Der Ticker vom Freitag (11.12.2020) zum Nachlesen

Stand: 11.12.2020, 22:28 Uhr

  • Laschet plädiert für schnellen Lockdown
  • Präsenzpflicht wird aufgehoben - Schulferien verlängert
  • Kitabetrieb soll "auf ein Minimum reduziert werden" - sofort
  • Ausgangsbeschränkung in Baden-Württemberg
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

22.17 Uhr: "Das wird kein schönes Weihnachtsfest"

"Es wird ein Weihnachtsfest, das meine Generation so noch nicht gekannt hat", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in den ARD-Tagesthemen und verteidigte die plötzliche Kehrtwende hin zum vorweihnachtlichen Lockdown.

"Wir dürfen hier nicht länger warten, wir brauchen einen Lockdown vor Weihnachten, und das ist sogar noch noch etwas schneller, als die Wissenschaftler geraten haben." Die Leopoldina, die Nationale Akademie der Wissenschaften, habe eine Ad-hoc-Stellungnahme vorgelegt. Das sei ein wichtiger Hinweis aus der Wissenschaft gewesen. "Wir reagieren alle auf die Situation." Teils seien die Zahlen gestiegen, teils gesunken.

Den Vorwurf, die Situation falsch eingeschätzt zu haben, wollte Laschet nicht gelten lassen. "Wir haben Entscheidungen gefällt, die wir zu der Zeit als richtig empfunden haben. Es hat so nicht funktioniert, die Zahlen sind zu hoch."

Am Sonntag um 10 Uhr wollen Armin Laschet und die anderen Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel nochmals in einer Schaltkonferenz zusammenkommen, um über bundeseinheitliche Regelungen zu beraten.

20.30 Uhr: Gebauer verteidigt Maßnahmen in der Schulpolitik

Yvonne Gebauer hat die neuen Regeln für den Schulbetrieb für die Zeit bis zum 10. Januar verteidigt. "Die Zahlen sind gerade in den vergangenen Tagen nochmal stark angestiegen. Deswegen ist der Druck groß, dass die Länder auch im schulischen Bereich Maßnahmen in Sachen Infektionsschutz vornehmen", sagte die NRW-Bildungsministerin im WDR extra.

Sie sei davon überzeugt, dass der Präsenzunterricht der richtige Weg sei. "Wir haben jetzt gemeinsam entschieden, dass wir diesen Weg weitergehen, wenn auch in veränderter Form - für die Klassen 1 bis 7 wird es ja weiter Präsenzunterricht geben. Ich bin dankbar, dass es uns gelungen ist, die Schulen auch in den kommenden Wochen offen zu halten", betonte Gebauer.

19.47 Uhr: Kein Wissenschaftler riet laut Laschet vor Wochen zu völligem "Lockdown"

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat die Entscheidung verteidigt, zunächst mit einem Teil-"Lockdown" versucht zu haben, die Corona-Pandemie einzudämmen. "Natürlich haben viele Wissenschaftler immer mal wieder etwas gesagt, aber ich kenne keinen, der uns vor acht Wochen gesagt hätte, macht jetzt einen totalen Lockdown", sagte der CDU-Politiker in einem Interview von RTL und ntv.

Das Argument von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Ministerpräsidenten sei immer gewesen, dass es Weihnachten anders sein könnte. Nun sei aber ein bundesweiter Lockdown noch vor Weihnachten nötig. "Die Einschätzung, dass der Teil-Lockdown ausreicht, die hat sich leider nicht bewahrheitet und deshalb ist jetzt diese Entscheidung aus meiner Sicht erforderlich. Klar, schnell, am besten schon morgen", so Laschet.

19.20 Uhr: Sachsen ab Montag im "Lockdown"

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Sachsens Regierung einen "Lockdown" bis zum 10. Januar verhängt. Von Montag an bleiben Kitas, Schulen sowie zahlreiche Läden geschlossen. Das beschloss das Kabinett heute in Dresden in seiner neuen Corona-Schutzverordnung.

In besonders betroffenen Gebieten soll es zwischen 22 und 6 Uhr Ausgangsbeschränkungen geben. Die nächtlichen "Ausgangssperren", kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping an. Sie sollen von einem Inzidenzwert von 200 an greifen. Dann darf das Haus nur aus triftigen Gründen verlassen werden. Zum Einkaufen und für Sport gilt ein 15-Kilometer-Radius um das eigene Wohnumfeld.

