Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Landesregierung will 1.000 zusätzliche Schulbusse einsetzen
Die Landesregierung will mit dem Schulstart am kommenden Mittwoch bis zu 1.000 zusätzliche Schulbusse einsetzen. Das geht aus einem Brief von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hervor, der der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag. Damit sollen die Schüler mehr Abstand haben, wenn sie zur Schule fahren und trotz Maskenpflicht nicht dicht gedrängt eine Virusinfektion riskieren müssen. Die Maßnahme ist zunächst für die 43 Schultage bis zu den Herbstferien vorgesehen. Dafür sollen 13,5 Millionen Euro bereitgestellt werden.
Reisebeschränkungen für Paare ohne Trauschein aufgehoben
Ab kommender Woche können auch unverheiratete Partner aus Nicht-EU-Staaten wieder nach Deutschland einreisen. Das teilte das Innenministerium am Freitag in Berlin mit. Ressortchef Horst Seehofer (CSU) war zuletzt zunehmend unter Druck geraten, weil betroffene Paare bereits wochenlang eine Aufhebung der Reisebeschränkungen gefordert hatten. Viele von ihnen konnten sich aufgrund der Corona-Maßnahmen seit Monaten nicht mehr persönlich treffen.
Voraussetzung für die jetzt beschlossenen Einreiseerleichterungen ist nach Angaben des Ministeriums allerdings eine auf Dauer angelegte Partnerschaft. Diese soll etwa durch einen vorherigen gemeinsamen Wohnsitz im Ausland oder durch ein vorheriges persönliches Treffen in Deutschland nachgewiesen werden.
Kritik an geplantem Großkonzert in Düsseldorf
In Düsseldorf sollen Anfang September 13.000 Zuschauer zu einem Konzert in ein Stadion kommen. In der Landesregierung zeigt man sich massiv irritiert. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat nach eigenen Angaben "begründete Zweifel an der rechtlichen Grundlage". "Bei einer Großveranstaltung dieser Art in diesen Zeiten hätte ich nach verwaltungsrechtlichen Grundsätzen eine Abstimmung mit den Landesbehörden erwartet", so Laumann.
Der Minister sprach von einer "komplexen Infektionslage". In dieser Situation "Menschen aus ganz Deutschland zu animieren, quer durch das Land nach Düsseldorf zu reisen und zu Tausenden zusammen zu kommen, halte ich schlicht für verantwortungslos", betonte Laumann. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief mit Blick auf das geplante Großkonzert zu maximaler Vorsicht auf, erhob aber keine generellen Einwände.
Das Konzert ist am 4. September in der Arena geplant. Es wäre die erste Großveranstaltung mit so vielen Zuschauern seit Beginn der Corona-Einschränkungen. Ihr Kommen zugesagt haben unter anderem Bryan Adams, Sarah Connor und The Boss Hoss. Das Hygienekonzept sieht vor, dass alle Zuschauer schon beim Ticketkauf registriert werden. Beim Konzert sollen die Besucher Masken tragen, zwischen den Sitzplätzen soll es einen Abstand von 1,50 Metern geben. Außerdem ist ein Alkoholverbot vorgesehen.
Ist die zweite Welle schon da?
Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland hat den höchsten Wert seit Anfang Mai erreicht. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) heute 1.147 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Bereits am Donnerstag lagen die Neuinfektionen mit 1.045 Corona-Fällen erstmals wieder über der Schwelle von 1.000.
Allein in NRW sind innerhalb eines Tages 324 neue Corona-Fälle registriert worden. Das teilte das NRW-Gesundheitsministerium in Düsseldorf mit. Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie damit 50.937 bestätigte Corona-Infektionen im bevölkerungsreichsten Bundesland. Inzwischen seien aber 45.532 Erkrankte wieder genesen, berichtete das Ministerium. Dem standen 1.755 Todesfälle gegenüber.
Zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern wegen Corona geschlossen
Zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sind wegen Corona geschlossen worden. In einem Gymnasium in Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim) wurde eine Lehrerin positiv getestet, in einer Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) ein Schüler. Der Unterricht in Mecklenburg-Vorpommern hatte erst am Montag begonnen. Das Bundesland war als erstes nach den sechswöchigen Sommerferien in das neue Schuljahr gestartet.
Lehrer kritisierten Pläne zum Schulstart in NRW
Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise sorgte das Krisenmanagement der Landesregierung in Sachen Schulen für heftige Kritik: keine klare Linie, zu spät, schlecht kommuniziert. Kurz vor dem Start des neuen Schuljahres flammt der Streit erneut auf.
