Ticker vom Freitag (30.04.2021) zum Nachlesen
Stand: 30.04.2021, 19:42 Uhr
- Mehr Impfungen in armen Wohnvierteln möglich
- Cranger Kirmes wird abgesagt
- Bund will schnell Maßnahmen für Geimpfte lockern
- Rate der Covid-19-Klinikeinweisungen sinkt
- Biontech beantragt Impfstoff-Zulassung für Jugendliche zwischen 12 und 15
- Viele lassen Astrazeneca-Impfung platzen
- Infektionsgeschehen in NRW schwächt sich weiter ab
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Mehr Impfungen in armen Wohnvierteln möglich
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat heute bestätigt, das verstärkte Corona-Impfungen in besonders betroffenen Gebieten möglich sind. Dort könne auch von Priorisierungen abgewichen werden, sagte Spahn. Das habe schon an vielen Stellen stattgefunden und sei "unbedingt sinnvoll".
Die Stadt Köln will voraussichtlich am kommenden Montag die Impfkampagne in Stadtteilen mit hoher Inzidenz beschleunigen. Voraussetzung sei allerdings, dass die Stadt bis dahin genügend zusätzlichen Impfstoff bekommen habe, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Im Fokus seien 15 "vulnerable Sozialraumgebiete" - also Stadtteile, in denen die Zahl der Neuinfektionen um ein Vielfaches höher liegt als in wohlhabenderen Vierteln.
19.39 Uhr: Ruhrfestspiele starten digital
"Daheim ohne Paywall" anstatt "umsonst und draußen": Zum Auftakt der 75. Ruhrfestspiele morgen in Recklinghausen sind anstelle des traditionellen Volksfestes zahlreiche Online-Veranstaltungen geplant. Den Anfang macht morgen zum Beispiel ein Klassik-Sextett mit Barockmusik aus einer Recklinghäuser Autowerkstatt, gefolgt von einer Lesung der Autorin Tupoka Ogette.
Das Festival steht unter dem Motto "Utopie und Unruhe". Bis zum 20. Juni sind 90 Produktionen in rund 210 Veranstaltungen geplant. Erste Präsenzveranstaltungen soll es ab dem 21. Mai geben.
19.36 Uhr: Kenianischer Impfgegner stirbt nach Corona-Infektion
Ein bekannter kenianischer Arzt, der in den vergangenen Monaten falsche Informationen über Corona-Impfungen verbreitet hatte, ist nach einer Erkrankung mit Covid-19 gestorben. Der Vorsitzende der katholischen Ärztevereinigung, Dr. Stephen Karanja, starb gestern nach Angaben von Kollegen in einem Krankenhaus in Nairobi.
Karanja hatte seit März wiederholt dazu aufgerufen, sich nicht gegen Corona impfen zu lassen. Daraufhin hatte die Katholische Bischofskonferenz in Kenia sich von den Äußerungen des Arztes distanziert und sich für Impfungen ausgesprochen.
19.09 Uhr: Hunde sollen Infizierte erschnüffeln
Beim Erkennen von Corona-Infizierten etwa bei der Einreise aus dem Ausland könnten demnächst auch Spürhunde helfen, die in einem tschechischen Ort an der Grenze zu Deutschland ausgebildet werden. Ihr Team wolle gern mit Teams in Deutschland, Frankreich oder Finnland zusammenarbeiten, die bei der Eindämmung der Pandemie ebenfalls auf den Geruchssinn von Hunden setzen, sagte Hundetrainerin Lenka Vlachova.
"Am Ende sollten wir in der Lage sein, mit einem ausgebildeten Hund in sehr kurzer Zeit eine riesige Menge an Menschen zu identifizieren", sagte Hotovy. Das Verfahren funktioniere aber wahrscheinlich auch mit anderen Krankheiten.
19.06 Uhr: Längere Überbrückungshilfe für Unternehmen geplant
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) strebt eine Verlängerung der Überbrückungshilfe III für besonders stark von der Krise betroffene Unternehmen an. Er halte es für richtig, diese Hilfe bis zum Jahresende zu verlängern, sagte er heute. Grund sei, dass es auch bei einem zu Ende gehenden Lockdown noch "einige Monate dauern wird, bis sich das wirtschaftliche Leben normalisiert hat".
