Dass Wolfgang Schmidt aus dem Kreis Herford seiner Smartwatch einmal das Leben verdanken würde, hätte er vor ein paar Monaten noch nicht für möglich gehalten. Und doch: nur dank ihr ist er noch da.
Notfall erkannt
Alles passiert am 13. Juni. Der 69-jährige frühstückt mit seiner Frau Ilona Schmidt und möchte nur kurz zur Toilette gehen. Dafür lässt er sein Handy bei seiner Frau liegen. Eigentlich sehr untypisch. Seine Smartwatch hat er aber umgelegt.
Im Bad bekommt er Herzrhythmusstörungen. Die Uhr erkennt den Notfall und kontaktiert die 112. Seine Frau, die ihm die Uhr geschenkt hat, bekommt davon nichts mit. Kurze Zeit nach dem ausgesendeten Notruf klingelt Wolfgang Schmidts Handy. Seine Frau geht ans Telefon.
Automatischer Alarm bei der Notrufzentrale
"Ich dachte, es ist vielleicht jemand von der Versicherung und mein Mann ist im Bad, dann kann ich das entgegennehmen. Dann war aber die Notrufzentrale dran und fragte mich, ob ein Notfall vorliegt", erzählt die Ehefrau.
Im Bad angekommen, gibt die Notrufzentrale direkte Anweisungen, wie Ilona Schmidt das Herz ihres Mannes zu massieren hat, bis der Notarzt vor Ort ist. Wolfgang Schmidt wird daraufhin ins Klinikum Herford gebracht und bekommt einen Herzschrittmacher eingesetzt.
Die erste Rettung durch Smartwatch im Kreis Herford
Es war Glück im Unglück für den 69-jährigen. Alles passte zusammen: Die umgelegte Uhr, der ausgesandte Notruf und seine Frau, die vor Ort war. Gleichzeitig ist Wolfgang Schmidt der Erste im Kreis Herford, der durch den Notruf einer Smartwatch gerettet werden konnte.
Wäre sie nicht gewesen, wäre er heute wahrscheinlich nicht mehr am Leben, das sagt auch Leiter der Kardiologie im Klinikum Herford, Prof. Jan Kähler, der ihm den Herzschrittmacher einsetzte.
Eigentlich hatte Ilona Schmidt ihrem Mann die Uhr nur geschenkt, weil sie es als Gimmick wahrgenommen hat. Heute, nach dem Vorfall, trägt auch sie ihre Smartwatch viel bewusster.