Es sei "Wunschdenken" und "Illusion", dass ab kommender Woche Unterricht nach Stundenplan vorgegeben und so die "Fiktion eines Regelbetriebs" am Leben gehalten werde. Finnern berichtete von zahlreichen Rückmeldungen aus den Reihen der Lehrer. Der Tenor sei immer gleich: man sei unzureichend vorbereitet.
NRW fördert Corona-Studie im Kreis Gütersloh
Nach dem Skandal um Deutschlands größten Schlachtbetrieb Tönnies fördert NRW eine Corona-Studie. Sie soll Verlauf und Ursprung der massenhaften Corona-Infektionen im Kreis Gütersloh wissenschaftlichen aufarbeiten. Wie der Koordinator der Studie, Prof. Dr. Carsten Tiemann, heute Abend bekannt gab, sollen bis zu 2.000 vorhandene SARS-CoV-2-positive Proben ausgewertet und Viruspopulationen charakterisiert werden. Ziel ist es, Erkenntnisse für den künftigen Infektionsschutz zu gewinnen. Erste Resultate werden im September erwartet.
Wuppertal schließt Kita nach Corona-Infektionsfall
Die Stadt Wuppertal hat nach dem Auftreten eines Corona-Infektionsfalls eine Kindertagesstätte geschlossen. Zuvor war eine Beschäftigte der Kita positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie eine Stadtsprecherin am Freitag mitteilte. Die Kita bleibe bis auf Weiteres geschlossen.
Deutsche Exporte steigen wieder an
Nach dem ersten Corona-Schock ziehen die deutschen Exporte wieder an. Im Juni stiegen sie um 14,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Auf Vorjahresniveau sind die Exporte allerdings noch lange nicht.
Weil weltweit nahezu alle wichtigen Handelspartner unter der Pandemie leiden, lieferten deutsche Unternehmen lediglich Waren im Wert von 96,1 Milliarden Euro ins Ausland - und damit 9,4 Prozent weniger als im Juni 2019. Bei den Importen sieht es ähnlich aus: Verbesserung gegenüber dem Vormonat (plus 7,0 Prozent), deutlich schlechter (minus zehn Prozent) gegenüber dem Vorjahr.
Gericht gibt Wursthersteller Recht: Kein Zwang zum Corona-Test
Das Land darf wegen der Corona-Pandemie beim Infektionsschutz nicht alle Betriebe in der Fleischindustrie gleich behandeln. Das hat Verwaltungsgericht Münster in einem Eilverfahren entschieden und am Freitag mitgeteilt. Ein Wursthersteller aus dem Kreis Warendorf hatte sich gegen eine Allgemeinverfügung des NRW-Gesundheitsministeriums gewandt. Wie alle Unternehmen in der Fleischwirtschaft mit mehr als 100 Beschäftigten sollte die Firma seit dem 20. Juli 2020 grundsätzlich seine Mitarbeiter mindestens zweimal Mal pro Woche auf eigene Kosten auf das Coronavirus testen. Dies sei im Fall des Wurstherstellers aber nicht erforderlich, entschied das Gericht (Az.: 5 L 596/20, Beschluss vom 6. August 2020). Der Betrieb dürfe nicht - zumindest nicht ohne nähere Begründung - mit Schlachthöfen und Zerlegebetrieben gleichgestellt werden.
Tui bietet wieder Reisen in die Türkei an
Nach der Aufhebung der Reisewarnung für die vier türkischen Küstenprovinzen Antalya, Izmir, Aydin und Mugla bietet Tui ab Samstag wieder Reisen in diese Regionen an. Ab 8. August stünden tägliche Flüge mit Partnerfluggesellschaften von zwölf deutschen Abflughäfen nach Antalya auf dem Programm, teilte Tui in Hannover am Freitag mit. Auch Dalaman in Mugla, Bodrum und Izmir würden mehrmals wöchentlich angesteuert. Ab 28. August werde die konzerneigene Fluggesellschaft TUIfly nach Dalaman fliegen; der Sommerflugplan der Airline werde hier bis 6. November verlängert, teilte der Reisekonzern weiter mit. Bis November werde TUIfly kurzfristig rund 20.000 Plätze in die Türkei und zurück bereitstellen.
