 Uhr: Schnelltests bleiben bis Ende Juni kostenlos

Schnelltests auf das Corona-Virus sollen noch länger kostenlos bleiben. Die sogenannten Bürgertests werden bis Ende Juni angeboten. Das geht aus Änderungen der Testverordnung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach hervor, die im Bundesanzeiger veröffentlicht wurden.

18.41 Uhr: Auch Schottland hebt Maskenpflicht auf

Als letzter Landesteil von Großbritannien hebt Schottland die Corona-Maskenpflicht auf. Vom 18. April an müssen keine Nase-Mund-Bedeckungen mehr getragen werden, wie die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon sagte. Bereits ab der kommenden Woche entfällt demnach die Maskenpflicht in Gotteshäusern und bei Hochzeiten.

17.45 Uhr: EMA prüft Zulassung für Impfstoff von Sanofi

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA startet mit der Überprüfung des Antrags auf Marktzulassung für den Corona-Impfstoff von Sanofi. Sollte die EMA grünes Licht geben, könnte damit ein sechster Impfstoff gegen Covid-19 in der Europäischen Union auf den Markt kommen. Sanofi strebt sowohl eine Zulassung seine Vakzins als Auffrischimpfung sowie als eigenständige Impfung an.

Sanofi war Ende September angesichts der starken Konkurrenz durch Biontech/Pfizer und Moderna aus der Entwicklung eines eigenen mRNA-Impfstoffs gegen Covid-19 ausgestiegen. Die Franzosen konzentrierten sich seitdem auf ihren proteinbasierten Impfstoff, den Sanofi zusammen mit GlaxoSmithKline entwickelt.

17.36 Uhr: Testzentren durchsucht - Verdacht auf Abrechnungsbetrug

Eine 31-jährige Betreiberin mehrerer Corona-Teststationen soll nicht durchgeführte Tests über die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen abgerechnet und so einen Schaden von über einer Million Euro angerichtet haben. Die Geschäftsführerin aus Aurich werde verdächtigt, sich zu Unrecht bereichert zu haben, teilte die Polizei mit. Das Geld habe durch die Staatsanwaltschaft Oldenburg vorläufig gesichert werden können.

17.32 Uhr: Lauterbach zuversichtlich bei Impfpflicht-Kompromiss

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich zuversichtlich geäußert, dass ein Kompromiss für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht in Deutschland erreicht werden kann. Nach seiner Kenntnis werde an einem gemeinsamen Vorschlag gearbeitet, sagte der SPD-Politiker.

Er rechne damit, dass dieser sein Ministerium spätestens in den nächsten Tagen erreiche, so dass möglicherweise ein gemeinsamer Entwurf formuliert werden könne. Die Kompromisslinien, die sich abzeichneten, seien überzeugend und klug.

17.29 Uhr: NRW-Patientenbeauftragte für Öffnungen gegen Einsamkeit

Die Patienten- und Behindertenbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Claudia Middendorf, spricht sich für Öffnungsschritte in der Corona-Krise aus. Viele Menschen in Pflege- und Behindertenheimen sowie chronisch Kranke, die zuhause leben, hätten sich isoliert, sagte Middendorf am Donnerstag in der Landespressekonferenz. Einsamkeit betrachte sie als "ganz zentralen Punkt" in der Pandemie. "Wir müssen schauen, wie wir da wieder Zugangsmöglichkeiten schaffen können."

17.16 Uhr: Laumann kündigt Maskenempfehlung an

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat eine Maskenempfehlung anstelle einer Maskenpflicht für öffentliche Innenräume in Nordrhein-Westfalen angekündigt. "Wir werden natürlich sagen, dass wir es klug fänden, wenn man da, wo viele Menschen sind in Innenräumen, eine Maske trägt. Das werde ich auch in eine Corona-Schutzverordnung als Empfehlung reinschreiben", sagte Laumann.

"Ich finde beim Einkaufen eine Maske als keine große Freiheitsberaubung. Andre mögen das anders empfinden", sagte er. Nach seiner Meinung sei eine Schutzmaske gegen Corona in einem Supermarkt wichtiger, "als wenn ich mir einen Anzug kaufe", sagte er mit Verweis auf die Kundenfrequenz.

