Der Ticker vom Freitag (18.09.2020) zum Nachlesen

Stand: 18.09.2020, 21:28 Uhr

  • Köln spielt gegen Hoffenheim doch vor leeren Rängen
  • Viele NRW-Lehrer wollen Maskenpflicht zurück
  • Keine Karnevalsumzüge, Feste, Feiern in Kneipen
  • Neue Milliarden-Schulden gegen Corona-Krise
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

FC-Köln-Spiel am Samstag doch ohne Stadion-Publikum

Das Bundesligaspiel 1. FC Köln gegen TSG Hoffenheim wird an diesem Samstag doch ohne Zuschauer stattfinden. Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen in Köln könne kein Publikum für das Spiel im Rheinenergie-Stadion zugelassen werden, teilte die Stadt am Freitagabend mit.

Die Ränge im Kölner Rheinenergie-Stadion bleiben am Samstag nun doch leer. | Bildquelle: imago/Hoch Zwei

9.200 Zuschauer waren zu der Begegnung erwartet worden. Auf die Teil-Zulassung von Zuschauern für Bundesligaspiele hatten sich die Länder am vergangenen Dienstag geeinigt. Zunächst sollen bis zu 20 Prozent der eigentlichen Kapazität ausgenutzt werden.

Treffen der Landesregierung mit Vertretern der Festkomitees: einmütige Absage großer Veranstaltungen, kein Feiern um jeden Preis

Die Coronaschutzordnung gilt auch für den Karneval. "Ein Karneval, so wie wir ihn kennen, wird in Zeiten der Pandemie nicht möglich sein", teilte die Landesregierung mit. Karnevalsumzüge, Feste, Feiern wird es nicht geben. Zusätzlich empfiehlt das Land den Städten Alkoholverbote an neuralgischen Tagen und Orten.

Allerdings wolle man den "notleidenden Karnevalsvereinen helfen. Dazu stehen 50 Millionen Euro zur Verfügung".

Die Entscheidung zur Absage von großen karnevalistischen Veranstaltungen fiel dabei einmütig: "Wir sind leider zu dem Schluss gekommen, dass  - nach derzeitigem Stand -  nur eine klare Absage an geselligen Veranstaltungen, Sitzungen, Bällen, Partys und Umzügen erfolgen kann“, sagte Leo Kuckelkorn, Präsident des Kölner Festkomitees, stellvertretend für die Karnevalsvereine im Land. Gesundheitsprävention stehe an erster Stelle.

Es könne "kein Feiern zu jedem Preis" geben, betonte Kuckelkorn. Man werde den 11.11. so weit runterfahren, dass er kaum noch wahrnehmbar ist.

Kölns OB-Reker ruft zum Maskentragen im öffentlichen Raum auf

In Köln warnt die Stadt vor steigenden Corona-Infektionszahlen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker rief nach der Sitzung des Krisenstabs dazu auf, andere und sich selbst zu schützen.

"Wir empfehlen dringend das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung im öffentlichen Raum, insbesondere in Fußgängerzonen, an Orten, wo viele Menschen aufeinandertreffen. Das gilt natürlich insbesondere für Warteschlangen vor Gaststätten oder auch Einzelhandelsgeschäften", sagte Reker.

Gleichzeitig kündigte sie an, dass das Ordnungsamt künftig stärker die Einhaltung der Coronaregeln kontrollieren werde. Man behalte sich vor, bei steigenden Infektionszahlen die Kontaktbeschränkungen zu verschärfen.

Viele NRW-Lehrer wollen Maskenpflicht zurück

Die Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer in NRW will die Maskenpflicht im Unterricht zurück. Nach Angaben der Gewerkschaft GEW fühlen sich rund 70 Prozent der insgesamt 6.000 Befragten durch die aktuellen Maßnahmen der Landesregierung nur mangelhaft oder ungenügend vor Corona geschützt.

Fast ein Drittel der Befragten habe außerdem angegeben, dass es in ihren Schulen Beschlüsse für freiwillige Masken im Unterricht gibt.

NRW verlängert Corona-Hilfen für Solo-Selbstständige bis Jahresende

Nordrhein-Westfalen will die Corona-Hilfe für Freiberufler und Solo-Selbstständige bis zum Jahresende verlängern. Die monatliche Unterstützung zum Lebensunterhalt von 1.000 Euro werde bis zum Jahresende weitergezahlt, sagte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) der "Rheinischen Post" (Samstag).

Bislang war die Hilfe für Solo-Selbstständige bis August befristet.

Neue Milliarden-Schulden gegen Corona-Krise

Bundesfinanzmnister Olaf Scholz will im Kampf gegen die Corona-Krise im kommenden Jahr zusätzlich rund 96 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen. Auch 2021 soll die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse ausgesetzt werden, teilte das Finanzministeriums hieß.

Im laufenden Jahr liegt die Neuverschuldung auf einem Rekord-Niveau von rund 218 Milliarden Euro. 

Bundesliga-Auftakt doch ohne Zuschauer

Beim Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Bayern und dem FC Schalke 04 dürfen am heutigen Freitagabend nun doch keine Zuschauer dabei sein. Das entschied die Stadt München heute mit Verweis auf die steigenden Corona-Infektionszahlen in der Landeshauptstadt. In anderen Stadien werden wohl Fans zu sehen sein. Diese Woche hatten sich Bund und Länder darauf geeinigt, dass die Stadien bis zu 20 Prozent ausgelastet werden dürfen. Deshalb können die Spiele in NRW am Wochenende vor Zuschauern stattfinden.

