Ticker vom Samstag (03.04.2021) zum Nachlesen
Stand: 03.04.2021, 20:44 Uhr
- Laschet kündigt "neue Einschränkungen" an
- Düsseldorfer Virologe fordert harten Lockdown
- Polizei an Nordsee- und Ostsee-Küste weist Tagestouristen zurück
- Mehr als 10 Millionen Deutsche erstgeimpft
- Impftermin-Vergabe für Über-60-Jährige gestartet
- Inzidenz leicht gesunken
- Frankreich geht in den dritten Lockdown
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Laschet kündigt "neue Einschränkungen" an
Der CDU-Chef und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat in seiner Osteransprache schärfere Corona-Maßnahmen angekündigt. "Vor uns liegen harte Wochen und Monate, das wissen Sie so gut wie ich, mit neuen Einschränkungen." Die Belegschaften auf den Intensivstationen seien bereits "häufig am Ende ihrer Kräfte". Laschet kündigte an, die Corona-Tests auszuweiten.
Laschet räumte auch Fehler der Politik im bisherigen Umgang mit der Krise ein. "Das Management muss besser werden, unsere Entscheidungswege klarer". Der Kampf gegen die Pandemie müsse "in einem neuen Anlauf" über die Parteigrenzen hinweg und auf allen Ebenen verbessert werden.
Der Ministerpräsident appellierte an die Menschen in NRW, eng zusammenzuhalten und aufeinander Acht zu geben. "An Ostern feiern Christen den Sieg des Lebens über den Tod", sagte der CDU-Politiker in seiner Videobotschaft. "Den Sieg über das tödliche Corona-Virus können wir in diesen Tagen noch nicht feiern. Doch ich bin gewiss: Am Ende siegt das Leben."
19.40 Uhr: 60 Millionen US-Amerikaner komplett geimpft
In den USA ist nach Angaben der Seuchenbehörde CDC die Impfung bei knapp 60 Millionen Menschen abgeschlossen. Demnach wurden inzwischen fast 208 Millionen Impfdosen ausgeliefert. In den USA leben etwa 328 Millionen Menschen. Also hat etwa jeder fünfte den vollständigen Impfschutz - in Deutschland ist es mit 4,3 Millionen Zeitgeimpften (Stand: 02.04.2021) jeder Neunzehnte, in NRW mit 874.000 Zweitgeimpften jeder Zwanzigste.
19.07 Uhr: Düsseldorfer Virologe fordert harten Lockdown
Der Düsseldorfer Virologe Jörg Timm hat sich gegen die geplanten Modellprojekte in Nordrhein-Westfalen ausgesprochen, mit denen einzelne Bereichen des öffentlichen Lebens wieder zugänglich gemacht werden sollen. "Jetzt ist aktuell eine Phase, wo wir eigentlich nicht über Lockerungen reden dürfen", sagte der Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Düsseldorf, in der "Aktuellen Stunde" im WDR.
Angesichts steigender Infektionszahlen sei gefragt, "wie wir dagegen arbeiten", und "die Zeit für Öffnungen ganz sicher nicht". Auch ein Wechselunterricht an den Schulen hält Timm für fraglich. Er favorisiere "sehr harte, durchgreifende Maßnahmen".
18.32 Uhr: Wohnmobil-Touristen tummeln sich an der Küste
Regen Verkehr von Wohnmobil- und Zweitwohnungsbesitzern meldet die Polizei von der Nordseeküste. "Viele Wohnmobil-Touristen hoffen, dass sie durchs Netz rutschen", sagte ein Polizeisprecher in Cuxhaven. Tagestourismus ist coronabedingt verboten, Übernachtungen nicht gestattet. "Wir sprechen sie alle an und versuchen das Problem mit Augenmerk zu lösen." Die Polizei hat in Mecklenburg-Vorpommern fast 350 Menschen wegen verbotener touristischer Einreisen des Landes verwiesen.
18.02 Uhr: Dortmunder Demonstranten fordern harten Lockdown
In Dortmund haben rund 100 Menschen einen harten Lockdown gefordert. Eine Initiative hatte unter dem Titel "Zero Covid. Für einen solidarischen Lockdown" zur Demo aufgerufen. Diese Kundgebung soll der Auftakt von möglichen weiteren Demonstrationen sein, sagen die Organisatoren. Damit wollen sie die öffentliche Debatte verschieben - weg von den sogenannten Querdenkern. "Uns geht es nicht um das Ob von Corona-Maßnahmen, sondern um das Wie", sagt Moderatorin Kristina, die nur ihren Vornamen nennen will - so wie hier alle Teilnehmer.
Das bei den Gegnern der Corona-Maßnahmen Frust herrsche, können einige der Demonstranten gut verstehen. Auch sie seien lockdownmüde, sagt etwa Max. Der Essener sieht selbst Fehlentscheidungen in der Politik. Er kommt aber zu einer anderen Schlussfolgerung: ein härterer Lockdown, kein weicherer. "Lieber einmal vier Wochen dichtmachen und dann gut testen", sagt Lea. Sie habe keine Lust mehr auf einen "Dauer-Lockerdown".