16.49 Uhr: Ministerium: Reihe von Schutzmaßnahmen laufen Samstag in NRW aus

Eine Reihe von Corona-Schutzmaßnahmen laufen in Nordrhein-Westfalen nach Angaben des Gesundheitsministeriums an diesem Samstag aus. Die Zugangsvoraussetzungen 3G und 2G+ fielen weg, auch die Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen werde nicht über den 2. April hinaus aufrechterhalten, sagte Staatssekretär Edmund Heller.

Er verwies dabei auf das Infektionsschutzgesetz des Bundes, nachdem den Ländern künftig Basisschutzmaßnahmen nur in wenigen Bereichen möglich seien. Der ansonsten erforderliche Nachweis für eine Überlastung der Krankenhäuser durch Corona könne derzeit nicht geführt werden.

16.24 Uhr: Schülervertretung NRW hofft auf freiwilliges Maske-Tragen

Die Landesschülervertretung NRW hält das Ende der Maskenpflicht im Klassenraum ab kommendem Montag für falsch und hofft, dass viele freiwillig einen Mund-Nasen-Schutz tragen werden. "Die Infektionszahlen sind sehr hoch, es fällt überall Unterricht aus und es fehlt Lehrpersonal", schilderte Theo Blaesse vom Vorstand die Situation.

In der Schülerschaft ist laut LSV NRW ein gespaltenes Bild zu beobachten. Manche wollten auf jeden Fall weiter Maske tragen, andere hätten genug von dieser Maßnahme, sagte Blaesse auf dpa-Anfrage. Er appellierte, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler aus Solidarität mit solchen, die eine Infektion und Erkrankung besonders schwer treffen könne, künftig weiter eine Maske anlegen.

15.58 Uhr: Corona-Folgen machen dem Düsseldorfer Airport weiter zu schaffen

Der Düsseldorfer Flughafen hat erneut tiefrote Zahlen geschrieben, den Verlust aber deutlich verringert. Bei einem Umsatz von 244,7 Millionen Euro sei ein Fehlbetrag von 40 Millionen Euro verbucht worden, teilte das Unternehmen mit. 2020 war der Verlust mehr als drei Mal so hoch gewesen, 2019 - also vor der Pandemie - war noch ein satter Gewinn erzielt worden.

Finanzchef Lars Mosdorf sagte, man rechne auch dieses Jahr mit einem Verlust, dieser werde aber relativ gering ausfallen. Von 2019 bis 2021 sackte die Passagierzahl pro Jahr von 25,5 Millionen auf 7,9 Millionen ab.

15.25 Uhr: Lauterbach: Pandemie sehr wichtig für Wirtschaftsentwicklung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dringt auf eine Verabschiedung der Impfpflicht im Bundestag in der kommenden Woche. Ansonsten werde die Lage im Herbst kritisch werden, sagte der SPD-Politiker mit Blick auf Sorgen, dass dann die Infektionszahlen stark steigen werden.

"Die Pandemie wird auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung eine sehr wichtige Rolle haben", fügte er in Anspielung auf die reduzierte Wachstumserwartung des Sachverständigenrates der Bundesregierung hinzu.

15.17 Uhr: Schweiz hebt Corona-Schutzmaßnahmen auf

Die Schweiz hebt die letzten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf. Zum Freitag würden die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen sowie die Isolationspflicht für infizierte Personen abgeschafft, wie die Regierung mitteilte.

Dank der hohen Immunisierung der Bevölkerung sei es in den vergangenen Wochen zu keinem markanten Anstieg der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen mehr gekommen, obwohl die Zahl der Infektionen zwischenzeitlich wieder angestiegen sei. Bis zum Frühjahr 2023 bleibe allerdings eine erhöhte Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit notwendig.

15.01 Uhr: Kinder vertragen Biontech-Impfstoff "Comirnaty" offenbar gut

Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren vertragen den Biontech-Impfstoff "Comirnaty" offenbar gut. Bis zum 3. März seien 859 Verdachtsfälle einer Nebenwirkung gemeldet worden, teilt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in seinem Bulletin zur Arzneimittelsicherheit mit. Der Wirkstoff war am 17. Dezember vergangenen Jahres von der Ständigen Impfkommission für Fünf-bis Elfjährige empfohlen worden.