19.08 Uhr: Stamp fordert "nationale Kraftanstrengung"

Joachim Stamp, stellvertretender NRW-Ministerpräsident, hat den angekündigten "Lockdown" verteidigt. Man habe angenommen, dass der Teil-"Lockdown" wirke. "Nun haben die Zahlen in einem Maße zugenommen, womit niemand gerechnet hat", sagte der FDP-Politiker in der Aktuellen Stunde. Auch der Anstieg bei den Todeszahlen sei "erschütternd. Jetzt brauchen wir eine nationale Kraftanstrengung."

Deswegen habe man den Vorschlag gemacht, "dass Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin so schnell wie möglich wieder tagen, um so schnell wie möglich den Lockdown zu ermöglichen", betonte Stamp.

18.33 Uhr: NRW-Impfzentren bald betriebsbereit

Der Aufbau der 53 Corona-Impfzentren in NRW ist auf der Zielgeraden. Das Land NRW hatte die Kreise und Städte angewiesen, die Zentren bis zum 15. Dezember betriebsbereit einzurichten.

Im Impfzentrum Essen, das mit zwölf Impfstraßen eines der größten in NRW ist, findet am Samstag ein Testlauf statt. Geprüft wird nach Angaben einer Stadtsprecherin, ob die geplanten Abläufe in der Messehalle reibungslos funktionieren. In Essen sollen später einmal bis zu 2.400 Menschen pro Tag geimpft werden können.

Die Impfstraßen im Rheinland werden von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) betrieben. Ein Sprecher äußerte sich heute zuversichtlich, dass bis zum 15.12. alle 26 Zentren in Zuständigkeitsbereich der KVNO betriebsbereit sind.

18.00 Uhr: Lauterbach für Ausgangssperre an Silvester

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert für den Jahreswechsel eine bundesweite Ausgangssperre: "Ich finde eine Ausgangssperre, zum Beispiel ab 2 Uhr wie in Frankreich, richtig und sinnvoll, um die Infektionszahlen zu senken", sagte Lauterbach der "Bild".

Auch sprach er sich für ein striktes Böllerverbot aus. "Es gibt dieses Silvester nichts zu feiern. Tausende Menschen kämpfen in Krankenhäusern darum, Luft zu atmen". Es würde die Krankenhäuser und auch die Ordnungsbehörden entlasten, wenn sie in Corona-Zeiten nicht auch noch mit Böller-Unfällen und anderem "Party-Chaos" zu tun hätten.

17.28 Uhr: Düsseldorfer Uniklinik stoppt planbare Behandlungen

Wegen der starken Belastung durch Corona-Erkrankungen stoppt das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ab kommendem Montag planbare Behandlungen anderer Patienten. Versorgt würden außer den Corona-Kranken nur noch Notfallpatienten und Menschen mit unaufschiebbaren Behandlungen wie etwa Chemotherapien, teilte das UKD heute mit.

Die Klinik versorge aktuell 58 Patienten mit dem Coronavirus, 14 auf der Intensivstation, 11 mit Beatmung. Zu Beginn der Woche habe die Patientenzahl bei 54 gelegen. Eine Entspannung sei nicht in Sicht.

17.01 Uhr: Reul für frühe Impfung von Polizei und Feuerwehr

NRW-Innenminister Herbert Reul hat sich dafür ausgesprochen, dass bei den anstehenden Impfungen gegen das Coronavirus, Polizei und Rettungskräfte eine höhere Priorität bekommen. Darüber seien sich die Innenminister aller Bundesländer bei ihrer Konferenz einig gewesen.

Die Polizei habe viel Kontakt zu Menschen, sei immer nah dran, betonte Reul. Thema bei der Konferenz war auch, welche Rolle die Polizei bei den anstehenden Massenimpfungen übernimmt. Zuständig sein wird sie für die Sicherung des Impfstoffs und den Transport. Zudem werden sich die Beamte um die Sicherheit der Lagerstätten kümmern.

16.30 Uhr: Gastronomen kritisieren Novemberhilfen

Das Warten auf die sogenannten Novemberhilfen belastet nach Angaben von Vertretern großer Gastronomie-Unternehmen die Branche zunehmend. "Die bisher geleisteten Abschläge sind ungenügend, die Liquidität geht den Unternehmen aus", heißt es in einem Brief an die Regierungschefs von Bund und Ländern. Darin wird die sofortige Auszahlung gefordert und vor Insolvenzen gewarnt.

