Filmreife Hollywood-Schauplätze in Hattingen entdecken

Was hat Hollywood-Star Billy Boyd (der Hobbit Pippin aus dem "Herr der Ringe") einst in Hattingen gesucht? Warum vergiftete Schauspieler Günter Strack dort mal die Tauben auf dem Kirchplatz? Und was hat die Hattinger Henrichshütte mit dem Blockbuster "Tribute von Panem" zu tun? Allein in den letzten Jahrzehnten wurden über 50 Kino- und Werbefilme, Fernsehproduktionen und Videoclips in der Ruhrstadt gedreht.

"Hollywood" in Hattingen – Wanderung zu den spannendsten Drehorten der Stadt

Die zweistündige Wanderung vermittelt Fakten zu den Filmsets, den Schauspielern und zur Stadtgeschichte, bietet aber auch jede Menge Anekdoten und Hintergrundinformationen zu den Drehorten.

Die zweistündige Wanderung vermittelt Fakten zu den Filmsets, den Schauspielern und zur Stadtgeschichte, bietet aber auch jede Menge Anekdoten und Hintergrundinformationen zu den Drehorten.

Die Tour beginnt mitten in der Altstadt auf dem Untermarkt. Das historische Rathaus im Hintergrund war schon Schauplatz vieler Fernsehproduktionen – so drehte der WDR hier 1988 die "Rudi Carrell Show" und ließ dafür Rollschuhläufer des "Starlight Express" antreten. Auf extra angefertigten hölzernen Fahrbahnen sausten die durch das untertunnelte Rathaus – genau wie einige Jahre später Kleinwagen bei einer spektakulären Verfolgungsjagd in "Alarm für Cobra 11".

Durch das Fundament des Rathauses – im 15. Jahrhundert als Markthalle errichtet – geht es zum Kirchplatz, der mit seinem mittelalterlichen Grundriss und den Fachwerkhäusern zu einem der schönsten Plätze in NRW gehört.

Rund um die St. Georgs-Kirche mit ihrem windschiefen Kirchturm wurden ebenfalls zahlreiche Filme gedreht. Bereits 1970 stand Schauspieler Günter Strack hier vor der Kamera für den ZDF-Film "Die Taubenaffäre".

Für den Hollywood-Streifen "The Flying Scotsman – Allein zum Ziel" wurde der Platz im Jahr 2006 zu einem französischen Dorf umgewandelt. In den Hauptrollen des Sportfilmdramas spielten Stars wie Johnny Lee Miller oder Billy Boyd, bekannt auch als "Pippin" aus dem "Herr der Ringe".

Stadtführer Lars Friedrich kennt viele Anekdoten und zeigt Filmszenen und Fotos von den Dreharbeiten.

Durch die verwinkelten Altstadtgassen geht es zur nächsten Station.

Auch das 1611 errichtete Bügeleisenhaus ist eine beliebte Kulisse für Film- und Fernsehmacher – auf diesem Foto sieht man das "Starlight-Ensemble" aus dem Jahr 1988.

Durch die Altstadt mit ihren pittoresken Fachwerkhäusern geht es weiter zum Gewerbe- und Landschaftspark Henrichshütte.

Echter Szenenwechsel: Das Gelände der 1987 stillgelegten Henrichshütte, heute Industriemuseum mit dem ältesten noch erhaltenen Hochofen im Revier. Über zehntausend Menschen arbeiteten einst auf dem riesigen Areal; die Hütte lieferte von der Schiffsschraube bis zum Raketenbauteil eine Vielzahl von Produkten aus Eisen und Stahl.

Die rostigen Riesen waren unter anderen Kulisse für das Doku-Drama "Speer und Er" von 2005 oder für die 1992 gedrehte Komödie "Ebbies Bluff". Til Schweiger und Heiner Lauterbach sitzen in einer Szene in dem Schienenwaggon im Hintergrund.

Die düstere, dystopische Atmosphäre der Industrieruinen zieht selbst Hollywood immer wieder hierher. So wurde auf dem Hüttengelände erst 2023 für den fünften Teil der "Tribute von Panem" gedreht.

Das Areal mit dem einstigen Möllergraben und seinen dicken Betonwänden ist für die Produzenten die ideale Kulisse, um hier Panems Distrikt 12 auferstehen zu lassen.

Wasser gurgelt über die bemoosten Industriemauern, Stahltreppen führen hinab ins Nirgendwo – wer sich den Film "Die Tribute von Panem: Das Lied von Vogel und Schlange" genau anschaut, wird die sechsminütige Szene, die hier gedreht wurde, bestimmt wiedererkennen.

Stand: 21.02.2025, 11:31 Uhr