Corona-Live-Ticker: Kostenlose Tests für Reisende aus NRW-Risikogebieten

Stand: 09.10.2020, 20:30 Uhr

  • Kostenlose Tests für Reisende aus NRW-Risikogebieten
  • Köln führt Maskenpflicht und Alkoholverbot ein
  • Weitere Beschränkungen in Düsseldorf - Herne Risikogebiet
  • Maßnahmenkatalog für innerdeutsche Risikogebiete
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Kostenlose Tests für Reisende aus NRW-Risikogebieten

Bewohner von NRW-Risikogebieten, die in den Herbstferien verreisen wollen, können sich für innerdeutsche Reisen kostenlos testen lassen. Das hat Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann heute bekannt gegeben. Damit können auch die Einwohner beispielsweise von Remscheid oder Hamm in den Urlaub fahren, während sie ohne Test in Hotels abgewiesen werden könnten.

Laumann sagte auch, dass es an diesen Orten mehr Testzentren geben soll, weil die Hausärzte sonst überfordert wären. Die Gesundheitsämter sollen entsprechende Angebote schaffen. Die Kosten für den Abstrich und das Labor würden aus dem Gesundheitsfonds bezahlt, so Laumann.

Köln führt Maskenpflicht und Alkoholverbot ein

Köln reagiert auf die steigenden Coronazahlen. Wie Oberbürgermeisterin Henriette Reker mitteilte, gilt ab Samstag ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum ab 22 Uhr. Zudem gibt es an Wochenenden an Hotspots ein Verkaufsverbot von Alkohol.

Im öffentlichen Raum soll eine Maskenpflicht gelten - zudem dürfen sich nur noch fünf Menschen treffen. Bei Feiern im öffentlichen Raum sind maximal 25 Personen erlaubt. Es wird appelliert, von privaten Feiern in privaten Räumen abzusehen.

Weitere Beschränkungen in Düsseldorf - Herne Risikogebiet

In Düsseldorf ist die 7-Tage-Inzidenz inzwischen auf 42 gestiegen. Damit ist die kritische Grenze von 35 deutlich überschritten, deshalb greifen erste Einschränkungen. Unter anderem gilt jetzt in öffentlichen Gebäuden eine Maskenpflicht und private Feiern mit über 50 Personen müssen ein Hygienekonzept haben.

Sollte die Inzidenz auf mehr als 50 steigen, behalte man sich laut Ordnungsdezernent Christian Zaum weitere Maßnahmen vor. Zum Beispiel sei eine Sperrstunde in der Altstadt möglich.

Die Stadt Herne gilt mit einer Inzidenz über 56 seit heute sogar als Risikogebiet. Dort dürfen draußen nur noch sechs Menschen zusammen treffen. Und bei privaten Feiern sind nur noch maximal 25 Personen erlaubt.

Laumann fordert verstärkte Kontrollen

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Kommunen zu verstärkten Kontrollen der Corona-Regeln auch bei privaten Veranstaltungen aufgefordert. Laumann habe gegenüber den Kommunen die Wichtigkeit der Einhaltung der Coronaschutzverordnung betont, teilte das Ministerium mit.

Den Menschen müsse klar sein, dass Verstöße Konsequenzen nach sich ziehen.

EU plant Corona-Ampel für Reisen

Die Europäische Union will das Reisen in den 27 Mitgliedsländern mit einer Corona-Ampel erleichtern. Das System sieht vor, Regionen je nach Betroffenheit von der Seuche in grüne, gelbe und rote Bereiche zu unterteilen. Zusätzlich wird sie künftig den Anteil positiver Testungen an den Gesamttests berücksichtigen.

Grüne Zonen sollen für alle Reisenden zugänglich sein, für rote sollen starke Einschränkungen gelten. Grün ist für Gegenden vorgesehen mit weniger als 25 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohner in 14 Tagen. Eine Zone fällt in die rote Kategorie, wenn die Infektionsrate höher als 50 pro 100.000 Einwohner ist.

Geplant ist auch eine Kennzeichnung mit der Farbe Grau für Gegenden, in denen es nicht genügend Informationen über die Verbreitung der Seuche gibt.

Niederlande melden knapp 6.000 Neuinfektionen

In den Niederlanden sind innerhalb eines Tages knapp 6.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. In den vergangenen sieben Tagen habe es rund 34.000 neue Fälle gegeben, teilte das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM mit.