Bislang steht die Überbrückungshilfe III Firmen zu, die zwischen November 2020 und Juni 2021 Umsatzrückgänge hatten. Zu einer möglichen Verlängerung soll es noch vor der Sommerpause eine Entscheidung geben.
18.35 Uhr: Dänemark öffnet Grenzen für Geimpfte
Vollständig geimpfte Deutsche dürfen ab Samstag wieder nach Dänemark einreisen. Sie müssen sich weder testen lassen noch in Quarantäne, teilte das dänische Außenministerium heute mit.
Bedingung für die Einreise nach Dänemark ist, dass das jeweilige Land der Reisenden zumindest als "orangener" Staat gilt, die Infektionslage in dem Land also nicht zu schlimm ist und dort auch keine als besorgniserregend eingestuften Virus-Varianten grassieren. Deutschland gilt in Dänemark derzeit als "orange".
18.30 Uhr: EU plant Hilfen für den Mittelstand
Die EU-Kommission will laut "Wirtschaftswoche" Europas kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) nach der Pandemie mit Geldspritzen wieder auf die Beine helfen. "Die Kommission arbeitet an Kapitalunterstützung speziell für KMU", zitiert das Magazin aus dem Entwurf der EU-Industriestrategie. Die Mitgliedstaaten sollten sich dieser Unterstützung anschließen. Die Pläne sollen am Mittwoch veröffentlicht werden.
16.30 Uhr: "Lolli"-Tests werden nicht in allen Kitas eingeführt
PCR-Lolli-Tests für kleine Kinder können nach Aussage von Familienminister Joachim Stamp (FDP) nicht in allen Betreuungseinrichtungen in NRW angeboten werden. Das sei "objektiv unmöglich", sagte Stamp heute im Landtag. Die Logistik und die Labor-Kapazitäten stünden nicht überall und nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung.
Das Schulministerium hatte angekündigt, bis Mitte Mai Lolli-Tests an allen Grund- und Förderschulen anzubieten. In diesem Bereich gehe es nur um 3.700 Schulstandorte. In der Kindertagesbetreuung gehe es aber um 10.500 Kitas in unterschiedlicher Trägerschaft plus rund 20.000 Tageseltern. Das sei nicht zu schaffen, sagte Stamp. Die bisher in Kitas eingesetzten Schnelltests werden nicht in der Betreuungseinrichtung, sondern von den Eltern zuhause durchgeführt.
15.07 Uhr: Zuschauer beim Eurovision Songs-Contest zugelassen
Beim Eurovision Songs-Contest (ESC) in Rotterdam im Mai dürfen trotz anhaltend hoher Infektionszahlen doch Zuschauer dabei sein. Die niederländische Regierung gab heute endgültig grünes Licht, wie die Organisatoren des Wettbewerbes mitteilten. Bei öffentlichen Proben, Halbfinals und dem Finale werden jeweils 3.500 Zuschauer dabei sein.
Bei der Show soll mit wissenschaftlicher Begleitung untersucht werden, ob auch in Corona-Zeiten Veranstaltungen mit Publikum möglich sind.
14.39 Uhr: Köln bleibt bei Ausgangssperre ab 21 Uhr
In Köln bleibt die Regelung, wonach Bürger zwischen 21 und 5 Uhr ihre Wohnung nur in besonderen Ausnahmefällen verlassen dürfen, bestehen. Das hat der Krisenstab der Stadt heute beschlossen. Die Ausgangsbeschränkungen gelten vorerst bis zum 17. Mai - und bleiben weiterhin strenger als auf Bundesebene.
Die sogenannte Bundesnotbremse sieht Ausgangssperren erst ab 22 Uhr vor. Wegen der hohen Inzidenz sei die strengere Auslegung der Vorschrift angemessen, hieß es.
14.31 Uhr: Theologe schlägt vor, Impftermine zu verlosen
Der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, fordert neue Regeln für die Impfung von Menschen ohne besondere Priorisierung. "Wenn alle Menschen berücksichtigt sind, die ein hohes Expositionsrisiko besitzen, könnten Impftermine innerhalb der Priorisierungsgruppe 4 zum Beispiel per Los vergeben werden", sagte der evangelische Theologe der "Rheinischen Post". Das Losverfahren sei transparent und könne dem "Impfneid" vorbeugen.