Als Unterstützer werden Vertreter von verschiedenen Ketten angeführt, auch der Gastronom Tim Mälzer. Weil die Abschläge Fixkosten nicht berücksichtigten, stehen demnach vor allem größere Betriebe vor dem Aus, heißt es in dem Brief. Die Politik breche ihr Versprechen, die Novemberhilfen seien wirkungslos.

16.01 Uhr: Kitabetrieb soll "auf ein Minimum reduziert werden" - sofort

Corona beschäftigt auch die Kleinsten | Bildquelle: WDR/Jolien Wagner

Das NRW-Familienministerium will den Betrieb in den Kitas landesweit aufgrund der Infektionszahlen runterfahren und auf ein "Minimum reduzieren". Zwar bleiben alle Einrichtungen geöffnet und die Betreuungsangebote erhalten, dennoch sind alle Eltern dazu aufgefordert, ihre Kinder nur in dringenden Fällen in die Kita zu bringen. Das geht aus einem Schreiben des Ministeriums an alle Einrichtungen hervor.

"Es geht daher der dringende Appell an Eltern, dieses Angebot nur zu nutzen, wenn es absolut notwenidg ist." Das betreffe die Zeit zwischen dem 14. Dezember und 10. Januar.

15.37 Uhr: BKA warnt vor Gewalt bei Corona-Protesten

Ein vertrauliches Dokument aus dem Bundeskriminalamt ist von einem Verein aus dem Spektrum der "Querdenker" veröffentlicht worden. Die interne Analyse warnt vor einer zunehmenden Gewaltbereitschaft von Teilen der Protest-Bewegung, wie der SWR berichtet. Unter dem Titel "Aktuelle Entwicklung im Protestgeschehen im Kontext der Covid-19 -Pandemie" beschreibt das fünfseitige BKA-Schreiben vom 27. November die jüngsten Entwicklungen in der Protestszene.

Diese Szene werde neben einer generellen Kritik an den Corona-Schutzmaßnahmen "zumindest partiell" auch durch eine staatskritische bis staatsferne Haltung geeint, so der Bericht. Der "Querdenkerbewegung" werde dem Schreiben zufolge dabei eine tragende Rolle zugesprochen. Kleine Demonstration verliefen demnach zwar meist friedlich, mit zunehmender Teilnehmerzahl eskaliere aber die Gewalt - auch gegen Polizeikräfte und Medienvertreter. Das BKA geht von einer weiteren Radikalisierung einzelner oder kleiner Gruppen aus dem Gesamtspektrum aus.

15.11 Uhr: Präsenzpflicht wird aufgehoben - Schulferien verlängert

Für die rund 2,5 Millionen Schüler in Nordrhein-Westfalen endet kurzfristig am kommenden Montag die Präsenzpflicht im Klassenraum. Bei Schülern der unteren Jahrgänge bis Stufe sieben haben die Eltern die Wahl, ob die Kinder in der Schule oder von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen. Für ältere Schüler ab Klasse acht wird das Lernen vollständig auf Distanz umgestellt. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) heute an.

"Alle Schulen bleiben offen, Unterricht findet statt", betonte die Ministerin. Kurz zuvor hatte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bereits die Kernpunkte genannt. Nach den Weihnachstferien wird es zwei zusätzliche unterrichtsfreie Tage geben, sodass bis zum 10. Januar schulfrei ist. Für Klassenarbeiten und Klausuren, die in der kommenden Woche fest eingeplant und nicht verschiebbar sind, müssen Schüler in die Klassenräume kommen.

15.04 Uhr: Impfschulungen in Münster für Medizinstudenten

In Münster werden ab heute Medizin-Studierende im richtigen Impfen geschult. Das Angebot richtet sich an diejenigen, die in der Corona-Versorgung ihre Hilfe angeboten haben und beispielsweise in den Impfzentren eingesetzt werden.
Für die Studierenden ist das Impfen kein Neuland. Alle besitzen klinische Erfahrungen.

