Schwestern wegen Mordversuchs an Mutter in Arnsberg vor Gericht
Stand: 09.01.2025, 14:14 Uhr
Zwei Schwestern müssen sich seit heute wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes am Landgericht Arnsberg verantworten. Sie sollen versucht haben, das Haus ihrer Mutter in Medebach anzuzünden.
Von Heinz Krischer
Im Januar vor drei Jahren, gegen drei Uhr nachts, sollen die Schwestern zusammen mit ihren Lebenspartnern zu dem Haus der Mutter in Medebach gefahren sein. Dort entzündeten sie ein Feuer - so die Staatsanwaltschaft Arnsberg .
Die heute 33-jährige Tochter und ihre 25-jährige Schwester, die in Detmold und Geseke leben, hätten gewusst, dass ihre Mutter in dem Haus schlief. Und sie hätten das Feuer an dem Haus angezündet in der Erwartung, dass die Mutter bei dem ausbrechenden Brand stirbt, so die Staatsanwaltschaft.
Heimtückischer Mordversuch
Deshalb sind die beiden Frauen, der Ehemann der einen und der Lebenspartner der anderen, wegen schwerer Brandstiftung und wegen versuchten, heimtückischen Mordes angeklagt.
Angeklagte beim Prozessauftakt in Arnsberg
Der Mordversuch sei jedoch gescheitert, weil die Mutter Geräusche gehört hatte, nachschaute und das Feuer löschen konnte, bevor es größeren Schaden anrichtete.
Mögliches Motiv: Rache an der Mutter
Beim Prozessauftakt gaben heute die Verteidiger der Schwestern eine Erklärung ab, auch die Lebenspartner sagten aus. Die Schwestern erklärten, sie hätten ihre Mutter nicht töten wollen. Sie hätten ihr nur einen Denkzettel verpassen wollen, sie ordentlich verprügeln wollen.
Sie hätten an jenem Abend vor drei Jahren zusammengesessen und darüber gesprochen, dass sie als Kinder sexuell missbraucht worden seien, dass sie eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitten – und sie machten ihre Mutter dafür verantwortlich.
Als sie nachts an dem Haus in Medebach waren, hätten sie aber ihre Mutter nicht angetroffen und stattdessen das Feuer gelegt – um "zumindest irgendwas kaputt zu machen". Der Prozess geht nächste Woche weiter.
Quelle:
- Landgericht Arnsberg