14.21 Uhr: Viele Menschen lassen Astrazeneca-Impftermine platzen
Viele Menschen haben offenbar starke Vorbehalte gegen den Impfstoff von Astrazeneca. Das zeigt eine exklusive NDR-Umfrage in den deutschen Impfzentren. So schreibt zum Beispiel Hessen auf Anfrage, dass "beim Wirkstoff von Astrazeneca die durchschnittliche Terminausfallquote in den hessischen Impfzentren zuletzt bei rund 25 Prozent nicht wahrgenommener Termine" liege. Auch Bayern beklagt eine "gewisse Zurückhaltung" bei dem Vakzin.
Ähnliches ist auch aus Niedersachsen zu hören. Dort gebe es in einigen Impfzentren eine Ausfallquote von bis zu 20 Prozent. Rheinland-Pfalz verzeichnet landesweit unter zehn Prozent nicht wahrgenommene Termine. In NRW gab es der Umfrage zufolge keine Rückmeldungen aus den Impfzentren, dass Astrazeneca-Termine nicht wahrgenommen werden.
14.05 Uhr: Zahl der Petitionen in NRW auf Höchststand
Fast jede vierte Petition an den NRW-Landtag hatte im vergangenen Jahr einen Bezug zur Pandemie. Dies geht aus dem heute vorgestellten Jahresbericht des Petitionsausschusses an den Landtag hervor. Demnach gab es 2020 mehr als 7.100 Eingaben, die höchste Anzahl seit mindestens zehn Jahren. Bei knapp 1.700 ging es um Corona.
Schwerpunkte im Zusammenhang mit der Pandemie waren etwa Massenproteste gegen Abiklausuren, Proteste gegen die Maskenpflicht, Beschwerden gegen die Ausdünnung des Nahverkehrs oder Ausnahmen für die Fortsetzung medizinischer Therapien.
13.30 Uhr: Biontech beantragt Impfstoff-Zulassung für Jugendliche zwischen 12 und 15
Der Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer haben bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) die Zulassung ihres Impfstoffs für Jugendliche in der EU beantragt. Die Marktzulassung solle entsprechend geändert werden, teilten die Unternehmen heute mit. Damit solle der Impfstoff auch für Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren zugelassen werden. Sobald die EMA die Änderung annehme, gelte sie in allen 27 Mitgliedsstaaten der EU.
Biontech verwies auf Daten einer Studie mit insgesamt 2.260 Teilnehmern zwischen zwölf und 15 Jahren. Die ersten Ergebnisse aus dem März zeigten demnach eine Wirksamkeit von 100 Prozent. Der Impfstoff sei in der Studie grundsätzlich gut verträglich gewesen.
13.27 Uhr: NRW-Landtag sieht weiterhin "epidemische Lage"
Der NRW-Landtag hat die Feststellung einer "epidemischen Lage von landesweiter Tragweite" um sechs Wochen verlängert. Damit hat die Landesregierung weiterhin außerordentliche Befugnisse in der der Corona-Krise. Die Regierungsfraktionen von CDU und FDP stimmten mit den Oppositionsfraktionen von SPD und den Grünen für den gemeinsamen Antrag, die AfD stimmte dagegen.
Unter anderem darf die Regierung weiterhin per Rechtsverordnung die Verschiebung von Eingriffen im Krankenhaus verlangen, um Covid-Patienten versorgen zu können, oder auch medizinische Geräte und Materialien beschlagnahmen. Erstmals war die epidemische Lage im Landtag im April vergangenen Jahres erklärt und danach mehrfach verlängert worden.
13.25 Uhr: Impfkampagne nimmt Fahrt auf
In Deutschland haben 26,9 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Corona-Impfung bekommen. Das geht aus dem heutigen Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Den vollen Impfschutz erhielten bislang 7,7 Prozent der Bevölkerung. Gestern wurden demnach 916.388 Impfspritzen gesetzt. Das war der zweithöchste Tageswert seit Beginn der Kampagne, nur am Mittwoch waren es mit mehr als einer Million Impfungen noch deutlich mehr.
