Der Ticker vom Mittwoch (27.04.2022) zum Nachlesen

Stand: 27.04.2022, 18:20 Uhr

  • Neue Coronaschutzverordnung ab 29.4.
  • Thailand lockert Einreiseregeln
  • Einreiseregeln für Deutschland-Rückkehrer gelten weiter
  • Tönnies mit Umsatzminus - auch wegen Corona
  • Kliniken für Abschaffung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht
  • Amtsarzt: Verkürzte Isolationsfrist von Berliner Senat ergibt keinen Sinn
Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Neue Coronaschutzverordnung ab 29.4.

Die Maskenpflicht in medizinischen Bereichen, Pflegeheimen und im öffentlichen Personenverkehr gilt in Nordrhein-Westfalen vorerst weiter. Das geht aus der ab Freitag gültigen neuen Coronaschutzverordnung hervor, die das Gesundheitsministerium am Mittwoch veröffentlicht hat.

Der Mund-Nase-Schutz muss in NRW weiterhin in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen getragen werden, um ältere und vorerkrankte Menschen besonders zu schützen. Auch in staatlichen Einrichtungen wie Asyl- und Flüchtlingsheimen oder Gemeinschaftsunterkünften für Wohnungslose gilt die Maskenpflicht fort - ebenso wie in Bussen und Bahnen.

Demnach werden die Basis-Schutzmaßnahmen zunächst bis zum 27. Mai verlängert. Aber auch über diese Bereiche hinaus empfahl Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), weiterhin eine medizinische Schutzmaske in Innenräumen zu tragen. "Hier kommt es auf die Eigenverantwortung aller an, die viele Bürgerinnen und Bürger in den letzten vier Wochen auch unter Beweis gestellt haben", sagte Laumann.

17.10 Uhr: Thailand lockert Einreiseregeln

Thailand lockert die Einreiseregeln für zweifach geimpfte Touristen weiter. Besucher mit Impfnachweis müssten ab dem 1. Mai weder einen Corona-Test vor der Abreise noch nach der Ankunft machen, teilten die Behörden in dem südostasiatischen Urlaubsland mit. Wenn die Visa-Formalitäten am Flughafen erledigt sind, können sich Feriengäste ab Sonntag sofort im ganzen Land frei bewegen.

Buddhistischer Tempel in Thailand | Bildquelle: Mauritius/Katja Kreder

Erforderlich bleiben lediglich die Registrierung im Internet für den so genannten "Thailand Pass" sowie eine Krankenversicherung über 10.000 US-Dollar (9.400 Euro). Für Ungeimpfte gelten andere Regeln. Es wird empfohlen, sich bei den Behörden genau über die nötigen Formalitäten zu informieren. Reiseveranstalter und Hoteliers hatten schon länger gefordert, die Einreisebedingungen deutlich zu erleichtern, um mehr Touristen anzulocken und den Nachbarländern nicht das Feld zu überlassen.

15.30 Uhr: SPD-Chef Kutschaty: Unverbrauchte Tests nicht einsammeln, sondern nutzen

Der nordrhein-westfälische SPD-Chef Thomas Kutschaty fordert, unverbrauchte Coronatests nicht einzusammeln, sondern an den Schulen zu belassen und auch zu nutzen. Jeder einzelne Test biete ein Stück mehr Sicherheit, so der Oppositionsführer am Mittwoch. Daher sei die vom Schulministerium angekündigte großflächige Rückholaktion "völlig verfehlt". Und: Gerade nach den Osterferien wäre es sinnvoll gewesen, alle Schulkinder noch einmal zu testen, nachdem sie zwei Wochen unterwegs gewesen seien.

In einer E-Mail war den Schulen am Montag - dem ersten Schultag nach den Osterferien - angekündigt worden, dass unverbrauchte Tests ab Mai eingesammelt und zentral gelagert werden sollten. Die Testpflicht gilt seit Ende Februar nicht mehr, einige Schulen wollten die Tests aber beibehalten. Gestern gab es viel Kritik von der Opposition. Daraufhin erklärte Schulministerin Yvonne Gebauer, "selbstverständlich" könnten die Schulen die Tests behalten.

14.10 Uhr: Corona-Regeln bei Einreisen werden bis Ende Mai verlängert

Wer aus dem Urlaub nach Deutschland zurückkehrt und älter als 12 Jahre ist, muss nach wie vor einen 3G-Nachweis als geimpft, genesen oder getestet vorlegen. Das Bundeskabinett hat heute beschlossen, dass die entsprechende Verordnung bis zum 31.Mail verlängert wird - sonst wäre sie morgen auslaufen.

Zur Begründung hieß es, die weltweite epidemische Situation sei immer noch dynamisch und eine Ausbreitung neuer Varianten mit stärker krank machenden Eigenschaften nicht unwahrscheinlich. Außerdem gilt weiterhin eine Quarantänepflicht für eine Rückkehrer aus Hochrisiko- und Virusvariantengebieten, auch wenn derzeit kein Land als solches eingestuft wird. Abgeschafft dagegen wird die SMS mit Corona-Bestimmungen bei der Einreise: Sie sei teuer und werde selten genutzt.