Ministerpräsident Mark Rutte äußerte sich sehr besorgt. "Wir gehören zu den drei am schlimmsten betroffenen Ländern in Europa, und es ist schlechter als in Amerika", sagte Rutte. Er schloss einschneidende Maßnahmen nicht aus, wenn sich die Lage in den nächsten 72 Stunden nicht verbessere. Konkrete Pläne nannte er nicht.

Mehr als 5.000 Neuinfektionen in Italien

Italien hat in den vergangenen 24 Stunden 5.372 Corona-Neuinfektionen registriert, teilte das Gesundheitsministerium mit. Damit überschritt das Land erstmals seit März wieder die Marke von 5.000 Neuinfektionen.

Dank strengen Corona-Regeln gelang es der Regierung, die Ausbreitung des Virus bis zum Sommer unter Kontrolle zu bringen. Die Neuinfektionen hatten in den letzten drei Monaten allerdings wieder zugenommen und sich in der letzten Woche sogar verdoppelt.

Solingen reißt Grenze von 50 Neuinfektionen

Solingen hat heute den kritischen Corona-Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen überschritten. Der Wert liege aktuell bei 50,9, teilte die Stadt mit. Damit gilt Solingen als Corona-Risikogebiet.

Das Infektionsgeschehen sei "diffus", so die Stadt, es gebe keine Hotspots. "Die Menschen stecken sich unter anderem in den Familien, bei privaten Feiern, in Sportvereinen an."

Maskenpflicht im Unterricht in Essen

Die Stadt Essen führt nach den Herbstferien die Maskenpflicht im Unterricht ein. Heißt, auch am Platz müssen die Schülerinnen und Schüler eine Maske tragen, kündigte Oberbürgermeister Thomas Kufen an. Wie man es an Grundschulen halten werde, müsse man noch prüfen.

Maßnahmenkatalog für innerdeutsche Risikogebiete

Corona-Krisentreffen in Berlin: Angesichts steigender Infektionszahlen vor allem in den Metropolen des Landes hat die Bundesregierung mit Vertretern von elf deutschen Großstädten folgende Vereinbarungen für innerdeutsche Risikogebiete getroffen:

1. Das konsequente Tragen einer Mund-Nasen-Abdeckung auch in öffentlichen Räumen, wo die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können.

2. Die Einführung einer Sperrstunde und/oder Alkoholverbote für Gastronomiebetriebe.

3. Weitere Beschränkungen der Teilnehmerzahlen, das betrifft auch Feiern im privaten Raum.

"Meine oberste Priorität heißt, wenn irgend möglich, dass wirtschaftliche und öffentliche Leben nicht wieder so herunterfahren zu müssen, wie es im Frühjahr notwendig war", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Wir haben bewiesen, dass wir gegen das Virus zusammenhalten können und das sollten wir auch weiter tun." In zwei Wochen werde man sich wieder treffen und beraten, ob die Maßnahmen gegriffen haben.

Bundeswehr und RKI sollen Experten in Corona-Hotspots schicken

Die Bundeswehr und das Robert Koch-Institut sollen künftig Experten in Corona-Hotspots schicken. Da vereinbarte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Bürgermeistern von Großstädten, wenn in sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner registriert wurden.

Schweizer verhängt Quarantänepflicht für Reisende aus Berlin

Die Schweiz reagiert auf die stark steigende Zahl in Coronavirus-Fällen in deutschen Großstädten. Wer aus Berlin oder Hamburg in die Schweiz einreist, muss ab Montag zehn Tage in Quarantäne, entschied die Schweizer Gesundheitsbehörde. Erstmals seien damit auch deutsche Gebiete von den Einschränkungen betroffen. 

Zahlen steigen weiter: Jetzt mehr als 4.500 Neu-Infektionen

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Freitagmorgen mehr als 4.500 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2.828 auf 4.058 erheblich angestiegen. Nun gibt es einen weitere Anstieg. Zuletzt waren die Zahlen im April so hoch.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mehr als 314.000 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei mehr als 9.500.

Präsident der Ärztekammer nennt Desinfektion von Oberflächen "unsinnig"

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat das Säubern von Oberflächen im Kampf gegen die Corona-Pandemie als überflüssig und überholt bezeichnet. Die aktuellen Erkenntnisse über die Übertragung von Corona seien eindeutig, sagte Reinhardt den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. "Sie findet ausschließlich über den Luftweg statt und nicht über Schmierinfektionen, also über die Verunreinigung von Flächen."