Seitdem wurden nach PEI-Angaben rund zwei Millionen Impfdosen in dieser Altersgruppe verabreicht. Laut Bulletin traten 55 Prozent der Verdachtsfälle nach der Erstimpfung und 45 Prozent nach der Zweitimpfung auf, 0,12 Prozent bezogen sich auf eine Auffrischungsimpfung. Mädchen und Jungen waren etwa gleich häufig betroffen. Am häufigsten wurden nicht schwerwiegende, vorübergehende Reaktionen wie Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, Ermüdung und Fieber berichtet.

14.29 Uhr: Tui gibt erste Kreditlinien aus Staatshilfe zurück

Angesichts der anziehenden Urlaubsnachfrage gibt der Reisekonzern Tui wie angekündigt einen Teil der Kreditlinien aus dem staatlichen Rettungspaket aus der Corona-Krise zurück. Die von der Bundesregierung und privaten Banken zur Verfügung gestellten Mittel würden zum Freitag um rund 700 Millionen Euro reduziert, teilte Tui mit.

"In den vergangenen Wochen haben wir die staatlichen Kreditlinien schon nicht mehr in Anspruch genommen", sagte Tui-Chef Fritz Joussen. Nach der Teilrückgabe der Kreditlinien verfüge der Konzern einschließlich verbliebener Kreditlinien noch über flüssige Mittel von 3,4 Milliarden Euro.

14.21 Uhr: Corona-Ausbruch auf "Mein Schiff 5" - Urlauber in Quarantäne

An Bord des Kreuzfahrtriesens "Mein Schiff 5" ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Wie die Reederei Tui Cruises am Mittwoch bestätigte, wurden Passagiere vergangenen Sonntag in ein Hotel auf Mallorca in Quarantäne gebracht. Genaue Zahlen nannte das Unternehmen nicht.

Nach Angaben der "Mallorca Zeitung" waren zeitweise etwa 60 überwiegend deutsche Urlauber betroffen. Das fast 300 Meter lange Schiff ist für mehr als 2.500 Passagiere zugelassen.

14.12 Uhr: Biontech erwirtschaftet Nettogewinn von 10,3 Milliarden Euro

Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech hat im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von rund 10,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Umsatz lag bei knapp 19 Milliarden Euro, wie das Mainzer Unternehmen mitteilte.

Sowohl beim Nettogewinn als auch beim Umsatz lag Biontech damit erheblich über den Werten von 2020 mit damals 15,2 Millionen Euro beziehungsweise 482 Millionen Euro. Biontech bekräftigte nun die Umsatzprognose für seinen Covid-19-Impfstoff von 13 Milliarden bis 17 Milliarden Euro in diesem Jahr.

14.01 Uhr: Hochschulen sollen mit Präsenzlehre ins Sommersemester starten

Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen sollen Anfang April weitgehend mit Präsenzlehre ins neue Semester starten. "Die Durchführung des Lehrbetriebs findet im Sommersemester 2022 in der Regel in Präsenz statt", hieß es in einer Mitteilung des Wissenschaftsministeriums.

In begründeten Ausnahmefällen seien jedoch digitale Lehrformate als Ersatz für Präsenzveranstaltungen zulässig. Es sei davon auszugehen, dass die Hochschulen mit diesen Ausnahmen verantwortungsvoll umgehen werden, hieß es.

13.45 Uhr: Keine Chance auf Schadenersatz für Corona-Quarantäne von Fünfjähriger

Eltern aus Neuss haben keine Chance, Schadenersatz für die Corona-Quarantäne ihrer fünfjährigen Tochter zu bekommen. Das haben Richterinnen des Düsseldorfer Landgerichts der 36-jährigen Mutter am Mittwoch deutlich gemacht. Bei dem Mädchen habe ein Ansteckungsverdacht bestanden. Daher sei die Quarantäne zu Recht vom Rhein-Kreis Neuss angeordnet worden, betonte die Vorsitzende Richterin.

