Insgesamt wurden 2024 knapp 42,9 Millionen Übernachtungen gezählt - ein neuer Rekord, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Demnach gab es auf Campingplätzen hierzulande 1,4 Prozent mehr Übernachtungen als 2023 und fast ein Fünftel mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Mit Ausnahme der von Reisebeschränkungen und Beherbergungsverboten geprägten Coronajahre 2020 und 2021 ist die Zahl der Campingübernachtungen laut der Statistiker in den vergangenen Jahren nahezu kontinuierlich gestiegen. Binnen 20 Jahren hat sich die Zahl sogar verdoppelt: 2004 meldeten die Campingplätze noch 21,4 Millionen Übernachtungen.
Camping auch in NRW immer beliebter
Auch in NRW nimmt die Camping-Begeisterung seit Jahren zu. Zählten die Statistiker 2019 knapp unter zwei Millionen Übernachtungen, waren es 2023 schon gut 2,5 Millionen. Im vergangenen Jahr lag die Zahl nochmal um ein Prozent höher bei fast 2,7 Millionen.
Beliebteste Region der Camperinnen und Camper war 2024 erneut die schleswig-holsteinische Ostsee mit 3,4 Millionen Übernachtungen, gefolgt vom Schwarzwald (2,6 Millionen). In NRW zog es die meisten Camperinnen und Camper ins Münsterland - hier wurden laut dem Statistischen Bundesamt rund 557.000 Übernachtungsgäste gezählt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit einer knappen halben Million Übernachtungen der Teutoburger Wald und der Niederrhein.
Rekordzahlen auch für 2025 möglich
Ein Ende der Camping-Welle in Deutschland ist offenbar nicht abzusehen. "Der Trend ist, dass Camping immer beliebter wird", erklärte Frank Schaal, Geschäftsführer vom Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland. Dies gelte vor allem für junge Leute und Familien. Daher erwartet er auch für 2025 wieder rekordverdächtige Zahlen: "Ich gehe mal davon aus, dass wir mindestens das Ergebnis vom letzten Jahr erreichen - wahrscheinlich ein bisschen mehr", so Schaal.
Zudem sei in den vergangenen Jahren die Zahl der Freizeitfahrzeuge - also Reisemobile und Caravans - erheblich gestiegen. Davon profitiere die Branche.
Campers Paradise: Abenteuer Wohnmobil. Heimatflimmern . 11.04.2025. 43:36 Min.. UT. AD. Verfügbar bis 11.04.2026. WDR. Von Carolin Wagner.
Camping-Boom lässt Preise steigen
Der Boom lässt allerdings auch die Preise klettern. Übernachtungen auf Campingplätzen etwa haben sich dem Statistischen Bundesamt zufolge in den vergangenen Jahren etwas stärker verteuert als die Übernachtungspreise insgesamt: 2024 waren Wohnmobilstellplätze gut ein Viertel (27,7 Prozent) teurer als im Coronajahr 2020. Der Preisanstieg bei der Campingplatzgebühr fiel mit einem Plus von 24,6 Prozent nur wenig geringer aus.
Zum Vergleich: Über alle Formen von Unterkünften hinweg verteuerten sich Übernachtungen im selben Zeitraum um 23,1 Prozent - die Verbraucherpreise insgesamt um 19,3 Prozent.
Übernachtungszahlen beim Camping steigen auf Rekord. WDR Studios NRW. 28.04.2025. 00:47 Min.. Verfügbar bis 28.04.2027. WDR Online.
Unsere Quellen:
- Zahlen des Statistischen Bundesamts
- Nachrichtenagentur Reuters
- Nachrichtenagentur dpa