13.40 Uhr: Kliniken: Einrichtungsbezogene Impfpflicht abschaffen

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) spricht sich für das Ende der einrichtungsbezogenen Corona- Impfpflicht aus. "Den in den Krankenhäusern Beschäftigten ist es nicht vermittelbar, warum sie zur Impfung verpflichtet werden, während die von ihnen betreuten Patientinnen und Patienten von diesen Regelungen nicht erfasst werden", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme für den Gesundheitsausschuss des Bundestages. Außerdem würde der Infektionsschutz über die Tests und die Maskenpflicht garantiert.

Die Impfpflicht gilt seit dem 16. März für alle Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, ist aber wegen des bürokratischen Aufwands und des ohnehin herrschenden Personalmangels umstritten. Die altersbezogene Impfpflicht hätte die DKG dagegen begrüßt, weil sie die Krankenhäuser in der nächsten Corona-Welle entlastet hätte. Deren Einführung ist aber Anfang April gescheitert.

13.15 Uhr: EU-Gericht bestätigt 3G-Regelung in Europaparlament

Das EU-Parlament durfte im Oktober 2021 zur Bekämpfung der Corona-Pandemiebekämpfung eine 3G-Regelung einführen. Das hat das Gericht der EU (EuG) in Luxemburg heute entschieden und damit die Klagen von Abgeordneten aus Belgien, den Niederlanden, Italien und Frankreich abgewiesen.

Die Zugangsbeschränkung zu den Arbeitsorten in Brüssel, Straßburg und Luxemburg greife zwar in die freie und unabhängige Ausübung des Mandats ein, sei aber gerechtfertigt, um die Gesundheit der Abgeordneten und damit auch die Arbeitsfähigkeit des Parlaments zu garantieren. Die Kläger können gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen.

12.59 Uhr: Corona in Pflegeheimen: Britische Regierung verstieß gegen Gesetz

Die britische Regierung hat bei ihrem Umgang mit Pflegeheimbewohnern in der Pandemie gegen das Gesetz verstoßen. Zu diesem Schluss kam der Londoner High Court.

Während der Pandemie starben in England Zehntausende Menschen an Covid-19 in Pflegeheimen. Als Grund für die starke Ausbreitung des Virus in den Einrichtungen gilt, dass die Regierung massenhaft Patienten aus Krankenhäusern ohne vorherige Testung in Pflegeheime verlegen ließ. Mit der Maßnahme sollte die Zahl der verfügbaren Krankenhausbetten schnellstmöglich erhöht werden. In ihrem Urteil warfen die Richter der Regierung nun vor, die Risiken für ältere und stark gefährdete Bewohner durch eine asymptomatische Verbreitung des Virus nicht ausreichend in Betracht gezogen zu haben - obwohl es bereits im März 2020 ein wachsendes Bewusstsein dafür gegeben habe.

11.57 Uhr: Italiens Ministerpräsident Draghi nicht mehr isoliert

Italiens Regierungschef Mario Draghi ist nach seinem positiven Corona-Ergebnis nicht mehr isoliert. Der 74-Jährige habe ein negatives Corona-Testergebnis erhalten, teilte die Regierung in Rom mit. Vergangene Woche war am Montag bekannt geworden, dass Draghi positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Ihm gehe es gesundheitlich gut, hieß es in der Zwischenzeit auf Nachfrage. Wegen des Positiv-Tests konnte Draghi unter anderem nicht in die Republik Kongo und nach Angola reisen, wo stattdessen zwei seiner Minister weitere Erdgas-Lieferungen aushandelten.

11.52 Uhr: Niedersachsen mit höchstem Infektionsgeschehen

Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen bleibt auf hohem Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 1.339,4 nach 1.336,5 am Vortag. Dies ist nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) der höchste Wert im Vergleich der Bundesländer.

Innerhalb eines Tages wurden landesweit 21.015 Neuinfektionen und 55 weitere Todesfälle registriert. Die Hospitalisierungsinzidenz in Niedersachsen sank dagegen von 10,7 auf 10,3 am Mittwoch. So viele coronainfizierte Menschen pro 100.000 Einwohner kamen in den vergangenen sieben Tagen ins Krankenhaus.

11.01 Uhr: Tönnies mit Umsatzminus - auch wegen Corona

Clemens Tönnies | Bildquelle: WDR

Das zweite Corona-Jahr und ein spürbarer Rückgang beim Fleischkonsum haben 2021 deutliche Spuren in der Bilanz des größten deutschen Schlacht- und Fleischkonzerns Tönnies hinterlassen. Der Jahresumsatz sank um 11,4 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Rheda-Wiedenbrück mitteilte. Als Grund gab Tönnies durchgängig niedrigere Erzeugerpreise und gesunkene Tierzahlen in Deutschland an.

Clemens Tönnies spricht in der Mitteilung von einem "nicht zufriedenstellenden Jahr". Die Branche sei geprägt gewesen durch Corona und die Afrikanische Schweinepest. Durch die Pandemie seien Gastronomie und Mensen wochenlang geschlossen gewesen, die Fußballstadien blieben leer, Familienfeiern und Hochzeiten fielen aus. Der Fleisch- und Wurstkonsum sei automatisch zurückgegangen, heißt es in der Mitteilung.

