Ausverkauft ist nicht gleich ausverkauft - zumindest in Corona-Zeiten. Das wurde am Samstagabend (20.06.2020) in der Kölner Arena deutlich, die mit einem Konzert von Wincent Weiss nach der Krise wieder den Betrieb aufnahm. Statt der 20.000 Menschen, die in das "Henkelmännchen" passen, durften nur 900 dem 27-Jährigen Musiker lauschen.
Und auch nur unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Zahlreiche Sitze auf den Rängen bleiben leer, im Innenraum stehen die Besucher weiträumig verteilt - und umzäunt von Plexiglas-Boxen. In den Würfeln, in denen immer nur ein paar Zuschauer stehen dürfen, sind zur Bühne hin und nach oben offen. Damit sich die Wege der Weiss-Fans nicht kreuzen, wurde die Arena in fünf unabhängige, radikal getrennte Zonen eingeteilt. Jede hat einen eigenen Ein- und Ausgang, eigene Toiletten, eigene Getränkestände.
Einzigartiges Konzept
Das Konzept, das sich die Veranstalter ausgedacht haben, um wieder Konzerte vor Publikum spielen zu können, ist nach eigener Aussage europaweit "einzigartig". Weiss ist der erste Künstler, der es austestet. "Ich bin jetzt Versuchskaninchen für alle", sagt er.
Und auch der Popstar selbst muss sich an Auflagen halten. "Ich darf nicht aktiv zum Singen auffordern", erklärt er seinen zumeist jungen, weiblichen Fans. Die brauchen aber auch keine Aufforderung. Es kommt Stimmung auf. Anhand des Geräuschpegels kann man nur schwerlich erraten, ob gerade 900 oder 9.000 Menschen in der Halle sind.
Und auch die Resonanz nach dem Konzert ist gut. "Es war schon eine andere Stimmung", sagt Anna, 23 Jahre alt. "Aber sie war trotzdem super." Und auch Weiß, der sein letztes Konzert im Dezember vergangenen Jahres gab, ist begeistert. "Geil! Geil! Geil!", ruft er seinen Fans zu. "Vielen Dank fürs ausverkaufte Haus!"