Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Test-Pflicht für Reisende aus Risikogebieten
Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen sich künftig auf das Virus testen lassen müssen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte heute, er werde "eine Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten anordnen." Die Tests sollen für die Reisenden kostenfrei sein.
Grundlage der Testpflicht ist eine Regelung des Infektionsschutzgesetzes. Sie bezieht sich auf eine epidemische Lage von nationaler Tragweite, die der Bundestag für Corona festgestellt hatte. Damit kann das Bundesministerium Personen, die nach Deutschland einreisen und die wahrscheinlich einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt waren, verpflichten, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Die entsprechende Verordnung soll voraussichtlich in der nächsten Woche in Kraft treten.
Zuvor hatte sich auch der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumannn (CDU) für diese Tests ausgesprochen. Beim Besuch des neuen Testzentrums am Flughafen Düsseldorf sagte er zudem: "Wenn das Testen verpflichtend ist, dann finde ich, dürfen die Kosten auch nicht bei der Solidargemeinschaft liegen, sondern, da finde ich muss ein vernünftiger, pragmatischer Weg gefunden werden. Die Kosten sollten dann auch von denjenigen getragen werden, die "gemeint haben, dass sie in einem Risikogebiet Urlaub machen müssen".
Drei Monate Maskenpflicht in NRW
Seit drei Monaten ist der Mund-und Nasenschutz jetzt schon unser ständiger Begleiter. Während die einen das Tragen schon fast automatisiert haben, hadern andere noch täglich mit dem Stück Stoff. Das fällt vor allem in Bussen und Bahnen auf. Doch bei den Konsequenzen herrscht Unsicherheit.
Die Deutsche Bahn erklärte am Wochenende noch einmal, dass sie keine Bußgelder im Fernverkehr gegen "Masken-Verweigerer" verhängen werde, weil es rechtlich gar nicht möglich ist. Sollten Fahrgäste sich dennoch weigern, im Zug wie vorgeschrieben Masken zu tragen, könnte aber laut Bahnchef Richard Lutz die Bundespolizei uneinsichtige Fahrgäste am nächsten Bahnhof aus dem Zug holen.
iPhone-Lücke war seit Wochen bekannt
Die Probleme mit der Corona-Warn-App beim iPhone waren den Entwicklern nach Recherchen von tagesschau.de seit Wochen bekannt. Dadurch haben möglicherweise viele Nutzerinnen und Nutzer der App das Coronavirus weiter verbreitet, obwohl es hätte verhindert werden können.
Corona lässt Vorrat an Blutkonserven schrumpfen
In NRW fehlen Blutspenden. In der Corona-Krise sind allein im Regierungsbezirk Arnsberg über 330 geplante Blutspende-Termine ausgefallen. Das entspricht rund 11.000 Blutkonserven.
An einigen Tagen kommen beim Blutspendedienst in Hagen fast nur halb so viel Blutspenden an wie in Vor-Corona-Zeiten. Das liegt nicht nur daran, dass viele Spendetermine ausfallen. Auch im Blutspendemobil können nur weniger Plätze besetzt werden. Den Bedarf könne der Blutspendedienst nach eigenen Angaben nur knapp decken: Die Spenden vom Tag werden über Nacht untersucht und verarbeitet und am nächsten Morgen schon an die Kliniken ausgegeben. Einen Puffer gibt es aber nicht mehr.
Arbeitslosengeld: automatische Verlängerung
Im Rahmen des Sozialschutzpakets II ist die Anspruchsdauer auf Arbeitslosengeld um drei Monate verlängert worden. Die Weiterbewilligungsbescheide würden nach einem Software-Update noch in dieser Woche versandt, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mit. Betroffene, deren Arbeitslosengeld im Juli 2020 ausläuft, hätten in vielen Fällen den automatischen Weiterbewilligungsbescheid noch nicht erhalten.
Sie müssten sich laut der Mitteilung aber keine Sorgen um die Verlängerung ihres Anspruchs machen: Sie sollen bis Ende der Woche (31. Juli) ein Weiterbewilligungsschreiben erhalten, ohne dass sie sich noch einmal bei der Agentur für Arbeit melden müssen. Die Regelzahlung des Arbeitslosengeldes für Juli 2020 sowie der durchgehende Krankenversicherungsschutz seien sichergestellt.
Streeck leitet neue Heinsberg-Studie zu möglicher Immunität
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck leitet eine weitere Studie im besonders vom Coronavirus betroffenen Kreis Heinsberg. Dabei soll unter anderem untersucht werden, ob einmal infizierte Menschen gegen erneute Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 immun sind, wie die Universität Bonn mitteilte. Bislang sei das noch nicht erwiesen.
"Es gibt keinen anderen Ort in Deutschland, wo wir bereits mit so großer Präzision das Infektionsgeschehen und die Immunität bestimmt haben", erklärte Streeck. "Hiervon ausgehend können wir nun bestimmen, ob die Personen, die Antikörper haben, auch wirklich immun sind."
