In Brilon stießen die Essener Zollfahnder am 6. November auf eine professionell eingerichtete Zigarettenfabrik – mit einer Produktionsmaschine für Zigaretten, Verpackungsanlagen und einem Lager. Hier und an etwa 20 weiteren Objekten im Sauerland, im Rheinland und im Ruhrgebiet beschlagnahmten die Zollfahnder 26 Millionen illegal produzierte Zigaretten.
Staatsanwältin: Mehr als fünf Millionen Euro Schaden
"Allein diese machen einen Steuerschaden von über fünf Millionen Euro aus", schilderte die Bochumer Oberstaatsanwältin Cornelia Kötter. Die Bochumer Staatsanwaltschaft führt das Ermittlungsverfahren. Außerdem wurden sieben Tonnen Feinschnitt, Vormaterialien und Tabak sichergestellt.
Illegale Produktion seit Frühjahr 2023
Die aufgeflogene Tätergruppe, die die Staatsanwaltschaft der organisierten Kriminalität zurechnet, soll seit Frühjahr 2023 in Brilon illegal produziert haben. Über mehrere Umschlagplätze im Sauerland sollen die Zigaretten dann auf dem deutschen und europäischen Schwarzmarkt abgesetzt worden sein, teilte die Bochumer Staatsanwaltschaft mit.
Die Essener Zollfahnder wurden bei den Ermittlungen unterstützt unter anderem durch Europol, weitere Zollfahndungsämter, die Bundespolizei und die Dortmunder Polizei sowie das Technische Hilfswerk.
13 Verdächtige in Untersuchungshaft
Am Dienstag (7.11.24) hat das Amtsgericht Bochum 13 Verdächtige in U-Haft geschickt. Derweil haben Zoll, Bundespolizei und Technisches Hilfswerk begonnen, die Fabrikhalle in Brilon leer zu räumen.
Der Präsident des Zollkriminalamtes, Dr. Tino Igelmann, geht davon aus, dass auf der Anlage in Brilon seit dem Frühjahr wöchentlich bis zu zehn Millionen Zigaretten produziert werden konnten.