Das Streichquartettschaffen von Beat Furrer erstreckt sich über vier Jahrzehnte – eine spannende Reise durch seine kompositorische Entwicklung, die sich gerade in dieser kammermusikalischen Form in prägnanter Weise nachvollziehen lässt. In seinem dritten Streichquartett war Beat Furrer fasziniert von einer filmischen Idee: Lässt sich eine Handlung rückwärts erzählen? Wie bei einem Protagonisten, der sein Gedächtnis verloren hat und nur allmählich den Mord an seiner Frau rekonstruieren kann? Kann man in Musik überhaupt „rückwärts“ erzählen? Eine große, rund fünfzigminütige Erzählung, in deren Mitte ein protestantischer Choral auftaucht und eine aufrüttelnde Wirkung entfaltet. Das französische Quatuor Diotima hat das komplette Werk für Streichquartett im Studio des WDR aufgenommen – WDR 3 stellt es in drei Sendungen vor.
Beat Furrer
Streichquartett Nr. 3 (2004)
Quatuor Diotima
Moderation: Susann El-Kassar
Redaktion: Patrick Hahn