10.10 Uhr: Kirche erwartet Zehntausende zu Katholikentag

Mutmaßlich 20.000 Teilnehmende werden zum Stuttgarter Katholikentag erwartet. Zwischen dem 25. und 29. Mai soll es bei dem Christentreffen nicht nur um kirchliche Fragen und Reformen gehen, sondern etwa auch um den russischen Krieg in der Ukraine, um Folgen der Corona-Pandemie sowie um Klima- und Umweltschutz. Zugesagt haben auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz sowie mehrere Bundesminister und Ministerpräsidenten.

8.58 Uhr: Amtsarzt: Verkürzte Corona-Isolationsfrist von Berliner Senat ergibt keinen Sinn

Der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid sieht die geplante Verkürzung der Isolationsfrist für Menschen mit einer Corona-Infektion kritisch. "Medizinisch ergibt sie überhaupt keinen Sinn", sagte Larscheid im RBB-Inforadio. Der Berliner Senat plant nach bisherigem Stand, dass Infizierte sich nur noch fünf Tage isolieren müssen, wenn sie dann 48 Stunden symptomfrei sind. Der Senat sah dazu am Dienstag laut einer Sprecherin noch offene Fragen, beschlossen ist es noch nicht.

Bisher sind auf Basis verschiedener Kriterien sieben bis zehn Tage Isolierung vorgeschrieben. Eine Vielzahl von Patienten sei mitnichten nach fünf Tagen wieder gesund, erklärte Larscheid. Bei der geplanten 48-Stunden-Regel wird nach seinen Worten eine große Gruppe übersehen: Diejenigen, die eine Infektion haben, aber symptomarm sind. Mit der Eigenverantwortung habe es in der gesamten Pandemie nur eingeschränkt funktioniert, sagte Larscheid weiter.

7.19 Uhr: Inzidenz sinkt leicht

In der Corona-Pandemie ist die Inzidenz in Nordrhein-Westfalen leicht gesunken. Binnen sieben Tagen registrierten die Gesundheitsämter pro 100.000 Einwohner 827,2 Neuinfektionen. Das geht aus heute veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Gestern hatte der Wert bei 844,3 gelegen, am Montag bei 764,1. Für Nordrhein-Westfalen wurden 27.655 neue Corona-Fälle gemeldet. 55 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.

Auch die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach einem deutlichen, vermutlich noch osterbedingten Anstieg am Vortag wieder gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 887,6 an. Am Vortag hatte der Wert bei 909,1 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 688,3.

6.20 Uhr: Nach Corona-Pause wieder Walpurgisfeiern im Harz

Zwei Jahre mussten die Hexen, Teufel und Feierwillige pausieren - in diesem Jahr wird vielerorts im Harz wieder Walpurgis gefeiert. In der Nacht zum 1. Mai sind etwa in Schierke am Fuß des Brockens und in Thale Walpurgisfeiern geplant - mit Schminkaktionen, Musik und Theater sowie Umzügen. "Die Buchungslage in den Harzorten mit Walpurgis-Veranstaltungen ist gut. Wir hoffen, dass wir an die Besucherzahlen von 2019 herankommen", hieß es vom Harzer Tourismusverband.

5.23 Uhr: 60 Prozent der US-Amerikaner laut CDC mit Corona infiziert

Die US-Gesundheitsbehörde CDC geht davon aus, dass sich in den USA fast 60 Prozent der Menschen schon mindestens einmal mit dem Corona-Virus infiziert haben. Das habe eine Antikörper-Studie ergeben. Offiziell bestätigt wurden in dem Land mit 330 Millionen Einwohnern bisher rund 80 Millionen Infektionen - also etwa bei einem Viertel der Bevölkerung.

5.11 Uhr: Studie: Schutz bei Omikron sinkt einige Monate nach Biontech-Booster

Der nach einer Auffrischimpfung mit dem Biontech-Pfizer-Vakzin zunächst hohe Schutz gegen Klinikeinweisungen und Besuche in der Notaufnahme bei Omikron verringert sich nach neuen Studiendaten bereits nach einigen Monaten. Für die von Pfizer finanzierte Studie des Gesundheitskonsortiums Kaiser Permanente wurden zwischen Dezember 2021 bis Februar 2022 11.123 Einweisungen und Notaufnahmen-Besuche analysiert.

Nach drei Dosen betrug die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech-Pfizer gegen Krankenhauseinweisungen wegen Omikron demnach 85 Prozent bei weniger als drei Monaten. Sie fiel aber auf 55 Prozent nach drei Monaten oder länger. In Bezug auf die Einweisung in die Notaufnahme lag die Wirksamkeit von drei Dosen bei weniger als drei Monaten gegen Omikron bei 77 Prozent, fiel aber nach drei Monaten oder länger auf 53 Prozent. Die Wirkung war im Schnitt nach drei Dosen wesentlich höher als nach zwei Dosen. In Deutschland empfiehlt die Stiko einen zweiten Booster derzeit für Menschen ab 70 und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.