17.42 Uhr: Hälfte der Impftermine im Rheinland vergeben
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein hat bis zum Nachmittag rund 104.000 Impftermine mit dem Wirkstoff von Astrazeneca vergeben. Im Rheinland stehen insgesamt 200.000 Termine zur Verfügung. Zunächst meldete die KV Nordrhein, sie hätte 162.342 Termine vergeben. Am Vormittag hatte sie massive technische Probleme.
Die 364.750 Termine in NRW sind kurzfristig freigeworden, nachdem eine Impfung mit Astrazeneca für alle unter 60 sicherheitshalber ausgesetzt wurde. Laut Gesundheitsministerium kommen in NRW potenziell rund 3,8 Millionen Menschen zwischen 60 und 79 Jahren infrage, die versuchen können, sich für diese Astrazeneca-Charge anzumelden. Die übrigen 85.250 Termine sollen über kommunale Strukturen oder Hausärzte ab Dienstag an Über-60-Jährige vergeben werden.
16.37 Uhr: RKI-Chef und Regierungssprecher mit Astrazeneca geimpft
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler (60), ist mit dem Impfstoff von Astrazeneca gegen das Coronavirus geimpft worden. Auch der Regierungssprecher von Bundeskanzlerin Merkel, Steffen Seibert (60), war im Impfzentrum im Flughafen Tegel. Ob Merkel (66) einen Termin bekommen hat, ist noch unklar.
16.00 Uhr: Mehr als 10 Millionen Deutsche erstgeimpft
Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sind über zwölf Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das seien mehr als zehn Millionen Bürgerinnen und Bürger, twitterte der CDU-Politiker am Samstag. 4,3 Millionen Menschen haben demnach bereits die zweite Impfung erhalten.
15.32 Uhr: Kohl-Sohn verklagt Gesundheitsminister Spahn
Einer der Söhne des verstorbenen Altbundeskanzlers Helmut Kohl (CDU), Walter Kohl, hat Klage gegen die Bundesregierung eingereicht wegen eines Geschäfts mit Corona-Schutzmasken. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung verklagt er Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor dem Landgericht Bonn auf annähernd 5,5 Millionen Euro. Wann die Verhandlung terminiert werden könnte, sei derzeit noch nicht absehbar, sagte eine Sprecherin des Landgerichts.
15.27 Uhr: Großteil der Astrazeneca-Termine in Westfalen-Lippe vergeben
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe verzeichnet einen Ansturm auf die Impftermine mit dem Mittel von Astrazeneca. Laut NRW-Gesundheitsministerium gibt es keine Termine mehr in den Impfzentren von Bielefeld sowie den Kreisen Soest, Steinfurt und Warendorf. In den anderen Impfzentren im Landesteil Westfalen-Lippe sind noch 60.000 Termine verfügbar.
15.01 Uhr: Zwölf Thrombose-Fälle nach Astrazeneca-Impfung in Frankreich
Frankreichs Medikamentenbehörde hat drei neue Fälle mit Thrombosen nach einer Impfung mit dem Covid-19-Schutzimpfstoff von Astrazeneca festgestellt. Seit Beginn der Impfung sind in Frankreich zwölf Fälle aufgetreten, darunter vier Todesfälle.
14.47 Uhr: Iran plant mit Impfstart ab September
Der Iran plant Massenimpfungen gegen das Coronavirus ab September. Die Führung begründet das mit US-Sanktionen. Die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA sind seit Jahrzehnten gestört. Der Iran testet derzeit eigene Impfstoffe und hofft, sie dann einzusetzen.
13.25 Uhr: Weniger Neuinfektionen in NRW
Die Corona-Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) deuten vor Ostern ein wenig Entspannung für NRW an. Am heutigen Karsamstag wies die Neuinfektionsrate den vierten Tag in Folge leicht sinkende Werte auf. Nach Angaben des RKI waren innerhalb von sieben Tagen 128,0 Neuinfektionen gerechnet auf 100.00 Einwohner gemeldet worden - Karfreitag waren es 134,2 und am Donnerstag 137,4. Mittwoch markierte mit 137,9 den vorläufigen Höhepunkt dieser dritten Welle.
12.52: Kein Flanieren am Kölner Rheinboulevard
Damit es in Köln über die Ostertage nicht zu voll wird, hat die Stadt für einige Plätze Verweilverbote und Sperrungen angekündigt. Seit gestern Mittag ist zum Beispiel der Rheinboulevard im Stadtteil Deutz dicht. Bis einschließlich Ostermontag sollen Beamte und die Reiterstaffel der Polizei das Verweilverbot kontrollieren.
