Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.
Die meisten Corona-Regeln fallen ab morgen weg
Ab morgen werden Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus erheblich reduziert. So entfallen sowohl die 3G- und 2G+-Zugangsbeschränkungen und auch die Maskenpflicht in Innenräumen - zum Beispiel beim Einkaufen.
Masken- und Testpflichten in besonders sensiblen Bereichen gelten weiterhin. Die Maskenpflicht in Innenräumen besteht demnach in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen (Arztpraxen, Krankenhäuser, Pflegeheime etc.), staatlichen Einrichtungen zur gemeinsamen Unterbringung vieler Menschen (Asyl- und Flüchtlingsunterkünfte, Gemeinschaftsunterkünfte für Wohnungslose etc.) und im öffentlichen Personennahverkehr.
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen dürfen zudem nach wie vor nur mit einem aktuellen negativen Testnachweis betreten werden. Hier gilt eine Testpflicht für Besucher und Beschäftigte sowie bei Neuaufnahmen. Für nicht geimpfte Menschen gilt diese Regel auch in Asyl- und Flüchtlingsunterkünften sowie Strafvollzugsanstalten. Mit diesen Regelungen schöpfe das Land den verbliebenen Spielraum des Bundesgesetzes voll aus, hieß es in einer Mitteilung.
16.07 Uhr: Buschmann verteidigt Ende der meisten Corona-Maßnahmen in Deutschland
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat das Ende der meisten Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland verteidigt. Er berief sich dabei auf eine Studie der Universität Oxford. Diese habe gezeigt, dass Deutschland neben Staaten wie Laos und Myanmar zu den Ländern mit den einschneidendsten Corona-Schutzmaßnahmen gehöre, sagte Buschmann am Samstag bei einem Landesparteitag der NRW-FDP in Duisburg.
"Wenn wir die letzte liberale Demokratie auf der Welt sind, die noch mit so harten Maßnahmen arbeitet, dann sollten wir nicht den deutschen Größenwahn haben, zu sagen: Wir wissen alles besser", so Buschmann. "Vielleicht wissen auch die anderen großen Demokratien dieser Welt was richtig ist aus der Perspektive der Grundrechte." Deshalb sei es richtig, die Grundrechte zu verteidigen, auch wenn viele FDP-Politikerinnen und -Politiker dafür angefeindet würden.
Buschmann reagierte auch auf die Kritik, dass das neue Infektionsschutzgesetz nicht genug Kriterien enthalte, um Regionen als Corona-Hotspots einstufen zu können. Alle wichtigen Rechtsbegriffe, etwa über drohende Infektionsgefahren und das lokale Gesundheitssystem, seien im Infektionsschutzgesetz klar hinterlegt, widersprach Buschmann.
13.21 Uhr: Scholz wirbt in Essen erneut für "Impfnachweis-Pflicht"
Wenige Tage vor der entscheidenden Bundestags-Abstimmung hat Bundeskanzler Olaf Scholz erneut für eine Impfpflicht geworben - die er allerdings "Impfnachweis-Pflicht für alle" nennt. "Ich sage, das ist ein richtiger Weg", sagte er heute auf einer SPD-Wahlveranstaltung in Essen. Der SPD-Politiker wirbt erneut dafür, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen.
Im Bundestag hatte sich bisher keine Mehrheit für einen der Anträge abgezeichnet. Zur Debatte stehen eine Ablehnung der Impfpflicht, eine Impfpflicht ab 18 Jahren, eine ab 50 Jahren und das Unions-Konzept einer abgestuften Impfpflicht auf Vorrat, die erst bei einer schwierigen Pandemie-Entwicklung gelten soll.
10.18 Uhr: Erstmals wieder volles Stadion beim BVB
Nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie steht heute das erste ausverkaufte Heimspiel des BVB an. Borussia Dortmund erwartet gegen RB Leipzig ein volles Stadion. Alle 81.365 Tickets sind verkauft. Es gilt die 3G-Regel und die Maskenpflicht entfällt.
10.00 Uhr Kubicki begrüßt Ende der Corona-Auflagen
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat den Wegfall fast aller Corona-Beschränkungen in Deutschland als "wichtigen und erfreulichen Schritt in Richtung Normalität" begrüßt. "Wir vollziehen das nach, was auch in den europäischen Nachbarländern zum Teil schon seit längerem umsetzt wird", sagte der Bundestagsvizepräsident der Deutschen Presse-Agentur. "Omikron hat den Blick auf die Pandemie deutlich verändert. Deutschland ist keine Insel. Wir sind in dieser Frage ziemlich spät dran."
Nach dem Infektionsschutzgesetz sind von morgen an Maskenpflichten oder 2G- und 3G-Zutrittsregeln in Geschäften, Schulen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen prinzipiell nicht mehr möglich.
8.46 Uhr: Kliniken plädieren für allgemeine Impfpflicht
Die Befürchtung der Ärzte und Krankenhausvertreter ist, dass es ohne eine allgemeine Impfpflicht ab 18 in diesem Herbst eine neue Welle geben könnte. Nur durch eine hohe Impfquote könnte die Überlastung von Krankenhäusern verhindert werden - so Gerald Gaß, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft gegenüber der Funke Mediengruppe. Auch der Ärzteverband Marburger Bund sprach sich beim Redaktionsnetzwerk Deutschland für eine Impfpflicht aus.
7.53 Uhr: Kassenärzte erwarten Zunahme von Long Covid Fällen
Die deutschen Kassenärzte erwarten eine deutliche Zunahme von Long Covid Fällen. "Der Beratungsbedarf in den Arztpraxen ist jetzt schon immens. Und er wird eher noch wachsen", sagt der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Angesichts der hohen Fallzahlen in der aktuellen Omikronwelle könne es sein, dass auch die Zahl der Patienten mit Verdacht auf Long Covid in den kommenden Wochen noch einmal deutlich ansteige.
7.00 Uhr: Marburger Bund für Maskenpflicht in Innenräumen
Die Chefin der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, dringt in der Corona-Pandemie auf die Beibehaltung der Maskenpflicht in Innenräumen. "Dass jetzt - bei diesem Infektionsgeschehen - in vielen Geschäften keine Maskenpflicht mehr gilt, halte ich aus medizinischer Sicht für falsch", sagte Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in der heutigen Ausgabe.
"Gerade in Supermärkten und Restaurants sind Masken weiterhin von großer Bedeutung, um Infektionen einzudämmen." Sie könne nur an die Länder appellieren, die Maskenpflicht in möglichst vielen Bereichen beizubehalten. Die FFP2-Masken hätten sich neben der Impfung als sehr probates Mittel zur Pandemiebekämpfung herausgestellt.
6.00 Uhr: Corona-Inzidenz sinkt weiter
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute mit 1.531,5 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.586,4 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.758,4 (Vormonat: 1.171,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 196.456 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 252.026 Ansteckungen. In NRW liegt die Inzidenz aktuell bei 1247,9 und damit weiter unter dem Bundesdurchschnitt.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden.