Mit rot-weißem Absperrband waren die Türen der Kindertagesstätten in Trägerschaft des evangelischen Kirchenkreises Gütersloh am Freitagmorgen zugeklebt. Unter dem Motto "Wir schließen! … Noch nicht!" wollten die Einrichtungen auf die aus ihrer Sicht unzureichende Finanzierung aufmerksam machen.
Mit Plakaten und im persönlichen Gespräch mit Eltern machten die Erzieherinnen und Erzieher ihre Position deutlich. Vor dem Hintergrund gestiegener Energie- und Personalkosten brauche es schnell mehr Geld für Kitas. Die derzeitigen Mittel reichten nicht mal für den Mindest-Personalschlüssel.
Mindest-Personalschlüssel nicht ausreichend
Der Personalschlüssel sei zudem noch aus dem Jahr 2008. Seitdem hätten sich die Anforderungen an Kitas aber verändert. Frühkindliche Bildung und pädagogische Begleitung bräuchten gutes Personal. Kitas dürften nicht zu reinen "Verwahr-Anstalten" für Kinder verkommen, fordert Pfarrerin Kerstin Pilz, die beim Kirchenkreis Gütersloh für Kitas zuständig ist.
Kitas sammeln Unterschriften
Ihre Forderungen haben die Kitas in einem Brief an die Landtagsabgeordneten aus der Region zusammengefasst. Viele Eltern unterschrieben den Brief. "Vielleicht wachen die dann da oben mal auf und sehen mal, was hier passiert", begründet ein Vater seine Unterschrift.
Knappe Finanzierung hat bereits Auswirkungen
Die dünne Personaldecke bekommen die Eltern schon jetzt immer wieder zu spüren. Etwa, wenn die Kita darum bittet, Kinder wenn, möglich zu Hause zu betreuen, wenn Erzieherinnen oder Erzieher sich krank melden.
Durch die knappe Finanzierung gebe es in solchen Fällen kaum Puffer. Das dürfe nicht der Standard werden, meint Pfarrerin Kerstin Pilz.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 17.11.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit OWL und im Radio auf WDR 2.