Bei den Schulungen stehen die besonderen Bedingungen einer Coronaimpfung im Vordergrund: Es geht also um Fragen, wie impfe ich in einem Schutzanzug - mit Maske? Was muss ich eigentlich zum Impfstoff wissen und wie reagiere ich, wenn die Person allergisch reagiert? Das sind Szenarien, die möglichst wirklichkeitsnah durchgespielt werden.

14.52 Uhr: Bundestag beschließt Etat 2021 mit hohen Schulden

Der Bund darf im kommenden Jahr fast eine halbe Billion Euro ausgeben und im Kampf gegen die Corona-Krise erneut hohe Schulden machen. Der Bundestag beschloss am Freitag mit den Stimmen der großen Koalition den Haushalt für das kommende Jahr. 

Geplant sind wegen der anhaltenden Krise Zuschüsse für Unternehmen über rund 39,5 Milliarden Euro. Auch Krankenhäuser, Flughäfen und die Bahn werden besonders unterstützt. Für die Beschaffung von Corona-Impfstoffen sind rund 2,7 Milliarden Euro vorgesehen.

14.33 Uhr: Verstärkte Kontrollen bei den Weihnachtseinkäufen

Mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtstage und der bundesweiten Diskussion über eine Verschärfung der Schutzmaßnahmen mahnt das NRW-Gesundheitsministerium die Einhaltung der Coronaschutzregeln bei den Weihnachtseinkäufen an. Geschäfsinhaber sind dazu angehalten, die Anzahl der Kunden (1 Person je 10qm Verkaufsfläche /ab 800 qm Verkaufsfläche 1 Person/20 qm) einzuhalten. Auch in den Warteschlangen gilt es, die Abstandsregeln zu wahren und eine Maske zu tragen. Zudem kündigte die Landesregierung verstärkte Kontrollen an.

"In den kommenden Tagen müssen wir gemeinsam alles dafür tun, dass der Einzelhandel nicht zu einem zusätzlichen Infektionsbeschleuniger wird. Der Handel verfügt über geeignete Infektionsschutzkonzepte hierzu – diese müssen aber diszipliniert eingehalten werden. Daher sind alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich an die bekannten Infektionsschutzregeln zu halten und die Einkäufe so gut wie möglich zeitlich zu entzerren", sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

14.20 Uhr: NRW verlängert Schulbusförderung bis zu den Osterferien

Nordrhein-Westfalen verlängert das Landesförderprogramm für zusätzliche Schulbusse, die den Kindern mehr Platz und Abstand auf dem Schulweg ermöglichen sollen. Die neue Förderung mit einem Gesamtvolumen von 20 Millionen Euro laufe bis zu den Osterferien 2021. Sie sei notwendig, auch wenn aktuell die Schulpräsenz aufgehoben sei, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums.

Die Schulträger hätten das erste Förderprogramm von 13,5 Millionen Euro stark nachgefragt und die Mittel komplett abgerufen. Dank des bisherigen Programms seien rund 800 zusätzliche Busse eingesetzt worden.

14.06 Uhr: Schweden verschickt Corona-SMS an gesamte Bevölkerung

In Schweden soll die gesamte Bevölkerung mit einer SMS an die aktuellen Corona-Regeln erinnert werden. Ziel ist es, die mehr als zehn Millionen Einwohner des Landes vor den Weihnachtstagen und -ferien über die geltenden Maßnahmen in Kenntnis zu setzen um deren Befolgung zu bitten. Die Regierung erteile der Gesundheits- und Zivilschutzbehörde einen entsprechenden Auftrag.

In der SMS soll auch darauf hingewiesen werden, dass von Montag an im ganzen Land wieder dieselben Empfehlungen gelten, statt der bisher regional unterschiedlichen Regelungen.

13.58 Uhr: Düren mit Ausgangsbeschränkungen und Distanzunterricht

In NRW haben einige Kommunen die Corona-Schutzmaßnahmen wegen der hohen Zahl an Corona-Infektionen verschärft. Im Kreis Düren gelten ab Samstag Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 und 5 Uhr. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert für das Kreisgebiet ist wieder auf über 200 gestiegen.

Während der nächtlichen Ausgangssperre soll die Wohnung nur noch bei triftigen Gründen verlassen werden dürfen: Beruf, Gesundheit, Lebensmitteleinkauf. In den weiterführenden Schulen soll es - bereits ab Montag - Distanz- oder Wechselunterricht geben.

13.44 Uhr: Intensivmediziner fordert sofortigen Lockdown

Intensivmediziner haben eine rasche Entscheidungen für zusätzliche bundesweite Corona-Beschränkungen gefordert. Jeder weitere Tag ohne durchgreifende und nachhaltige Lockdown-Maßnahmen koste Menschenleben, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens.

Selbst ein sofortiger Lockdown würde die Zahlen erst in zwei bis drei Wochen deutlich sinken lassen. "Ein Zögern und Warten auf Weihnachten ist schier unverantwortlich", betonte Janssens. Die Belastungen auf den Intensivstationen hätten ein Ausmaß angenommen, das nicht mehr lange von Pflegern und Ärzten gestemmt werden könne.

13.30 Uhr: Baden-Württemberg verhängt Ausgangsbeschränkungen

Winfried Kretschmann | Bildquelle: Phoenix

Wegen steigender Corona-Zahlen gilt in ganz Baden-Württemberg ab diesem Samstag eine Ausgangsbeschränkung. Der Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung sei von 20 bis 5 Uhr nur noch aus "triftigen Gründen" erlaubt, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Auch tagsüber solle man sich nicht ohne Gründe draußen aufhalten. Ausnahmen könnten etwa die Arbeit, Einkäufe oder ein Arztbesuch sein.

Tagsüber sind Zusammenkünfte von höchstens fünf Menschen aus zwei Haushalten erlaubt. Nach 20 Uhr sind die Ausnahmen weiter eingeschränkt. Nur über Weihnachten – vom 23. bis 27. Dezember – sei der Besuch von privaten und religiösen Veranstaltungen auch nachts erlaubt, sagte Kretschmann.

12.48 Uhr: Übersterblichkeit im November gestiegen

In der zweiten Novemberwoche sind in Deutschland rund acht Prozent mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Mindestens 19.161 Menschen starben in der Kalenderwoche 46 vom 9. bis zum 15. November, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden heute mitteilte. Demnach stiegen die Zahlen vor allem in Sachsen an.

Die Differenz zum Durchschnitt der Vorjahre wuchs dort seit Anfang Oktober von Woche zu Woche. In der zweiten Novemberwoche lag sie 27 Prozent über dem Wert, der für diese Zeit üblich wäre.

12.45 Uhr: Impfung für die meisten erst in der zweiten Jahreshälfte

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet ein breites Impfangebot für alle Interessenten im dritten Quartal des kommenden Jahres. Das sei aber lediglich der gegenwärtige Stand, betont Spahn heute bei einem Treffen mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder an einem künftigen Corona-Impfzentrum in Nürnberg.

Es werde noch eine schwierige Phase geben, in der alle aufeinander aufpassen müssten. Zunächst sollte die begrenzte Zahl an Impfdosen nur für besonders gefährdete Personen wie alte Menschen verwendet werden.

12.05 Uhr: Präsenzpflicht in Schulen wird ab Montag aufgehoben

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen dringt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) darauf, den Handel jetzt "schnellstmöglich" bis zum 10. Januar zu schließen. Hamsterkäufe und überfüllte Läden in der Zeit davor müssten ausgeschlossen werden, sagte er heute in Düsseldorf. Die Präsenzpflicht an Schulen endet bereits am Montag. Für Schüler der Klassen bis 1 bis 7 werde es ein Unterrichtsangebot geben, so Laschet, wobei die Eltern ihre Kinder von Präsenz befreien können. Schüler ab Klasse 8 sollen zu Hause bleiben und werden auf Distanz unterricht.Die Schulferien werden um zwei Tage verlängert.

Auch die Lockerungen für die Weihnachtstage sind vom Tisch, teilte Laschet mit. Öffentliche Partys an Silvester werden nicht zugelassen.

11.01 Uhr: Russland beklagt Kampagne gegen "Sputnik V"

Russland hat dem Ausland die Verunglimpfung seines Corona-Impfstoffs "Sputnik V" vorgeworfen. "Uns ist im Detail bekannt, welche Mittel und Ressourcen heute aus dem Ausland eingesetzt werden, um den heimischen Impfstoff in der Welt und in Russland zu diskreditieren", teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, heute in Moskau mit.

Tatsächlich gibt es viel Kritik an dem russischen Impfstoff-Projekt. Wissenschaftler halten es für wahrscheinlich, dass angesichts der überaus schnellen Entwicklung die Prüfung auf mögliche Risiken nicht gründlich genug ausgefallen ist.

