Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Eltern-Demo in Düsseldorf für Öffnung von Kitas
Parallel zum Anpfiff der ersten Bundesligaspiele haben in Düsseldorf rund 100 Eltern ein Pfeifkonzert gestartet - sie finden es unfair, dass es im Fußball wieder losgeht, viele Kinder aber noch zuhause sind. Die Initiative "Familien in der Krise" fordert unter anderem eine schnellere Öffnung von Kitas und die Wiederaufnahme eines Schulbetriebs, der nicht nur tageweise durchgeführt wird.
Die Demonstrantinnen und Demonstranten wollen außerdem einen finanziellen Rettungsschirm für Familien - viele Eltern seien nach mehr als zwei Monaten Homeoffice und Kinderbetreuung an ihrer Belastungsgrenze, viele würden um ihren Job fürchten. Sie argumentieren auch mit dem Recht von Kindern auf Bildung. Es brauche kreative Lösungen, damit schneller wieder mehr Kinder betreut werden können.
Erste Bundesliga-Spiele seit Corona-Pause
Es ist ein Comeback, das sowohl Freude als auch Kritik ausgelöst hat. Und es ist der erste Tag in der Geschichte der Bundesliga, an dem nur Geisterspiele stattfinden. Insgesamt gibt es heute zehn Spiele in der ersten und zweiten Liga - darunter Düsseldorf gegen Paderborn und das Revierderby Dortmund gegen Schalke. Mönchengladbach spielt gegen Frankfurt.
Nach Angaben der Polizei soll es keine größeren Fan-Ansammlungen vor den Stadien geben - sie halten sich demnach wohl an die Aufforderungen, die Spiele von zuhause aus zu schauen. Und für den Tor-Handschlag scheint es bereits einen passenden Ersatz zu geben: Der Kieler Spieler Lee Jae-Sung feierte sein Tor gegen Regensburg mit einem Ellbogen-Tick mit einem Mitspieler.
Die bisherigen Spielergebnisse: Dortmund - Schalke 4:0, Augsburg - Wolfsburg 1:2, Düsseldorf - Paderborn 0:0, Leipzig - Freiburg 1:1, Hoffenheim - Berlin 0:3 und Frankfurt - Mönchengladbach 1:3. In der zweiten Liga hat Bochum Heidenheim 0:3 besiegt.
RKI-Chef lehnt Corona-Impfflicht ab
Der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, lehnt es ab, eine Impfflicht einzuführen, wenn ein Impfstoff gegen das Coronavirus entdeckt wird. Er sagte am Samstag in Schwerin, dass er dazu keinen Anlass sehe. Er setzt darauf, dass sich Viele freiwillig impfen lassen werden, um sich gegen das Virus zu schützen.
Eine Arbeitsgruppe befasse sich gerade damit, welche Bevölkerungsgruppen - wenn der Impfstoff dann da ist - wie geimpft werden könnten. Auch Kanzleramtschef Helge Braun hatte sich gegen eine künftige Corona-Impfpflicht ausgesprochen.
Corona-Ausbruch in Gelsenkirchener Demenz-WG
In der Wohngemeinschaft für Demenz-Erkrankte sind zehn von elf Bewohnern positiv auf das Coronavirus getestet worden. Außerdem haben sich fünf Mitarbeiter infiziert. Das teilte die Stadt Gelsenkirchen gestern Abend mit.
Alle Bewohner sowie das Personal wurden getestet. Letzten Mittwoch wurde der erste positive Corona-Fall bekannt, nachdem eine Patientin in einem Krankenhaus untersucht worden war. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden jetzt umverteilt. Sechs Infizierte wurden ebenfalls in Krankenhäuser gebracht.
Milliardenhilfen für klamme Kommunen
Die Corona-Krise hat viele Städte und Gemeinden in NRW in finanzielle Schieflage gebracht. Fehlende Steuereinnahmen, wegfallende Gebühren und Eintrittsgelder. Allein in Dortmund fehlen nach Aussage der Verwaltung 200 Millionen Euro, Aachen rechnet mit Einbußen von 100 Millionen Euro.
Diesen Kommunen will Bundesfinanzminister Scholz (SPD) nun helfen. Der Rheinischen Post zufolge will er bis Jahresende einen Schutzschild von insgesamt fast 57 Milliarden Euro auf den Weg bringen. "Dieser Schutzschild soll Städte und Gemeinden nicht nur durch die aktuell schwierige Situation bringen, sondern dauerhaft in die Lage versetzen, ihre Aufgaben noch besser erledigen zu können", sagte Scholz.
Corona-Ausbruch in Paketzentrum im Kreis Heinsberg
In einem Paketzentrum in Hückelhoven (Kreis Heinsberg) haben sich rund 80 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Der Paketzulieferer DPD hat seinen Standort daraufhin geschlossen, wie eine Sprecherin der Kreisverwaltung dem WDR bestätigte.
Alle 400 Mitarbeiter befinden sich nach Informationen des Kreises in Quarantäne und wurden auf das Virus getestet. Das Gesundheitsamt überprüft mögliche Kontaktpersonen. Etwa 340 Proben seien bislang ausgewertet worden. Die restlichen Ergebnisse sollen am Montag folgen.
