30 Krankenhausbetten, Rollstühle, OP-Liegen und –Lampen und kistenweise Verbandsmaterial: Es ist erstaunlich, was alles in den großen LKW passt, der zwei Stunden später nach Dnipro starten soll.
Claus Overfeld hat die Mitglieder des Vereins „Greven hilft der Ukraine“ zusammengetrommelt, um den Laster zu beladen. Krücken, Gitterbettchen, Windeln für Erwachsene - die gesammelten Spenden aus der Krankenhausauflösung lassen erahnen, wie die Situation am Zielort ist.
Hilfe nach Bombenangriffen dringend benötigt
Dnipro, knapp 400 Kilometer östlich von Kiew, war in dieser Woche Ziel von russischen Bombenangriffen. Dabei wurde unter anderem ein Kindergarten getroffen. Mindestens 18 Menschen sollen verletzt worden sein, darunter fünf Kinder.
Claus Overfeld packt Kisten mit Oberbetten und Kissen auf den LKW: „Die sind sofort einsetzbar und brauchen keine Bettwäsche“, sagt er und man spürt, wie sehr er sich darüber freut.
Roman Jarovji ist selbst Ukrainer. Er hat den LKW nach Greven gebracht, auf dem Rückweg eines Transports in die Niederlande. Da passt es gut, dass die Ladefläche frei ist für die Krankenhausutensilien. Denn in der Ukraine werden die Spenden aus Greven für den Aufbau eines Not-Lazaretts dringend gebraucht.
Weiter Hilfe für Ukraine in Planung
Dabei ist die Lagerhalle des Vereins am Rande von Greven auch nach der Beladung des LKW noch gut gefüllt: eine Herz-Lungenmaschine, ein Ultraschallgerät und eine Reinigungsvorrichtung für OP-Besteck haben nicht mehr auf den LKW gepasst. Sie gehen erst das nächste Mal mit.
Nach drei Tagen Fahrtzeit meldet sich Roman Jarovji aus Dnipro. „Die Lage hier ist nicht gut“, erzählt er in gebrochenem Englisch am Telefon. Die Bomben hätten Häuser zerstört. Demnächst, vielleicht in ein paar Wochen, wird er wohl wieder einen LKW von Greven in die Ukraine fahren. Denn in Köln wird ein Krankenhaus aufgelöst, sagt Claus Overfeld, „und dann dürfen wir wieder räumen.“
Unsere Quellen:
- Verein "Greven hilft der Ukraine"
- Reporterin vor Ort