Honig muss genau gekennzeichnet sein: Wo kommt er her und wie ist die botanische Zusammensetzung? Die Analysen liefern Hinweise zur Biodiversität und vor allem wichtige Informationen für Allergiker. Allerdings ist die Bestimmung des Honigs zeitaufwendig.
Um Honig genau zu bestimmen, müssen Expertinnen und Experten im Labor mindestens 500 Pollenkörner händisch zählen und identifizieren. Wenn die Leitpolle gefunden ist, kann der Honig korrekt ausgezeichnet werden, beispielsweise als Lindenhonig.
Künstliche Intelligenz lernt Pollenarten anhand von Bildern kennen
Viele Imkerinnen und Imker können sich regelmäßige Analysen jedoch nicht leisten und schätzen dann selber, welche Zusammensetzung der Honig hat. "Solche Selbsteinschätzungen sind oft falsch, wie Studien zeigen“, erklärt Informatiker Philipp Viertel vom Campus in Minden. Mit seiner Forschung will er die Laborarbeit vereinfachen.
Mithilfe eines KI-basierten Verfahrens wertet Philipp Viertel Bilder von Pollen verschiedener Honigarten aus. So lernt die KI anhand von vielen verschiedenen Bildern, wie zum Beispiel Rapshonig aussieht. Wenn dann wieder eine Honigprobe ins Labor kommt, können die Forschenden Fotos machen und diese von der KI abgleichen lassen. Viel schneller als der Mensch kann die KI erkennen, um welche Art es sich handeln muss.
Praxistests sollen System verbessern
"Die Software für das Verfahren ist einsatzbereit für den Praxistest", sagt Philipp Viertel. Er hofft, dass sich bald ein Labor findet, das den neuen Prozess testet. Dann könnte er in der Praxis nachjustieren.
Auf das Thema aufmerksam geworden ist Viertel übrigens durch den Verein "Bienenfreunde Minden", der sich an die Hochschule gewandt hatte. Mit seiner Forschung will der Informatiker jetzt das Problem der Imker lösen.
Unsere Quellen:
- Hochschule Bielefeld
- Informatiker Philipp Viertel