Dass die PCR-Tests schließlich negativ gewesen seien, spiele nach dem Infektionsschutzgesetz keine Rolle. Außerdem hätten die Eltern nicht gegen die Stadt Neuss, sondern den Kreis klagen müssen, der die Maßnahmen verhängt habe. Die Eltern hatten für jeden Quarantänetag 250 Euro - insgesamt 7.000 Euro - Schmerzensgeld gefordert. Das Urteil soll am 18. Mai verkündet werden.

12.13 Uhr: Ermittlungen gegen Grünen-Bundesvorstand wegen Corona-Boni eingestellt

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den Bundesvorstand der Grünen eingestellt. Es ging um Bonus-Zahlungen in Höhe von 1.500 Euro pro Person im Jahr 2020 im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Der Anfangsverdacht der Untreue habe sich nicht bestätigt, erklärte ein Justizsprecher.

Die Mitglieder des Grünen-Bundesvorstands hatten sich die Boni selbst ausgezahlt, nach erster Kritik dann aber auch direkt wieder zurückgegeben. Das Geld war ursprünglich dafür gedacht, Belastungen durch die Arbeit im Homeoffice auszugleichen. In Folge von Medienberichten gingen dann Anzeigen von Privatpersonen gegen die Grünen ein.

Davor hatten parteiinterne Rechnungsprüferinnen und -Prüfer die Zahlungen an den Vorstand schon kritisiert. Zum Vorstand gehörten damals die Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck, außerdem Michael Kellner, Jamila Schäfer, Ricarda Lang und Marc Urbatsch.

11.07 Uhr: Razzia in Hessen wegen gefälschter Impfpässe

In Hessen hat es eine Razzia im Zusammenhang mit gefälschten Impfpässen gegeben. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen 250 Verdächtige. Bei der Razzia im Rhein-Taunus-Kreis wurden 33 Wohnungen durchsucht und dutzende Impf-Ausweise beschlagnahmt. Rund hundert Beamtinnen und Beamte waren im Einsatz. Hauptverdächtige ist eine medizinische Fachangestellte, die die falschen Impfpässe ausgestellt haben soll. Sie soll gegen Geld Corona-Impfungen attestiert haben, die es nie gab.

Die Verdächtigen, deren Wohnungen bislang noch nicht durchsucht wurden, müssen laut Polizei "demnächst" mit einem Besuch der Beamtinnen und Beamten rechnen. Wer die gefälschten Impfpässe vorher bei der Polizei abliefere, könne dies vermeiden.

10.14 Uhr: Bislang keine großen Ausfälle in Kliniken durch Impfpflicht

In den Krankenhäusern sind nach neuesten Zahlen die meisten Beschäftigen gegen das Coronavirus geimpft. Große Ausfälle durch die Impfpflicht im Gesundheitswesen sind bisher ausgeblieben. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet über eine Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft bei knapp 400 Kliniken. Demnach haben im Schnitt nur sechs Prozent der Beschäftigten keinen Nachweis vorgelegt. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung ist etwa ein Viertel ungeimpft.

Die Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen gilt seit zwei Wochen. Das bedeutet, dass diejenigen, die keinen Nachweis über eine Genesung oder Impfung haben, im äußersten Falle nicht mehr arbeiten dürfen.

Mehr als die Hälfte der Gesundheits-Einrichtungen befürchtet trotz der hohen Impfquote Personal-Engpässe - aus anderen Gründen. Viele Beschäftigte in den Klinken sind gerade mit Corona infiziert und gleichzeitig steigt die Zahl der Patientinnen und Patienten.

09.33 Uhr: Gewerkschaften fordern anhaltenden Corona-Schutz in Betrieben

Gewerkschaften haben die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dazu aufgerufen, den Corona-Schutz am Arbeitsplatz auch nach dem Auslaufen der strengeren Corona-Maßnahmen sicherzustellen. "Schon aus eigenem Interesse sind die Arbeitgeber dringend aufgefordert, weiterhin alles zum Schutz ihrer Beschäftigten und Gäste zu tun", sagte Guido Zeitler, der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe.

Er forderte die Arbeitgebenden auf, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch weiterhin kostenlose Corona-Tests zur Verfügung zu stellen. Angesichts von Rekordinzidenzen sei es das logische Ziel im Gastgewerbe, neue Infektionen zu verhindern. Noch mehr Ausfälle im Team könnten sich die allermeisten Betriebe nicht leisten. Zeitler vermutet, dass es in Restaurants, Hotels und Bars auch weiterhin Schutzmasken geben wird.