Kreis Gütersloh: Keine neue Corona-Welle bei Tönnies
Unter den nach Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs bei Tönnies gemeldeten 31 Corona-Fällen sind nur sechs echte Neuinfektionen. Das berichtet der Kreis Gütersloh. Der Kreis sieht keine zweite Welle bei Tönnies. Mit Altfällen sind Personen gemeint, die schon vor Wochen einen positiven Befund hatten, bei denen das Virus noch nachweisbar ist, die aber nicht mehr ansteckend sind. Der Fleischkonzern selbst spricht von 26 alten und nur fünf neuen Fällen, also einem Fall weniger als die Behörde.
Corona treibt Goldpreis auf Rekordhoch
Inmitten der Corona-Pandemie hat der Goldpreis heute seinen mittlerweile fast eine Dekade alten Rekord übertroffen. Mit 1.944,71 US-Dollar kostete die Feinunze (31,1 Gramm) so viel wie nie zuvor. Der alte Höchststand hatte bei 1.921 Dollar gelegen. Erreicht wurde er im Spätsommer 2011, als an den Finanzmärkten die Euro-Krise tobte und der gemeinsame Währungsraum fast aus den Angeln gehoben wurde.
Bayern: Teststationen an Grenzübergängen und großen Bahnhöfen
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seine Forderung nach verpflichtenden Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten bekräftigt. Zugleich richtet Bayern an mehreren Autobahn-Grenzübergängen zu Österreich freiwillige Teststationen ein - ebenso an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg. Verpflichtende Tests seien nötig für Rückkehrer an Flughäfen, sagte der CSU-Chef. Der Bund müsse dafür den rechtlichen Rahmen schaffen.
Nach Masseninfektion: Corona-Testzelt für Einwohner von Mamming
Nach der Corona-Masseninfektion von 174 Erntehelfern auf einem Gemüsehof in Mamming soll heute eine Covid-Teststation in der niederbayerischen Gemeinde aufgebaut werden. Der örtlichen Bevölkerung werde die freiwillige Testung in einem mobilen Testzelt angeboten, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU).
Für Verstöße gegen Hygienekonzepte werde der Bußgeldrahmen von 5.000 auf 25.000 Euro verfünffacht, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) heute in München. Außerdem sollen Betriebe in der Erntezeit öfter kontrolliert und alle Saisonarbeiter verpflichtend getestet werden.
Fast 50 Corona-Neuinfektionen nach Trauerfeier in Schwäbisch Gmünd
Nach einer Trauerfeier sind im Großraum Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg 47 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie eine Sprecherin des Landratsamts sagte, könnten noch mehr Menschen infiziert sein. Eine Teilnehmerliste zu der Trauerfeier vor rund zwei Wochen gebe es nicht, man gehe aber von mehr als hundert Gästen aus.
Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Unter den Infizierten sind nach Angaben der Sprecherin auch Kinder. Eine Kita in Schwäbisch Gmünd sei vorübergehend geschlossen worden, eine Grundschulklasse sei getestet worden - offenbar habe sich jedoch kein Mitschüler angesteckt.
Österreich: Neu-Infektionen im Tourismus-Hotspot
Die Zahl der Corona-Infektionen in mehreren Tourismusbetrieben in St. Wolfgang in Oberösterreich ist auf mindestens 53 gestiegen. Vor allem Mitarbeiter hätten sich laut Medienberichten angesteckt. Dort war ein Massentest angeordnet worden. Bislang sind über 600 Tests ausgewertet worden, das Ergebnis von weiteren 419 Tests steht für heute aus.
Die Behörden gehen davon aus, dass die Infektionen vor allem auf Praktikanten zurückgehen. "Die infizierten Praktikanten waren auf unterschiedliche Quartiere verteilt untergebracht und wohnten vielfach in Doppel- und Dreibettzimmern", sagte Hans Wieser, Chef der Tourismus-Gesellschaft Wolfgangsee.
Der Ausbruch weckt Erinnerungen an den österreichischen Ski- und Partyort Ischgl in Tirol, der in der Anfangsphase der Pandemie ein Zentrum der Corona-Ausbreitung in ganz Europa war.
Belgien verschärft Corona-Maßnahmen
Nach einem Anstieg der Corona-Infektionen in den vergangenen Wochen verschärft Belgien die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus. Ab Mittwoch dürfen Familien oder zusammenlebende Personen nur noch fünf anstatt der bislang erlaubten 15 andere Personen treffen, sagt Ministerpräsidentin Sophie Wilmes. Die Zahl der Besucher bei Veranstaltungen wird in geschlossenen Räumen auf 100 und im Freien auf 200 halbiert. Einkaufen dürfe man nur noch alleine. Zudem sollte so viel wie möglich von zu Hause aus gearbeitet werden.
Großbritannien weitet Spanien-Reisewarnung aus
Großbritannien weitet seine Reisewarnung für Spanien auf die Balearen und die kanarischen Inseln aus. Dies teilte das Außenministerium mit. Erst am Samstag hatte die britische Regierung auf dem Höhepunkt der Sommersaison eine 14-tägige Quarantäne für Spanien-Rückkehrer in Kraft gesetzt.
