Eine Hand zieht eine Spritze auf. Symbolbild / Diamorphin-Ausgabestelle

Unerwartete Wendung: Neuer Betreiber für Heroin-Ambulanz in Bielefeld

Stand: 29.10.2024, 17:02 Uhr

Die Diamorphin-Praxis am Bielefelder Hauptbahnhof bekommt einen neuen Betreiber. Das hat die Stadt am Dienstag bekanntgegeben. Nach monatelangen Streitigkeiten mit einem Arzt aus Düsseldorf hatte man zuletzt erst eine Einigung erzielt.

Von Christian Michel

Aus familiären Gründen ziehe sich Christian Plattner mit der Medikus Gruppe zurück, hatte der Düsseldorfer Arzt seinen Rücktritt begründet. Monatelang hatte er mit der Stadt Bielefeld über die geplante Praxis am Bielefelder Bahnhof gestritten.

Zu groß schienen die Differenzen in Bezug auf den Standort am Hauptbahnhof sowie die Größe der geplanten Praxis. Dann hatten beide Seiten doch noch eine Einigung erzielt. Diese ist nun hinfällig.

Arzt aus Bielefeld übernimmt die Leitung

Außenansicht des Bahnhofs Bielefeld,

Die Diamorphin-Praxis liegt am Bielefelder Hauptbahnhof

Die Heroin-Praxis wird Ende März kommenden Jahres von Robert Merkel, einem Arzt aus Bielefeld, übernommen. Der sei in der Drogenberatung und Suchthilfe bekannt, die Stadt freue sich daher über diese Lösung, betont Sozialdezernent Ingo Nürnberger.

Heroin auf Rezept

Die Umbauarbeiten in den ehemaligen Räumlichkeiten der Deutschen Post am Bahnhof sind abgeschlossen. Auf 1.400 Quadratmetern sollen sich Suchtkranke künftig aufhalten und an der Ausgabe die individuell dosierte Spritze mit Diamorphin erhalten.

Die Auflagen für die Behandlung mit dem Heroin-Ersatzstoff sind sehr hoch. Unter anderem müssen Patientinnen und Patienten bereits zwei ernsthafte Versuche unternommen haben, vom Heroin wegzukommen.

In der künftigen Diamorphin-Ambulanz sollen maximal 120 Patienten behandelt werden. Davon darf maximal jeder zehnte nicht aus Bielefeld kommen.

Unerwartete Wendung: Neuer Betreiber für Heroin-Ambulanz in Bielefeld

WDR Studios NRW 29.10.2024 00:42 Min. Verfügbar bis 29.10.2026 WDR Online


Unsere Quellen:

  • Sozialdezernent Ingo Nürnberger (Stadt Bielefeld)

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