Ticker vom Sonntag (18.04.2021) zum Nachlesen
Stand: 18.04.2021, 18:57 Uhr
- #einkerzen: Twitter-Protest am Gedenktag
- Gedenkfeiern: Trauer um Corona-Tote - auch in NRW
- Tierheime bekommen Fördergeld
- Party trotz Ausgangssperre
- Immer mehr Schulen bleiben im Distanzunterricht
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Twitter-Proteste am Gedenktag
Am bundesweiten Gedenktag für die Opfer der Pandemie haben zahlreiche Menschen gegen das in ihren Augen zu zögerliche Pandemie-Handeln der Bundesländer protestiert.
Nachdem die 16 Regierungschefs gemeinsam dazu aufgerufen hatten, anlässlich der Gedenkfeier leuchtende Kerzen zum Gedenken an die Verstorbenen ins Fenster zu stellen, erfanden sie den Hashtag "#einkerzen". Bei Twitter posteten sie Fotos von Kerzenmeeren vor Staatskanzleien oder Rathäusern, einige mit dem Zusatz "Zündet eure Kerzen doch selbst an".
18.50 Uhr: Kreis Soest muss "Notbremse" ziehen
Weil die 7-Tages-Inzidenz im Kreis Soest dauerhaft über die 100er-Marke gestiegen ist, gilt dort ab Dienstag die "Corona-Notbremse". Das teilte das NRW-Gesundheitsministerium heute Abend mit. Kontakte sind ab Dienstag nur zwischen einem Hausstand und maximal einer weiteren Person erlaubt. Kinder bis einschließlich 14 Jahren werden nicht mitgerechnet. Die meisten Geschäfte müssen schließen.
18.19 Uhr: Lauterbach plädiert für "Lockdown" bis Ende Mai
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält mit einem "letztem strengen Lockdown" bis Ende Mai ein starkes Senken der Fallzahlen und der Sterblichkeit für erreichbar. Erfahrungen aus Israel zeigten, dass dies erreicht werde, wenn mehr als die Hälfte der Bevölkerung die Erstimpfung habe, schrieb Lauterbach heute auf Twitter. Es fehlten also nur noch sechs Wochen.
Lauterbach erklärte, mit einem strengen "Lockdown" ließen sich "weit über 10.000 Menschen" meist im Alter von 40 bis 60 Jahren retten. "Oder wir sind dafür nicht bereit, weil es uns die Einschränkungen 10.000 Tote nicht wert sind. Dann hätten wir versagt", schrieb der SPD-Politiker weiter.
18.10 Uhr: Ende der Priorisierung ab Mai?
Die Kassenärzte erwarten, dass sie im kommenden Monat erstmals mehr Impfungen verabreichen können als die Impfzentren und dass die Priorisierung bestimmter Risikogruppen bald unnötig wird. "Wir werden immer mehr gesunde Menschen und andere Personen außerhalb der derzeit berechtigen Gruppen impfen", sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der "FAZ". "Ich rechne damit, dass im Mai auch die Priorisierungsvorschriften sukzessive fallen und von dann an jeder Erwachsene eine Impfung erhalten kann."
14.58 Uhr: Bonner Kirschblüte ohne Risiko erleben
Die rosafarbenen Kirschblüten in der Bonner Altstadt ziehen im Frühling immer tausende Menschen an. Wem das trotz Maske zu riskant ist, der kann jetzt eine alternative Kirschblütentour per Rad machen. Die Tour führt an die weniger bekannten Stellen in Bonn, an denen auch viele Kirschbäume blühen. Dort ist der Andrang der Besucher aber nicht so groß wie in der Altstadt. Der Tourweg kann kostenlos beim Anbieter "Stattreisen" heruntergeladen werden.
Die Stadt hat derweil die Maskenpflicht für die Altstadt, die zunächst nur bis heute dauern sollte, bis Ende des Monats verlängert. Wenn der Andrang zu groß wird oder sich Verstöße gegen die Corona-Regeln häufen, sollen einzelne Straßen auch gesperrt werden.