13 Uhr: Integrationsminister der Länder wollen Migranten besser informieren
Die Integrationsministerinnen und -minister der Bundesländer wollen die gesundheitliche Aufklärung von Zugewanderten in der Pandemie verstärken. Viele Menschen mit Migrationshintergrund seien in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt und lebten in beengten Wohnverhältnissen, sagte die Vorsitzende der Integrationsministerkonferenz, Anja Stahmann (Grüne), heute zum Abschluss digitaler Beratungen unter dem Vorsitz des Landes Bremen. "Die Auswirkungen der Pandemie treffen viele Menschen mit Zuwanderungsgeschichte daher besonders hart."
Cranger Kirmes wird abgesagt
Sie galt als das größte Volksfest in Nordrhein-Westfalen: die Cranger Kirmes. Die Stadt Herne hat entschieden, dass es aufgrund der Corona-Pandemie auch im Jahr 2021 keine Cranger Kirmes geben kann. "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, weil wir wissen, wie wichtig dieses Volksfest für unsere Stadt und das Lebensgefühl unserer Region ist", sagt Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD).
"Das Licht am Ende des Tunnels kommt durch das steigende Tempo bei den Impfungen näher, aber eine Veranstaltung mit vier Millionen Gästen kann es Anfang August noch nicht geben", sagte Dudda. "Ein unbeschwertes gemeinsames Feiern von Millionen Menschen ist im August einfach noch nicht denkbar."
Die Landesregierung hat alle Großveranstaltungen bis Ende Juni verboten. Zuvor war schon die Düsseldorfer Rheinkirmes abgesagt worden.
12.59 Uhr: Mehr Rechte für Geimpfte - Spahn rechnet mit schneller Verordnung
Wann die meisten Corona-Einschränkungen für vollständig Geimpfte und Genesene fallen, ist noch unklar. Die Regierung wolle eine entsprechende Verordnung aber "mit großem Druck und großem zeitlichem Ehrgeiz" angehen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte am Donnerstag einen Vorschlag für eine Verordnung dazu gemacht. Insbesondere von Beschränkungen für private Treffen und nächtlichen Ausgang sollen diese Gruppen ausgenommen werden.
Wie rasch die neue Verordnung dann im Kabinett und danach in Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden kann, ist aber noch offen. Dies hänge von den anderen Beteiligten im Parlament und den Ländern ab, sagte Seibert. "Die Bundesregierung möchte mit dieser Verordnung schnell in Bundestag und Bundesrat gehen." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Einigung mit Bundestag und Bundesrat binnen einer Woche für möglich. "Das kann innerhalb von Tagen gehen", sagte der Minister heute.
12.16 Uhr: Corona-Impfstoff für Tiere entwickelt
Russland hat nach eigenen Angaben den weltweit ersten Impfstoff für Tiere hergestellt. Die zunächst insgesamt 17.000 Dosen würden innerhalb des Landes eingesetzt, teilt die Landwirtschaftsaufsicht mit. Allerdings hätten Unternehmen aus zahlreichen Staaten - darunter Deutschland - Interesse angemeldet.
Das Mittel mit dem Namen Carnivac-Cov erhielt im März die Zulassung in Russland. Demnach löst es die Bildung von Antikörpern gegen das Virus bei Katzen, Hunden, Füchsen und Nerzen aus. Es solle unter anderem in Pelzfarmen eingesetzt werden.
12.12 Uhr: Justizfall Ischgl - Verhandlung beginnt im September
Der erste Gerichtsprozess um Corona-Ansteckungen im Tiroler Skiort Ischgl findet nun am 17. September vor dem Landgericht für Zivilrecht in Wien statt. Das teilte der Verbraucherschutzverein mit - dieser vertritt die Kläger. Ein erster Termin im April war wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Bei dem Prozess geht es um eine Schadenersatzklage von Hinterbliebenen eines Österreichers, der in Ischgl mit dem Coronavirus infiziert wurde und dann starb.
