Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
20.43 Uhr: Viele EU-Staaten verschärfen Maßnahmen
Ganz Europa kämpft mit drastischen Maßnahmen gegen die zweite Corona-Welle. In einigen Nachbarländern Deutschlands ist die Lage besonders dramatisch.
Die Regierung in Luxemburg hat eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Zwischen 23 Uhr und 6 Uhr dürfen Einwohner ihre Häuser nicht mehr verlassen, wie Ministerpräsident Xavier Bettel am Freitag mitteilte. Die Maßnahmen sehen auch ein Verbot von Versammlungen von mehr als vier Menschen vor - auch in Bars und Restaurants. Sie sollen zunächst einen Monat lang gelten.
In Polen muss die Gastronomie zunächst für zwei Wochen schließen. Für alle Schüler ab der 4. Klasse wurde Fernunterricht per Computer verordnet. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren dürfen das Haus oder die Wohnung tagsüber zwischen 8 und 16 Uhr nur noch in Begleitung eines Erwachsenen verlassen.
In Belgien müssen die Freizeitparks zunächst für die kommenden vier Wochen schließen. An kulturellen, religiösen oder anderen Veranstaltungen im Inneren dürfen maximal 40 Personen teilnehmen. Ist ein Abstand von mindestens eineinhalb Metern garantiert, dürfen es bis zu 200 Personen sein, die jedoch eine Maske tragen müssen. An Universitäten dürfen die Räume maximal zu 20 Prozent ausgelastet werden; auch hier gilt eine Maskenpflicht. Im ersten Studienjahr gelten Ausnahmen. Bei Sportveranstaltungen sind Zuschauer wieder verboten.
In Dänemark wird eine Maskenpflicht in allen öffentlichen Innenräumen eingeführt. Ab 22 Uhr ist der Verkauf von Alkohol untersagt.
Ab Samstag gilt für ganz Österreich mit Ausnahme des Bundeslandes Kärnten und zwei kleiner Exklaven an der deutschen Grenze eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Bei einer Einreise nach Deutschland ohne ein aktuelles, negatives Corona-Testergebnis muss man in Quarantäne, von der man sich allerdings auch noch später "freitesten" lassen kann. Ausnahmen gelten für Berufspendler. Ab dem 8. November können sich Einreisende aus Österreich erst nach fünf Tagen mit einem Test aus der Quarantäne befreien.
In Tschechien sind die Restaurants schon seit eineinhalb Wochen geschlossen. Gesundheitsminister Roman Prymula besuchte offensichtlich dennoch eines. Die Zeitung "Blesk" fotografierte den Politiker und Epidemiologen, wie er abends ein Luxusrestaurant verlässt und dabei keine Maske trägt. Regierungschef Andrej Babis sagte am Freitag, er habe den 56-Jährigen deswegen gebeten, seinen Rücktritt einzureichen. Tue er das nicht, werde er entlassen.
18.30 Uhr: Weihnachtszauber auf Crange abgesagt
Der Cranger Weihnachtszauber, der laut Veranstalter größte Weihnachts-Themenmarkt Europas in Herne, wird wegen der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie nun auch ausfallen. Die Stadt Herne und der Veranstalter haben diese Entscheidung heute gemeinsam getroffen. Auch in Düsseldorf wurde der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt abgesagt.
18.27 Uhr: Land NRW will Kommunen bei Kontakt-Nachverfolgung stärker unterstützen
Die NRW-Landesregierung will die Städte und Gemeinden stärker bei der Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten unterstützen. Nordrhein-Westfalen werde nicht nur rund 200 Landesbedienstete zur Unterstützung der Gesundheitsämter abstellen, sondern auch die Mittel für rund 800 Aushilfskräfte in Vollzeit bereitstellen, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heute. Das Aushilfspersonal soll für bis zu sechs Monate bei der Corona-Bekämpfung helfen.