Ähnlich äußerte sich Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger gegenüber den Funke-Zeitungen zur Situation im Handel. Die Aufhebung der Maskenpflicht mache bei den hohen Infektionszahlen wenig Sinn. Sie wünscht sich bundesweite Regelungen für den Schutz von Beschäftigten, Kundinnen und Kunden.

09.14 Uhr: Ethikrats-Mitglied Augsberg: Aufhebung von Corona-Maßnahmen richtig

Das Ethikrats-Mitglied Steffen Augsberg hält die weitgehenden Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen ab dem Wochenende für richtig. Natürlich beständen weiterhin Risiken durch Covid-19, sagte er am Morgen im Deutschlandfunk. Mittlerweile ermöglichten Impfungen aber einen recht guten Selbstschutz.

Der Gießener Professor für öffentliches Recht sagte weiterhin, in allen Situationen des Lebens gebe es Risiken, die sich nicht restlos beseitigen ließen. Deshalb sei es illusorisch zu denken, dass man "ausgerechnet bei einer solchen pandemischen Situation alles vermeiden könnte, was man irgendwie als problematisch erachtet". Die Gesellschaft sollte sich darauf verständigen, welche Risiken hinzunehmen seien.

"Die 200 Toten, die da täglich zu beklagen sind, die haben wir natürlich in anderen Konstellationen auch, ohne dass wir in ähnlicher Weise drüber diskutieren", so Augsberg. Die Schutzmaßnahmen für Einzelne müssten verstärkt genutzt werden, "ohne gleichzeitig die Gesellschaft insgesamt auf Dauer in einem Zustand zu halten, der doch für viele unerträglich geworden ist".

08.03 Uhr: Gerichtsurteil zu Schadenersatz nach Quarantäne erwartet

Das Landgericht Düsseldorf entscheidet heute darüber, ob Eltern Schadenersatz von der Stadt Neuss für die Corona-Quarantäne ihrer Tochter zusteht. Die Eltern sagen, dass ihre fünfjährige Tochter 28 Tage zuhause bleiben musste - trotz negativem PCR-Test, weil sie Kontakt zu einem Corona-positiven Kind hatte. Das sei ungerechtfertigt gewesen. Durch die Quarantäne habe sie schwere seelische Schäden erlitten. Die Eltern fordern im Rahmen der Amtshaftung für jeden Quarantäne-Tag 250 Euro von der Stadt Neuss - also insgesamt 7000 Euro Schadenersatz.

06.30 Uhr: RKI registriert über 260.000 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut meldet für heute 268.477 neue Infektionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist etwas gesunken: Sie lag am Morgen bei 1663,0 (Vortag 1703,3, Vorwoche 1734,2). Die Hospitalisierungsinzidenz betrug am Dienstag 7,07.

In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1358,5, hier wurden 49.969 Neuinfektionen gemeldet. Es wird allerdings immer schwerer, diese Zahlen zu interpretieren, unter anderem weil viele Gesundheitsämter überlastet sind.

00.00 Uhr: EU-Gesundheitsminister arbeiten an Empfehlung für vierte Corona-Impfung

Die EU-Mitgliedstaaten arbeiten an einer gemeinsamen Empfehlung für eine vierte Corona-Impfung für ältere Menschen. Bei einem Treffen der EU-Gesundheitsministerinnen und -Minister sei vereinbart worden, in den kommenden Tagen eine "koordinierte Position" zu finden, sagte der französische Gesundheitsminister Olivier Veran in Brüssel.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und sein italienischer Kollege Roberto Speranza hatten eine Empfehlung für eine vierte Dosis für über 60-Jährige vorgeschlagen. Der Vorschlag werde "jetzt geprüft, und ich hoffe, dass wir innerhalb von einer Woche zu einem Ergebnis kommen", sagte Lauterbach nach dem Treffen mit seinen Amtskolleginnen und -Kollegen. Dabei geht es lediglich um eine Empfehlung, welche die EU-Kommission an die Mitgliedstaaten aussprechen kann. Über die jeweiligen Regeln beim Impfen entscheiden die EU-Länder selbst.