Corona-Live-Ticker: Tönnies darf am Hauptstandort wieder schlachten

Stand: 15.07.2020, 21:33 Uhr

  • Tönnies darf am Hauptstandort wieder schlachten
  • Mallorca schließt Lokale am Ballermann
  • Rahmenplan für Hygiene in Schulen verabschiedet
  • Große Hochzeits- und Geburtstagsfeiern wieder erlaubt
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden

Tönnies darf am Haupstandort wieder schlachten

Rund vier Wochen nach dem Corona-Ausbruch bei Deutschlands größtem Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück darf das Unternehmen an seinem Hauptstandort wieder schlachten. Die Stadtverwaltung hat den angeordneten Produktionsstopp für die Schlachtung am Mittwoch mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Damit kann das Unternehmen in Rheda-Wiedenbrück wieder Tiere von Landwirten annehmen und die Produktion schrittweise hochfahren. Die ersten Schweine will Tönnies am Donnerstag schlachten. Ab den frühen Morgenstunden würden die ersten Tiere angeliefert, so ein Konzernsprecher.

Mallorca schließt Lokale am "Ballermann"

Wegen illegaler Partys am "Ballermann" hat Mallorca die Zwangsschließung aller Lokale der vor allem von deutschen Touristen gern besuchten "Bier-" und "Schinkenstraße" beschlossen. Diese Anordnung gelte zunächst für zwei Monate und trete am Mittwoch mit der Veröffentlichung des entsprechenden Beschlusses im Amtsblatt sofort in Kraft, teilte der balearische Tourismusminister Iago Negueruela in Palma mit. Die Regionalregierung ordnete aus demselben Grund auch die Schließung aller Lokale der Straße Puerto Ballena in der Briten-Hochburg Magaluf westlich der Inselhauptstadt an. Das Verhalten einiger weniger Urlauber und Lokalbesitzer dürfe nicht die riesigen Anstrengungen der Menschen auf den Balearen im Kampf gegen die Pandemie aufs Spiel setzen, sagte Negueruela.

Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung für Luxemburg aus

Wer in diesen Tagen nach Luxemburg fahren will, der muss damit rechnen, nach der Wiedereinreise nach Deutschland in Quarantäne zu müssen. Denn das Auswärtige Amt hat für den kleinen deutschen Nachbarstaat am Dienstagabend (14.07.2020) eine Reisewarnung ausgesprochen.

Die Begründung: In dem Land sei die Zahl der Neuinfektionen von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten worden. Das Robert-Koch-Institut hatte Luxemburg zuvor als Risikogebiet eingestuft. Grenzkontrollen sollen dennoch nicht stattfinden.

Derweil hob das Auswärtige Amt seine Reisewarnungen für Schweden und Norwegen auf. Über eine Aufhebung der Reisewarnung für die Türkei sei noch nicht entschieden worden, sagte der Außenamtssprecher. Die türkische Regierung habe "eine Vielzahl von Daten und Informationen" zur Verfügung gestellt, die nun ausgewertet würden. Die Türkei drängt seit längerem auf eine Aufhebung der Reisewarnung. Der Tourismus ist für das Land eine wichtige Einnahmequelle.

Rahmenplan für Hygiene in Schulen verabschiedet

Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) hat einen Rahmenplan für Hygienemaßnahmen an Schulen für das kommende Schuljahr beschlossen. Dieser solle bundesweit einheitlich gelten und den Ländern als "Orientierungshilfe" bei der Formulierung ihrer Vorgaben für den Schulbetrieb während der Corona-Pandemie dienen, teilte die KMK am Mittwoch in Berlin mit. Auf Detailregelungen sei aber "vor dem Hintergrund spezifischer Gegebenheiten vor Ort bewusst verzichtet" worden.

Der Rahmenplan sieht laut KMK unter anderem vor, bei schulischen Veranstaltungen außerhalb des eigentlichen Unterrichts möglichst einen Mindestabstand von eineinhalb Metern einzuhalten und Schüler mit verdächtigen Symptomen vom Unterricht auszuschließen. Zudem sollen Schulgebäude regelmäßig gereinigt und gelüftet sowie allgemeine Vorsichtsmaßnahmen wie Händewaschen eingehalten werden. Der Plan empfiehlt außerdem die Benutzung der offiziellen Corona-Warn-App.

Steinmeier gratuliert Schulabsolventen und holt Promis ins Boot

Es war ein ganz besonderes Schuljahr, das jetzt zu Ende gegangen ist. Ein Corona-Schuljahr. Das Traurige: Wegen der Beschränkungen in diesen Pandemie-Zeiten sind die obligatorischen Abschlussfeiern gerade ganz unkonventionell.

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geht neue Wege, um die Leistungen aller Schulabsolventen gebührend zu würdigen: In einer Videobotschaft gratuliert er gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender und mehr als 70 Prominenten aus Sport, Kultur, Gesellschaft und Politik den Jugendlichen zu ihrem Schulabschluss.

