Es war ein folgenschweres Unglück, das sich im September 2021 in der Stadt Haltern am See ereignet hatte. Kurz vor der offiziellen Inbetriebnahme stürzte ein 240 Meter hohes Windrad mit kilometerweit hörbarem Getöse in sich zusammen. Menschen wurden nicht verletzt. Doch der Schaden war groß.
Probleme mit speziellen Betontürmen
Jetzt sind auch 18 baugleiche Anlagen in Haltern, Beckum und Jüchen, sowie in Windparks in Brandenburg durch Nordex ersetzt worden. Gutachten hatten ergeben, dass es auch bei ihnen Probleme mit den Turmkonstruktionen aus Spannbeton geben könnte. Sie stammten von demselben Zulieferer.
Sprengung statt Abriss
Einige der Anlagen waren so marode, dass sie nur noch gesprengt werden konnten. In Haltern und Beckum verfolgten viele Menschen aus sicherer Distanz die spektakulären und präzisen Zusammenstürze. Inzwischen sind laut Nordex überall Ersatz-Anlagen eines anderen Typs in Betrieb.
Der Anlagen-Hersteller macht keine Angaben dazu, wie teuer der Austausch der Windräder insgesamt gewesen ist. Experten gehen jedoch von einem dreistelligen Millionenbetrag aus. Zudem seien die Anlagen-Betreiber für die ausgefallene Stromeinspeisung entschädigt worden, unter anderem durch Versicherungen.
Lange Ursachenforschung
Nordex hatte bereits kurz nach dem Einsturz des Windrades in Haltern sicherheitshalber alle baugleichen Anlagen abschalten lassen. Die Analyse der Schadensursache zog sich dann ein Jahr hin. Der Einsturz eines Windrades eines anderen Herstellers in Gescher im Münsterland (2023) hatte mit dem Fall in Haltern aber nichts zu tun.
Unsere Quellen:
- WDR-Autor
- Nordex-Sprecher