Heute machen sie ernst. Bei ihrer Bio-Müllabfuhr in Wilnsdorf-Rudersdorf kontrollieren Justin Böcking und Müllwagen-Fahrer Christian Schneider jede einzelne Tonne. Finden sie eine Plastiktüte, klemmen sie eine rotes Infoschild unter den Deckel. Die Tonne bleibt stehen. "Wir sind etwa zwei Stunden unterwegs und haben schon über 20 Tonnen stehen gelassen!"
Falsche Inhalte in den Mülltonnen
Die betroffenen Haushalte müssen nachsortieren und bis zur nächsten Leerung warten. Meist sind es Plastiktüten, aber auch Alufolie, Metall und andere Verpackungsmaterialien landen unerlaubt im Biomüll.
Nach einer Info- und Warnphase von August bis Ende September greift die Gemeinde Wilnsdorf jetzt durch. "Die Leute hatten Zeit, sich einzustellen, das ist OK," meint Christian Schneider. Viele Wilnsdorfer finden das auch.
Dabei geht es nicht nur um schädliche Einträge von Mikroplastik in die Umwelt. Entsorger und Deponien haben erheblich mehr Aufwand, wenn sie Fremdstoffe aus dem Biomüll aussortieren müssen, bevor er kompostiert werden kann.
Biomüll bald teurer?
Auch deshalb befürchtet Bürgermeister Hannes Gieseler (SPD), dass die Gebühren im nächsten Jahr steigen werden: "Wir haben das Problem, dass die Kompostierwerke unseren Biomüll nicht mehr annehmen und wir müssen ihn dann als teuren Restmüll entsorgen lassen!"
Trotz zahlreicher Bürgerinformationen und Ankündigungen der strengen Kontrollen hat sich in Wilnsdorf noch nicht viel geändert. Von 800 Tonnen mussten Christian Schneider und Justin Böcking bei ihrer Fahrt etwa 40 ungeleert stehen lassen.