Der erste sogenannte Bürgerinfomarkt hat am Montag in Warburg stattgefunden. Dabei wollte Amprion Fragen zu dem Großprojekt "Rhein-Main-Link" beantworten, das laut dem Unternehmen "eines der zentralen Netzausbauprojekte der Energiewende" ist.
Auf Bildschirmen konnten Besucherinnen und Besucher einen möglichen Trassenvorschlag anklicken, sich über Bauweisen und mögliche Auswirkungen auf die Umwelt informieren.
600 Kilometer lange Erdkabeltrasse
Ab 2033 soll die Stromtrasse Windenergie von Niedersachsen nach Hessen bringen und dort die Wirtschaftsregion Rhein-Main mit Strom versorgen. Die Erdkabel liegen bis zu zwei Meter unter der Erde.
Darüber gilt ein 40 Meter breiter sogenannter Schutzstreifen, "da die Kabel jederzeit für Wartungsarbeiten und Reparaturen zugänglich sein müssen." Dort darf zum Beispiel nicht mehr gebaut werden, Äcker und Felder können aber weiter bewirtschaftet werden.
Projekt in früher Planungsphase
Derzeit steckt das Großprojekt noch in einer frühen Planungsphase: Seit Ende 2023 laufen Voruntersuchungen in einem sogenannten Präferenzraum. In diesem Korridor soll nun der genaue Verlauf der insgesamt 600 Kilometer lange Stromtrasse festgelegt wird. Dafür hat Amprion einen Vorschlag entwickelt, der auch durch die Kreise Lippe und Höxter verläuft.
Bis Mittwoch haben entlang dieses Trassenvorschlags nun Bürgerdialoge stattgefunden. Neben Warburg gab es Termine in Willebadessen, Beverungen, Brakel, Marienmünster und Lügde. Anschließend folgen weitere Termine in Niedersachsen und Hessen.
Austausch mit Bürgern und Stadtverwaltungen
Auch die anliegenden Städte und Gemeinde beschäftigen sich mit dem Großprojekt. Die Stadtverwaltung Brakel teilte bereits Anfang Februar mit, dass "fristgerecht eine Stellungnahme aus städtischer Sicht bei der Bundesnetzagentur eingereicht" worden sei. Darin habe man unter anderem darauf verwiesen, dass kommunale Planung zur Windkraft nicht ausreichend berücksichtigt worden" und auch eine Querung eines Schutzgebietes "als problematisch zu sehen" sei. Um sich über den Trassen-Vorschlag auszutauschen, trifft sich Amprion auch mit Stadtverwaltungen der betroffenen Kreise.
Unsere Quellen:
- Amprion
- Stadt Brakel
- Reporter vor Ort