2. Mord an einer Shoah-Überlebenden - Frankfurt 1992
Wie kann es sein, dass ein Rechtsterrorist eine Holocaust-Überlebende erschießt, für die Tat über 20 Jahre später erst verurteilt wird und dann Rassismus oder Antisemitismus keine Rolle gespielt haben sollen? Um diese Frage geht es in der zweiten Folge von "Schwarz Rot Blut". Es geht um den Mord an der Jüdin Blanka Zmigrod 1992 in Frankfurt am Main.
Von Marianna Deinyan, Lena Kampf, Gilda Sahebi, Nele Posthausen, Andreas Spinrath
Am 23. Februar 1992 wird die 68-jährige Blanka Zmigrod auf dem nächtlichen Nachhauseweg erschossen. Der Täter flieht mit dem Fahrrad und setzt sich am Tag darauf in den Flieger nach Schweden, wo er wegen diverser Mordversuche und Banküberfälle gesucht wird. Es ist der Rechtsterrorist John Ausonius. Und sein Opfer, Blanka Zmigrod, ist Jüdin. Sie hat den Holocaust überlebt.
Als Ausonius in Schweden festgenommen wird, stoppen die deutschen Behörden ihre Ermittlungen. Erst 26 Jahre später wird der Fall neu aufgerollt und als einer von 3.000 Altfällen nach der Selbstenttarnung des NSU auf ein rechtes Tatmotiv geprüft.
Konnte John Ausonius wissen, dass Blanka Zmigrod Jüdin ist? Wieso weisen seine Taten Parallelen zu den Morden des NSU auf? Und wie hat sich die Anerkennung rechter, rassistischer und antisemitischer Tötungsdelikte seitdem verändert?
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Mitwirkende
Autor:innen, Recherche und Manuskript: Marianna Deinyan, Lena Kampf, Gilda Sahebi, Nele Posthausen, Andreas Spinrath
Idee und Konzept: Dinah Rothenberg
Redaktion: Leslie Rosin, Johannes Nichelmann, Miriam Hochhard, Georgia Seifert, Tobias Gnädig
Regie: Philippe Brühl
Covergestaltung: Philipp Pongratz, Rouven Bäumer
Inhaltliche Beratung: Heike Kleffner
Technische Unterstützung: Christian Hagmayer und Timothy Field
Technische Realisation: Peter Harrsch
Regieassistenz: Katarina Schnell, Hajar Asyura
Sprecher:innen: Philipp Anft, Claudia D’Avino, Miltiadis Oulios, Ioannis Skouras
Besonderer Dank an: Philipp Neuhaus, Kutlu Yurtseven, Heike Kleffner, Kati Lang, Andreas Heinz und Sué Gonzalés Hauck