"Insofern ist die Desinfektion von Oberflächen, die wir derzeit noch sehr intensiv betreiben, unsinnig und obsolet", fügte Reinhardt hinzu. "Das Robert-Koch-Institut sollte das zum Erkenntnisstand erheben und dies den Gesundheitsämtern mitteilen." Wenn dies schnell geschehe, hätten viele Menschen mehr Zeit, sich mit Dingen zu beschäftigen, die Corona sinnvoller bekämpften.

Weniger kostenlose Corona-Tests für Lehrer und Erzieherinnen

Die Beschäftigten in Schulen und Kitas sind einem besonderen Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Deshalb galt schon seit dem Schulstart nach den Sommerferien: Jeder, der will, kann sich kostenlos auf Corona testen lassen. Und zwar alle zwei Wochen. Diese Regelung wird nun verlängert, aber mit einer kleinen Änderung. Nach den Herbstferien gilt: maximal dreimal in den noch acht Wochen bis Weihnachten. Der Zeitpunkt sei frei wählbar.

Bislang hatten Lehrer und Erzieherinnen im neuen Schuljahr alle 14 Tage einen Abstrich machen können. Insgesamt hätten fast 250.000 Beschäftigte das Angebot wahrgenommen - mehr als 150.000 davon an Schulen. Die Positivrate sei mit 0,2 äußert niedrig, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Schulen und Kitas seien keine Hotspots, betonte der Minister.

Drosten: "Bevölkerung muss richtig informiert sein"

Um die Pandemie einzudämmen, sei es entscheidend, dass die Bevölkerung richtig informiert sei, so Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité. Es seien derzeit "viele Irrlichter" unterwegs. Stimmen, die falsche Informationen streuten - ohne diese belegen zu können - müssten hinterfragt werden. Die "richtigen Alltagsentscheidungen werden uns retten", so Drosten. Die Infektionssterblichkeit bei Covid19 liege in Deutschland bei "einem Prozent oder etwas mehr". Das wäre eine etwa 20 Mal höhere Sterblichkeit als bei der Grippe.

Frankfurter und Berliner sollen zuhause bleiben

Berlin: Helge Braun (CDU), Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts, informiert zu der aktuellen Lage bei der Bekämpfung des Coronavirus. | Bildquelle: Britta Pedersen/dpa-Pool/dpa

Vor allem in Großstädten steigen die Zahlen der Corona-Infektionen stark an. Gerd Landsberg vom Deutschen Städte- und Gemeindebund befürchtet, dass bald jede deutsche Großstadt zum Risikogebiet wird. Kanzleramtsminister Helge Braun rief dazu auf, in den Herbstferien auf Reisen zu verzichten. "Sowohl die Länder als auch die Bundesregierung appellieren eindringlich an die Menschen aus Risikogebieten, Reisen in diesem Herbst nach Möglichkeit zu vermeiden", sagt der CDU-Politiker dem "Spiegel". Berlin, Bremen und Frankfurt am Main gehören momentan zu den Risikogebieten.

Nach Niedersachsen nur mit negativem Test

Jetzt wird es ernst für Bürger aus den Risikogebieten des Landes: Ab Samstag müssen Urlauber aus Corona-Hotspots dem Urlaubsland Niedersachsen fernbleiben - oder einen aktuellen negativen Corona-Test mitbringen. Das sieht eine entsprechende neue Landesverordnung vor. Betroffen sind vor allem die beliebten Urlaubsregionen an der Nordsee und der Harz.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Rednerpult | Bildquelle: dpa/Ole Spata

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) treibt die Sorge um, dass Niedersachsen im Herbst das Ziel vieler Urlauber aus deutschen Corona-Risikogebieten werden könnte. Daher habe das Land doch auch ein Beherbergungsverbot für Menschen aus diesen Regionen beschlossen. "Niedersachsen wäre das Flächenland mit herausragenden Reisezielen zwischen Harz und Küste gewesen und hätte dann gewiss viele Menschen aus coronabelasteten Gebieten angezogen. Aber einen solchen Pull-Effekt, eine besondere Anziehung in schwierigen Zeiten, können wir nun nicht riskieren", sagte Weil im Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

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