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Wissenswertes über Pferde und Reitwege am Beispiel der Haard im nördlichen Ruhrgebiet

Wer darf Reitwege eigentlich nutzen? Zahlen Reiter etwas dafür? Wie verhalte ich mich als Radfahrer, Spaziergänger oder Hundebesitzer, wenn ich Reitern mit ihren Pferden begegne?

Zwei Reiterinnen auf einem Reitweg

Reiterinnen wie Elke Waning und Margit Koch-Entrop genießen mit ihren Pferden Max und Celtic einen ausgedehnten Ritt in der Haard. Die Haard, die teils im Kreis Recklinghausen, teils im südlichen Münsterland liegt, ist ein El Dorado für Reiter – auf einer Fläche von 55 Quadratkilometern finden Sie ein engmaschiges Reitwegenetz mit 250 Kilometern Strecke. Die Böden sind naturbelassene Waldböden oder mit Sand präparierte Wege.

Reiterinnen wie Elke Waning und Margit Koch-Entrop genießen mit ihren Pferden Max und Celtic einen ausgedehnten Ritt in der Haard. Die Haard, die teils im Kreis Recklinghausen, teils im südlichen Münsterland liegt, ist ein El Dorado für Reiter – auf einer Fläche von 55 Quadratkilometern finden Sie ein engmaschiges Reitwegenetz mit 250 Kilometern Strecke. Die Böden sind naturbelassene Waldböden oder mit Sand präparierte Wege.

Reitwege sind mit diesem Schild gekennzeichnet. In Gebieten, in denen es Reitwege gibt, dürfen Reiter auch nur diese Wege nutzen. Aber: Diese markierten Reitwege sind eben auch speziell nur für Reiter gedacht. Hunde, Radfahrer oder Wanderer sollten sie nach Möglichkeit nicht nutzen.

Reiter, die mit ihren Pferden ausreiten, müssen diese Plakette am Sattelzeug tragen. Jedes Jahr bekommen Pferdebesitzer einen neuen Jahresaufkleber vom jeweiligen Kreis zugeschickt und zahlen eine Abgabe. Die liegt zwischen 30 und 40 Euro, je nach Kreis. Mit diesen Geldern werden in NRW Reitwege angelegt oder instand gehalten.

Kluge Lösung in der Haard: Links ist der Reitweg, rechts der Weg für Hundebesitzer, Radfahrer, Wanderer oder Spaziergänger. Reiter achten darauf, dass sie im Schritt an anderen Waldbesuchern vorbeireiten. So ist gutes Miteinander möglich, denn es gibt ja auch Menschen, die Angst vor Pferden haben.

Treffen Hundebesitzer auf Pferde, freuen sich Reiter darüber, wenn diese ihren Hund zu sich heranrufen. Die meisten Pferde, die draußen unterwegs sind, kennen Hunde. Doch wenn Hunde hinter Reiter und Pferd herlaufen und die Rufe ihrer Besitzer ignorieren, kann das unangenehm sein. Es gibt auch Pferde, die in einer solchen Situation nach dem Hund treten, um sich zu verteidigen. Manches Pferd fürchtet sich auch vor den langen Schleppleinen, die Hundebesitzer oft benutzen. Das rührt von der Schlangenangst, die tief in den Pferden verankert ist. Am besten die Schleppleine ruhig halten, wenn das Pferd an Ihnen vorbeigeht. 

Auch mit Radfahrern sind die meisten Pferde vertraut. Fahren Sie von hinten an ein Pferd heran, so freuen sich Reiter und Pferd, wenn Sie langsam fahren und frühzeitig "Achtung" oder "Vorsicht" rufen. Besser rufen als klingeln, denn Pferde kennen die menschliche Stimme und empfinden sie sogar als angenehm. Rufen Sie, weiß das Pferd, dass ein Mensch auf dem Fahrrad sitzt und Sie wirken weniger "unheimlich" auf ein Pferd.

Treffen Sie als Radfahrer, Hundebesitzer, Spaziergänger oder Wanderer auf solch engen Pfaden auf Reiter mit ihren Pferden, freuen sich die Reiter darüber, wenn Sie ausweichen und Radfahrer sogar kurz absteigen. Schauen Sie dann einfach in die Richtung von Reiter und Pferd. Wenn Sie sich über Hund oder Fahrrad beugen, kann das für Pferde beängstigend sein, weil sie dann kein menschliches Gesicht erkennen können. Grüßen Sie dann einfach das Reitergespann. Ihre Stimme wird das Pferd beruhigen. Es ordnet Sie dann als Mensch ein.

Es dürfen nur Reiter mit Pferden ausreiten, die an Straßenverkehr gewöhnt sind. Dennoch: Ein Pferd ist ein Pferd – ein Fluchttier, das bei Gefahr losrennt und erst wieder stoppt, wenn es spürt, dass die Gefahr vorüber ist. Reiter freuen sich über Rücksichtnahme, egal, wie routiniert ihr Pferd ist. Wenn Autofahrer und Motorradfahrer zwei Meter Abstand halten, ist das sehr hilfreich, um aneinander vorbeizukommen.

Pferde sind hochsensible Wesen. Das müssen sie als Fluchttiere sein, um überleben zu können. Ihr Sichtfeld beträgt 340 Grad. Nur vor der Stirn und über dem Schweifansatz gibt es tote Winkel. Nimmt das Pferd den Kopf ganz nach oben, hat es sogar ein 360 Grad-Sichtfeld. Pferde beobachten ihre Umgebung sehr genau, um mögliche Gefahren sofort ausmachen zu können. Wenn Sie sich einem Pferd von hinten nähern, achten Sie auf seine Ohren. Dieser Schimmel hat sein rechtes Ohr auf den Hund gerichtet. Man kann sagen: Pferde sehen mit den Ohren. Wenn sie den Kopf leicht wenden, nimmt auch das Auge das Geschehen hinter ihnen wahr.

Zurück in die Haard. Wanderritt-Führerin Elke Waning und Margit Koch-Entrop, die ein Buch über das Wanderreiten im Ruhrgebiet geschrieben hat, genießen mit ihren irischen Tinker-Pferden einen Urlaubstag in der Haard. In diesem Reiterparadies kann man verschiedene Touren planen. Elke Waning, die in Legden das Zentrum für Freizeitreiten leitet, bietet Tagesritte und mehrtägige Ritte im Münsterland an.

In die Haard kommen auch Reiter aus dem Ruhrgebiet, die hier für ein paar Stunden unterwegs sind und mit ihren Pferden die sandigen, weichen Böden genießen. Für die Reiter stehen vielerorts Parkplätze mit langen Buchten für PKW und Anhänger zur Verfügung, wie hier in Datteln. Bitte Pferdeäppel immer entfernen.

Stand: 19.07.2024, 13:30 Uhr