18.08 Uhr: NRW verlängert Förderprogramm für zusätzliche Schulbusse
Das Land NRW unterstützt auch nach Ende der Herbstferien alle Schulträger und Landschaftsverbände bei der Organisation zusätzlicher Schulbusse. Nordrhein-Westfalen hatte Anfang August wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Hygienemaßnahmen die Förderung zusätzlicher Buskapazitäten initiiert und dafür zunächst befristet 13,5 Millionen Euro bereitgestellt, wie das Verkehrsministerium in Düsseldorf am Freitag mitteilte. Jetzt könnten die Mittel über die Herbstferien hinaus auch für zusätzliche Busverkehre bis zum Jahresende abgerufen werden.
17.52 Uhr: Positiver Corona-Test bei BVB-Profi Emre Can
Borussia Dortmund muss im Revierderby gegen Schalke 04 morgen auf Emre Cam verzichten. Der Abwehrspieler wurde nach Angaben des Bundesligisten heute positiv auf das Coronavirus getestet. Can sei aktuell symptomfrei und befinde sich in häuslicher Isolation. Alle weiteren Tests der Spieler und des Betreuerstabs seien dagegen negativ ausgefallen, so der BVB. Die Austragung der Partie sei nicht gefährdet.
17.38 Uhr: Wuppertal verschickt fehlerhafte Quarantäneverfügungen
Durch eine Technikpanne sind vom Wuppertaler Gesundheitsamt seit dem 16. Oktober über tausend fehlerhafte Quarantäneverfügungen verschickt worden. Zwar stimmten die Angaben zur Dauer der Quarantäne, doch die Begründung dafür war falsch, wie die Wuppertaler Stadtverwaltung heute mitteilte.
Kontaktpersonen der Kategorie 1 hätten Quarantäneverfügungen als positiv getestete Personen erhalten und umgekehrt. Unter den Betroffenen seien auch ganze Schulklassen, die irrtümlich als Positiv-Fälle angeschrieben wurden.
Alle Bürgerinnen und Bürger, die eine Verfügung des Gesundheitsamtes erhalten hätten, müssten tatsächlich in Quarantäne bleiben, betonte die Stadt. Die in den Verfügungen genannten Enddaten der Quarantäne seien in allen Fällen korrekt.
17.22 Uhr: Oberverwaltungsgericht kippt Beherbergungsverbot in Schleswig-Holstein
Schleswig-Holsteins Oberverwaltungsgericht hat das sogenannte Beherbergungsverbot für Touristen aus Corona-Hotspots gekippt. Das Gericht in Schleswig stufte die Regelung am Freitag als rechtswidrig ein und erklärte sie in einem Eilverfahren für außer Vollzug gesetzt, bis eine Entscheidung in der Hauptsache getroffen ist.
Die Schleswiger Richter folgten damit Gerichtsentscheidungen in anderen Bundesländern. "Veranlasst ist die Entscheidung durch die dringende Notwendigkeit, schwere wirtschaftliche Nachteile für die im Land existierenden Beherbergungsbetriebe abzuwehren", erläuterte das OVG. Dazu zählen auch die von den beiden Antragstellerinnen betriebenen Resorts beziehungsweise Hotels in Travemünde, Grömitz und auf Sylt.
16.45 Uhr: Ministerium rechnet Anfang 2021 mit Impfstoff - möglicherweise früher?
Das Bundesgesundheitsministerium hat heute seine Einschätzung bestätigt, dass erste Corona-Impfungen voraussichtlich in den ersten Monaten des nächsten Jahres möglich werden.
"Bild" hatte zuvor unter Berufung auf Teilnehmer einer Videokonferenz der Gesundheitsminister der Länder mit Spahn Anfang der Woche berichtet, dass Impfungen schon früher möglich sein könnten. Spahn habe dort erklärt, die Firma Biontech (Mainz) stehe dicht vor der Zulassung eines Impfstoffs. Auf Nachfragen, wann er mit ersten Impfungen rechne, habe Spahn gesagt: "Das könnte noch vor Ende des Jahres passieren."