Deutsche Exporte fallen nicht so stark wie befürchtet

Die Exporte werden dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zufolge in diesem Jahr wegen des besseren China-Geschäfts nicht so stark einbrechen wie bislang befürchtet. Sie dürften wegen der Corona-Pandemie um 13 Prozent fallen, heißt es in der Konjunkturprognose. Noch im Juni war ein Absturz von 15 Prozent erwartet worden.

"Die Exporte sind in der ersten Jahreshälfte nicht so stark zurückgegangen wie noch im Frühjahr von uns erwartet. Verantwortlich hierfür war vor allem die wider Erwarten schnelle Erholung der chinesischen Wirtschaft", teilte der BDI mit. Zudem hätten sich die Aussichten für den Welthandel etwas verbessert.

Bundesverdienstkreuz für Heinsberger Landrat

Der Landrat des Kreises Heinsberg, Stephan Pusch, wird mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet - für seine Arbeit als Krisenmanager in der Corona-Pandemie. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Auszeichnung am 1. Oktober überreichen.

Der Kreis Heinsberg war nach einer Karnevalssitzung im Februar zu einem der ersten deutschen Corona-Hotspots geworden.

Steinmeier ermahnt Kritiker der Corona-Maßnahmen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat alle Kritiker der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung zu einer Abgrenzung von Rechtsextremisten und Antisemiten aufgefordert. "Wer demonstriert, trägt auch eine Verantwortung", sagte Steinmeier zur Eröffnung des Deutschen Juristentags in Hamburg.

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier | Bildquelle: POC ARD

Die Versammlungs- und Meinungsfreiheit schütze auch "die Äußerung von Falschem und von Unsinn", betonte der Bundespräsident. Wer diese von der Verfassung garantierten Rechte für sich in Anspruch nehme, dürfe sich dabei aber nicht mit "Demokratiefeinden und politischen Hetzern" gemein machen und von diesen instrumentalisieren lassen.

150 Moria-Flüchtlinge auf Covid-19 getestet

Rund 150 Menschen aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind nach Angaben der Vereinten Nationen mit dem Coronavirus infiziert. Die Covid-19-Infektionen seien bei Reihentests erkannt worden, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit. Die Infizierten seien in Quarantäne in einem neu aufgebauten Camp. Sie erhielten medizinische Hilfe, sagte UNHCR-Sprecherin Shabia Mantoo. Rund 5.000 Flüchtlinge und Migranten seien bereits in dem neuen Lager in Kara Tepe untergebracht.

Nachbesserung bei Überbrückungshilfen

Die Bundesregierung bessert in der Corona-Krise bei Überbrückungshilfen für kleine und mittelständische Firmen nach. Die Hilfen werden wie von der Koalition bereits angekündigt bis Jahresende fortgesetzt. Das teilten Wirtschaftsministerium sowie Finanz- und Innenministerium am Freitag in Berlin mit. Je nach Höhe der betrieblichen Fixkosten könnten Unternehmen für die Monate September bis Dezember bis zu 200.000 Euro an Förderung erhalten. Bisher wurden für die Monate Juni bis August fixe Betriebskosten wie Mieten von insgesamt bis zu 150.000 Euro erstattet, wenn Firmen erhebliche Umsatzausfälle nachweisen konnten. "Wir lassen gerade die Unternehmen, die durch behördliche Anordnungen oder Hygiene- und Abstandsregeln weiter geschlossen sind oder nur mit halber Kraft fahren können, nicht allein", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) laut Mitteilung.

WHO: "Alarmierender" Anstieg der Corona-Infektionen in Europa

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Anstieg der Corona-Infektionen in Europa als "alarmierend" bezeichnet. Die Entwicklung müsse ein "Alarmsignal für uns alle" sein, sagte WHO-Europadirektor Hans Kluge gestern in Kopenhagen.

In Europa - wozu die WHO 53 Länder inklusive Russland zählt - wurden bisher fast fünf Millionen Corona-Fälle registriert. Mehr als 227.000 Menschen starben an den Folgen. Täglich werden der WHO zufolge derzeit zwischen 40.000 und 50.000 neue Ansteckungen festgestellt. Vergangenen Freitag wurde die bisher höchste Zahl von 54.000 Neu-Infektionen verzeichnet, was aber auch an einer Zunahme der Tests liegt.

Mehrere europäische Länder verschärften im Kampf gegen eine zweite Welle ihre Maßnahmen. Im Nordosten Englands gelten ab heute strikte Ausgehregeln, in Österreich werden private Treffen wieder stark eingeschränkt. Frankreich verschärft die Corona-Maßnahmen in Lyon und Nizza.

Knapp unter 2.000 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist einen Tag nach dem Erreichen des höchsten Wertes seit April unter der Marke von 2.000 geblieben. Innerhalb eines Tages haben die deutschen Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) 1.916 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 267.773 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus infiziert.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.378. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet. Bis zum Morgen hatten etwa 238.700 Menschen die Infektion überstanden. Am Mittwoch erreichte man mit 2.194 gemeldeten Neuinfektionen sogar den höchsten Wert seit April.

Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort

Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.