Die "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" hat eine Umfrage in Landkreisen von NRW durchgeführt, die in der Coronakrise besonders hohe Infektionszahlen aufweisen. Das Ergebnis: Die an Corona erkrankten Menschen in Nordrhein-Westfalen halten sich an die Quarantäneauflagen.
"Ich habe den Eindruck, dass die meisten das nach wie vor sehr ernst nehmen", zitierte das Blatt den Leiter des Gesundheitsamtes im nordrhein-westfälischen Düren, Norbert Schnitzler. Auch im westfälischen Kreis Minden-Lübbecke hieß es dem Bericht zufolge: "Die Menschen sind vernünftig und halten sich an die Regeln."
Ein Sprecher der Stadt Mönchengladbach betonte: "Aus unserer Sicht ist die Bürgerdisziplin gut." Und auch die Ruhrgebietsstadt Herne stellte ihren Bürgern "ein gutes Zeugnis" aus.
Mehr als Stichproben können die Ordnungsämter nicht leisten
Allerdings ist es für die Ordnungsämter unmöglich, alle Bürger an ihren Wohnorten zu überwachen. Die Beamten führen deshalb Stichprobenkontrollen durch oder gehen den Hinweisen von Nachbarn und Mitbürgern nach.
In der Stadt Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh wurden so neun Verstöße festgestellt. "Grundsätzlich war aus unserer Sicht das Nichteinhalten der Quarantäne aber kein besonderes Thema", hieß es dennoch im Kreis.
Nachlässigkeiten bei Maske tragen im ÖPNV
Nicht ganz so ernst nehmen manche Bürger in NRW offenbar die Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft entdeckte bei der Kontrolle von 10.400 Fahrgästen in der vergangenen Woche 762 Fahrgäste in Bussen und Bahnen, die den Mund-Nasen-Schutz nicht korrekt oder gar nicht angelegt hatten. Die meisten hätten dies aber nach Aufforderung sofort nachgeholt.
Lediglich 65 Fahrgäste hätten aus Bus oder Bahn verwiesen werden müssen, berichtete die Verkehrsgesellschaft. In Duisburg liegt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner zuletzt mit 26,7 deutlich über dem Landesdurchschnitt.