Morgens gegen 7:30 Uhr in Kierspe: Phil Penninger ist mit seinen Kindern unterwegs, zu Fuß. Sie müssen aufpassen. Riesige Lastwagen donnern an ihnen vorbei. Die Straße ist eng, zu eng. Manche Lkw weichen auf den Bürgersteig aus.
Die Verkehrssituation in Kierspe hat sich deutlich verschärft, nachdem in der Nachbarstadt Lüdenscheid ein Durchfahrtsverbot für Lkw verhängt wurde.
Verkehrsprobleme verlagert?
Das passierte, weil in Lüdenscheid kein Durchkommen mehr war, nachdem die Autobahn 45 mit der Rahmedetalbrücke gesperrt wurde. Der Auto- und Lkw-Verkehr musste ausweichen, zuerst über Lüdenscheid, jetzt über Kierspe.
Verkehrszählungen des Märkischen Kreises haben ergeben, dass die Zahl der Lkw in Kierspe seit dem Durchfahrtsverbot in Lüdenscheid stark gestiegen ist, je nach Messstelle um 25 bis 30 Prozent auf bis zu 2.000 Fahrzeuge am Tag.
Durchfahrtsverbot auch in Kierspe?
Bewohner von Kierspe wünschen sich auch für ihre Kleinstadt ein Lkw-Durchfahrtsverbot. Doch so einfach sei das nicht, sagt Horst Peter Hohage von der Kreisverwaltung. "Das Fahrverbot für bestimmte Fahrzeugarten ist (...) nur die Lösung, wenn alle anderen milderen Mittel nicht mehr in Betracht kommen (...) und auch nur für besonders schwerwiegende Situationen."
Manche in Kierspe hoffen jetzt, dass die Brücke am Ende der Ortsdurchfahrt dem massenhaften Verkehr auf Dauer nicht standhält und die Durchfahrt deshalb verboten wird. Doch noch ist es nicht soweit.
Über dieses Thema berichten wir am 16.10.2023 auch in der Lokalzeit Südwestfalen im WDR Fernsehen.