9.55 Uhr: Debatte um Impfreihenfolge geht weiter
Wer soll wann geimpft werden und macht eine strikte Altersreihenfolge überhaupt noch Sinn? Viele Hausärzte sind jedenfalls für eine Abkehr von der bisher geltenden Impfreihenfolge. Die Priorisierung sei eine gute Leitlinie für Ärzte, solange der Impfstoff noch in geringen Mengen verfügbar sei, sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt in der heutigen Düsseldorfer "Rheinischen Post". Allerdings werde man bald nicht mehr so sehr auf Zahlen, sondern zunehmend auf die Gesundheit der Menschen schauen müssen.
"Ein Mann von 69 Jahren mit Hypertonus und Diabetes sollte vielleicht eher die Impfung erhalten als eine 72-jährige Triathletin", sagte der Weigelt. Wenn die Impfstoffmenge ein bestimmtes Maß überschritten habe, müsse die Priorität sein: "Den zugelassenen Impfstoff schnellstmöglich allen, die können und wollen, zu impfen."
9.30 Uhr: Impfstoff von Johnson&Johnson an Jugendlichen getestet
Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson testet seinen Corona-Impfstoff jetzt auch an Jugendlichen. Zunächst wird das Mittel im Rahmen einer seit September laufenden klinischen Studie an einer geringen Zahl 16- und 17-Jähriger erprobt; später soll die Studie dann schrittweise auf eine größere Gruppe von Jugendlichen ab 12 Jahre ausgeweitet werden. Johnson & Johnson arbeite daran, den Impfstoff in naher Zukunft auch an Schwangeren und Kindern testen zu können. In der EU soll das Mittel voraussichtlich ab Mitte April zum Einsatz kommen.
9.00 Uhr Impftermin-Vergabe für Über-60-Jährige hat begonnen
Um 8.00 Uhr konnten heute die ersten Menschen der Altersgruppe "60 plus" ihre Impftermine buchen. Das Land hatte die Termine kurzfristig freigegeben. Menschen, die 60 Jahre und älter sind, konnten ab heute über die Telefon-Hotline und online Impftermine mit Astrazeneca bekommen. Doch schon um kurz nach 8 Uhr war kein Durchkommen mehr.
Mit dem Vorziehen dieser Altersgruppe reagiert das NRW-Gesundheitsministerium auf die jüngste Altersbeschränkung für die Nutzung dieses Impfstoffs. Die Ständige Impfkommission empfiehlt, das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Hintergrund sind Fälle von Sinusvenenthrombosen im Hirn, eine Art Blutgerinnsel.
7.42 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen leicht gesunken
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist im Vergleich zum vergangenen Samstag leicht gesunken: Das Robert Koch-Institut meldet heute mehr als 18.100 neue Fälle in Deutschland - gut 2.000 weniger als vor einer Woche. Dies könnte allerdings damit zusammenhängen, dass wegen des Feiertags gestern weniger Fälle gemeldet wurden.
7.00 Uhr: Frankreich geht in den dritten Lockdown
In Frankreich tritt heute zum dritten Mal ein landesweiter Lockdown in Kraft. Unter anderem gilt in allen Regionen damit eine nächtliche Ausgangssperre ab 19 Uhr, fast alle Geschäfte und Schulen müssen schließen. Von Dienstag an darf sich in Frankreich außerdem niemand mehr als zehn Kilometer von seiner Wohnung entfernen.
6.30 Uhr: Bundespräsident spricht in Osteransprache über die Pandemie
Bundespräsident Steinmeier hat die Bürger zu einem gemeinsamen Kraftakt aufgerufen, um die Corona-Pandemie zu bewältigen. In einer aufgezeichneten Fernsehansprache, die heute Abend im Ersten ausgestrahlt wird, sagte Steinmeier wörtlich: "Empören wir uns nicht nur über die anderen oder über die da oben. Zeigen wir doch nicht ständig, was nicht geht, sondern dass es geht, wenn alle ihren Teil tun." Zugleich räumte er Fehler ein und sprach von einer "Krise des Vertrauens". Nötig seien verständliche und pragmatische Regelungen.
6.11 Uhr: Eilanträge gegen Ausgangsbeschränkung
Das Verwaltungsgericht Hannover hat mehreren Eilanträgen gegen die nächtliche Ausgangsbeschränkung stattgegeben. Die Region Hannover hatte verfügt, dass vom 1. April bis einschließlich 12. April das Verlassen des Hauses von 22 Uhr bis 5 Uhr nur bei triftigen Gründen erlaubt ist. Die Entscheidung des Gerichts gilt vorerst nur für die Antragsteller.
6.00 Uhr: Mit Wasserwerfern gegen illegale Party
Wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln hat die Polizei in Brüssel gestern erneut eine Party von Hunderten Menschen in einem Park aufgelöst. Dazu setze sie - wie am Abend zuvor - Wasserwerfer, Tränengas und eine Reiterstaffel ein. Die Feiernden hatten die Beamten zuvor mit Flaschen, Ästen und Böllern beworfen. In Belgien sind draußen aktuell nur Treffen in Vierer-Gruppen erlaubt.
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