Die Betreiber nennen ihre Wettersimulations-Halle intern nur die „Rettungs-Arena“ - wohl deshalb, weil jeder, der darin trainiert, auf Knopfdruck gegen die anstrengendsten Wetterlagen kämpfen muss.
Trainieren, was im echten Leben kein Retter erleben möchte
Notfallsanitäter-Azubi Marc Huxoll
Svea-Thordis Krabel aus Detmold und Marc Huxoll aus Kalletal, zwei Notfallsanitäter in der Ausbildung, sind die ersten, die das ausprobieren. Sie müssen einen bewusstlosen Mann aus einem Auto herausholen.
Sie haben gerade festgestellt, dass er auch keinen Herzschlag mehr hat und sie ihn wiederbeleben müssen, fangen an, rhythmisch auf seinen Brustkorb zu drücken und ihn zu beatmen - da fängt es hörbar an zu donnern, Blitze von Scheinwerfern zucken durch die Halle - und es beginnt aus den Sprinklern über ihnen zu regnen.
„Der Boden wird rutschiger, Hilfsmittel gleiten einem leichter aus der Hand, und Patienten können bei zunehmender Kälte durch Regen auskühlen und verbluten dann im schlechtesten Fall auch viel schneller.“, so Svea-Thordis Krabel nach einer der Übungen.
Notfallsanitäter-Azubine Svea-Thordis Krabel
Extremwetter per Knopfdruck
Neben den Übenden steht immer ein Simulationsleiter des Studieninstituts Westfalen-Lippe, in dem Fall: Sarah Robinson. Per Knopfdruck kann sie mit Windmaschinen unter der Decke Sturm erzeugen, lauten Verkehrslärm wie auf einer stark befahrenen Straße einspielen, die Halle verdunkeln, mit Trockeneis-Nebel fluten oder Kunstschnee aus Seifenschaum über der Übungsstelle verteilen.
Trainingsgelände für Helfer aus Westfalen
Mit Übungspuppen und Kunstschnee werden extreme Wettersituationen geübt
Die neue Wettersimulationshalle darf von Feuerwehrleuten und Rettungsdienstlern aus Ostwestfalen-Lippe, dem Münsterland und Sauerland genutzt werden. Sie ist nach Auskunft der Betreiber die erste ihrer Art in ganz Deutschland, die speziell für Retter entworfen wurde.
Quelle:
- WDR-Reporter vor Ort
- Studieninstitut Westfalen-Lippe