"Bild" zufolge hat das Bundesgesundheitsministerium in dieser Woche die Landesregierungen per Post aufgefordert, bis 10. November die Adressen von Impfzentren für den Impfstoff zu nennen. Insgesamt sollen demnach bundesweit 60 solcher Zentren entstehen. Bisher gibt es dazu noch keine Stellungnahme von NRW-Gesundheitsminister Laumann.
Aber auch wenn der Impfstoff da ist, wird er vermutlich keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Corona-Infektion bieten. "Wir müssen das (den Corona-Impfstoff) vergleichen mit dem Grippeimpfstoff, der gut vor dem Tod schützt, nicht aber vor der Infektion - aber die Infektion verläuft dann milder", sagte Rolf Kaiser, Virologe der Universitätsklinik Köln, dem WDR.
16.24 Uhr: EU will bis zu 22 Millionen Antigen-Schnelltests finanzieren
Im Kampf gegen das Coronavirus stellt die EU-Kommission 100 Millionen Euro für Antigen-Schnelltests bereit. "Mit diesem Geld können wir jetzt zwischen 15 und 22 Millionen Schnelltests für die Europäische Union kaufen", sagte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Freitag in einer Videobotschaft auf Twitter. Damit soll der unmittelbare Bedarf gedeckt werden.
16.18 Uhr: Auch Bistum Aachen führt Maskenpflicht im Gottesdienst ein
Auch im Bistum Aachen gilt für Gottesdienstbesucher eine Maskenpflicht am Platz ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35. Ab einem Wert von 50 werde zudem der Gemeindegesang deutlich reduziert und die Zahl der Gottesdienstteilnehmer auf 250 beschränkt, teilte die Aachener Diözese am Freitag mit. Ausnahmen gebe es nur für einzelne große Kirchen mit entsprechendem Hygieneschutzkonzept.
15.57 Uhr: Kölns OB Reker warnt vor Lockdown
Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat die Corona-Lage in Köln als "sehr ernst" beschrieben. "Es ist fünf vor Zwölf", sagte Reker heute im Rathaus. "Die Geschwindigkeit des Anstiegs der Infizierten-Zahlen stellt uns vor große Herausforderungen." Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen belaufe sich in Köln derzeit auf 120,1.
Es liege an jedem Einzelnen, einen Lockdown zu verhindern. "Wir haben nicht mehr viele Möglichkeiten", sagte Reker. "Das muss jetzt funktionieren." Zusammenkünfte dürften nur noch im engsten Familienkreis stattfinden. Zu Karnevalsbeginn am 11. November werde es darum gehen, die Stadt "für Feiernde so unattraktiv wie möglich zu machen".
15.45 Uhr: Dortmunder bei Nachverfolgung von Infektionsketten zur Hilfe aufgerufen
Die Stadt Dortmund befürchtet, dass sie die Kontrolle über die Corona-Infektionsketten verliert. Das Gesundheitsamt arbeite zur Zeit an der Belastungsgrenze, teilte der Krisenstab der Stadt heute mit. Die Stadt habe weitere Hilfe durch die Bundeswehr angefordert. Sie gehe aber trotzdem davon aus, dass sie ohne Mithilfe der Bürger bei der Nachverfolgung der Infektionsketten nicht hinterherkomme.
Jeder Bürger solle am besten eigene Kontaktlisten führen - also permanent im Kalender notieren, mit wem man in den letzten fünf Tagen Kontakt hatte, inklusive Telefonnummern. Dies soll zum einen dazu führen, dass die Nachverfolgung schneller klappt. Zum anderen soll sich jeder selbst kontrollieren, mit wem er sich wie lange trifft.
Angesichts der Infektionszahlen - Dortmund werde nach eigener Berechnung am Freitag über den sehr kritischen Wert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen springen - will die Stadt zudem den Kontrolldruck erhöhen. "Das wird man auch im Stadtbild sehen", sagte Heike Tasillo vom Ordnungsamt.