Bulgarische Regierung schnürt neues Corona-Paket
Bulgariens Regierung hat vor dem Hintergrund von Rücktrittsforderungen ein weiteres Corona-Hilfspaket beschlossen. Die wirtschaftlichen und sozialen Maßnahmen kosten den Staat 1,1 Milliarden Lewa (rund 590 Millionen Euro), wie die Regierung in Sofia mitteilte.
Es soll Zuschüsse zu den vom Staat gezahlten Renten geben. Außerdem sollen Investitionen in die Infrastruktur sowie der IT-Sektor gefördert werden. Auch der für Bulgarien wichtige Tourismussektor wird weiter unterstützt. Reiseunternehmen, die Urlauber nach Bulgarien bringen, sollen subventioniert werden. Der Mehrwertsteuersatz für Reisebüros soll von jetzt 20 auf neun Prozent herabgesetzt werden - also auf den Satz für die Gastronomie und Hotels. Für 38.000 Ärzte und Krankenschwestern, die Corona-Patienten behandeln, wird es Gutscheine für einen Teil des Urlaubs im eigenen Land geben.
EU-Verhandlungen mit Impfstoff-Produzenten stocken
Die Verhandlungen der EU-Kommission mit diversen Pharma-Unternehmen über die Versorgung mit Corona-Impfstoffen gestalten sich Insidern zufolge schwierig. Es hake noch bei einigen Themen, etwa dem Preis, Zahlungsmodalitäten oder Haftungskosten, erläuterten drei in die Verhandlungen involvierte Vertreter der EU-Behörde gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Die EU spricht mit mindestens sechs Impfstoff-Herstellern darüber, unter welchen Bedingungen sich der Staatenbund vorab Dosen von Impfstoffen sichern kann, wenn diese zugelassen sind. Dazu zählen die Pharmakonzerne Pfizer, Sanofi, Johnson&Johnson, aber auch Biotech-Firmen wie Moderna und CureVac.
Moderna: Letzte Testphase für Covid-Impfstoffkandidat in USA
Das Biotech-Unternehmen Moderna hat in den USA mit einer großangelegten Studie seines möglichen Corona-Impfstoffs begonnen. Der Impfstoff-Kandidat wird an etwa 30.000 gesunden Erwachsenen in 30 US-Bundesstaaten getestet, darunter die vom Virus stark betroffen Staaten Texas, Kalifornien, Florida und Arizona. In einer frühen klinischen Studie habe sich der Impfstoff als sicher erwiesen und eine Immunantwort bei allen 45 Freiwilligen, die an der Untersuchung teilnahmen, hervorgerufen, erklärten US-Wissenschaftler.
Berater von US-Präsident Trump mit Coronavirus infiziert
Der Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Robert O'Brien, hat sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Er habe leichte Symptome und befinde sich in Quarantäne an einem sicheren Ort, teilte das US-Präsidialamt mit. O'Brien arbeite von dort aus. Für US-Präsident Donald Trump bestehe keine Gefahr einer Infizierung.
Produzenten-Allianz fordert Corona-Ausfallsfonds
Die Vereinigung deutscher Film- und Fernsehproduzenten hat einen Corona-Ausfallfonds von Bund, Ländern und Sendeanstalten gefordert. Damit sollen nach Angaben der sogenannten Produzenten-Allianz mögliche Drehunterbrechungen abgesichert werden.
Sollte es nicht spätestens bis Mitte August eine Zusage geben, wären Produzenten alleine für Corona-Risiken verantwortlich. Dadurch sieht die Vereinigung viele Projekte gefährdet. Bis jetzt plant die Bundesregierung demnach zwar einen Ausfallfonds für Kino- und High-End-Serien - nicht aber für die restlichen Film- und Fernsehproduktionen, die den Großteil der Aufträge ausmachen.
Literatur-Wettbewerb: Die besten Corona-Texte gesucht
Letzter Aufruf an kreative Schreiber und Künstler: Der Wiener Verlag "danzig und unfried" hat den CQ20-Literatur- und Kunstwettbewerb aus der Taufe gehoben und sucht dafür die abgefahrensten, wildesten, unglaublichsten, schockierendsten, berührendsten, Texte, Gedichte, Tagebucheinträge, Erlebnisse, Fiction- und Non-Fiction-Storys, Fotos und Bildwerke zum Thema Corona-Krise.
"Wir hoffen noch auf Last-Minute-Literaten und Bildkünstler, die den Schritt an die Öffentlichkeit wagen wollen und auch vor einer Jurierung ihrer Werke nicht zurückschrecken", so Ernst Grabovszki, Verleger beim Wiener Verlag, der gemeinsam mit Autor und Kreativ-Coach Alois Gmeiner den Wettbewerb ausrichtet. Die ausgewählten Beiträge sollen in einem Buch erscheinen. Einreichungen können bis zum 31. August 2020 online oder per Post erfolgen.
Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort
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