10.53 Uhr: Seehofer hält Politik für steigende Zahlen verantwortlich

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) fordert eine umgehende Reaktion auf die rapide gestiegenen Corona-Infektionszahlen. "Die einzige Chance, wieder Herr der Lage zu werden, ist ein Lockdown, der aber sofort erfolgen muss", sagte der Minister dem "Spiegel".

Seehofer äußerte sich verärgert über die derzeitige Situation. Der Vorteil, den sich Deutschland im Frühjahr in der Pandemie erkämpft habe, sei verspielt. Das liege nicht an der Disziplinlosigkeit der Bürger, sondern vor allem an unzureichenden Maßnahmen.

10.42 Uhr: Innenministerkonferenz äußert sich zu Querdenken-Bewegung

In Baden-Württemberg beobachtet der Verfassungschutz seit dieser Woche offiziell die Gruppierung der "Querdenker". In anderen Bundesländern sieht das anders aus. Jetzt haben die Innenminister der Länder sich besprochen. Die Demokratie sei "unter Druck", sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD), die Pandemie rufe "Extremisten" auf den Plan. Auch Reichsbürger und Rechtsextremisten versuchten, aus der Krise Gewinn zu schlagen.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) erinnert an Demonstrationen der "Querdenker", bei denen Reichskriegsflaggen und Reichsflaggen gezeigt wurden. Hier müsse der Gesetzgeber nachbessern, weil diese Flaggen angesichts der historischen Hintergründe auf Demonstrationen nichts zu suchen haben. Er regte eine juristische Prüfung der Kennzeichen an.

9.24 Uhr: Ruf nach längeren Schulferien in NRW

Vertreter von Eltern- und Lehrerverbänden haben sich für verlängerte Weihnachtsferien in NRW ausgesprochen. Studien zeigten, dass ältere Schüler genauso ansteckend seien wie Erwachsene, begründete der Präsident des Lehrerverbands NRW, Andreas Bartsch, seine Position in der "Rheinischen Post". Auch die Vorsitzende der Landeselternkonferenz nannte eine Verlängerung bis zum 10. Januar eine "gute Lösung".

Die Landesregierung hatte bereits beschlossen, die Ferien zwei Tage früher beginnen zu lassen, sodass der 19. Dezember letzter Schultag ist.

8.58 Uhr: Baden-Württemberg will "Lockdown" im Notfall auch im Alleingang

Baden-Württemberg plant für einen harten Lockdown: Dieser solle nach Weihnachten beginnen und bis mindestens zum 10. Januar dauern, teilte die Landesregierung heute mit. Für einen solchen "Lockdown" werde er sich am Sonntag beim Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einsetzen, kündigte Ministerpräsident Wilfried Kretschmann (Grüne) an.

Sollte keine bundeseinheitliche Lösung gefunden werden, werde er eine gemeinsame Lösung mit den Nachbarbundesländern anstreben, erklärte er.

8.38 Uhr: Immerhin: Rapides Wachstum durch "Lockdown light" gestoppt

Der seit sechs Wochen andauernde "Lockdown light" ist nicht völlig gescheitert. Das sagte RKI-Physiker Dirk Brockmann heute im Interview mit dem ARD-Morgenmagazin. Tatsächlich sei es gelungen, das exponentielle Wachstum bei den Infektionszahlen zu stoppen.

Insgesamt hätten die Menschen die Zahl ihrer Kontakte durchschnittlich um rund 40 Prozent reduziert. Um eine Trendwende zu erzeugen, sei aber eine Reduzierung um 60 Prozent notwendig, erklärte Brockmann.

8.30 Uhr: Rückschlag bei der Impfstoff-Entwicklung

Der Corona-Impfstoff von Sanofi und GlaxoSmithKline (GSK) wird nach Angaben der beiden Pharmakonzerne erst Ende 2021 fertig. Bei älteren Menschen waren die Ergebnisse der ersten klinischen Tests nicht so gut wie erhofft, teilten die beiden Unternehmen heute mit. Der französische Konzern Sanofi und das britische Unternehmen GSK müssen ihren Impfstoffkandidaten daher überarbeiten und neue Tests vornehmen.

Bei Erwachsenen zwischen 18 und 49 Jahren habe der Impfstoff gute Ergebnisse gebracht, hieß es. Bei älteren Erwachsenen sei die Immunantwort aber "unzureichend" gewesen.