15.25 Uhr: Österreichische Post verkauft Corona-Briefmarke aus Klopapier
Toilettenpapier könnte neben Hamsterkäufern nun auch Briefmarkensammler verstärkt interessieren: Die Österreichische Post bringt eine Corona-Sonderbriefmarke aus dreilagigem Klopapier raus. Für jeden verkauften Markenblock "in Form und Größe eines handelsüblichen Blattes Klopapier" werden 2,75 Euro für wohltätige Zwecke gespendet. Mit dem kuriosen Porto sollen von der Corona-Krise besonders Betroffene unterstützt werden, teilte die Post heute mit.
14.43 Uhr: Erster niederländischer Corona-Patient in Münster angekommen
Zum ersten Mal in der zweiten Welle der Corona-Pandemie sind am Freitag zwei niederländische Patienten nach Deutschland verlegt worden, und zwar nach Münster. Durch die Verlegungen soll der Druck auf die niederländischen Intensivstationen gesenkt werden. Bereits fast jedes zweite Bett auf den dortigen Intensivstationen sei mit einem an Covid-19 erkrankten Patienten belegt, teilte das Koordinierungszentrum für die Verteilung von Patienten in Rotterdam mit.
Die Niederlande gehören zu den am stärksten von der zweiten Welle der Pandemie betroffenen Ländern Europas. Zuletzt waren am Donnerstag fast 9.300 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden. Die Krankenhäuser in der Region Nordwesten, zu der auch Almere gehört, könnten den Zustrom neuer Patienten kaum bewältigen, teilte das Koordinierungszentrum für die Verteilung von Patienten in Rotterdam mit. "Das Wasser steht ihnen bis zum Hals."
14.38 Uhr: Bürger in Baesweiler sollen Kontakte stark reduzieren
In der stark vom Coronavirus betroffenen Stadt Baesweiler bei Aachen ist die Kennziffer für Corona-Neuinfektionen weiter gestiegen. Die Stadt hat nun einen strengen Maßnahmenkatalog aufgestellt.
Die Bürger von Baesweiler sollen ihre Kontakte auf ein Minimum reduzieren. Alle Sportplätze und auch das Schwimmbad werden geschlossen. Nur wenige Menschen dürfen an Trauungen oder Trauerfeiern teilnehmen. Kulturveranstaltungen, Aufführungen und Konzerte werden bis zum Ende des Jahres abgesagt. Der Bürgermeister von Baesweiler warnt auch vor Aktivitäten zu Halloween. Die muslimischen Gemeinden haben den Angaben zufolge freiwillig vereinbart, das Freitagsgebet bis zum 31. Oktober aussetzen zu wollen.
Mit Stand vom Freitag gab es 328 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, wie die Städteregion Aachen mitteilte. Das ist weit über der kritischen Stufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.
13.31 Uhr: Aachener Spielhalle geht erfolgreich gegen Sperrstunde vor
Die Betreiberin einer Spielothek ist erfolgreich gegen die in Aachen geltende Corona-Sperrstundenregel für Spielhallen vorgegangen. Das teilte das Verwaltungsgericht Aachen heute mit. Die Corona-Auflage der Stadt schreibe demnach vor, dass "öffentliche Vergnügungsstätten" um Mitternacht schließen müssten. Das sei aber voraussichtlich zu umfassend und daher rechtswidrig, entschied das Gericht (Az.: 7 L 758/20).
Die Kammer erklärte unter anderem, dass das "gesellige Beisammensein" in Spielhallen nur von untergeordneter Bedeutung sei, da sich Gäste in der Regel auf ihren Spielautomaten fokussierten.
13.06 Uhr: Probleme bei Datenweiterleitung an RKI - Zahlen noch viel höher
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in NRW vom Donnerstag könnte offenbar noch deutlich höher ausfallen, als vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Mehrere Hundert neue Fälle fehlten am Freitagmorgen in der interaktiven Karte des RKI - was die Sieben-Tage-Inzidenz durcheinander bringt.