Neues Geld für Kinos

Viele Kinos haben zwar wieder auf. Richtig gut geht es den Betreibern aber oft nicht. Es gibt eine Menge Dinge zu beachten, damit sich Menschen möglichst nicht mit dem Coronavirus anstecken. Das ist für einige Kinos gar nicht so einfach. Damit sie sich besser darauf einstellen können, will die Regierung ihnen nun neues Geld zur Verfügung stellen. So sollen die Kinos zum Beispiel ihre Kassen umrüsten und das Bezahlen ohne Bargeld möglich machen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte am Mittwoch: "Gerade jetzt in dieser schweren Krise sollen uns die Kinos soweit wie möglich als Orte der Begegnung erhalten bleiben."

Weitere Corona-Lockerungen

Von heute an dürfen in NRW wieder Hochzeiten und andere private Feste mit bis zu 150 Gästen gefeiert werden (bisher 50). Außerdem ist wieder Kontaktsport in der Halle mit bis zu 30 Leuten (bisher 10) möglich - zuschauen dürfen bis zu 300 Gäste (bisher 100).

Bei Kultur- und sonstigen Veranstaltungen muss ein Hygienekonzept erst bei 300 Teilnehmern vorgelegt werden und nicht mehr bei 100. Die Abstandsregeln bleiben aber wie gehabt bestehen - mindestens bis zum 11. August.

Pleitewelle im Einzelhandel befürchtet

Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), befürchtet angesichts des Umsatzeinbruchs im Zuge der Corona-Krise eine Pleitewelle. Unter Verweis auf die wegen der Pandemiefolgen bis Ende September ausgesetzte Pflicht zum Antrag auf Insolvenz müsse man leider davon ausgehen, "dass eine Insolvenzwelle erst später zu erwarten ist -  also letztendlich im Herbst und zum Jahresende."

Der HDE rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang der Erlöse von 40 Milliarden Euro außerhalb des Lebensmittelhandels und insgesamt einem Umsatzminus von vier Prozent für den Einzelhandel. Laut einer HDE-Prognose sei davon auszugehen, dass gut 50.000 Geschäfte im Zuge der Corona-Krise dichtmachen müssen.

VW-Konzerchenf: Leichte Erholung, aber Corona geht an die Substanz

VW-Konzernchef Herbert Diess sieht in der Corona-Krise leichte Anzeichen der Besserung - doch die finanziellen Einbußen blieben vorerst gewaltig. "Wir haben eine Erholung, die noch weit weg vom Vorkrisenniveau ist", sagte der Manager in einer Gesprächsrunde der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Während Oberklassemarken der Gruppe wie Porsche oder Bentley "besser durch die Krise" kämen, sei die Situation für die Kernmarke VW oder Seat klar schwieriger: "Im Volumen trifft es uns härter." Zwar spüre man auch im Massengeschäft inzwischen eine Belebung im Auftragseingang - doch die Finanzlage sei angespannt. "Wir verlieren Substanz." Im laufenden Jahr habe die Pandemie Volkswagen bereits rund zehn Milliarden Euro an Liquiditätsreserven gekostet.

Deutsche Bahn baut ihre Fernverkehrsflotte weiter aus

Trotz fallender Fahrgastzahlen in der Corona-Krise baut die Deutsche Bahn ihre Fernverkehrsflotte weiter aus. Für eine Milliarde Euro hat sie 30 neue ICE-3-Züge beim Münchner Technologiekonzern Siemens bestellt. Ende 2022 sollen die ersten Fahrzeuge unterwegs sein - zunächst auf der Köln-Rhein/Main-Strecke vom Rheinland aus nach München, wie beide Unternehmen am Mittwoch in Berlin mitteilten. Zudem sichert sich die Bahn eine Option auf 60 weitere Züge, um flexibel auf die Entwicklung der weiteren Nachfrage in den kommenden Jahren reagieren zu können.

Kurdische Gemeinde fordert Corona-Infos auf Kurdisch

Die Kurdische Gemeinde Deutschland fordert, Corona-Informationen auch ins Kurdische zu übersetzen. In der Corona-Warn-App und bei den Informationen auf der Website der Bundesbeauftragten für Integration fehle die kurdische Sprache, kritisierte der Verband am Mittwoch in Gießen. Man habe bei der Integrationsbeauftragten dringenden Handlungsbedarf angemeldet, damit auch die rund 1,2 Millionen Kurden in Deutschland Zugang zu den wichtigen Informationen haben. Das Anliegen sei mit dem Argument der Mehrsprachigkeit der meisten Kurden abgelehnt worden.

Alkoholverbot für Freizeitparks aufgehoben

Im Düsseldorfer "Düsselland" darf seit heute Bier angeboten werden. Die Landesregierung hat das generelle Alkoholverbot für temporäre Freizeitparks aufgehoben, die zurzeit in vielen Städten als Kirmes-Ersatz aufgebaut werden. In den Hygiene-Standards, die seit heute gelten, wurde das entsprechende Verbot gestrichen.

