Wenn Komponistinnen und Komponisten im Konzertsaal auf Tanzbarkeit abzielen, machen sie sich verdächtig: impliziert der „Groove“ automatisch eine Form der massentauglichen Einfachheit? So ist der Tanz und der in ihm befreite Körper ein Phänomen, das für den Popularmusikdiskurs relevant ist, aber in der Welt der Neuen Musik als Möglichkeit oft gar nicht erst in Erwägung gezogen wird. Aber was sind eigentlich die Kennzeichen einer tanzbaren Musik? Ist sie ein plausibles Kriterium, um Musik von Kunst-Musik kategorisch abzugrenzen? Es gibt musikalische Ansätze, die Diskrepanzen zwischen Komplexität und Tanzbarkeit aufzulösen. Steffen Krebber schlägt eine neue Denkweise vor: Mit seiner Theorie von Rhythmus als Welle, die er in seinem Buch "sinusoidal run rhythm“ vorstellt, eröffnet sich für ihn "eine unerschöpfliche Vielfalt an betörend körperlicher Musik". Für den Kopf und für die Füße.
Moderation: Julian Kämper
Redaktion: Patrick Hahn