Rund 100 weitere Klagen gegen die Republik Österreich sind laut VSV in Vorbereitung. Infektionen in ganz Europa sollen auf den für seine Partyszene bekannten Ort zurückzuführen sein. Eine unabhängige Experten-Kommission hatte zwischenzeitlich festgestellt, dass es im Krisenmanagement zu Fehlern und Fehleinschätzungen gekommen war. Der Staat Österreich hat jedoch schuldhaftes Handeln bestritten.
11.12 Uhr: Mehr als 200 Verfahren wegen "Notbremse" in Karlsruhe
Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sind bis Donnerstagnachmittag 202 Verfahren wegen der bundesweiten "Notbremse" eingereicht worden. Die Verfassungsbeschwerden und Eilanträge richteten sich vor allem gegen die Ausgangsbeschränkungen - auch im Zusammenhang mit Kontaktbeschränkungen, teilweise aber auch gegen das ganze Gesetz, sagte ein Gerichtssprecher.
Rechtswissenschaftler Josef Franz Lindner von der Universität Augsburg sieht gute Erfolgschancen für die Beschwerden. "Maßnahmen wie die Ausgangssperre, die auf einer fragwürdigen Inzidenzzahl basiert und keine Ausnahmeregelung für geimpfte oder genesene Personen beinhaltet, sind klar unverhältnismäßig und eine eklatante Verletzung der Grundrechte", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
10.53 Uhr: Deutsche Wirtschaft im jüngsten Lockdown geschrumpft
Die Unsicherheit, wie es in Deutschland wirtschaftlich weitergeht, hält an. Viele Menschen fürchen um ihren Arbeitsplatz. Nun ist klar: Die dritte Corona-Welle hat die deutschen Wirtschaft im ersten Quartal schrumpfen lassen.
Das Bruttoinlandsprodukt sank von Januar bis März wegen des erneuten Lockdowns um 1,7 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag zu seiner Schnellschätzung mitteilte.
10.01 Uhr: Mehrheit befürwortet Beobachtung von "Querdenken"-Akteuren
Eine deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet laut einer Umfrage eine bundesweite Beobachtung von Teilen der "Querdenken"-Bewegung durch den Verfassungsschutz. In einer Erhebung des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Yougov sprachen sich 63 Prozent für eine geheimdienstliche Beobachtung aus, 23 Prozent lehnten dies ab.
Das Bundesinnenministerium hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass der Verfassungsschutz einzelne Akteure und Teile der Corona-Protestbewegung bundesweit mit nachrichtendienstlichen Mitteln beobachtet.
10.00 Uhr: Rate der Covid-19-Klinikeinweisungen sinkt
Das schnelle Impfen alter Menschen in Deutschland in der Pandemie hat augenscheinlich positive Effekte auf Klinikeinweisungen. Nach den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) stieg der Anteil der Covid-19-Patienten, die in Kliniken eingewiesen wurden, seit Ende Februar nicht mehr an.
Der Anteil verharrte bei sieben bis acht Prozent der gemeldeten Infizierten. Aktuell sind es vier Prozent - Nachmeldungen seien wahrscheinlich, so das RKI.
Im Überblick: Klinikeinweisungen (Relation zur jeweiligen Zahl der gemeldeten Infizierten) und gleichzeitig Infizierte (Höchstwerte der registrierten Fälle):
- erste Welle: bis zu 20 Prozent - 64.300 Infizierte am 7. April
- zweite Welle: bis zu 12 Prozent - 377.300 Infizierte am 25. Dezember
- dritte Welle: bis zu 8 Prozent - 312.000 Infizierte am 25. April
Die Corona-Infektionen bei den Über-80-jährigen seien im Vergleich zur zweiten Welle erheblich zurückgegangen, heißt es beim RKI. Das sei eigentlich nur durch die Wirkung der Impfung in dieser Altersgruppe zu erklären. Da diese Gruppe früher einen Großteil der Fälle in Kliniken ausgemacht habe, erkläre sich auch die aktuell viel niedrigere gesamte Hospitalisierungsrate.
In den jüngeren Altersgruppen (35 bis 59 Jahre) seien mindestens genauso viele Patienten in der dritten Welle ins Krankenhaus gekommen wie in der zweiten.
