Die ZöllnerInnen stießen im Keller des Wohnhauses auf ein Matratzenlager.

Razzia wegen Betrugsverdacht in Bocholter Nagelstudio

Stand: 30.01.2025, 19:27 Uhr

Wegen knapp einer halben Million Euro Schaden durch Sozilalversicherungsbetrug hat der Zoll in Bocholt ein Nagelstudio und im Ruhrgebiet zahlreiche Wohnungen durchsucht.

In dem Bocholter Nagelstudio sollen bis zu neun Menschen vietnamesischer Herkunft mutmaßlich illegal gearbeitet haben. Eine dort beschäftigte Frau habe in einem fensterlosen Kellerraum des Studios gewohnt und geschlafen, teilte das Hauptzollamt Münster mit.

Im Keller eines Wohnhauses fanden die Ermittler laut Pressemitteilung des Hauptzollamtes ein Matratzenlager mit sechs Schlafplätzen, das mutmaßlich als Schlafstätte für die Beschäftigten des Nagelstudios diente.

Bett und Tisch in Nagelstudio

Bett in einem fensterlosen Kellerraum unterhalb des Nagelstudios

"Branchenüblich ist, die Beschäftigten zu fünfzig Prozent am Umsatz zu beteiligen", sagt Britta Flothmann, Pressesprecherin des Hauptzollamtes Münster. Die gemeldeten Umsätze liegen dafür um ein Vielfaches unterhalb der tatsächlichen Einnahmen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt unter anderem wegen Sozialversicherungsbetrug und illegaler Beschäftigung. Die bislang ermittelte Schadenssumme: rund 480.000 Euro.

Insgesamt 120 Einsatzkräfte waren an verschiendenen Orten im Einsatz, außerdem ein Bargeldspürhund. Neben der Durchsuchung im Bocholter Nagelstudio wurden zwölf weitere Objekte dursucht, unter anderem auch in Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und Berlin.

Unsere Quellen:

  • Staatsanwaltschaft Münster
  • Hauptzollamt Münster
  • dpa

Über dieses Thema berichten wir am 31.01.2025 auch in der Lokalzeit Münsterland auf WDR 2.