14.38 Uhr: Tierheime bekommen Unterstützung
Das Bundesumweltministerium unterstützt Tierheime in der Krise finanziell. Ab Ende nächster Woche könnten entsprechende Förderanträge gestellt werden, bestätigte das Ministerium einen Bericht der "Bild am Sonntag". "In vielen Fällen fallen Spenden weg und können entsprechende Vereinsaktivitäten nicht durchgeführt werden", hieß es zur Begründung. Insgesamt sind fünf Millionen Euro Fördergeld eingeplant.
14.26 Uhr: Aggressivität im Alltag nimmt zu
Kunden, die im Supermarkt aneinandergeraten, Streitigkeiten um Masken, die eskalieren: 70 Prozent der befragten 30- bis 59-Jährigen einer Studie des Allensbach-Instituts nehmen in der Pandemie einen allgemeinen Anstieg von Ängsten, Ungeduld und Aggressivität im Alltag wahr. Das belegt auch eine Erhebung der Medizinischen Hochschule Hannover. Diese besagt, dass rund 66 Prozent der Befragten sich selbst als reizbarer und knapp 40 Prozent sogar als wütender erleben.
13.35 Uhr: Gedenken an Corona-Tote - wichtig für Hinterbliebene
In Berlin hat am Mittag die zentrale Gedenkveranstaltung für die Todesopfer der Pandemie stattgefunden. Das Gedenken war besonders den Hinterbliebenen gewidmet, die ihre Angehörigen beim Sterben nicht begleiten durften und denen wichtige Rituale der Trauer verwehrt blieben.
Man brauche einen Moment jenseits des politischen Tagesgeschäftes, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Leiden und Sterben ist in der Öffentlichkeit oft unsichtbar geblieben. Wir schauen heute nicht auf Statistiken und Zahlen, sondern auf Menschen", so Steinmeier. "Sprechen wir über Schmerz und Wut, aber verlieren wir uns nicht in Schuldzuweisungen.
Nach dem Bundespräsidenten erinnerten Angehörige von Corona-Toten an ihre Verstorbenen. Unter ihnen auch Anita Schedel aus Passau, die ihren Mann Hannes in der ersten Corona-Welle vor einem Jahr verloren hatte. Nach seinem Tod sei sie ins Nichts gefallen. "Aber ich darf heute den zigtausenden Menschen eine Stimme geben, die Angehörige verloren haben."
Auch in NRW wurde heute gedacht. Flaggen auf halbmast, Trauergeläut in Kirchen oder eine Lichtinstallation auf dem Dortmunder U. Die Essener Philharmoniker beteiligten sich mit einem im Internet übertragenen Kammerkonzert. Die Stadt Witten schmückte frisch gepflanzte Bäume mit Schleifen, um an die Toten zu erinnern. Für jeden Toten in der Region Münster wurden eine Kerze und eine Rose ausgelegt.
An die Verstorbenen erinnern auch wir: mit den Geschichten von sieben Opfern der Pandemie - Sieben von 14.868.
12.30 Uhr: Gottesdienst für die Corona-Opfer
Vor der zentralen Gedenkveranstaltung für die Opfer der Pandemie wurde den Verstorbenen bei einem ökumenischen Gottesdienst in Berlin gedacht. "Ich sehe die Menschen hinter den Zahlen, ich kenne das Leid", sagte ein Intensivpfleger zu Beginn sichtlich bewegt. "Es fehlt so viel", sagte Georg Baetzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, in seiner Predigt. "Was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird, das verwundet die Seele." Und die Trauer um die Toten bleibe irgendwie stecken. Aber: "Wir finden heraus aus dieser Pandemie."
