Veit Muddemann ist Mitarbeiter in der Stabsstelle Klima der Stadt Münster und - wenn man so will - deren Gradmesser. Denn Muddemann misst Temperaturen. Sowohl in der Innenstadt als auch am Stadtrand, in Wohnsiedlungen, Gewerbegebieten, auf Grünflächen.
Viel Beton, wenig Grün
Ihn interessieren die Orte in der Stadt, die sich im Sommer besonders stark aufheizen, die sogenannten Hitzeinseln. Dazu zählt auch die Stubengasse, ein zentraler Platz in der Innenstadt, fast vollständig gepflastert, umgeben von Betonbauten. "Wir stehen hier unbeschattet, auf einer vollversiegelten Fläche mitten in der Stadt. Hier weht kaum ein Lüftchen."
Muddemann hat eine Wärmebildkamera dabei. Mit der demonstriert er, wie sich die Hauswände in der prallen Sonne aufheizen. "Da sind es jetzt 34 Grad." Der Mitarbeiter schwenkt die Kamera in Richtung des einzigen Baumes auf dem Platz. "Da habe ich dann nur noch 25 bis 26 Grad."
Hitzeaktionsplan in Arbeit
Grün in der Stadt sorgt durch Schatten und Verdunstung für Abkühlung. Doch selbst im grünen Münster gibt es zu wenig davon. Was also tun? Veit Muddemann arbeitet an einem Hitzeaktionsplan für Münster, mit Vorschlägen, wie Münster an heißen Tagen runterkühlen könnte. Nächstes Jahr soll der Plan fertig sein. Auf der Wunschliste vieler Münsteraner ganz oben: die Reparatur der vielen kaputten Brunnen in der Stadt. Das wäre zumindest ein Anfang.
Andere Städte in NRW haben bereits Hitzeaktionspläne, darunter Meerbusch und Köln. Dortmund arbeitet im Moment daran.
Unsere Quellen:
- Stadt Münster
- WDR-Reporterin vor Ort