EU-Kommission fürchtet neuen Flickenteppich bei Reisebeschränkungen
Die wieder zunehmende Zahl von nationalen Alleingängen bei Einreisebeschränkungen und Grenzkontrollen besorgt die EU-Kommission. In einem Brief an die Mitgliedstaaten und an Großbritannien habe man am Freitag noch einmal darauf hingewiesen, dass es wichtig sei, eine zweite Welle von unkoordinierten Maßnahmen an den Binnengrenzen der EU zu vermeiden, sagte ein Sprecher am Freitag in Brüssel. Man habe zudem Prinzipien dargelegt, die bei Entscheidungen über Beschränkungen des freien Reiseverkehrs im Zusammenhang mit der Pandemie zugrunde gelegt werden sollten.
Kurz zuvor hatten wegen steigender Corona-Zahlen Länder wie Finnland und Dänemark neue Reisebeschränkungen für andere europäische Länder eingeführt. Finnland beschränkt ab Montag erneut die Einreise für Menschen aus den Niederlanden, Belgien und Andorra. Das bedeutet, dass Finnland für diese Länder wieder Grenzkontrollen einführt und Reisende aus diesen Staaten aufgerufen werden, für 14 Tage in Quarantäne zu gehen und Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden.
Schweiz sichert sich 4,5 Millionen Dosen möglichen Impfstoffs
Die Schweiz hat sich den aussichtsreichen Corona-Impfstoff der US-Biotech-Firma Moderna für mehr als zwei Millionen Menschen gesichert. Ingesamt gehe es um 4,5 Millionen Impfdosen, teilte die Schweizer Regierung am Freitag mit. Voraussetzung sei, dass der Impfstoff, der als einer der ersten weltweit klinisch getestet wird, eine Zulassung für die Schweiz erhalte. Pro Person seien dann voraussichtlich zwei Impfdosen nötig, wodurch 2,25 Millionen Menschen geimpft werden könnten.
Die Schweiz gehöre zu den ersten Ländern, die mit Moderna einen Vertrag abgeschlossen hätten, hieß es weiter. Auch mit weiteren Impfstoff-Unternehmen sei man im Gespräch. "Gleichzeitig unterstützt die Schweiz multilaterale Vorhaben zur gerechten Verteilung eines zukünftigen Impfstoffes." Insgesamt stehen in der Schweiz 300 Millionen Franken (etwa 278 Millionen Euro) für die Beschaffung eines Impfstoffs zur Verfügung.
Festspiele ja, Fächer nein
Weltweit wurden so gut wie alle Kulturfestivals abgesagt, doch die Salzburger Festspiele finden statt. Allerdings nicht wie gewohnt: Künstler müssen sich regelmäßig testen lassen sowie ein Kontakt- und Gesundheitstagebuch führen. In den Sälen werden nur rund zwei Drittel der Plätze besetzt, zudem gibt es keine Pause und eine Maskenpflicht.
Nun gibt es eine weitere Auflage: Die Zuschauer dürfen während der Vorstellungen keine Fächer mehr benutzen. "Dadurch könnten infektiöse Aerosole, die eigentlich von der Klimaanlage nach oben abgesaugt werden sollen, seitlich verteilt werden, was wir unbedingt vermeiden wollen", sagte Lukas Crepaz, bei den Festspiele für die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich.
Mehrheit laut Umfrage für Maskenpflicht in Schulen
Eine Mehrheit der Bevölkerung unterstützt laut ARD-Deutschlandtrend eine Maskenpflicht an Schulen. So halten 59 Prozent der Befragten die Maske im Schulgebäude und auf dem Schulhof für richtig - nicht jedoch im Unterricht. Weitere 24 Prozent sind für eine noch schärfere Maskenpflicht auch während des Unterrichts. Grundsätzlich gegen eine Maskenpflicht an Schulen sind 13 Prozent.
Über den Unterricht in Corona-Zeiten gehen die Meinungen auseinander: Einen Unterricht durchgehend an den Schulen befürwortet jeder Zweite (49 Prozent). 44 Prozent sprachen sich für ein Unterrichten abwechselnd an Schulen und zu Hause aus. Mehr als jeder Zweite (60 Prozent) hält die Schulen für die Wiederaufnahme des Betriebs nach den Sommerferien für nicht gut vorbereitet.
Auch die verpflichtende Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten kommt offenbar gut an: 93 Prozent der Befragten im ARD-Deutschland-Trend finden sie grundsätzlich gut, gerade mal sieben Prozent lehnen sie ab. Dass der Test für die Urlauber kostenlos ist, sorgt aber bei der Mehrheit für Stirnrunzeln.
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