Essener Virologe gegen volle Stadien zum Bundesliga-Start

Ob die Bundesliga nach der Sommerpause mit Live-Publikum starten kann, und wenn ja, mit wie vollen Stadien, darüber wird in diesen Wochen heiß diskutiert. Der Essener Virologe Ulf Dittmer hält Fußballspiele im vollen Stadion derzeit für unmöglich und nannte entsprechende Pläne des Bundesligisten 1. FC Union Berlin "unverantwortlich".

Der Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Essen sagte der "WAZ": "Bevor wir keinen Impfstoff haben, wird es kein volles Stadion geben." Union strebt beim Saisonstart eine "Vollauslastung" des Stadions an. Erreicht werden soll dieses Ziel mit Hilfe von Coronatests für alle 22.000 Karteninhaber sowie alle Anwesenden vor Ort.

Corona-Ausbruch in österreichischem Schlachtbetrieb

In einem Schlachthof in Österreich sind mindestens 29 Menschen mit dem Coronavirus infiziert worden. 244 Mitarbeiter des Fleischereibetriebs im niederösterreichischen Eggenburg nahe der Grenze zu Tschechien mussten in Quarantäne, wie ein Amtssprecher am Mittwoch mitteilte. 40 weitere Testergebnisse standen nach Angaben der Gesundheitslandesrätin von Niederösterreich noch aus. Insgesamt gab es in Österreich laut Gesundheitsministerium am Mittwoch rund 1270 bekannte aktive Coronavirus-Fälle. Rund 520 der Fälle betrafen Oberösterreich, mehr als 400 Fälle zählte die österreichische Hauptstadt Wien.

Einige Krankenhäuser wieder weitgehend im Normalbetrieb

Nach der Corona-Infektionswelle im Frühjahr kehren einige Krankenhäuser weitgehend in den Normalbetrieb zurück. Zum Beispiel behandeln das Uniklinikum Aachen und das Sankt-Antonius-Hospital in Eschweiler derzeit keinen Corona-Patienten.

Besondere Hygienemaßnahmen gelten aber weiterhin. Außerdem werden immer noch einige Intensivbetten für Corona-Patienten freigehalten. Für Besucher gelten weiterhin Registrierungspflicht und eingeschränkte Besuchszeiten.

NRW-Grüne verlangen von Landesregierung bessere Teststrategie

Die NRW-Grünen fordern nach den weiteren Lockerungen, die heute in Kraft getreten sind, eine "konsistente Teststrategie". Das wäre die Voraussetzung dafür, dass man Lockerungen verantwortungsvoll umsetzen könne, sagt der NRW-Landesvorsitzender Felix Banaszak heute im WDR.

Starke Einschränkungen für 160.000 Katalanen

Für rund 160.000 Menschen in der spanischen Region Katalonien gelten aufgrund eines Anstiegs der Infektionen erneut scharfe Beschränkungen. Diese gehen deutlich weiter als die jüngsten Maßnahmen für die Kreise Gütersloh und Warendorf.

Ein Gericht genehmigte eine entsprechende Anordnung der Regionalregierung, mit der die Einwohner von Lleida und sechs benachbarten Städten aufgefordert werden, zu Hause zu bleiben. Hotels, Restaurants und Bars sollen geschlossen bleiben. Lediglich das Abholen von Speisen und Auslieferungen sind gestattet.

Corona-Infektionen in den USA erreichen neuen Höchststand

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in den USA hat einen neuen Höchststand erreicht. Rund 67.400 Menschen wurden am Dienstag positiv auf das Virus getestet, wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität am Mittwoch hervorgeht. Das übertrifft den Wert von vergangenem Freitag, als rund 66.600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden vermeldet wurden. Insgesamt haben sich in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, mehr als 3,4 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 136 000 Menschen starben.

Lettland beschließt Registrierungspflicht für Einreisende

Lettlands Regierung hat wegen steigender Corona-Zahlen eine Registrierungspflicht für Einreisende in das baltische EU-Land beschlossen. Personen, die mit internationalen Transportunternehmen nach Lettland reisen, müssen ab dem 16. Juli bei Ankunft ihre Daten hinterlegen. Dazu soll in den kommenden zwei bis drei Wochen ein elektronisches System entwickelt werden. Bis dahin werde die Registrierung auf Papier erfolgen, sagte Ministerpräsident Krisjanis Karins am Mittwoch nach der Regierungssitzung in Riga. Die gleiche Regelung gilt für Personen, die per Privatflugzeug oder Jacht einreisen.

Bund-Länder-Schalte zu Hotspots verschoben

Sollen die bisherigen Einreisebeschränkungen für Bewohner von Corona-Hotspots durch eine Ausreisesperre ersetzt werden? Unter anderem über diese Frage wollten Bund und Länder heute in einer Videoschalte sprechen. Nun wurde das Gespräch auf Donnerstag (16.07.2020) verschoben.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatten sich am Dienstag (14.07.2020) für dieses "japanische Modell" für Hotspots ausgesprochen. Dabei werden alle Bewohner eines betroffenen Gebietes innerhalb von zwei Tagen getestet. Somit könnte man die jeweiligen Beschränkungen auf weniger Menschen begrenzen.

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