Die Tat hatte sich am 17. Januar 2024 im dichten Schneetreiben ereignet. Mitten am Tag wird das Opfer, ein junger Mann aus Syrien, an einem Glascontainer in der Innenstadt von Bad Godesberg von mehreren Männern attackiert und niedergestochen.
Zwölf Stich- und Schnittwunden: Opfer schwebte in Lebensgefahr
Lebensgefährlich verletzt kann sich der 21-Jährige mit letzter Kraft vor einen Friseursalon schleppen. Dort bricht er zusammen. In einer Not-OP retten Ärzte das Leben des Mannes. Sie zählen zwölf Stich- und Schnittverletzungen.
Die mutmaßlichen Täter fliehen. Ermittler einer Mordkommission der Bonner Polizei können aber zunächst Anfang April drei Männer in Köln und schließlich im August dann drei weitere Tatverdächtige in Frechen, Hürth und Brühl festnehmen. Fünf von ihnen sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: versuchter Mord.
Mordmerkmal Heimtücke: Unter Vorwand in eine Falle gelockt
Die Polizei hatte herausgefunden, dass sich der 21-Jährige kurz vor der Attacke mit dem mutmaßlichen Haupttäter in einem Restaurant an der Villichgasse getroffen hatte. Der soll sein späteres Opfer unter einem Vorwand zu dem Treffen gelockt haben. Vier weitere Männer, es soll sich um die anderen vier Angeklagten handeln, saßen damals ein wenig abseits.
Bei dem Treffen ging es nach Angaben von Ermittlern wohl um die Abwicklung eines Geldtransfergeschäfts ins Ausland. Nach Informationen von wdr.de soll es bezüglich des Geldgeschäftes zu Unstimmigkeiten gekommen sein, weil offenbar eine Summe von 20.000 Euro nicht, wie verabredet, an einen Empfänger im Ausland transferiert wurde.
Tatbeteiligung von vier Angeklagten nicht ganz klar
Während die Bonner Staatsanwaltschaft den 22-Jährigen als mutmaßlichen Haupttäter ausgemacht hatte, war die genaue Tatbeteiligung der vier anderen Angeklagten lange unklar. Beamte der Spurensicherung hatten am Tatort zwei Messer sichergestellt.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Landgericht Bonn
- Staatsanwaltschaft Bonn