9.58 Uhr: Mediziner angesichts Studien zu Kinder-Impfungen "zuversichtlich"
Auch Kinder sollten gegen Corona geimpft werden - unter anderem deshalb, weil es ihnen "wieder mehr soziale Teilhabe" ermögliche. Das sagte Dominik Schneider, Direktor der Westfälischen Kinderklinik Dortmund und Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, im "Morgenecho" bei WDR5.
Am Donnerstag gab das Mainzer Unternehmen Biontech bekannt, in Kürze eine Zulassung seines Impfstoffs für Jugendliche beantragen zu wollen. "Studien für die jüngeren Kinder, die sind noch unterwegs", so Schneider. Denn diese seien "kniffliger als bei den größeren". Er sei aber schon jetzt "zuversichtlich", dass die Verträglichkeit von Corona-Impfstoffen "für Kinder und Jugendliche gut sein wird".
8.53 Uhr: Stiko-Chef rechnet mit Impfungen von Kindern ab 12 ab September
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, schätzt die Aussichten einer Corona-Impfung mit dem Biontech-Vakzin für Kinder ab 12 Jahren und Jugendliche ab September optimistisch ein. Für jüngere Kinder könne das aber zu knapp sein, sagte Mertens der "Rheinischen Post".
7.40 Uhr: Schäuble rügt Länder wegen Vorpreschens für Geimpfte
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat das Vorpreschen einzelner Bundesländer bei den Lockerungen für Geimpfte kritisiert. Der "Augsburger Allgemeinen" sagte er, jetzt habe man schon wieder den Zustand, dass sich einige nicht an Absprachen halten. Bayern hatte vor zwei Tagen die Testpflicht für vollständig Geimpfte gestrichen, wenn sie etwa mit Termin einkaufen gehen wollen.
Das Bundesjustizministerium hat einen Entwurf fertig mit geplanten Lockerungen - danach sollen etwa Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen für Geimpfte nicht gelten.
6.49 Uhr: Sonderregel für Insolvenzen läuft heute aus
Heute läuft eine Sonderregel für Unternehmen aus, die sie in der Corona-Pandemie vor Insolvenz schützen sollte. Sie war für Firmen gedacht, die auf Corona-Hilfen vom Staat warten - wie etwa Restaurants oder Reisebüros. Ab Samstag müssen die Unternehmen wieder rechtzeitig einen Insolvenzantrag stellen, wenn sie zu viele Schulden haben und ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können.
6.42 Uhr: Vergabe von Impfterminen für chronisch Kranke in Impfzentren startet
Am Samstag beginnt in NRW die Impfung von chronisch kranken Menschen in den 53 Impfzentren und ihren Außenstellen. Bislang machen das nur niedergelassene Ärzte. Möglich ist die Terminvereinbarung online unter www.116117.de. Telefonisch lässt sich der Impftermin je nach zuständiger Kassenärztlicher Vereinigung (KV) über diese beiden Rufnummern vereinbaren:
- 0800 / 116 117 02 für den Bereich der KV Westfalen-Lippe
- 0800 / 116 117 01 für den Bereich der KV Nordrhein
6.35 Uhr: Intensivmediziner fordern verstärktes Impfen in sozialen Brennpunkten
Intensivmediziner forderten Länder und Kommunen auf, möglichst rasch viele Menschen in sozial benachteiligten Stadtteilen gegen Corona zu impfen, um die Krankenhäuser zu entlasten. "Auf den Intensivstationen liegen überdurchschnittlich viele Menschen aus ärmeren Bevölkerungsschichten, Menschen mit Migrationshintergrund und sozial Benachteiligte", sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Christian Karagiannidis, der "Rheinischen Post".
6.30 Uhr: Infektionsgeschehen in NRW schwächt sich weiter ab
Die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner ist in NRW auf 166,8 gesunken. Das geht aus den Meldungen der Gesundheitsämter am Donnerstag an das Robert Koch-Institut hervor. Für den Vortag ist der Wert von 171,2 auf 178,0 korrigiert worden - die Gesundheitsämter melden oft noch Fälle nach. In den sieben Tagen zuvor lag der Wert bei 190. Die bundesweite Wocheninzidenz liegt bei 153,4. Bundesweit wurden 24.329 Neuinfektionen gemeldet.
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