Dass der Ausbruch in dem Zentrum - ähnlich wie im Fall des Schlachthofes von Westfleisch in Coesfeld - eine Rücknahme der Lockerungen für den ganzen Kreis zur Folge hat, glaubt der Heinsberger Landrat Pusch derzeit nicht. Er spricht von einem lokalen Ereignis. Letztlich entscheiden werde das aber der Krisenstab.
Arbeitsminister fordert höhere Bußgelder für Schlachthöfe
Eine Woche lang müssen die Bewohner des Kreises Coesfeld warten. Ab Montag (18.05.2020) gelten auch bei ihnen die gleichen Lockerungen der Corona-Auflagen wie im Rest des Landes.
Grund für die spätere Lockerung war der Ausbruch des Virus unter den Mitarbeitern von Westfleisch, durch den der Kreis die zulässige Obergrenze der Neuinfektionen überschritt. NRW-Arbeitsminister Laumann (CDU) macht dafür die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen verantwortlich und will höhere Bußgelder bei Verstößen.
In einem Brief, aus dem die Neue Osnabrücker Zeitung zitiert, soll er die Bundesregierung aufgefordert haben, die Bußgelder von maximal 15.000 Euro auf 30.000 Euro zu verdoppeln.
Wehrle verteidigt Neustart der Fußball-Bundesliga
Geschäftsführer Alexander Wehrle vom 1. FC Köln hat den für Samstag vorgesehenen Neustart der Fußball-Bundesliga vor Kritik verteidigt. Es gebe klare Regeln, die jetzt umgesetzt werden müssten, sagte Wehrle am Freitagabend in einem ARD-Extra.
Diese Vorschriften würden in die Statuten der Vereine einfließen. Wenn es zu Verstößen gegen diese Regeln komme, würden sich DFB und DFL abstimmen, ob es eine Strafe gebe oder nicht.
Klar sei, dass "wir alle Menschen sind und Fehler machen", sagte Wehrle, der auch Mitglied im Präsidium des DFL ist. Es gehe nicht an, generell Spieler zu verteufeln, die sich in der 90. Spielminute versehentlich näher kämen und damit gegen das Abstandsverbot verstoßen. Über mögliche Sanktionen müsse immer im Einzelfall entschieden werden.
Zoos und Tierparks können Soforthilfen beantragen
Seit fast zwei Wochen dürfen die Zoos uns Tierparks in NRW unter strengen Auflagen wieder öffnen. Die Verluste, die sie während der Corona-Krise erlitten haben, werden die Besucher aber nicht ausgleichen können.
Daher können die Zoos und Tierparks ab heute die Soforthilfen beantragen. Fast zwölf Millionen Euro stellt das Land dafür bereit.
Italien lässt ab 3. Juni wieder Reisende ins Land
Italien wurde von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen. Jetzt fürchtet die Regierung offenbar um die wichtigen Einnahmen aus dem Tourismus und hat in der Nacht zu heute weitgehende Lockerungen beschlossen.
Demnach sollen ab dem 3. Juni wieder Ausländer nach Italien einreisen dürfen. Auch Reisen zwischen den Regionen sollen dann wieder erlaubt sein. In eine zweiwöchige Quarantäne sollen dann nur noch Menschen, die vor ihrer Einreise Kontakt zu Infizierten hatten. Voraussetzung ist, dass sich die Zahl der Neuinfektionen in Grenzen halten.
Corona-Patient in Pakistan nach Blutplasma-Therapie genesen
Es könnte ein weiterer Schritt in Richtung einer Therapie gegen Covid-19 sein: In Pakistan hat sich eine mit dem Coronavirus infizierte Person komplett erholt, nachdem sie mit dem Blut von einem Mann behandelt wurde, der die Lungenkrankheit zuvor besiegt hatte.
Eine solche Blutplasma-Therapie wurde auch schon in Essen erfolgreich durchgeführt. Dort erholte sich ein 29-Jähriger von der Krankheit, nachdem ihm Blutplasma eines genesenen Corona-Patienten injiziert wurde. Die Idee dahinter ist, dass Patienten, die die Krankheit schon überstanden haben in der Regel "Antikörper" bilden.
Wie wirksam diese Therapie ist, kann jedoch noch nicht gesagt werden, da dafür zu wenige Menschen damit behandelt wurden. An mehreren Kliniken in Deutschland wird aber dazu geforscht.
Brasilianische Ureinwohner zunehmend bedroht
Seit Wochen verharmlost der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro die Gefahr durch das Coronavirus. Mehr als 200.000 Menschen sind im größten Land Südamerikas bereits infiziert. Mehr als 14.000 starben bedingt durch Covid-19.
Nun sind auch die Ureinwohner des Landes zunehmend bedroht. Bereits 38 indigene Völker seien betroffen, meldete die Vereinigung der Ureinwohner Apib gestern.
Demnach haben sich mehr als 440 Ureinwohner mit dem Virus angesteckt, 92 seien bereits an den Folgen gestorben. Betroffen sind demnach vor allem die Stämme im Bundesstaat Amazonas, aber auch bei den Stämmen im Süden des Landes seien Infektionsfälle aufgetreten.