Anwohner in Sorge: Windrad-Flügel in Langenberg bei Sturm abgeknickt
Lokalzeit OWL. 30.09.2024. 02:29 Min.. Verfügbar bis 30.09.2026. WDR. Von Theo Knepper.
Langenberg: Abgeknickter Windrad-Flügel wird abgebaut
Stand: 15.10.2024, 07:54 Uhr
Das abgeknickte Rotorblatt in Langenberg soll abgebaut werden. Vor drei Wochen hatte ein Sturm den Windradflügel beschädigt.
Von Susanne Schoeppner und Markus Rinke, Peter Cohrs
Bedingung für die Demontage des abgeknickten Windrads ist, dass das Wetter ruhig ist. Bei starkem Regen oder heftigen Wind kann das Rotorblatt nicht abgebaut werden, teilt der Kreis Gütersloh mit. Er hat die Zusage für die Arbeiten vom Hersteller bekommen. Sie sollen in der kommenden Woche, ab Montag, 21. Oktober, stattfinden.
Teile vom defekten Windrad lösen sich
Auch drei Wochen nach dem Sturm beschäftigt das beschädigte Windrad noch die Anwohner. Die Feuerwehr musste am vergangenen Sonntag anrücken, weil sich Teile gelöst hatten. Kurz vorher hatten noch Anwohner die umliegenden Felder nach Teilen abgesucht.
Absturz aus 160 Metern Höhe
Ende September (27.09.2024) war der Wind mit fast 80 km/h durch Langenberg im Kreis Gütersloh gefegt. Eigentlich hätte ein Bauwerk wie ein Windrad das aushalten müssen, hat es aber nicht. Ein Flügel des Windrads ist plötzlich abgeknickt und krachend aus rund 160 Metern Höhe zu Boden gefallen. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand.
Warn-App NINA löste Alarm aus
Polizei und Feuerwehr sperrten den Bereich um das beschädigte Windrad großräumig ab. Anwohner wurden gebeten, sich entsprechend vorsichtig zu verhalten. Die Feuerwehr verbreitete die Gefahrenmeldung auch über die Warn-App NINA.
Das Gebiet rund um das defekte Windrad ist nun abgesperrt
Einige Anwohner waren daraufhin in Sorge, es könnten noch weitere Trümmerteile umherfliegen. Die Feuerwehr konnte aber mittlerweile Entwarnung geben. Gegenüber dem WDR schätzt sie die Lage jetzt nach dem Sturm als unkritisch ein. Es wurden auch keine weiteren Geschehnisse gemeldet.
Das Windrad war erst im vergangenen Jahr in Betrieb genommen worden. Jetzt ist das Windrad abgeschaltet und vom Netz genommen worden.
Große Sorge in der Nachbarschaft
Im benachbarten Rheda-Wiedenbrück im Ortsteil Lintel schaut man erschrocken auf die Ereignisse von Freitag in Langenberg. Denn hier sollen in naher Zukunft insgesamt neun baugleiche Anlagen desselben Betreibers aufgestellt werden.
Dort ist nur ein Abstand von 400 Metern zu den Wohnhäusern vorgesehen. "Zu wenig", sagt Jörg Greweling, Sprecher der "Bürgerinitiative Lintel - für erneuerbare Energien mit Augenmaß". "Auch wenn nicht immer etwas passieren muss, ist Vorsorge Pflicht."
Eigentümer sehen keine Gefahr für Anwohner
Die Rheda-Wiederbrücker Energiegenossenschaft ist Eigentümerin der havarierten Anlage in Langenberg. Bislang habe man noch keine Erkenntnisse, wieso der Windradflügel einfach einknicken konnte.
Schwere Anlagenteile seien aber nur direkt am Windrad heruntergekommen. Das Unglück in Langenberg werde nun instrumentalisiert; von den herabfallenden Anlagenteilen sei nie eine Gefahr ausgegangen, heißt es.
Immer wieder Windrad-Unfälle
Das eingestürzte Windrad in Gescher war schon viele Jahre alt
Erst im Sommer vergangenen Jahres gab es in Gescher im Kreis Borken einen ähnlichen Fall. Dort war ein komplettes Windrad eingestürzt.
Dasselbe passierte vor drei Jahren in Haltern am See. Dort war daraufhin ein weiteres Windrad aus Sicherheitsgründen gesprengt worden. Gutachter hatten bei der baugleichen Anlage schwere Konstruktionsfehler festgestellt.
Unsere Quellen:
- Polizei Gütersloh
- Feuerwehr Gütersloh
- Kreis Gütersloh
- WDR-Wetterredaktion
- Jörg Greweling, Bürgerinitiative Lintel