Paul Celan hat den Nationalsozialismus im Arbeitsdienst überlebt. Sein Vater starb im Zwangsarbeiterlager Michailowka an Typhus. Seine Mutter wurde im selben Lager ermordet – ein SS-Mann erschlug sie. Zeitlebens litt Celan unter dem Gefühl, seine Eltern im Stich gelassen zu haben.
Mit den Jahren wird seine seelische Not immer stärker. In der Zeit vor seinem Suizid sieht sich Paul Celan einer geistigen Auslöschung preisgegeben. Immer stärker wird ihm sein Judentum bewusst. Damit wächst die Last der Schuld, ein Entkommener, ein Überlebender zu sein. Verschlüsselt, jedoch in poetischer Klarheit, sprechen seine Gedichte vom Leiden und von unüberwindlicher Schuld.
Autorin: Monika Buschey
Redaktion: Gerald Beyrodt
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