8.19 Uhr: Landesregierung gegen Ausgangsbeschränkung in Espelkamp

Wegen der kritischen Infektionslage führt der Kreis Minden-Lübbecke ab heute schärfere Schutz-Maßnahmen ein. Beispielsweise gilt nun auch für Grundschüler die Maskenpflicht. Für die Stadt Espelkamp gelten besonders drastische Maßnahmen. Seit zwei Wochen liegt hier der Inzidenzwert bei über 500.

Noch bleibt es beim dringenden Appell, die Wohnung nur aus triftigen Gründen zu verlassen. Eine Ausgangsbeschränkung für Espelkamp, die der Kreis beantragt hatte, wurde von der Landesregierung abgelehnt. Gottesdienste sind nun aber verboten und in der Innenstadt herrscht Maskenpflicht.

8.14 Uhr: Stadt Monheim schließt Eisbahn

Die Stadt Monheim hat im Streit um die Eisbahn für Kinder vorerst nachgegeben und die Anlage geschlossen. Sie hofft aber weiter, juristisch doch noch recht zu bekommen, denn sie hat gegen ein Verbot durch den Kreis Mettmann bereits geklagt.

Die Verwaltung sieht in der Eisbahn vor dem Rathaus eine rechtmäßige Anlage für den Schulsport, während der Kreis und das Land sie als Freizeiteinrichtung einstufen. Die wäre aber laut Corona-Schutzverordnung nicht erlaubt.

7.56 Uhr: Fridays for Future will demonstrieren

Die Klimaschutzbewegung Fridays For Future will heute in mehreren Ländern protestieren - trotz Corona-Bedingungen. Es sind sowohl Online-Aktionen als auch kleinere Proteste draußen geplant. Anlass ist der fünfte Jahrestag des Pariser Klimaabkommens am Samstag. In NRW sind unter anderem Aktionen in Köln, Wuppertal und Münster geplant.

7.54 Uhr: Kosten für ausgefallene Klassenfahrten werden erstattet

Das Land NRW übernimmt mehr Kosten - für alle Klassenfahrten und Schüleraustausche, die wegen Corona ausfallen. Bei der Landesregierung wurden so viele Anträge gestellt, dass die Mittel für die Storno-Kosten auf 28 Millionen Euro erhöht werden. Wegen der Pandemie müssen alle Schulfahrten mindestens bis Ende Januar, eventuell bis Ostern abgesagt werden.

7.46 Uhr: SPD-Opposition in NRW fordert mehr Online-Unterricht

SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty fordert die NRW-Landesregierung dazu auf, mehr Online-Unterricht zu ermöglichen. Das sagte er heute Morgen im Interview mit WDR2. Angesichts der hohen Infektionszahlen sei es nicht mehr akzeptabel, dass 30 Schüler und mehr in einem Raum sitzen müssen.

7.42 Uhr: Ruf nach Corona-Hilfen für Arme

Der Dachverband der Tafeln in Deutschland hat die Politik aufgerufen, in der Corona-Pandemie auch die Bedürfnisse armer Menschen zu berücksichtigen. Verbandschef Jochen Brühl sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", Bedürftige müssten sich zum einen mit Hygieneartikeln wie Masken eindecken.

Zum anderen bleibe etwa ein Drittel der insgesamt 1,6 Millionen bisherigen Kunden den Tafeln aus Sorge vor einer Ansteckung fern. Brühl fordert eine kurzfristige Erhöhung der Hartz-IV-Sätze um 100 Euro im Monat.

7.25 Uhr: Kreis Düren plant Ausgangsbeschränkung

Wegen hoher Infektionszahlen plant der Kreis Düren nach WDR-Informationen eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 21 und 5 Uhr sowie weitere Einschränkungen. Anlass ist, dass der Sieben-Tage-Inzidenzwert für das Kreisgebiet wieder auf über 200 gestiegen ist. In den weiterführenden Schulen soll es Distanz- oder Wechselunterricht geben. Private Treffen, Besuche in Pflegeeinrichtungen und die Kundenzahl in Geschäften sollen weiter reduziert werden.

Auch der Kreis Lippe hat die Landesregierung um Zustimmung zu einer Ausgangssperre gebeten. Eine Entscheidung steht noch aus.