Das Landeszentrum Gesundheit (LZG) bestätigte dem WDR, dass durch "ein technisches Problem beim Webservice des RKI" die Daten von elf NRW-Kommunen nicht an das Robert Koch-Institut übermittelt wurden. Ab Mitternacht würden wieder die vollständigen Daten zur Verfügung stehen. Die Stadt Herne etwa verweist auf Probleme bei der Datenübermittlung durch ein Systemupdate.
Die "WAZ" berichtet, dass das RKI für Duisburg einen Inzidenzwert von 89,6 angab - deutlich weniger als einen Tag zuvor (105,7). Die Stadt hingegen teilte mit, dass sie einen Höchstwert an Neuinfektionen verzeichnet habe. So liege Sieben-Tage-Inzidenz in Duisburg tatsächlich bei 126. Trotz der fehlenden Zahlen vieler Kommunen war die Zahl der Neuinfektionen in NRW mit mehr als 2.700 Fällen auf einen neuen Höchstwert geklettert.
12.23 Uhr: Plexiglasvisier statt Maske: In Neuss gibt's dafür ein Bußgeld
Die meisten Städte werten das Tragen von sogenannten "Gesichtsvisieren" aus Plexiglas als Verstoß gegen die Maskenpflicht. In der Neusser Fußgängerzone verhängt das Ordnungsamt ein Bußgeld gegen Personen, die ein Visier tragen.
Diese Visiere verstoßen gegen die Maskenpflicht
Das stößt bei vielen Menschen auf Unverständnis. WDR-Reporter Moritz Börner klärt auf: "Die Corona-Schutzverordnung legt ausdrücklich fest, dass da, wo eine Maskenpflicht gilt, ein textiler Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss. Die Visiere können keine Aerosole auffangen. Das heißt, sie sind weitgehend wirkungslos. Wer jetzt mit einem dieser Visiere unterwegs ist, bekommt aber nicht sofort ein Bußgeld. In Düsseldorf und Mönchengladbach zum Beispiel weisen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes die betreffenden Personen erstmal darauf hin. Nur wer sich dann weiterhin weigert, der muss ein Bußgeld zahlen", erklärte er auf WDR 2.
12.06 Uhr: Auch Coesfeld überschreitet die kritische 50er-Marke
Fast kein Landkreis bleibt verschont: Das Landeszentrum für Gesundheit hat heute einen 7-Tages-Inzidenzwert von 56,2 für den Kreis Coesfeld gemeldet. Damit ist der Kreis offiziell Risikogebiet. Es gelten ab Samstag, 0 Uhr, die üblichen Maßnahmen: Maskenpflicht im öffentlichen Raum und am Sitz- und Stehplatz bei Konzerten, Kontaktbeschränkungen und eine Sperrstunde von 23 bis 6 Uhr. Zudem wird dringend empfohlen, Treffen in privaten Räumen auf ein Minimum zu beschränken.
11.14 Uhr: Corona-Neuinfektionen in NRW auf Höchststand
Die bundesweiten Zahlen der Neuinfektionen brachten heute keinen Höchstwert, die in NRW leider schon: Das Landeszentrum Gesundheit NRW meldete dem Robert Koch-Institut 2.740 Fälle, wie aus der Webseite des Berliner Instituts hervorgeht. Damit überstieg der Wert den erst einen Tag alten Höchstwert um 117 Fälle.
Und die Zahlen liegen noch viel höher: Das Robert-Koch-Institut meldete wenig später eine Panne bei der Datenübermittlung. Daher seien am Freitag die Zahlen von elf NRW-Kommunen nicht berücksichtigt worden.
In der gesamten Pandemiezeit registrierten die Behörden 100.247 Corona-Fälle in NRW, von denen drei Viertel inzwischen wieder als genesen gelten. 1.994 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Coronavirus, das waren 14 mehr als einen Tag zuvor.
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10.58 Uhr: NRW stellt 250 Millionen Euro für Pflegeausbildung zur Verfügung
Zur Verbesserung der Pflegeausbildung in NRW stellt die Regierung weitere 250 Millionen Euro bereit. Mit dem Geld sollen bestehende Schulgebäude modernisiert und bis zu 7.000 zusätzliche Schulplätze finanziert werden, wie das Gesundheitsministerium in Düsseldorf mitteilte.
