Katharina Klement hat an der Hochschule für Musik und darstellende Künste Wien Klavier, Komposition und elektroakustische Kunst studiert. Obwohl sie sich zu Improvisation und experimentellen Herangehensweisen an Musik hingezogen fühlte, ging sie zunächst durch die klassische Ausbildung. Damals gab es keine Alternative. Der sich daran anschließende Weg von einer reproduzierenden zu einer produzierenden Künstlerin war lang - nicht nur auf Grund äußerer Umstände. Auch innerlich musste sich erst die Gewissheit entwickeln und festigen, dass sie dazu fähig ist. Und, dass sie es darf.
Geprägt wurde Katharina Klement von John Cage. Seiner befreienden Definition von <<Musik>>, der gemäß alles zu musikalischem Material werden kann. Und der Präparierung der Saiten, durch die er bis dahin unerhörte Klänge auf einem Flügel erzeugt hat.
Seit nunmehr über zwei Jahrzehnten wird das Schaffen von Katharina Klement hoch geschätzt. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen gehört u.a. der Musikpreis der Stadt Wien, der ihr 2021 verliehen wurde. Aber ihre Strahlkraft wirkt auch über die Wiener Szene hinaus. Sie spielt in Stockholm, Chicago und St. Petersburg. Und das ist nur eine kleine Auswahl.
Zum Abend beim Festival Blaues Rauschen im Dortmunder Künstlerhaus war sie neben Analogsynthesizer, Ringmodulator, Freezer und Looper mit einer Zither im Gepäck angereist, einem sehr seltenen Instrument im Kosmos der experimentellen Musik.
„Reservoir“ besticht durch die Präzision, mit der Katharina Klement die Haptiken einzelner Elemente herausarbeitet. Die so entstehenden Klangobjekte sind in ständigem Wandel begriffen und lösen sich mal gegenseitig ab, mal fließen sie ineinander.
Reservoir | 28:43
Katharina Klement
vessel 1.2 (part 1) | 6:34
Katharina Klement
vessel 1.2 (part 2) | 5:38
Katharina Klement
vessel 1.2 (part 3) | 2:32
Katharina Klement
vessel 1.2 (part 4) | 9:36
Katharina Klement
Moderation: Ilka Geyer
Redaktion: Markus Heuger