Juniorwahl im Dülmener Gymnasium
Lokalzeit Münsterland. 17.02.2025. 02:32 Min.. Verfügbar bis 17.02.2027. WDR. Von Rolf Heutmann.
Schüler simulieren unter realistischen Bedingungen die Bundestagswahl
Stand: 17.02.2025, 18:14 Uhr
Zahlreiche Schulen in Westfalen und ganz NRW beteiligen sich in dieser Woche an der bundesweiten "Juniorwahl". Dabei simulieren Schüler die Stimmabgabe für die Bundestagswahl unter realistischen Bedingungen.
Von Rolf Heutmann
Ein Hauch von Aufregung herrscht unter den Schülern der 10 D des Clemens-Brentano-Gymnasiums in Dülmen vor dem Schul-Wahllokal.
Die Schülerinnen und Schüler machen ihr beiden Kreuze heute zum ersten Mal: "Es fühlt sich schon cool an, dass die eigene Meinung zählt und man mitbestimmen kann" sagt beispielsweise Christian. Die Juniorwahl ist ein Projekt zur politischen Bildung in Schulen.
Mehr als 1.300 Schulen in NRW dabei
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Lehrerin Anna Gorkiewicz hat die Schüler auf die Themen zur Bundestagswahl vorbereitet.
In der Dülmener Schule hat Lehrerin Anna Gorkiewicz ihre Schüler seit Wochen auf die Bundestagswahl vorbereitet, Wahlprogramme untersucht und die Wahlkreiskandidaten unter die Lupe genommen.
Sehr wichtig sei das, meint sie und betont, dass so auch sehr grundlegende demokratische Abläufe gelernt werden: "Einige denken, dass man nur ein Kreuz für den Bundeskanzlerkandidaten machen soll." "Aber sie merken in dieser polarisierten Stimmung mehr und mehr, dass es auf was ankommt, wirklich auf was ankommt", sagt Lars Boesenberg, der die Juniorwahl als Lehrer am Gymnasium Laurentianum in Warendorf organisiert. "Ernsthaftigkeit, Rückfragen, die Schüler wollen wissen, wer wo steht."
Wahlablauf unter realistischen Bedingungen
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In NRW beteiligen sich rund 1300 Schulen an der Juniorwahl.
Bei der "Juniorwahl", die der Verein Kumulus e.V. seit Jahrzehnten für die Schulen vorbereitet gibt es viel Vor- und viel Nachbereitung, aber auch einen ganz normalen Wahlgang. Alle Schüler haben vorher eine Wahlbenachrichtigung bekommen, der Gang in die Wahlkabine, die beiden Kreuze machen, Einwerfen in die Urne. Die Ergebnisse werden, wie bei der richtigen Bundestagswahl erst am Sonntag nach Schließung der Wahllokale bekanntgegeben.
"Allein das zeigt, wie wichtig diese Wahl ist", findet Florian Wolf, der das Projekt betreut. "Es ist ein Angebot für Schulen, um lebendigen, aktuellen Unterricht zu machen und zu vermitteln, Demokratie kann auch Spaß machen." Jedes Mal zur Bundestagswahl verdopple sich die Zahl der Schulen, die teilnehmen. Es spricht sich rum bei den Lehrern, glaub Wolf.
Schüler finden die Juniorwahl wichtig
Für die Schüler der 10 D in Dülmen ist diese besondere Schulaktion wichtig, sagen sie selbst. Auch wenn ihre Stimmen wegen ihres Alters für die eigentliche Bundestagswahl keine Rolle spielen.
Für den Wahlausgang sowohl an ihrer Schule als auch in ganz Deutschland sind die Schüler zuversichtlich. Frederik drückt das so aus: "Ich bin optimistisch. Wenn die Leute im Bundestag zusammenhalten, werden sie auch eine gute Regierung bilden."
Unsere Quellen:
- Schüler des Clemens-Brentano-Gymnasiums in Dülmen
- Lehrerin Anna Gorkiewicz, Clemens-Brentano-Gymnasium Dülmen
- Lehrer Lars Boesenberg, Gymnasium Laurentianum Warendorf
- Florian Wolf, Verein Kumulus e.V.
- Reporter vor Ort