Die mehr als 150 Pflegeschulen, die nicht mit einem Krankenhaus verbunden sind, könnten das Geld damit "ab sofort in eine zukunftsorientierte Fachkraftausbildung investieren", hieß es. "Mit diesem finanziellen Kraftakt leisten wir einen wichtigen Beitrag, um den Fachkräftemangel in der Pflege nachhaltig zu bekämpfen", sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Durch die Landesförderung könnten dringend benötigte zusätzliche Schulplätze in der Pflegeausbildung geschaffen werden. "Und die Pflegeschulen können endlich auch ihre vorhandenen Gebäude in moderne und attraktive Ausbildungseinrichtungen umwandeln."
10.23 Uhr: Zahl der Corona-Patienten in NRW-Kliniken steigt rasant
Es war zu erwarten: Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen steigt stark an. Nach Zahlen der Landesregierung vom Freitag werden aktuell rund 1.420 Patienten mit Covid-19 stationär behandelt - vor einer Woche waren es noch 950, vor einem Monat rund 320. 275 Patienten lägen aktuell auf der Intensivstation, 148 von ihnen müssten beatmet werden.
Die Kliniken sind den Angaben zufolge allerdings noch weit entfernt von ihrer Kapazitätsgrenze. Aktuell gebe es rund 5.640 Intensivbetten, in denen die Patienten auch beatmet werden könnten, 1.320 davon seien im Moment nicht belegt. Beim bisherigen Höhepunkt der Pandemie Mitte April waren in den NRW-Krankenhäusern mehr als 2.100 Corona-Patienten gleichzeitig behandelt worden, knapp 600 mussten in der Spitze beatmet werden.
10.04 Uhr: Auch Ehemann von Jens Spahn positiv getestet
Wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Corona-Infektion von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist nun auch sein Ehemann positiv getestet worden. Der Journalist Daniel Funke habe am Donnerstagabend sein positives Testergebnis erhalten, so das Bundesgesundheitsministerium. Er hatte sich bereits am Mittwoch nach Spahns positivem Testergebnis mit diesem zusammen in häusliche Isolation begeben. Funke sei "aktuell symptomfrei" erklärte das Ministerium. Spahn zeige weiterhin Erkältungssymptome. Die beiden sind seit 2017 verheiratet.
9.49 Uhr: Ministerin Scharrenbach negativ getestet
Befürchtungen über eine mögliche erste Corona-Infektion im nordrhein-westfälischen Kabinett haben sich rasch zerschlagen. Ein Schnelltest bei Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) habe ein negatives Ergebnis gehabt, teilte die Staatskanzlei heute in Düsseldorf mit. Scharrenbach ist das erste Mitglied der Landesregierung, das sich am Freitag wegen eines positiven Corona-Tests in ihrem Umfeld vorsichtshalber in häusliche Quarantäne begeben hatte.
9.21 Uhr: Laumann: Wir müssen die Kontakte im Freizeitbereich einschränken
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sieht nur eine Möglichkeit, das Ansteigen der Neu-Infektionen einzubremsen: "Die sozialen Kontakte müssen runter. Wo muss ich unbedingt hingehen? Wenn ich das nicht muss, sollte ich es sein lassen", mahnte der CDU-Politiker bei WDR2 am Morgen. "Wir müssen sehen, dass wir unsere Altenheime schützen, damit das Virus nicht da hin kommt, wo es am Ende schlimm ist für die Menschen", führte er aus. Man habe das öffentliche Leben schon recht drastisch runtergefahren. "Mehr als an Ostern". Und da die Kontrollinstanzen schnell an die Grenzen kämen, appellierte Laumann an die Vernunft der Menschen. "Die Polizei kann ja nicht überall klingeln und zählen, wie viele Menschen sich in den Wohnungen aufhalten."