11.20 Uhr: Illegale Partys im Kreis Höxter
Polizei und Ordnungsamt haben am Samstag in Höxter eine Hochzeitsfeier mit mehr als 50 Gästen aufgelöst. Die Feiernden hätten sich auf einem Festplatz getroffen, teilte die Polizei heute mit. Gegen die Beteiligten sei ein Verfahren eingeleitet worden. Auch in Warburg im Kreis Höxter kam es am Wochenende laut Polizei zu Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung. Dort hatten acht Menschen eine Party in einem Bauwagen gefeiert.
9.00 Uhr: Israel hebt Maskenpflicht im Freien auf
Gut ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie ist die Maskenpflicht im Freien in Israel aufgehoben worden. In Innenräumen, die öffentlich genutzt werden, gilt die Pflicht weiterhin. Experten gehen aber davon aus, dass sie angesichts der stark gesunkenen Infektionszahlen in einem Monat ebenfalls aufgehoben werden kann. Erstmals seit einem Jahr wurden in Israel auch viele Schulen wieder vollständig geöffnet. In den Klassenräumen gilt allerdings weiterhin Maskenpflicht.
8.18 Uhr: Kommt jetzt der Kompromiss beim Infektionsschutzgesetz?
Die Große Koalition will offenbar beim neuen Infektions-Schutzgesetz nachbessern. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" steuern Union und SPD auf einen Kompromiss zu.
Offenbar geht es der Union vor allem darum, dass die Schulen nicht erst ab einer 7-Tage-Inzidenz von 200 geschlossen werden - sondern schon vorher. Gesundheitsexperten kritisieren schon länger, dass hier die 200er-Marke, die momentan noch im Entwurf des Gesetzes steht, nicht ausreicht. Die Bundesländer wehren sich allerdings dagegen, dass der Bund bei den Schulen früher eingreifen will.
Der SPD ist es offenbar wichtig, dass die geplanten bundesweiten Ausgangsbeschränkungen gelockert werden, damit die Bürger jederzeit zum Spazieren oder Joggen vor die Tür gehen könnten. Wie die "Welt" schreibt, wollen die Koalitions-Fraktionen sich heute auf eine gemeinsame Linie einigen, denn im Bundestag sind die weiteren Lesungen für das Infektionsschutzgesetz für Mittwoch geplant.
7.00 Uhr: Ausgangsbeschränkung, Protest und verbotene Party
In Köln haben sich die Menschen in der Nacht weitgehend an die neue Ausgangsbeschränkung gehalten. Sie gilt von 21 Uhr am Abend bis 5 Uhr morgens. Es gab allerdings Protest: Gestern Abend hatten etwa 100 Menschen in der Kölner Innenstadt Feuerwerkskörper gezündet und Schaufenster mit Parolen besprüht. Gegen Mitternacht entdeckte das Ordnungsamt in einer abgelegenen Hütte eine Party. Mehr als 30 Mediziner sollen dort ihr Examen gefeiert.
Auch in weiteren NRW-Städten wie Hagen, Remscheid und Mülheim an der Ruhr müssen die Menschen derzeit nachts zu Hause bleiben. Die Kommunen hoffen, dass sich so weniger Menschen drinnen treffen und dabei mit Corona anstecken.
6.30 Uhr: Immer mehr Schulen bleiben im Distanzunterricht
Wegen hoher Inzidenzwerte bleiben in weiteren Städten und Kreisen in NRW die Schulen am Montag dicht - mittlerweile sind es 18 Kommunen. Das Land hat gestern auch dem Kreis Gütersloh, dem Kreis Mettmann und der Stadt Bonn genehmigt, die Schulen im Distanzunterricht zu lassen. Eigentlich sollen die Schulen in NRW ab morgen wieder in den Wechselunterricht gehen - Ausnahmen sind aber ab einer Inzidenz über 200 möglich.
6.00 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter
Das Robert Koch-Institut meldet bundesweit 19.185 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind über 1.000 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt bundesweit von 160,7 auf 162,3. Sonntags sind die Zahlen meist etwas niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
In NRW liegt die 7-Tage-Inzidenz aktuell bei 167,1
Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort
Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.