7.11 Uhr: "Lockdown" schon ab dem 20. Dezember?

Womöglich ziehen die Länder jetzt doch schon ab dem 20. Dezember gemeinsam die Notbremse. Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller ließ gestern durchblicken, dass das öffentliche Leben in Deutschland wohl früher heruntergefahren werden könnte. Im ZDF sagte er, die Länderchefs seien sich da weitgehend einig.

Der geplante strengere Lockdown soll insgesamt drei Wochen dauern. Währenddessen müssen vermutlich die meisten Geschäfte schließen. Auch eine Verlängerung der Schulferien weiter in den Januar hinein ist möglich. Voraussichtlich am Sonntag wollen die Länderchefs zusammen mit der Kanzlerin noch einmal über gemeinsame Maßnahmen beraten.

6.54 Uhr: Ärzte-Chef sieht "Lockdown" nicht als Heilsbringer

Der Chef der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, warnt vor überzogenen Erwartungen an einen härteren Lockdown. "Es ist eine Illusion zu glauben, mit einem harten Lockdown von 14 Tagen ab Weihnachten bekommen wir die Pandemie in den Griff", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Nach dem Ende eines Lockdowns würden die Infektionszahlen mit den Lockerungen auch wieder steigen.

6.40 Uhr: Baden-Württemberg verhängt Ausgangsbeschränkungen

Baden-Württemberg will wegen der ungebremst steigenden Corona-Infektionen das öffentliche Leben im Land herunterfahren. So sind nach dpa-Informationen unter anderem ab nächster Woche eine nächtliche Ausgangssperre sowie tagsüber Ausgangsbeschränkungen geplant.

Wer das Haus tagsüber verlässt, soll das nur noch mit einem triftigen Grund tun, etwa für die Arbeit.

5.40 Uhr: Neue Höchststände bei Neuinfektionen und Corona-Toten

Die Zahl der binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Corona-Neuinfektionen und die Todesfälle haben einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter übermittelten binnen 24 Stunden 29.875 Neuinfektionen. Das sind über 6.000 mehr als am Vortag, als mit 23.679 Fällen ebenfalls ein Rekord erreicht worden war. Außerdem meldete das RKI heute mit 598 neuen Todesfällen den zweiten Höchstwert binnen kurzer Zeit. Der bisher höchste Tagesstand von 590 Toten war am Mittwoch erreicht worden.

0.00 Uhr: Bedford-Strohm hat Verständnis für harten Lockdown an Weihnachten

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat Verständnis für strengere Kontaktregelungen über die Weihnachtsfeiertage. "Wenn der harte Lockdown notwendig ist, um Menschenleben zu schützen und die Ausbreitung des Virus zu begrenzen, dann glaube ich, kommen wir an dem harten Lockdown nicht vorbei", sagte er dem ARD-Magazin "Kontraste".

Man müsse die Empfehlungen der Wissenschaftsakademie Leopoldina nach härteren Regeln ernst nehmen, betonte Bedford-Strohm: "Wenn der Schutz des Lebens, wenn die Nächstenliebe, die sich darin ausdrückt, wenn die an oberster Stelle steht und Teil unserer Botschaft ist, dann schließt die Weihnachtsbotschaft ein, dass wir uns an die Regeln halten, die verhindern, dass Menschen sterben."

0.00 Uhr: EU einigt sich auf Haushalt und Corona-Paket

Der Weg für den EU-Haushalt und die milliardenschweren Corona-Hilfen ist frei. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich mit Polen und Ungarn geeinigt, erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel. Ungarn und Polen hatten wichtige Entscheidungen wochenlang blockiert.

0.00 Uhr: Deutsches Unternehmen entwickelt Corona-Medikament

Das deutsche Biopharma-Unternehmen Formycon hat offenbar ein vielversprechendes Medikament gegen Covid-19 entwickelt. Nun strebt es eine rasche Zulassung für den Notfall an. Der vom Unternehmen entwickelte SARS-CoV-2-Blocker mit dem Namen FYB207 könne die Infektion von Zellen nach Unternehmensangaben vollständig verhindern.

"Dadurch haben auch Patienten, die schwer an Covid-19 erkrankt und hospitalisiert sind, eine Behandlungsmöglichkeit", betonte Formycon-Chef Carsten Brockmeyer im Gespräch mit tagesschau.de.

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