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach forderte indes im WDR schärfere Einschränkungen auch bei "Feiern, die im privaten Raum stattfinden". Als Epidemiologe sei er dagegen, staatliche Regeln für die eigenen vier Wände kategorisch auszuschließen, wie es NRW-Ministerpräsident Laschet tue - "wenn wir erfolgreich in den nächsten Wochen einen Shutdown für die gesamte Gesellschaft vermeiden wollen", sagte Lauterbach in der Sendung "WDR aktuell" am Donnerstagabend. Der Staat müsse mit "Verboten oder sehr starken Empfehlungen" reagieren. "Die beschlossenen Maßnahmen werden nicht reichen." Deutschland befände sich schließlich "an der Schwelle zum Kontrollverlust".
8.41 Uhr: Nächster Kreis reißt die kritische Inzidenzmarke von 50
Nun hat auch der Kreis Lippe den kritischen Wert von 50 Corona-Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner überschritten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt der Wert exakt bei 56,7. Der Kreis Herford gilt damit offiziell als Risikogebiet. Ab Samstag, 0 Uhr, gilt dann eine Maskenpflicht in der Herforder Innenstadt und ab 23 Uhr eine Sperrstunde für Kneipen und Restaurants.
7.18 Uhr: Welt-Ärztepräsident: Werden über Jahre mit Corona leben müssen
Welt-Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery schwört die Menschen angesichts der Corona-Pandemie aufs Durchhalten ein. "Wir müssen noch über Jahre mit dem Virus leben und damit umgehen: Abstand halten, Hände waschen, Masken tragen", sagte er der "Rheinischen Post". Ein neuerliches Herunterfahren des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens könne erforderlich werden, wenn die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf 20.000 steige - dann gerate die Lage außer Kontrolle, weil die Infektionsketten nicht mehr nachzuverfolgen seien.
Insgesamt rechnet Montgomery damit, dass wir noch lange mit dem Virus leben werden müssen: "Bis die gesamte Bevölkerung geimpft ist, wird es zwei, drei Jahre dauern", so Montgomery. "Für eine Impfung aller auf einen Schlag gibt es weder genug Dosen noch genug Personal." Daher werde wohl auch unser Sommerurlaub 2021 nicht wie früher stattfinden können.
7.05 Uhr: NRW-Gesundheitsministerium will keine Fans mehr in Bundesliga-Stadien
Den Fußball-Bundesligisten und anderen Proficlubs im Land drohen bis auf weiteres nur noch Geisterspiele. Bei bundesweiten Teamsportwettbewerben sollen Zuschauer komplett ausgeschlossen werden, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Austragungsort bei mehr als 35 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt. Das stellte das Landesgesundheitsministerium von NRW klar, wie das "Westfalen-Blatt" berichtet. Derzeit liegen in NRW nur noch sechs Kreise unter dem Inzidenzwert von 35.
6.40 Uhr: Wieder mehr als 11.000 Neuinfektionen
In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden um 11.242 auf insgesamt 403.291 gestiegen, wie das Robert Koch-Institut am frühen Morgen mitteilte. Die Zahl der Toten erhöhte sich um 49 auf 9.954.
6.32 Uhr: In zehn Tagen Verdoppelung der Zahlen in Europa
Die Coronavirus-Infektionen in Europa haben sich einer Reuters-Zählung zufolge in den vergangenen zehn Tagen mehr als verdoppelt. Am Donnerstag stieg die Zahl der neuen Fälle in Europa erstmals über die Marke von 200.000. Am 12. Oktober war erstmals die Marke von 100.000 Fällen überschritten worden. Laut der Zählung beläuft sich die Zahl der Infektionen in Europa insgesamt auf 7,8 Millionen und 247.000 Tote.
Allein aus Frankreich wurden am Morgen 41.622 Neuinfektionen gemeldet - ein neuer Höchstwert. Damit sind insgesamt 999.043 Fälle bekannt. Die Zahl der Todesfälle in unserem Nachbarland steigt um 162 auf 34.210.
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