Die Richter am Hagener Landgericht hielten drei Opferzeuginnen für glaubhaft. Die inzwischen erwachsenen jungen Frauen hatten die schweren Missbräuche im Prozess geschildert und mit ihren Anzeigen das Verfahren überhaupt angestoßen.
Die Richter gingen von mindestens 80 Einzeltaten des Grundschullehrers aus. Der 59-Jährige wurde noch im Gerichtssaal verhaftet.
Inzwischen haben sich weitere mögliche Opfer bei den Ermittlern gemeldet.
Erwachsene Ehemalige erinnern sich
Die massiven sexuellen Übergriffe sollen mal auf dem Dachboden der Schule, mal in einem Nebenraum des Klassenzimmers und auch während einer Klassenfahrt stattgefunden haben.
30 Jahre lang hatte der Sport- und Klassenlehrer an zwei Grundschulen in Altena gearbeitet. Dort soll es zwischen 2005 und 2014 zu den Übergriffen gekommen sein. Eine Frau hatte den Lehrer schon früher angezeigt. Erst drei weitere Zeuginnen hatten den aktuellen Prozess ins Rollen gebracht. Als Kinder von Verwandten in Altena eingeschult wurden, kamen bei den Frauen die Erinnerungen an ihre eigene Grundschulzeit hoch - offenbar sehr belastende Erinnerungen.
Der Angeklagte hatte die Vorwürfe vor Gericht bestritten. Er könne sich an die Schülerinnen nicht mehr erinnern. Er sei immer ein besonders engagierter Lehrer gewesen. Warum er nun angeklagt ist, könne er sich nicht erklären.
Kollegen und Eltern wurden befragt
Vor Gericht mussten die ehemaligen, inzwischen erwachsenen Schülerinnen vor Gericht aussagen. Als weitere Zeugen wurden im Laufe des Prozesses Lehrerinnen und Lehrer der Schule und auch Eltern geladen.
Unsere Quelle:
- WDR-Reporter vor Ort