
Geständnis im Prozess um mehrfache Vergewaltigung in Werl und Oberhausen
Stand: 15.04.2025, 14:56 Uhr
In einem Prozess um die Vergewaltigung von zwei Frauen in Oberhausen und Werl hat am Dienstag der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Der 41-jährige Mann aus Wickede steht in Arnsberg vor dem Landgericht. Er saß schon einmal wegen Vergewaltigung im Gefängnis.
Von Heinz Krischer
Er habe die Wohnungen der Opfer zufällig ausgewählt, weil sie dunkel waren, weil er dachte, es sei niemand da, weil er dringend Geld brauchte. So schilderte es der Anwalt des Angeklagten heute Morgen im Landgericht Arnsberg.
Im Auftrag seines Mandanten verlas er dessen Geständnis. Darin räumt der Mann aus Wickede alle Vorwürfe der Staatsanwaltschaft ein, leugnet nichts. Im Oktober vorigen Jahres soll er demnach zunächst in die Wohnung seiner Lebensgefährtin eingebrochen sein, um Geld zu stehlen.
In Oberhausen und Werl Frauen vergewaltigt
Dann soll er in den folgenden Tagen zunächst in eine Wohnung in Oberhausen eingestiegen sein. Als die dort lebende Frau ihn überraschte, soll er sie mit einem Küchenmesser bedroht, ausgeraubt, gefesselt und vergewaltigt haben.
Ähnlich soll es zwei Tage später in Werl abgelaufen sein. Dort soll er nachts in eine Wohnung eingebrochen sein, die Bewohnerin ausgeraubt und vergewaltigt haben.
"Ich weiß, welch schweres Leid ich den Frauen angetan habe und entschuldigte mich dafür", sagte er heute im Gerichtssaal. Er habe unter dem Einfluss von Drogen gestanden und er sei eingebrochen, um sich Geld für weitere Drogen zu beschaffen.
Ihn habe seine Vergangenheit eingeholt
Bei den Überfällen auf die Frauen habe ihn plötzlich seine Vergangenheit eingeholt, sagte er in seinem Geständnis. Schon einmal war er wegen Vergewaltigung zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nachdem er wieder draußen war, lief es offenbar jahrelang gut.
"Bis zum 8. Januar vorigen Jahres", sagte seine frühere Lebensgefährtin. Sie hatte fast neun Jahre mit ihm zusammengelebt, sie haben einen gemeinsamen Sohn. Sie beschrieb ihn als zuverlässig, er sei fürsorglich, sein Sohn liebe ihn über alles. "Er war nie aggressiv, nie gewalttätig. Deshalb schockiert mich das auch so."
An jenem 8. Januar verließ er plötzlich fluchtartig die bis dahin harmonische Familie. Tauchte unter. Für sieben Wochen, ohne sich zu melden. Erklärte es später mit einem übergroßen Druck, dem er entflohen sei.
Lebensgefährtin ahnte von nichts
Dann, im September, floh er wieder - da kam es dann im Anschluss zu den grausamen Vergewaltigungen. "Ich wusste, dass er mal im Gefängnis war", sagte die Lebensgefährtin. Wegen Kleinigkeiten, habe er ihr gesagt.
Umso mehr brach eine Welt zusammen, als sie von den Vergewaltigungs-Vorwürfen erfuhr und von der ersten Verurteilung vor gut fünfzehn Jahren. Der Prozess soll nach Ostern fortgesetzt werden.
Unsere Quellen:
- Öffentliche Verhandlung im Landgericht Arnsberg